Frei.wild ganz zahm?

Geisteswandel einer Band oder Mimikry? Von unserer Gastautorin Ulrike Märkel.

Die Distanzierungsversuche der Band Freiwild sind nachvollziehbar. Der Vorwurf, nationalistisches Gedankengut in Songtexten zu verpacken, ist schlecht für das Geschäft – besser man ist Mainstream anstatt die kommerziell untaugliche Außenseiterrolle der „buckligen national Gesinnten“ aus Südtirol zu übernehmen. Dennoch sendet Frei.Wild deutliche nationalistische Botschaften – offenbar will man die Fans vom rechten Rand nicht vergräulen. Ein Beispiel dafür ist das Video „Halt deine Schnauze“ auf dem Freiwild You-Tube-Channel mit  über 2,6 Millionen Zugriffen, das mit Bildern, Andeutungen und Symbolen nicht nur spielt – sondern arbeitet: Ein Bilderalbum aus Südtirol.

Im Zusammenhang mit der Diskussion um das Frei.Wild-Konzert in den Westfalenhallen Dortmund wurden die Kritiker in altbekannter Weise als „Gutmenschen“ bezeichnet und die immer wieder gern zitierte „Nazikeule“ genannt. Ein alter Hut, an dem der angegraute Gamsbart schlapp herunterhängt. Sänger Philipp Burger rechtfertigt sich in einem Interview in den Ruhrnachrichten und sieht sich als Opfer falscher Unterstellungen – bei seiner Biografie etwas gewagt.

Die selbstmitleidige Darstellung Burgers, man „werde in die Ecke gedrängt“ weil man Texte in deutscher Sprache singt, ist falsch. Kritisiert wurde von den Grünen, den Jusos, Bündnis nazifrei und anderen Parteien wie der SPD, den Linken und der Bürgerliste nicht, wie von Burger behauptet, das Singen deutscher Texte. Das machen viele – und nach Burgers These müssten von Xavier Naidoo bis Silbermond alle unter Kritiker-Dauerbeschuss stehen. Das ist aber nicht der Fall. Denn bei Frei.Wild macht sich die Kritik an der Verwendung von kaum verschlüsselten Begriffen mit völkisch-nationalistischer Konnotation fest. Kaum möglich, bei den Texten nur an modern-alpine Heimatmusik und südtiroler Gemütlichkeit zu denken.

Immer wieder rudert Burger verbal zurück – doch der Eindruck liegt nahe, dass es für Frei.wild allein um ein bisschen Fassadenpflege geht. Er gibt nette Interviews in der lokalen Presse, bei dem Konzert in Dortmund wird ein Banner „Gemeinsam gegen Rassismus“ aufgehängt und die Band skandiert„Wir sind gegen Extremismus“. Sicher ist das leichter, als sich in der Diskussion um Anspielungen und nationalistische Subtexte zu rechtfertigen. Aber macht allein das Rufen „Keine Nazis!“ gegen jeden Vorwurf immun?

Nachdem sich zahlreiche rechtsgesinnte Kommentatoren in die Forendiskussionen einschalteten und der nach Auskunft des Verfassungsschutzes Pro NRW nahestehende  Blog „freiheitlich leben und bloggen“ sich aufgeschwungen hat, Frei.Wild zu verteidigen, kam einem schnell der Gedanke, dass man doch eigentlich ganz gerne ein Idiot „aus dem Land der Vollidioten“ ist.

Anders als Bandleader Burger es gerne suggerieren möchte, geht es den Kritikern nicht darum, dem Publikum kollektiv eine rechte Gesinnung zu unterstellen. Die Behauptung der Band gegenüber den Fans beim Dortmunder Konzert „die würden jeden von Euch an den Pranger stellen“ ist Unsinn und soll nur die Opferrolle der vermeintlich unerschütterlichen Alm-Rebellen weiter heroisieren.

Eine noch deutlichere Sprache als die Texte sprechen die Bilder des Videos „Halt die Schnauze“, das Frei.Wild auf seinem offiziellen You-Tube Channel veröffentlicht hat.: Da tritt jemand mit dem Fuß in Richtung Kopf einer hilflos am Boden liegende Person – das erinnert an sehr reelle Vergleichsbilder gewalttätiger Rechter, die zum Beispiel DGBler oder in der Dortmunder Hirsch-Q anders denkende Jugendliche zusammenschlagen.

Dennoch rechtfertigt Burger sich damit, dass „nahezu jede Volksmusik-Kapelle“ über Heimat singt. Aber ist es glaubwürdig, dass dies nur ein Video von ein paar harmloser Südtiroler Bergburschen ist, die Rockmusik machen und ihre Hoamat recht gluenig gern hon?

Den Heimatbegriff der Volksmusik zu entleihen und sich ans zünftige Alpenglühn & Edelweiß-Idyll anzubiedern, ist ein schwacher Versuch  – gibt es Musikvideos, in denen die Kastelruther Spatzn einen anderen zusammentreten?

