Fußball: Diese Bayern machen so einfach keinen Spaß mehr!

Coach Pep Guardiola. Quelle: Wikipedia, Foto: Якушкин Иван, Lizenz: CC
Bayern-Coach Pep Guardiola. Quelle: Wikipedia, Foto: Якушкин Иван, Lizenz: CC

Gelobt werden sie seit Monaten immer und zuletzt auch nahezu pausenlos: Der FC Bayern München stellt in der Liga einen Rekord nach dem Anderen auf. Das Lob dafür erfolgt natürlich auch völlig zurecht, nicht das wir uns da falsch verstehen.

Aber macht die Bundesliga mit einer soweit enteilten Mannschaft wirklich noch Spaß? Sicherlich zumindest nicht auf Dauer!

Am gestrigen Sonntag wurde Eintracht Frankfurt von den Bayern mühelos mit 5:0 besiegt. Dabei hätte der Ergebnis leicht noch deutlich höher ausfallen können, so klar war die Überlegenheit des Rekordmeisters, der zusätzlich auch noch dreimal Pfoste oder Latte traf. Mittelfeldspieler Thiago Alcántara stellte mit seinen insgesamt 185 Ballkontakten in einem Spiel, eher beiläufig, einen neuen Bundesligarekord auf, so extrem war das Ballgeschiebe des Tabellenführers.

Die Kehrseite: Die Überlegenheit der Bayern kann eigentlich nicht einmal den Bayern-Fans mehr Spaß machen, wie auch die teilweise unglaubliche Stille im Stadion am Sonntag bewies.

Sky-Chefreporter Marcel Reif ließ sich sogar zum Kommentar hinreißen: „Jetzt traue ich mich hier ja kaum noch etwas zu sagen, so still ist es jetzt gerade hier in der Arena!“ Damit traf er das Kernproblem unabsichtlich genau im Kern!

Es wird jetzt, zum Rückrundenstart, schon langweilig, selbst für die vor Ort im Stadion versammelten Besucher der Bayernheimspiele!

Bereits in der Vorsaison sorgte der riesige Vorsprung des FC Bayern frühzeitig für klare Verhältnisse. 25 Punkte Vorsprung waren es am Ende auf den Titelverteidiger aus Dortmund. Dieser wollte das Rennen beim nächsten Anlauf knapper gestalten. Danach sieht es aktuell aber nicht aus. Nach erst 19 Spieltagen beträgt der Vorsprung des FCB aktuell schon wieder unglaubliche 13 Punkte auf den ersten Verfolger aus Leverkusen. Die verletzungsgeplagten Dortmunder liegen auf Platz drei noch weiter zurück. Teile der Fans im Münchener Stadion sangen beim Heimsieg gegen Frankfurt bereits: ‚Deutscher Meister werden wir schon im März!‘ Wahrlich kein unrealistischer Gedanke, müsste der Vorsprung ihres Teams auf den ersten Verfolger bis Ende März doch ‚nur‘ 18 Punkte betragen.

Was Anhänger der Bayern kurzfristig erstrebenswert erscheint, wäre bei näherer Betrachtung jedoch eher eine Katastrophe für die Bundesliga. Daran darf auch ein Bayern-Fan eigentlich kein Interesse haben. Und werfen Sie mir jetzt hier nicht vor, diese Argumentation läge nur daran, dass ich bekennender BVB-Fan bin, denn das ist Quatsch. Ich würde mir auch in der Zukunft keine ähnliche Dominanz einer anderen Mannschaft wünschen, auch nicht eine der Schwarzgelben. Viel schöner und emotionaler sind doch spannende Wettbewerbe, spannende Spiele, knapp errungene Titel. Wer kann es als Fußballfreund schon begrüßen, wenn Trainer, wie Armin Veh es am Sonntag praktizierte, Spieler in einer Begegnung schonen, weil sie sich in einem Spiel gegen eine bestimmte Mannschaft schon im Vorfeld ohnehin nichts mehr ausrechnen, ihre Kräfte lieber für die kommenden Begegnungen schonen, wo man sich wieder Punktgewinne verspricht? Kann man sich als Gegner noch erkennbarer der Dominanz eines Teams beugen? Das kann nicht gut sein, auch nicht für den FC Bayern!

Wenn nämlich irgendwann auch die Teams mit europäischen Ambitionen nur mit einer Art ‚B-Elf‘ nach München reisen würden, weil sie sich ihre Kräfte für das Spiel gegen einen anderen Konkurrenten um die internationalen Plätze aufsparen würde, das Stadion in München wäre wohl schwerlich ausverkauft, die Fans dort noch schweigsamer, und die Fernsehübertragungen noch einschläfernder als sie es aktuell eh schon sind. Daran sollten die Münchener auch mal denken, bei aller aktuellen Freude über ihre Dominanz.

