Essen Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) hat für Montag 12 Uhr die Bürger aufgerufen, eine Schweigeminute abzuhalten. Liest man Kufens Begründung, beginnt man an seinem Verstand zu zweifeln:
Die Stadtverwaltung Essen ruft am Montag, 16. Oktober, 12 Uhr, zur Schweigeminute auf, um an die Opfer der Ausschreitungen in Israel zu gedenken und so ein Zeichen für Frieden zu setzen.
Ausschreitungen? Was in Israel passiert, sind antisemitische Massaker, verübt durch palästinensische Terroristen. Ausschreitungen, das sind Schlägereien zwischen Hooligans oder Hauereien Betrunkener vor einem Club. Sicher, Essen ist ein Clan-Hotspot, in der Stadt gibt es eine große arabische Community und Kufen legt wert auf gute Kontakte zu diesem Milieu. Aber das ist kein Grund der Abschlachtung von weit über 1000 Israelis als „Ausschreitungen“ zu bagatellisieren.
Update: Die Stadt Essen hat den Text geändert. VonAusschreitungen ist nun nicht mehr die Rede.
Hallo Herr Laurin, weiter im Text werden ganz deutlich die „terroristischen Angriffe“ verurteilt. Weshalb Sie sich nur auf die Überschrift beziehen ist daher völlig unverständlich.
Wenn man „Bürgermeister“ in einer Stadt ist, in der Clan-Schießereien bereits zur Folklore gehören, verschieben sich vielleicht die Werte. Trotzdem unsäglich.
Ich würde mich da nicht an einem Wort aufhängen. Das ist journalistisch fast so fahrlässig wie gestützt auf eine unsichere Quelle mittels eines Zettels in einer Schülertasche gegen einen Politiker zu agitieren.