Eindeutiger wird es noch bei dem Bild im Video, das einen rasierten Hinterkopf zeigt, auf dem ein 100%-Tatoo zu sehen ist. Dieser Zahlencode bedeutet „100 % arisch“. Burger sagt: „In erster Linie aber verabscheuen wir jegliche Form von Extremismus.“ Vielleicht ist also die Frage gar nicht ob Frei.Wild mit rechtsextremen Symbolen und Anspielungen spielt, sondern vielmehr, wo für Burger denn der Extremismus überhaupt anfängt. Bei 100 % arisch offenbar noch nicht.

Unsere Gastautorin Ulrike Märkel ist Mitglied der Grünen und des Dortmunder Rates.

 

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JoS
JoS
12 Jahre zuvor

Erinnert mich ein wenig an die Störkraftdebatte in den 90ern, bei welcher besagte Band sich dann auch immer öffentlich distanzierte und im kleinen Rahmen wurde dann doch wieder der Hitlergruß gezeigt. Eigentlich wiederholt sich die Debatte doch hier nur.

wolxXx
wolxXx
12 Jahre zuvor

@jos: oder kategorie c.
frei.blöd bleibt scheisse.
wer auf der einen seite gegen „überfremdung“ ist, kann auf der anderen seite kein antirassist sein. und wer gegen „überfremdung“ ist, ist extremist..

M.
M.
12 Jahre zuvor

Also, Frei.wild ist ne dumme Band und die Texte sind ziemlich reaktionär und das Video ist echt ekelig. Soweit okay! Aber aus dem 100% ein 100% Arisch zu machen ist schon sehr weit hergeholt. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem rechten Rand und ich glaube das mir die meisten Codes bekannt sind.
Von diesem Code habe ich aber noch nie etwas gehört und falls einzelne Nazi-Merchandise Hersteller die 100% vertreiben sollten, ist das noch lange kein Code der gesamten Nazi-Szene.

Etwas viel Interpretation Frau Märkel…

XVI VII
XVI VII
12 Jahre zuvor

Und Sie meinen nicht, dass dieses Video viel mehr Ironie darstellt?!
Ein recht überflüssiger Artikel…

Anton Kowalski
Anton Kowalski
12 Jahre zuvor

Glückwunsch zu diesem gelungenen Beitrag, Frau Märkel. Wichtig ist, glaube ich, abseits der inhaltlichen Kritik deutlich zu machen, welche Stimmungen mit Freiwild und anderen sogenannten Deutschrock-Liedern erzeugt und welche Identitäten damit produziert (oder zumindest verstärkt) werden: völkisch-nationale und Gewalt akzeptierende. Das ist der Nährboden für den primitiven Rechtsrock. Der wiederum ist kommerziell nicht so ertragreich, wie der weich gespülte derer, die jetzt Kreide gefressen und vielleicht sogar wenig dazu gelernt haben. Das mit der Skinheadtruppe von Frontmann Burger liegt ja nun schon fünfzehn Jahre zurück.

Alex
Alex
12 Jahre zuvor

Ich verstehe. Und „Antikriegsfilme“ sollen zum Kriegspielen animieren …
Die Filme über die Nazizeit sollen zum Hass anstiften …
Die Macher von Kriegerin wollten auch nur einen pro skinheadfilm machen …
Entschuldigen Sie. Das Video ist zwar nicht gut aber hat wiedermal null Beweiskraft. Man könnte es genau so als Antiskinheadvideo bezeichnen.

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor

@Alex: Ist Ihnen das was Sie hier schreiben nicht selbst zu blöd und zu peinlich?

egal
egal
12 Jahre zuvor

Hat schon mal jemanden diesen Herrn Burger gefragt, was die 100% bedeuten sollen?

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Alex

Stellen sie sich einfach den Kopf auf den in dem Video getreten wird als ihren eigenen vor. Wenn sie es dann immer noch ironisch und nicht scheiße finden, gehen sie besser ganz schnell zum Arzt.

Axl Dope
Axl Dope
12 Jahre zuvor

Dieses Video als Anti-Nazivideo zu sehen bedarf enormer Fantasie!
Man höre sich nur mal den Text an:

‚Manchmal muss man seine Schnauze halten
Denn es ist besser so
Denn egal bei welchen Leuten
Deinem Chef oder der Schwiegermutter
Ist manchmal reden Silber, aber schweigen Gold‘

gefolgt von:

‚Du hast mich provoziert
Nichts als Hass geschürt
Und mich nichts als schikaniert
Jede Warnung ignoriert
Es war dir scheißegal
Ganz im Gegenteil
Provokation total
Und die Folgen fatal‘

Das sagt doch wohl mehr als genug aus,
eine Nachricht an all die ‚unpolitschen‘ Menschen da draussen,
das sie in bestimmten Situationen ihre wahre Meinung nicht sagen sollten,
so wie Frei.Wild es immer wieder vormachen.

jurik
jurik
12 Jahre zuvor

Haha 100% bedeutet 100% Arisch.Naja die Grünen wollten ja auch ein Bier verbieten das es seit 1888 gibt.Ist natürlich voll das Nazi Bier!

Marx und Engels werden dagegen als Vorbilder gepriesen:
„Der jüdische Nigger Lassalle, der glücklicherweise Ende dieser Woche abreist, hat glücklich wieder 5000 Taler in einer falschen Spekulation verloren … Es ist mir jetzt völlig klar, daß er, wie auch seine Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von den Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen (wenn nicht seine Mutter oder Großmutter von väterlicher Seite sich mit einem Nigger kreuzten). Nun, diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen. Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft.“ Marx an Engels, 1862 (MEW 30, 257).

