Heute beginnt die Frühlingssession der Sprücheklopfer im Ruhrgebiet. Bochum und Dortmund werden sich entäussern – ein neuer Claim fürs Kaff.
Guten Morgen Deutschland.
Heute werden im Ruhrgebiet neue Sprüche der alten Städte vorgestellt.
Dortmund etwa verabschiedet sich von dem grossen U. Und ewig grüsst das Murmeltier, ein alter Sack im neuen Kleid. Selbst Bochum verschläft das nicht.
Imagesprüche der Kommunen im Ruhrgebiet, neue Claims fürs Kaff. Das bedeutet hier: Der Kaiser hat keine Kleider an.
Nehmen wir mal Duisburg. Da kann ich mitreden. Das ist seit fünf Dekaden mein erster Wohnsitz. Dumm, dümmer, Duisburg.
Duisburg assoziiert sich dem gemeinen Durchschnittsrezipienten doch so:
Loveparade, 21 Tote. Irgendwann mal was mit einem verlorenen Arbeitskampf der Stahlarbeiter. Neuzeitlich das Problemhaus In den Peschen. Ein halbes Dutzend Bauskandale. Gehaltsschiebereien in der Stadtverwaltung und ihren Angliederungen.
Fürs Kurzzeitgedächtnis: Letzten Montag war in Duisburg die Scheidemarke der Pedida. Deren Demo dort, die war nicht von Abstiegsängsten von in rassistische lappenden Mittelschichtlern geprägt.
Sondern von die Demo dominierenden Hardcore-Nazis: NPD, Nationaler Widerstand, Die Rechte, Nazi-Hools. Dat is Duisburg.
Ein Image prägt sich von den Dingen. Niemals prägst Du ein Image den Dingen auf.
Duisburg plant keinen Claim. In aller Zukunft. Ist offiziell zu hören.
Ist das besser so?
Nein. Ährlich, sacht der Cervinski für mich.
Ich finde, Duisburgs Claim sollte endlich lauten:
‚Sterbende Eisenhüttenstadt Düssbuarch: Nix auffe Pfanne‘.
Lecko mio. Lecko Fanni.
Schimanski, sach wat.
Hömma, dat hazze töffte gesacht: „Neuer Claim für´s Kaff“ gefällt nich nur Kumpel Anton, sondern mich auch. Dat watte sonzt so sachz mit „nix auffe Pfanne“ is noch besser.
Glückauf aus Gelsenkiiirchen
Dein Frannek