Die Entwicklung insgesamt ist, abseits der aktuellen Freude über einzelne Siege und Tore, inzwischen mehr als bedenklich für alle Beteiligten der Liga!

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Jochen Hoff
10 Jahre zuvor

Tatsächlich hat Herr Watzke recht. Die mit finanziellen Mittel überreich gesegneten Bayern. Olympiastadion, diverse Zuwendungen aus der Industrie und vermutlich auch Geldanlageformen wie bei Herrn Hoeneß haben dazu geführt, das die Bayern jede Mannschaft im Aufbau komplett auseinanderkaufen können und das auch tun.

Dabei ist es unerheblich ob diese Spiele überhaupt zum Einsatz kommen. Es geht nur darum jeden potentiellen Gegner zu schwächen. Dazu eine permanente Beeinflussung der Schiedsricter und es entstehen eben solche Verhältnisse.

Die einzige Lösung ist die Bayern dauerhaft zu deutschen Meistern zu ernennen, aber keine Kraft mehr in Spiele mit denen zu investieren, sondern einfach die drei Punkte ohne Kosten und Verletzungsgefahr abzutreten.

Ohne Spiele keine Zuschauer, keine Werbeeinnahmen und es ist fraglich ob man sich mit solch einer Mannschaft in internationalen Wettbewerben halten kann. Eine Bundesliga die ganz offen nur um Platz zwei spielt und dafür kämpft wäre dann aber wirklich wieder interessant.

Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Die Fußballwetten werden jetzt einfacher, weil zumindest ein Spielergebnis vorhersehbar ist. Es wird also mehr Gewinner, aber kleinere Gewinne geben.
Für mich als Angehörigen der fußballfernen Schicht, bleibt es leider trotzdem schwer.

Flusskiesel
10 Jahre zuvor

„Die einzige Lösung ist die Bayern dauerhaft zu deutschen Meistern zu ernennen […]“

Eine sehr gute Idee!

Oder man könnte eine „1. Bundesliga+“ einrichten, wo der FC Bayern München immer gegen sich selber spielt und immer gewinnt!
😉

Tolleranz
Tolleranz
10 Jahre zuvor

was wollt ihr denn? jetzt gibt’s endlich mal guten Fußball auch in der Bundesliga und es ist immer noch nicht recht.
spannender war es doch schon immer weiter unten, im Zweifel ist sogar selber spielen möglich!
aber was rede ich, die Neidhammel aus Gelsenkirchen und Dortmund konzentrieren sich wahrscheinlich gerade darauf, kein Magengeschwür zu bekommen und den Traditionalisten, die in der Sportschau Kampf und Krampf sehen wollen, aber keine „italienischen“ Ballkünstler, denen ist ohnehin nicht mehr zu helfen.

discipulussenecae
discipulussenecae
10 Jahre zuvor

Somit bewahrheitet sich schlußendlich auch das Bonmot von Frank Goosen: Bayern München hat keine Fans, sondern nur Anhänger. Denn Fans haben gelernt zu leiden …

Und: Findet den lustigen Tipfehler: „Was Anhänger der Bayern kurzfristig erstrebenswert erscheint, wäre bei näherer Betrachtung jedoch eher eine Katastrophe für die Bundesliga. Daran darf auch ein Bayer-Fan eigentlich kein Interesse haben.“

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
10 Jahre zuvor

Wieso ist es spanennd, wer Deutscher Meister wird?
Ich finds nur spannend, wo meine Mannschaft landet… die im Übrigen jahrelang graue Maus und Fahrtstuhlmannschaft war. Also ich hab erfolgsunabhängig Spaß an denen.
Alles andere ist mir egal.
Von mir aus kann auch Barcelona in der Bundesliga mitspielen und Deutscher Meister werden, wenn viele einen spannenden Kampf um die Meisterschaft haben wollen.

Dabei ist es momentan extrem spannend um die CL- und EL-Plätze. Alle dicht beisammen. So spannend war es objektiv eigentlich länger nicht mehr.

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Robin,
der Fußballsport ist weltweit, und nach wie vor mit zunehmender Tendenz auch in der Bundeliga,ein außerordentlich luktrativer Wirtschaftszweig. .

Und auch hier gilt folglich der wirtschaftsliberale Grundsatze des freien Wettbewerbes auf einem freien Markt.Das ist so. Dem haben sich alle Akteure auf diesem Markt zu stellen und dem stellen sie sich mehr oder weniger erfolgreich.