„Der Aufstand mag endigen wie er will, ein Vernichtungskrieg der Deutschen gegen die Tschechen bleibt jetzt die einzige mögliche Lösung.“ Engels, 1848 (MEW 5, 80).

Jemand der zu Südtirol steht kann kein Nazi oder Faschist sein denn dann würde er Hitler und Mussolini Recht geben und Italien verlassen oder nur noch Italienisch sprechen,geht das nicht in eure Hirne rein?

Ich war letztens auf einem Slime Konzert-dort haben sie dieses Leid gesungen:
Dies ist ein Aufruf zur Gewalt
Bomben bauen, Waffen klauen
Den Bullen auf die Fresse hauen
Haut die Bullen platt wie Stullen
Stampft die Polizei zu Brei
Haut den Pigs die Fresse ein
Nur ein totes ist ein gutes Schwein

Hat sich schon mal ein Linker über diesen aufruf zum Mord aufgeregt?

Alex
Alex
12 Jahre zuvor

Zu meinem Beitrag von oben. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es eben auch dieses Stilmittel gibt. Zugegebenermaßen war die Art und Weise nicht ganz freundlich. Weder habe ich Gewalt verherllicht noch das dargebotene für Gut befunden. Auch die Anspielung auf die „unpolitischen“ Menschen beziehe ich nicht auf mich !

carsten
carsten
12 Jahre zuvor

Zu Xavier und seinem neuesten Projekt:
Wir versuchen zusammenzufassen: Schwule Kapitalisten entwickeln unter dem Eindruck der Macht eine unbändige Lust, Kinder abzuschlachten, und schließen sich zu diesem Zweck zu Geheimgesellschaften zusammen. Verzweifelt erhebt Naidoo seine Stimme: “Wo sind unsere starken Männer, wo sind unsere FÜHRER(man stelle sich vor FW würde das singen), wo sind sei jetzt?” Ist es nicht süß, wie bei Naidoo Homophobie mit der Sehnsucht nach einer starken männlichen Schulter einhergeht?
https://www.rheinneckarblog.de/29/stadtrat-fontagnier-der-text-gruselt-mich/18133.html

Xavier Naidoo sagte im ARD-Morgenmagazin: „Deutschland ist ohne Friedensvertrag u. weiterhin besetzt…“
https://www.youtube.com/watch?v=Djn6fE3vGWg

Und jetzt?

Matze
12 Jahre zuvor

Euch ist aber schon klar, das das Video in eurem Artikel NICHT von Frei.Wild stammt… Sondern von irgendeinem „Fan“… Schlecht recherchiert….

Und dieses ganze Geheule um die Band, man kann es so langsam auch nicht mehr hören…

Frei.Wild ist weder Links NOCH Rechts und distanziert sich jedem Extremismus….

Was in der Jugend von Philipp war, ist lange Geschichte und mein Gott, habt ihr in der Schule nicht augepasst, Skinhead sind keine Nazis!!!!!

Wer mal auf Frei.Wild Konzerten war, weiß wie es abläuft, Nazis sind einfach nicht willkommen…

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Axle Dope #11

Ach so, wenn man nicht den Mut hat vor seinem Chef das Maul auf zu machen, dann darf man schon mal Jemanden als Ersatz auf der Straße tot treten? Und erklär mir mal, wie man durch einen Menschen der wehrlos am Boden liegt provoziert und schikaniert werden kann?

Was für einen Schwachsinn muss man sich hier von sogenannten Fans reintun.

Fabian
Fabian
12 Jahre zuvor

Ich frag mich, wieso solche Bands nicht auf dem Index landen? Es kann doch nicht sein, dass nur uns auffällt wie (entschuldigt bitte) „scheiße“ die sind!?!? Wer vom Menschenhass und Intolleranz singt darf keine Bühne für sein Gedankengut bekommen.

chrs
chrs
12 Jahre zuvor

Das mit den 100% Tattoo ist mir neu und ich halte das ganz ehrlich für erfundenen Schwachsinn. Zahlenkürzel wie 14/88, 18 usw. klar das gibt es aber 100% als verbreitetes Naziskinsymbol? Nein. Noch nie gewesen. Und – ich weiss wovon ich rede. Ich war immerhin fast 15 Jahre in der Skinhead Szene aktiv, zwar nicht in der rechtsradikalen (wie Burgers Vorgängerband „Kaiserjäger“) aber man kennt sich aus, man muss sich ja auch zwangläufig damit auseinandersetzen, mehr als jeder Durchschnittsbürger sonst. Die Autorin ist offenbar Mitglied bei den Grünen, nur eine Frage: Die „Südtiroler Freiheit“ ist in Fraktionsgemeinschaft mit den Grünen im EU Parlament. Das ist zwar nicht die rechtspopulistische Ex-Partei Burgers (Die Freiheitlichen), die sind aber auch nicht weniger patriotisch, nur ansonsten nicht so rechts. Darüber hinaus noch andere Nationalistische Parteien aus Katalonien, Baskenland etc. In der Realpolitik im EU-Parlament unter Daniel Cohn Bendit offenbar kein Problem jetzt aber hier der große Aufstand. Wie geht sowas zusammen? Freu mich auf eine Antwort.

