Fußball: DFB-Sportgericht bestraft antisemitische Sprechchöre und Randale



Vor knapp zwei Wochen haben wir auch hier auf zahlreiche antisemitische Sprechchöre während des Spiels Eintracht Frankfurt II (U23) gegen Kickers Offenbach in der Fußball-Regionalliga hingewiesen. Inzwischen hat das DFB-Sportgericht lt. Homepage der Offenbacher Kickers Strafen gegen die beteiligten Vereine ausgesprochen. Außerdem existiert weiteres Videomaterial, welches das ganze Ausmaß der Ausschreitungen in Frankfurt für jedermann belegt. Erschreckende Szenen haben sich bei diesem Derby in Frankfurt am Main abgespielt!

Das Sportgericht der Regionalliga Südwest hat inzwischen ein Urteil zu den Ausschreitungen in der Partie Eintracht Frankfurt II gegen Kickers Offenbach gefällt. Die Offenbacher Kickers müssen demnach 7500 Euro Geldstrafe zahlen. Die Frankfurter Eintracht wurde hingegen mit 1000 Euro Geldstrafe belegt.

Während die Eintracht, laut einem Bericht der ‚Offenbach-Post‘, für einen nicht ausreichenden Ordnungsdienst bestraft wurde, muss der OFC für den Versuch der Erstürmung der Pufferblöcke, das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände und die Platzerstürmung nach Spielende und „vor allem für die unerträglichen und menschenverachtenden Rufe der Anhänger“ zahlen.

Den Offenbachern wurde zudem eine weitere Strafe angedroht. Um diese weitere Strafe zu vermeiden, müssen die Kickers in den nächsten beiden Heimspielen gegen den FC Homburg und gegen Hessen Kassel „geeignete Maßnahmen gegen antisemitisches, rechtsradikales und diskriminierendes Verhalten seiner Anhänger“ ergreifen. Wie diese aussehen sollen und könnten blieb zunächst unklar. Sollte es zu ähnlichen Vorfällen kommen, droht dem OFC dann offenbar auch ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die finanziell angeschlagenen Offenbacher Kickers haben das Urteil inzwischen so akzeptiert.

Offen bleibt zunächst auch noch die Frage, wer für die Schäden durch Zerstörungen am Stadion am Bornheimer Hang in Frankfurt aufkommt. Der dort eigentlich beheimatete Zweitligist FSV Frankfurt hat den Schaden inzwischen auf rund 100.000 Euro beziffert. Ob die Eintracht, die als Stadionmieter eine Veranstalterhaftpflicht hat, Regressansprüche stellen kann, ist derzeit noch unklar.

Mögen die Geldstrafen für Viertligisten auch eine andere Dimension haben als für Erstligisten, zweifelt man als Betrachter dieser extremen Bilder doch an der abschreckenden Wirkung solch verhältnismäßig milder Urteile für die Zukunft. Die auf den Bildern zu beobachteten Randalierer dürfte das Alles jedenfalls weder abschrecken noch bekehren.

Bleibt die Frage wann und wo der Fußball demnächst wieder seine hässliche Fratze zeigt. Wer diese Bilder gesehen hat, der glaubt jedenfalls wohl nicht mehr an eine rasche Lösung des Problems. Schon gar nicht durch diese Geldstrafen gegen die beteiligten Clubs. Hier muss sicher zukünftig noch deutlich mehr geschehen um diesen Irrsinn zu stoppen!

Passend zum Thema:

http://www.ruhrbarone.de/fussball-ekelhafte-antisemitische-auswuechse-in-der-regionalliga/

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