Wenn „man“ sich also mit dem FC Bayern kritisch befaßt, dann geht das -leider- nicht mehr auf der Basis eines fairen Umganges miteinander nach dem Motto: „Unter Fuballfreunden gehort sich das nicht.“

Wenn „man“ sich mit dem FC Bayern kritisch befaßt, dann geht das -leider- nur noch auf der Basis der Wettbewerbsregeln des sog. freien Marktes. Das heißt, es könnte z.B. gefragt werden, ob dieser Wettbewerb ein fairer sein kann angesichts gravierender Chancenungleichheit, man könnte sich fragen, ob die Wettbewerbsregeln neu zu fassen sind -neben Bankenregulierung eine europaweit strengere Regulierung des Fußballgeschäftes?-, man könnte sich fragen, ob die Bildung eines (Fußball-)Unternehmens mit monopolartiger Stellung mit den Prinzipien eines freien Marktes zu vereinbaren ist und Ähnliches mehr.

Damit ich als Fußball-Fan, konkret als Fan des BVB nicht mißverstanden werde:

Ich ärger mich selbstverständlich über die Geschäftsmethoden des FC Bayern,

vor allem, wenn sie darauf gerichtet sind, die Chancen eines Wettbewerber von vornherein zu minimieren -ein unlauterer Wettbewerb-, nämlich die des BVB -früher ‚mal gezielt die von Werder Bremen u.a.- ,

noch mehr ärgere ich mich über die für mich maßlose und vorsätzlich demonstrierte Arroganz der Führung dieses Unternehmens mit „monopolartiger Stellung“ gegenüber anderen Vereinen,

und noch mehr ärgere ich mich über die Hofberichterstattung der Medien über das Unternehmen FC Bayern, die mich immer wieder nach den Gründen dafür fragen läßt.

Robin,
nur dieser Ärger meinerseits bringt dem BVB nichts.
Er wird die Fans des FC Bayern freuen.

Er wird mich allerdings weiterhin veranlasssen, jedem Gegner des FC Bayern, vor allem den internationalen Gegnern in der Champ.-liga, Erfolg zu wünschen und jedem „Star“ des FC Bayern individuellen Mißerfolg, wann, wo und wie auch immer.

Was bleibt mir sonst?

Ja, freuen kann ich mich auch darüber, daß international derzeit die Sympathien für den BVB deutlich höher eingestuft werden als die für den FC Bayern. Bisher scheint allerdings der FC Bayern aus seiner internatiolanen Bekanntheit -nicht aus seiner internationalen Sympathie-mehr Profit zu machen als der BVB.
Das paßt dann wiederum zu meiner anfangs geäußerten Meinung über das internationale Geschäft Fußball, also insofern konkret zum Unternehmen!! -nicht zum Fußballverein-FC Bayern München.

Und mir bleibt,
das ist für mich entscheidend, meine Sympathie für den BVB, mein wöchentlicher Ärger bzw. meine wöchentliche Freude über die Spiele des BVB, meine Lust, mich mit den Fans anderer Vereine zu streiten-verbal und mit Humor-, meine Hoffnung, daß der BVB möglichst oft ein Tabellenplatz 2 – 4 erreicht und gelegentlich gegen den FC Bayern gewinnt.

Robin Patzwaldt
10 Jahre zuvor

@discipulussenecae: 🙂 Danke für den Hinweis! Ich werde das fehlende ‚N‘ mal rasch ergänzen, um Missverständnissen vorzubeugen 😉

68er
68er
10 Jahre zuvor

Und was soll Herr Favre sagen, dem die Bayern Dante, und der BVB Marco Reus abgeluchst haben?

Und was sagt Herr Streich, dem von Herrn Favre Max Kruse weggekauft wurde und von Wolfsburg Caligiuri?

Und vom ständigen Ausverkauf beim VfL Bochum will ich gar nicht erst anfangen: Kuntz, Wosz, Freier, Hashemian, Gekas, Misimovic, Goretzka…

Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Mir fällt gerade ein Aspekt ein, der außer dem Geld noch bedeutend sein könnte. Bei den Bayern haben einige Leute das Sagen, die es einst selber im Fußball zu Weltruhm gebracht haben. Einige davon kenne selbst ich.

owl-baron
owl-baron
10 Jahre zuvor

Ich hatte gestern einen ganz schlechten Tag- als SGE-Fan. Nur, gestern spielte Bayern so, dass auch acht oder mehr Tore möglich gewesen wären. Noch schlechter bin ich drauf, wenn die Bayern nicht ob ihrer vorhandenen Qualität gewinnen, sondern wie bei ihren beiden letzten Auftritten im Waldstadion durch Fehlentscheidungen zu 1:0 Siegen kamen. Nicht der Auftritt gestern ist gefährlich für die Liga, sondern der Bonus, den die Bayern bei vielen haben. Ihr Geld natürlich auch. Allerdings haben sie keine Banken überfallen, sondern es klug erwirtschaftet, während man es andernortes, nicht nur bei der SGE, verbrannt hat.
Immerhin ist bei der SGE dank Heribert B. ostwestfälische Bodenhaftung seit 10 Jahren vorherrschend, was dem Verein gut tut. Aber Meister wird man so eher nicht. Auch wenn hin und wieder Ausnahmen die Regel bestätigen. Aber Euroliga oder ein Pokalfinale, vor allem, wenn es gewonnen wird, sind auch ganz schön.