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

@ Fabian # 17

Es gibt eine ganze Menge Leute die gerne mal einen Wehrlosen zusammen treten würden, wenn sie es nur offiziell dürften. Da kann man sich dann ganz stark fühlen ohne zu riskieren das man selber die Fresse poliert kriegt.

Dazu noch einen Song bei dem einem eingeredet wird, dass das dem Wehrlosen nur recht geschieht und fertig ist die Frei.Wild Soße für „unpolitische“ Dumpfbacken.

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

@ Matze # 15

Es ist mir völlig egal wer einen Wehrlosen auf der Straße massakriert oder wer sowas besingt und wie unpolitisch der dabei ist oder sein will. Der der sowas tut hat keine wie auch immer geartete Entschuldigung verdient.

Matze
12 Jahre zuvor

@ Arnold #20

Du kennst aber den Text?

Lese ihn dir mal genau durch und sag mirdann, wo da wehrlose Leute in dem Song masakriert werden…

Und ich sage es nochmal, DAS VIDEO WURDE NICHT VON FREI.WILD erstellt!!!!!!!

Helmut Junge
Helmut Junge
12 Jahre zuvor

@Arnold Voß,
„unpolitische Dumpfbacken“ gibt es vermutlich 100-mal mehr als Nazis.
Da liegt der Markt.
Die zu bedienen ist mehr und mehr ein Supergeschäft, bei dem die wenigen, aber störend auffälligen Nazis nur das Geschäft kaputt machen. Also distanziert man sich von denen. Wenn die Kassen nämlich klingeln, braucht man keine Ideologie (mehr), selbst wenn man diese vorher als Transportmittel benutzt haben sollte.
@Matze,
das Video wurde von einer Privatperson unter Nicknamen, die auch andere Videos bei youtube eingestellt hat, vor einigen Jahren eingestellt.
Das ist typisch für youtube. Ob da nicht doch ein Mitglied der Band hintersteckt, können wir nicht erkennen. Aber, lieber @Matze, das was da als Videomaterial diesem Text unterlegt wurde, ist exakt das, was dieser „Fan“ aus diesem Text heraus verstanden hat. Wenn Dritte das dann als bare Münze nehmen, würd ich mich an Deiner Stelle nicht wundern. Ich habe es beim ersten Sehen auch als bare Münze genommen. Das Lied fördert Gewalt, auch wenn ich als subtextunempfindlicher Mensch, anders als Ulrike Märkel, da keinen Nationalismus, sondern eher Hooliganismus herauslese.
Gewaltverherrlichung ist es allemal, auch wenn der Sänger immer betont, dass man das alles lieber nicht tun sollte.
@Ulrike Märkel, ich kann die Subtexte ähnlich, wie Du sie auf Eurer Grünenhomepage als leicht entschlüsselbar beschrieben hast, auch so sehen,
(war ja lange genug bei den Grünen) aber Subtexte sind kaum vermittelbar, zumal jeder Satz bestritten wird. Trotzdem finde ich Deinen Diskussionsvorstoß richtig.

Matze
12 Jahre zuvor

@Helmut

Wie gesagt, dieser Text basiert auf Ironie, ich zitiere mal den letzten abschnitt

Und jetzt bereust du deine Tat
Fragst dich wieso
Wärst wohl besser still gewesen
Aber irgendwie ist klar
Es musste ja so kommen
All dein Ansehen ist somit zerronnen
Entschuldige mich, ich hab’s nicht so gemeint
Komm ich mach’s nie wieder
Helf mir auf und reich mir deine Hände
Ansehen und Respekt
Bis zum Lebensende !

Das sollte eigentlich alles sagen, das die band sich GEGEN Gewalt äußert…

Man könnte ja genauso sagen „Schlauer als der Rest“ ebenfalls von Frei.Wild ist ein Nazilied, und Adolf Hitler wird da gehuldigt, aber wer da die Ironie nicht raushört, den ist nicht mehr zu helfen.

Ich könnte euch allen mal die Doku ans Herz legen, vllt. seht ihr es auch mal aus euren eigenen Blickwinkel und nicht immer nur das was diese Medien berichten.

https://www.youtube.com/watch?v=EOeJO1TsDO8 – ab 1:30
https://www.youtube.com/watch?v=OryuW7s_Dwo – ab 2:45

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
12 Jahre zuvor

Der Text (https://www.songtexte.com/uebersetzung/freiwild/halt-deine-schnauze-deutsch-53d69719.html) fällt m. E. in die Kategorie präpotentes Gewaltgestammel und dürfte das Lebensgefühl vieler Jugendlicher und junger Erwachsener recht treffend beschreiben. Dabei ist dieser Text weder rechts oder links einzuordnen, das könnten die schwarz uniformierten Blockwarte von den Autonomen genauso trällern wie ein dumpf brauner Schläger. Wobei ein Neonazi wohl eher weniger von einem Ansehensverlust durch einen Gewaltexzess sprechen würde, wie das im Text angedeutet wird.

