Dass man den WDR und seine Mitarbeiter auf eigentlich selbstverständliche Standards des menschlichen Umgang gesetzlich festlegen muss, schien den Mitgliedern des nordrhein-westfälische Landtag bewusst gewesen sein, als sie Paragraph 2 des Gesetzes über den „Westdeutschen Rundfunk Köln“ verabschiedeten: „Der WDR hat in seinen Sendungen die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Er soll dazu beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, vor Glauben und Meinung anderer zu stärken. Die sittlichen und religiösen Überzeugungen der Bevölkerung sind zu achten.“
Nicht allen, die für den durch Zwangsgebühren finanzierten Sender arbeiten, scheint das bewusst zu sein. Heute morgen hat WDR-Satire auf Facebook ein Posting veröffentlicht, in dem Vermieter als Ratten bezeichnet werden. Würde ist für den WDR offenbar kein Menschenrecht sondern ein Privileg, dass er nach Gutdünken gewährt oder auch nicht. Zumindest wenn sie mehr als 800 Wohnungen haben, was in Bochum übrigens auch auf die städtische Wohnungsbaugesellschaft und die zahlreichen Genossenschaften zutrifft der Stadt, gibt es offenbar keinen Anspruch auf Würde. Nach Ansicht der öffentlich-rechtlichen Humoristen sind sie offenbar ebenso mit Nagetieren zu vergleichen wie Rolf Buch, der Chef von Vonovia, der sich in einem heute in der WAZ veröffentlichen Interview für mehr Zuwanderung ausspricht und von seiner Arbeit im Initiativkreis Ruhr erzählt, der gerade dabei ist, die Lebensverhältnisse im Duisburger Stadtteil Hochfeld zu verbessern.
Der Verein ichbinhier e.V., der sich für Maßnahmen zur Sensibilisierung bei Hass im Netz und der Bestärkung gegen Hate Speech einsetzt, liegt Menschen als Ratten zu bezeichnen ausserhalb der gesetzlich geschützten Meinungsfreiheit. Für die Amadeu Antoniostiftung hat diese Bezeichnung sogar eine antisemitische Anmutung.
Aber klar, wenn irgendein Lustigmann oder eine Lustigfrau beim WDR so etwas macht, ist das natürlich lustig wie gemeint. Das kann man gut daran erkennen, dass nirgendwo geschrieben wird, dass der Sender künftig auf die Zwangsgebühren der „Ratten“ verzichten möchte. Wenn es um Geld geht versteht der WDR nämlich keinen Spaß.
Welcher deutsche Satiriker macht schon Satire?
Die meisten Möchtegernsatiriker glauben doch, zusammen mit dem Publikum nach abwertenden Witzchen über Dritte zu lachen wäre Satire.
Ist es nicht.
Der Satyr fickt alles was er erwischen kann und Satiriker legen sich auch mit ihrem Publikum an.
Was die Möchtegernsatiriker machen nennt sich pöbeln. Und definitionsgemäß macht dies nicht ein Satiriker sondern der Pöbel.
Man muss schon eine gehörige Portion Verrohung aufweisen, um diese und ähnliche „Witze“ lustig zu finden. Beim WDR wundert mich das jedoch nicht, hier gehört diese Art von Humor doch zur Standardausrüstung und da dürfen solche linken Schenkelklopfer ungestraft von sich gegeben werden.
Eigentlich fällt das schon kaum mehr auf. Wer sich die WDR-Nachrichten regelmäßig anhört, ist mit dem dort gepflegten Niveau kaum noch zu überraschen. Zuletzt die mehrfach gesendete Gleichstellung von Mördern und Opfern bei den letzten Terroranschlägen in Jerusalem.
Typisch WDR halt.