Gestern Abend kursierten in der Sendung ‚Sky 90‘ bereits erste Gerüchte, nun ist es offiziell bestätigt: Frankfurts Trainer Armin Veh wird die Eintracht zum Saisonende, nach drei Jahren im Amt, verlassen. Der 53-jährige wird seinen am 30. Juni 2014 auslaufenden Vertrag bei den Hessen nicht noch einmal verlängern.
Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen will sich im Laufe des Tages noch näher zur Sache äußern, wird aber bereits jetzt mit den Worten zitiert: „Ja, das ist richtig. Mir ist das schon längere Zeit bekannt. Ich hätte mir gewünscht, dass er bleibt. Wir haben alles dafür getan.“
Am Morgen hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass Veh die Eintracht-Mannschaft bereits gestern vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (2:1) über seine Entscheidung informiert hatte. Veh führte die Eintracht zuletzt als Aufsteiger in Liga eins direkt in den Europapokal, steckt in dieser Saison bisher aber in der Bundesliga in einer sportlichen Krise. Auch in der Europa-League schied die Eintracht in der Vorwoche gegen den FC Porto unglücklich aus.
Damit erhalten auch Spekulationen über ein mögliches Engagement des erfahrenen Erfolgstrainers, der mit dem VfB Stuttgart im Jahre 2007 Deutscher Meister wurde, beim FC Schalke 04 neue Nahrung. Zwar will das Fachmagazin ‚Kicker‘ Informationen vorliegen haben, wonach Veh ab Sommer zunächst ein Jahr Pause einlegen möchte, doch ist die Trainerposition bei den Schalkern aktuell ja auch gar nicht offiziell vakant.
Die grundsätzliche Verfügbarkeit des noch Eintracht-Coaches dürfte aber auf jeden Fall den Druck auf schalke-Trainer Jens Keller weiter erhöhen, ist dieser doch zuletzt nicht nur aufgrund der deutlichen Pleiten seines Teams gegen Real Madrid (1:6) und Bayern München (1:5) erneut verstärkt in die Kritik geraten, sondern wurde nach WAZ-Informationen ja auch von Teilen der eigenen Mannschaft aufgrund der in diesen Spielen gewählten Taktik kritisiert. Sicherlich auch kein gutes Zeichen.
Zudem ist Schalkes Sportchef Horst Heldt seit gemeinsamen Stuttgarter Tagen bekanntlich ein persönlicher Freund von Armin Veh.
In der Winterpause war rund um Gelsenkirchen noch laut und lange über eine mögliche Verpflichtung von Ex-Werder Bremen-Coach Thomas Schaaf gemutmaßt worden.
Zukünftige Spekulationen über eine Ablösung von Jens Keller beim FC Schalke 04 zum Saisonende sind also ab heute um eine attraktive Alternative reicher. Neben Schaaf ist nun auch Veh grundsätzlich für die Knappen verfügbar. Man darf gespannt sein was in den nächsten Wochen in dieser Richtung beim FC Schalke 04 passieren wird, ob es Jens Keller gelingt die Ruhe im Umfeld wieder herzustellen, oder ob vielleicht bald doch Armin Veh, dann mit einem Jahr Verspätung sozusagen, sein Nachfolger bei den Knappen werden wird .
Passend zum Thema:
Schalke hat zwei Spiele verloren: Eins gegen Bayern und eines gegen Real. Das kann jeder Mannschaft auf der Welt passieren und ist kein Grund, jetzt schnell zu handeln. Nicht viele hätten gegen diese beiden Weltteams gut ausgesehen.
Stefan, es geht auch nicht darum jetzt schnell zu handeln. Es geht um eine mittelfristige Ausrichtung des Vereins. Traut man das Jens Keller zu, oder nicht? Jens Keller ist von Anfang an alle paar Wochen in Frage gestellt worden. Auch der Verein hat sich häufig genug nicht eindeutig vor ihn gestellt.
Und selbst wenn Veh käme, wäre das ja wohl erst im Sommer. Ein schnelles Handeln wäre auch das nicht.
Es geht um eine Grundsatzentscheidung für die nächsten Jahre. Gelingt die Stabilisierung mit Keller? Kann er ein Team aufbauen, verbessern usw? Diese Fragen muss der Verein klären und dann entsprechend handeln. Mit der Option Veh wird das Leben für Keller in den nächsten Wochen jedenfalls nicht leichter.
Auch der Schalker Jahrhunderttrainer wäre aktuell übrigens ja wieder verfügbar: 😉
https://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/600346/artikel_paok-trennt-sich-von-stevens.html
Robin Patzwaldt@ Ich bin immer für Huub!
Ist ganz einfach: Veh war mal in Stuttgart und muss jetzt nach Schalke geholt werden. Spätzle-Connection auf Schalke. Hauptsache es führt nicht dazu, daß Schalke in der Tabelle dorthin kommt, wo Stuttgart jetzt steht.
Wahnsinn, über was man sich beim Thema Fußball alles den Kopf zerbrechen kann. Als politisch interessierter Nichtfußballfan fände ich es angesichts der Entwicklung in der Ukraine viel interessanter zu erfahren, wie lange es sich der deutsche Profifußball noch leisten kann, sich von einem zwilichtigen Sponsor wie Gazprom den Hintern pudern zu lassen.
Auf der Pressekonferenz in Frankfurt hat Veh gerade übrigens bestritten die Mannschaft bereits gestern vor dem Spiel über seinen Abschied im Sommer informiert zu haben. Und auch von dem Jahr Pause wollte er dort nichts wissen. Alles ab Sommer sei aktuell noch völlig offen, sagte er.
Robin,
ich habe zu Veh -Frankfurt -Schalke-meinen Senf schon dazu gegeben, nämlich unter Deinem Kommentar „Schalke: Auch in München……..“!
Deshalb nur noch eine Ergänzung:
Ich denke, daß das Thema „Veh – Frankfurt“ sich möglicherweise negativ auf den Abstiegskampf der Eintrach auswirken kann. Wenn es allerdings so weite Kreise zieht, daß es auch S04 betgrifft, kann das auch dort negative Folgen haben, vor allem angesichts der aktuell besonders labilen Situation, die ich wahrnehme. Insofern hast Du hier schon ein heißes Eisen angepackt, nämlich ein besonders heißes für So 4.
Das muß nicht zwingend so sein. Allein die Möglichkeit, daß das so sein könnte, macht die Sache für „unsere Nachbarn auf Schalke“ schon zu einem Problem.
@Walter: Die Diskussionen um Veh in Frankfurt wurden auf der heutigen Pressekonferenz schon begonnen. Dort wurde die Frage aufgeworfen ob Veh dann nicht ab heute als ‚Lahme Ente‘ im Amt sei. Man darf in der Tat wohl gespannt sein ob sich die frühzeitige Bekanntgabe seines Abschieds negativ auf den Rest seiner Frankfurt-Zeit auswirken wird.
Ob das für die Karriere richtig ist einen Club wegen fehlender Perspektive zu verlassen? Das bringt doch nur Unruhe in die Mannschaft.
schon im letzten jahr gab es bei der sge eine lange hängepartie, bis feststand, dass er bleibt, selbst als der aufstieg 2012 absehbar war, war nicht sofort klar, dass er weitermacht. in beiden jahren ging es um die perspektive am riederwald. insofern ist vehs entscheidung angesichts des saisonverlaufs nicht wirklich überraschend, gleichwohl schade. ich habe ja schon vor kurzem hier darauf hingewiesen, dass die geldstapel der sge am bankenstandort ffm nicht mit der höhe der bankentürme mithalten können.