Es wäre interessant zu wissen, wer sich hinter ButterflyMarketing verbirgt. Daß hier Berichte gestützt auf unbekannte Quellen und somit zunächst mal falscher Zuordnung veröffentlicht werden können, macht keinen guten Eindruck und beschädigt Eurer Anliegen und Ansehen.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
12 Jahre zuvor

@Matze: Wer auch immer das Video gedreht hat, spielt keine Rolle, denn es ist auf dem ganz offiziellen Youtube Chanel von Frei.Wild zu sehen.

https://www.youtube.com/user/FreiWildBrixen/videos?query=halt+die+schnauze

P.S: Die „Qualität“ ist tatsächlich in jeder Hinsicht extrem schlecht

Helmut Junge
Helmut Junge
12 Jahre zuvor

@Matze,
Gewaltphantasien mal ironisch betrachtet?
Um das zu kapieren fehlen bei mir vermutlich ein paar Gene.
Hast du die?

Anton Kowalski
Anton Kowalski
12 Jahre zuvor

Die Diskussion über Freiwild erinnert, wie Jos #1 schon angemerkt hat, an die über Störkraft vor zwanzig Jahren: Distanzierung vom Extremismus allgemein, Vermittlung von rechten Subtexten und Identifizierungsangeboten, Bedienen von Emotionen mit einem rechtsradikalen background, Orientierung am Geschäft mit der Masse statt nur am Markt der Rechtsextremisten, usw. usf.
Wer mal `ne alte Diskussion sehen will, hier gibt es sie: https://www.youtube.com/watch?v=E4Ub8-3yssQ

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
12 Jahre zuvor

Jedenfalls findet Burger offenbar alle Journalisten von der „Süddeutschen Zeitung“ bis „Zeit“ einfach zu doof ihn richtig zu verstehen und Jauch hat sich von Kuban (einem ausgewiesenen Rechts-Musik-Experten) instrumentalisieren lassen. Aha. https://www.legacy.de/newsflash/music-news/item/24118-frei-wild-statement-zur-sendung-jauch

@Wolfram Obermanns: Bitte lese #25. Die Quelle ist nicht unbekannt – Frei.Wild selbst ist die Quelle.

Kibu
Kibu
12 Jahre zuvor

@#14 | carsten:

Xavier Naidoo sagte im ARD-Morgenmagazin: “Deutschland ist ohne Friedensvertrag u. weiterhin besetzt…”

Auch Migranten können braunes Gedankengut verbreiten, nur hält sich da die Antifa seltsamerweise etwas zurück…

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  Kibu

@Kibu: Nö, Xavier Naidoo ist für sein dummer Verschwörungstheoretiker-Gelaber oft und deutlich kritisiert worden. Zum Beispiel von unseren Freunden von Reflexion: https://reflexion-blog.com/?p=1152

Pascal
Pascal
12 Jahre zuvor

Nun,ja zu Störkraft besteht schon ein Unterschied, beim besten Willen.
Burger distanziert sich auch auf den Konzerten und vor der Bühne steht auch entgegen vieler Behauptungen kein brauner Mob. Schauen sie sich bitte mal den Bericht vom Wdr an. Auch „Nazis Raus“ Rufe waren auf Störkraftkonzerten eher die Seltenheit ;D
Bitte versuchen sie wenigstens etwas objektiv zu bleiben. Auch wenns schwer fällt.

MJ
MJ
12 Jahre zuvor

25 Jahre lang die gleiche Hetzte gegen die Böhsen Onkelz, von wegen sie wären rechtsextrem, etc. Seit der Bandauflösung 2005 haben die Medien nach einer neuen Sau gesucht, die man durchs Dorf treiben kann. Jetzt endlich hat man eine gefunden. Eine Band – patriotisch und nicht ganz Mainstreamkonform – die plötzlich – wie aus dem nichts ganz oben in den Charts steht. Passenderweise hat der Sänger auch noch ’ne Skinhead/Neonazi-Vergangenheit.

In einigen Blogs und Medien wird jetzt sogar zugegeben, dass die Hetzte gegen die Onkelz falsch war, doch genau diese Hetzte wird jetzt auf Frei.Wild übertragen.
In den Artikeln auf Zeit.de und sz.de wird sich vordergründig ausgiebig mit den angeblich völkisch-nationalistischen Songtexten auseinandergesetzt. Jedoch fällt ziemlich schnell auf, dass die Argumente und Interpretationen nicht am Text belegt werden.
Dass die Band neben patriotischen Songs mit – zugegeben – viel Interpretationsspielraum aber auch noch Songs schreibt, in denen sie sich von Extremismus jeglicher Art distanziert, dass die Band viele Aktionen gegen politischen Extremismus unterstützt, will da nicht so recht ins Bild passen und fällt somit gänzlich unerwähnt unter den Tisch.
Die angeblichen Textstellen werden allerdings IMMER ohne den Gesamtzusammenhang des Songs zitiert und kommen somit absolut verfälscht rüber. Mal angenommen Jürgen Trittin würde sagen „Nazis mag ich, wenn sie tot sind“, er aber zitiert wird mit „Nazis mag ich“ ist dieses Zitat vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. SO ähnlich verhält es sich mit den Textstellen.
Die auf dem neuen Album so oft kritisierte Textstelle im Song „Wir reiten in den Untergang“ lautet „Heute gibt es den Stempel, keinen Stern mehr“. Laut Kritikern soll diese Textstelle die Kennzeichnung der Juden im dritten Reich diffarmieren. Im Gesamtzusammenhang ist jedoch damit gemeint, dass man früher die Juden mit dem Stern gekennzeichnet hat, und heute jeden Andersdenkenden, der von der Mainstream-Meinung abweicht, aber eigentlich kein Extremist ist, doch mit dem „Stempel“ „Extremist“ gebranntmarkt wird. Von wegen völkisch-nationalistisch!

Übrigens war dieser Aktionismus, von wegen „wenn einige bekannte Leute das so sagen, wirds schon stimmen – hauen wir mal mit drauf!“ der Türöffner für Hitler & Co. und nicht patriotische Musik 😉

Was man allerdings nicht bedenkt bei dieser Hetzte, sind die ca. 500.000 Fans allein in Deutschland, die sich jetzt auf einmal in die rechte Ecke gedrängt sehen. Was wäre, wenn ein Großteil der Fans auf die Idee käme, wegen Verleumdung, Verbreitung von Unwahrheiten und Rufmord zu klagen? Dann wirds richtig teuer für die Zeit, die Süddeutsche und für Günther Jauch.

Ach ja, auf der neuen CD ist übrigens eine Textstelle die euer Verhalten in der Diskussion prima beschreibt:

„Und schreit dann einer ‚Feuer Frei!‘ wird durchgeladen und geschossen und erst garnicht hinterfragt ‚Was hat der überhaupt verbrochen?‘ Wenn die Masse das so meint, dann sind wir alle schnell dabei!“

Ben
Ben
12 Jahre zuvor

Zitat: „Die auf dem neuen Album so oft kritisierte Textstelle im Song “Wir reiten in den Untergang” lautet “Heute gibt es den Stempel, keinen Stern mehr”. Laut Kritikern soll diese Textstelle die Kennzeichnung der Juden im dritten Reich diffarmieren. Im Gesamtzusammenhang ist jedoch damit gemeint, dass man früher die Juden mit dem Stern gekennzeichnet hat, und heute jeden Andersdenkenden, der von der Mainstream-Meinung abweicht, aber eigentlich kein Extremist ist, doch mit dem “Stempel” “Extremist” gebranntmarkt wird.“

Ähm, genau das ist doch der Punkt, der in allen Artikeln zu dieser Textstelle kritisiert wird: Die Gleichsetzung des Sterns mit dem Stempel und damit die automatische Relativierung des Sterns (bzw. Überhöhung des Stempels).

Ben
Ben
12 Jahre zuvor

@Stefan Laurin: So ganz Unrecht hat Kibu allerdings nicht. Der aktuelle Fehltritt von Naidoo ging nur durch schwule Medien und wurde andernorts geflissentlich ignoriert: https://www.queer.de/detail.php?article_id=17473

Pascal
Pascal
12 Jahre zuvor

Es ist gemeint dass früher Menschen ausgegrenzt, gehetzt und verfolgt wurden und sich heute, im ach so tolleranten Deutschland, immer noch nichts geändert hat. „Und wieder lernten sie es nicht“
Dabei wird nicht die Verfolgung der Juden mit der, der Band gleichgesetzt.
Und wenn sie das anders sehen dann schauen sie mal in die nächste Zeitung oder geben sie in google „Frei.Wild“ ein.

MJ
MJ
12 Jahre zuvor

@Pascal, danke 😉

Ich versteh sowieso nicht, wieso Frei.Wild, Rammstein, ect. sich vor jedem neuen Album den immer gleichen Vorwürfen aussetzten müssen, aber die ganzen Deutschrap-Musiker problemlos ihre gewaltverherrlichenden, frauenfeindlichen und homophoben Alben veröffentlichen dürfen. Da regt sich keiner auf, da geht keine Hetzjagdt los, da ist der Staatsschutz nicht auf den Konzerten.

Ben
Ben
12 Jahre zuvor

@pascal: es ist mir ehrlich gesagt neu, dass freiwild-fans in ghettos gesteckt, ihr besitz konfisziert oder sie gleich direkt ermordet werden. Die jahrhundertelange und systematische verfolgung von juden mit dem selbstverschuldeten und gern genommenen (freiwild spielt ja nicht zuletzt mit der märtyrerrolle) gegenwind gleichzusetzen ist an geschmacklosigkeit kaum zu überbieten. Mir persönlich geht es auch gegen den strich, dass man gewisse bands und haltungen nicht einfach ertragen kann, aber das ändert trotzdem nichts daran, dass der vergleich stern/stempel eine relativierung ist, anmaßend ist und einfach gar nicht geht. Und das meine ich gar nicht mal ethisch, sondern historisch und intelektuell.

Ben
Ben
12 Jahre zuvor

@mj eine regelmäßige lektüre von musikzeitschriften und des bpjm-reports täte dir und deiner „aber um die rapper kümmert sich keiner“-blase ganz gut. Rammstein sind übrigens seit jahren akzeptiert. Nicht zuletzt weil deren spiel als spiel erkennbar ist und ihre texte auf einem ganz anderen niveau sind (ähnlich übrigens wie bei laibach). Freiwild spielen in einer anderen, stumpferen und vor allem eindeutigeren rhetorischen liga. Ich glaube, dass philipp burger und boyd rice gute freunde werden könnten

pascal
pascal
12 Jahre zuvor

@ ben nein werden sie nicht. Gott sei Dank ist diese Zeit vorbei. Und trotzdem sollten sie mal darueber nachdenken wie unsere Gesellschaft heut zu Tage mit Dingen umgeht. Nach den schrecklichen Amoklaeufen an deutschen Schulen warens die Schuldigen auch schnell gefunden. Es war nicht das Versagen der Politik sondern die Computerspiele und Gewaltvideos. Es werden jetzt Menschen angepoebelt die das T shirt einer Band tragen. Sie werden einfach mal pauschal als Nazis beschimpft. Diese Band steht jedoch nichtmal auf dem Index.Bitte sprechen sie mal mit den jungen Menschen, des Fanclubs. „des Lemmings oberstes Gebot zusammen ab in den Tod. Rammstein sind inzwischen akzeptiert, weil sie international sehr angesehen sind. Probiert wurde auch sehr vieles um diese Band zu verunglimpfen.

Ben
Ben
12 Jahre zuvor

Das alles bestreite ich nicht. Im gegenteil stimme ich sogar zu, dass es eine gewisse hysterie gibt, manche themen betreffend. Das ändert aber nach wie vor nichts an der unmöglichkeit mancher vergleiche, die letztlich nur der selbstinszenierung dienen. Oder anders: wer mit dem feuer spielt, verbrennt sich leicht.

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Ben

Der Trick solcher Leute ist, dass sie Kritik mit Verfolgung gleich setzen. So bringt man sich dann bei den Fans in das Licht des Mutigen, der endlich mal was ausspricht, was sich andere nicht trauen, und kann so seine Vermarktung noch steigern.

Gleichzeitig fühlen sich dann auch noch die Fans als „Verfolgte“, ohne aber den Preis dafür zu zahlen, den wirkliche Verfolgte auf dieser Welt zahlen mussten und müssen. Das ganze wird dann absurd, ja obszön, wenn gerade der Judenstern als Symbol dafür herhalten muss.

Hinter diese widerwärtigen Strategie sich mit den Opfern eines systematischen Völkermordes zu vergleichen versteckt sich allerdings eine zutiefst demokratiefeindliche Grundeinstellung, die darauf basiert dass die Betroffenen nicht begreifen wollen oder können, dass öffentliche Kritik zum Kern jeder demokratischen Gesellschaft gehört.

Aber was will man von Menschen erwarten die sich bis an die Grenze der Verblödung als unpolitisch titulieren und gleichzeitig für sich beanspruchen gegen jeden Extremismus zu sein. Wer wirklich glaubt dass die Abwesenheit von (Neo)Nazis schon die Abwesenheit von rechtsextremen Parolen und Denkweisen bedeutet, der ist nicht unpolitisch sondern dumm.

pascal
pascal
12 Jahre zuvor

ja ben das kann ich verstehen. Ich moechte einfach nur sagen, wenn das alles so klar ist dann sollten die Leute doch den Weg ueber die Staatsanwaltschaft nehmen anstatt jeden Tag im in Internet neue Anschuldigungen zu veröffentlichen Auch fuer Herrn Burger gelten die selben Gesetze wie fuer jeden anderen.

empathiepirat
12 Jahre zuvor

das ist doch das alte problem mit der sogenannten grauzone. wer sich nicht eindeutig links oder recht positioniert ist in den augen der linken seite gleich der feind und ein nazi. wer das nicht glaubt sollte sich mal ansatzweise mit der oi! szene auseinandersetzen.
jede band die dort nicht eindeutige lieder gegen rechts singt, wird als rechtsoffene band bezeichnet. was aber ziemlicher quatsch ist. die band stomper98 hat mit den vorurteilen schon eine weile länger zu kämpfen als frei.wild. bei stomper 98 lege ich sogar meine hand dafür ins feuer das es keine rechtsoffene band ist (artikel die das bestätigen finden sich auf der seite der taz und anderen zeitungen).

im übrigen sollte man daran denken das unpolitisch nicht bedeutet das man meinungslos ist. in diesem sinne, cheers and oi! 😉

Aus Maus
Aus Maus
12 Jahre zuvor

vorweg: ich kenne die Band bisher nicht. Habe hier nur die Diskussion verfolgt, genauso wie die hier:

https://www.derwesten.de/staedte/dortmund/frei-wild-saenger-skandierte-nazis-raus-id7252962.html

In dem Artikel wird geschrieben, dass frei.wild beim Konzert zusammen mit den Fans ‚Nazi Raus‘ gerufen und ein Plaket gegen Rassismus hochgehalten haben. Das scheint mir schon eine eindeutige Haltung zu sein. Und es fällt schwer, da noch zu glauben, dass Nazis trotzdem noch denken, dass das ‚Gesinnungsgenossen‘ sind, die da auf der Bühne stehen.

Ich kenne die Diskussion um Rammstein, dort wusste ich aber immer, dass zumindest ein Bandmitglied (Flake) eine wilde linke Hausbesetzerpunkbandzeit (Feeling B) hinter sich hat, die Band also aus meiner Sicht keine rechte Richtung besaß.

Die Lust auf Provokation ist wahrscheinlich all diesen Bands gemein. Und vielleicht auch das Interesse am finanziellen Abschöpfen im rechten Fischteich. Mir persönlich hat das irgendwann die Freude an Rammstein vergällt. Sie wurden mir zu pseudobrutal und oberflächlich.

Ich persönlich schwanke in diesem Fall zwischen ‚gebt ihnen eine Chance‘ und ‚Die tun nur so‘. Ich brauche mehr Informationen.

In einem jedenfalls muss ich zustimmen: nur weil manche Nazispacken die Musik mögen, heißt es nicht, dass es rechte Musik ist.

Herbert
Herbert
12 Jahre zuvor

Achtung Achtung!

Vor genau 25 Jahren zogen die Grünen erstmals in den Bundestag ein – und hatten sofort einen handfesten Skandal an den Hacken: einen Abgeordneten mit NS-Vergangenheit.

https://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1516/der_alternative_altnazi.html

pascal
pascal
12 Jahre zuvor

Liebe Frau Märkel,
ich habe mir einfach mal die „Mühe“ gemacht auf dem offiziellen youtube channel nachzufragen, was dieses Video zu bedeuten hat und habe folgende Antwort bekommen.

„grundgedanke des songs ist, das gewalt in keiner form akzeptabel ist – es soll zur diskussion und zum nachdenken anregen.
die tätowierung bedeutet 100% skinhead. “

Die Band und ich nehme mal an, dass der offizielle Kanal von einer zur Crew gehörenden Person betreut wird, gibt also Antworten, wenn man nur fragt.
Frau Märkel, ich verstehe ihre Intention, ich möchte ihnen aber wirklich auch bewusst machen, dass gerade solche Artikel, dazu führen, dass Jugendliche auf offener Straße verprügelt werden, weil sie das T-shirt einer Band tragen.

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Pascal #46

Was sollen die den sonst antworten, Pascal? Dass sie mit dem Video zur Gewalt auffordern? Wie kann man nur so naiv sein.

pascal
pascal
12 Jahre zuvor

ja ich weiss alle Menschen sind dumm. Nur sie haben den Durchblick.

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

Natürlich sind sie nicht dumm, Pascal. Im Gegenteil. Aber haben sie ernstaft eine andere Antwort von denen erwartet?

Und noch was, Pascal. Es ist die Band die sie hier in Schutz nehmen, die alle Andersdenkenden durch die Bank, also auch mich, als „Vollidioten“ bezeichnet.

MJ
MJ
12 Jahre zuvor

@Arnold Voß

Die Band meint mit den Andersdenkenden „Vollidioten“ die Leute, die stur die Meinung der Allgemeinheit übernehmen, nichts hinterfragen und bezweifeln, tun was man ihnen sagt und blind verurteilen.

Zitat:
„Blindes Handeln
und Verurteilen
Nichts bezweifeln
Und hinterfragen
Ist des Lemmings Gebot
Zusammen ab in den Tod“

Genau das sind die Leute, die Frei.Wild rechtsextreme Tendenzen vorwerfen, weil sie eben NICHT hinterfragen „Warum darf man nicht stolz auf seine Heimat sein?“. Dann würden sie nämlich darauf kommen, dass mittlerweile fast 70 Jahre ins Land gegangen sind, die Schuldigen der NS-Zeit mittlerweile fast alle tot sind und wir ein Land aus Ruinen aufgebaut haben, worauf wir stolz sein können, ohne dass man das NS-Regime befürwortet.

Solche Leute würden, wenn sie hinterfragen würden, verstehen, dass Patriotismus NICHTS mit „Rechtsextrem“ zu tun hat. Solche Leute würden dann verstehen, dass gesellschaftskritische Texte nicht gleich extremistisch sind. Solche Menschen lassen aber außer der allgemeingültigen Meinung kaum Platz für andere Meinungen. Solche Leute sehen gleich alles als radikal an, was ihnen nicht passt. UND solche Leute sorgen dafür, dass Jugendliche auf den Straßen wegen ihren Frisuren und Klamotten zusammengeschlagen werden.

Wie sie aber bereits festgestellt haben, überspitzt die Band die Aussagen in ihren Texten, weshalb Sie sich wohl auch angesprochen gefühlt haben. Das ist übrigens ein Stilmittel 😉

Übrigens, handeln Sie denn besser? Sie kritisieren hier doch auch Andersdenkende, stellen sich auf die Seite derer, die Andersdenkende als Neonazis und rechtsradikal bezeichnen.

Falls jetzt irgendeiner auf die Idee kommt, ich würde mich nicht mit der Band auseinandersetzen und die Meinung der Band ungesehen akzeptieren:

Ich hab mir in den letzten Tagen und Wochen die Songs von Frei.Wild nochmal durch den Kopf gehen lassen. Und ich muss sagen, die nationalistischen Tendenzen kann man nur in einer Hand voll Songs wage erkennen, sofern man denn jede Textstelle unter der Voreinstellung „Das ist ja eh alles brauner Mist!“ angeht. Allerdings würde mir jeder Deutschlehrer sagen, dass ich die Stellen überinterpretiert habe.

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