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

-10-Helmut,
Du hast dabei aber nicht an Franz Beckenbauer gedacht oder? Der FC Bayern ist da wo er jetzt ist nicht wegen Beckenbauer, sondern trotz Beckenbauer. Er ist, wenn es um Personen geht, da wo er jetzt ist wegen der unbestrittenen Managment-Qualitäten von U.Hoenes -alle anderen sind bestenfalls mehr oder weniger gute Nebendarsteller, auch Rummenige-.

Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Walter, Fußball ist mir sehr wenig wichtig und wenn etwas bis in meinen Kopf eindringt und dort verweilt, dann sind das einzelne, aus früheren Weltmeisterschaften bekannte Gesichter, zu denen auch Beckenbauer, den ich nie mochte, gehört. Ebenso Rummenigge, über den sogar ein lied gesungen wurde, dann taucht selten Paul Breitner auf, der damals das Image eines lesenden Fußballers hatte, dann ist ein früherer Nichtbayer aus Dortmund? dabei und natürlich der Wurstfabrikant, der früher auch oft in der Nationalmannschaft gespielt hat. Dass die vielleicht alle nichts zu sagen haben, kann schon sein, aber ich registriere die mehr, als diejenigen, die bei Schalke oder Dortmund das Sagen haben. Die Bayern dröhnen laut heraus, sogar häufig gegeneinander, aber ich Laie empfinde sie trotzdem meistens als geschlossenen Block. Sorry daß ich das so fühle.

owl-baron
owl-baron
10 Jahre zuvor

#12 ohne Beckenbauer als Spieler wäre Bayern nicht da, wo es jetzt steht. Selbst als Trainer hat er einiges aufzuweisen. Natürlich ist er ansonsten eher eine Flachpfeife, die man sich tunlichst nicht antun sollte- es sei denn, der oder einer der Gesprächspartner ist ein nicht nur im Pott bekannter MANNI !!

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Wenn ich Bayern-Fan wäre, hätte ich regelmäßig nach öffentlichen Auftritten von Beckenbauer Anlass zu „Fremschämen“; ich bin mir sicher, daß auch U.Hoenes oftmals so empfindet.

Als Spieler war Beckenbauer unbestritten internationale Extraklasse; als Trainer -trotz WM-Titel????
„Gemacht“ hat primär U.Hoenes den Verein zudem was er heute ist, nämlich ein erfolgreich weltweit agierendes Unternehmen im Geschäftsfeld Fußball.

Helmut,
im erweiterten „Kreis um Hones“ können die Bayern unbestritten mit Beckenbauer,Breitner,Rummenige (Sammer!!) Fußballprominenz aufweisen, die es in anderen Vereinen nicht gibt bzw. die in anderen Vereinen nicht so in die Vereinsarbeit eingebunden sind wie in München.
Ob das dem Vereinsmanagment dienlich ist, kann ich nicht beurteilen, ebenso wenig, ob das dem Image des Vereines guttut; Beides kann durchaus so sein, wie Deine Wahrnehmung erkennen läßt.

(Mein Respekt in Sachen Managment- Qualitäten des Herrn Hoenes als „Chef des Unternehmens FC Bayern bitte ich nicht zu verwechseln mit einer Wertschätzung der Persönlichkeit Hoenes, denn die exiert bei mir niciht.)

Martin Böttger
Martin Böttger
10 Jahre zuvor

Die Beurteilung des Herrn Hoeneß ist keine Frage des Respekts, sondern strafrechtlicher Erörterungen, deren Prozess noch bevorsteht. Und das dürfte gegenwärtig die größte Gefahr für den FC Bayern sein. Es geht dabei um Summen, die Herr Hoeneß sicherlich nicht allein aufgebracht haben kann, um sie in der Schweiz gut zu verstecken, und sollte so eine Vermutung im Prozeß erwiesen werden, wäre das eine ganz besondere Gefahr für den FC Bayern und seinen bisher mit Hoeneß komplett solidarischen Aufsichtsrat, zusammengesetzt aus hochmögenden Vertretern deutscher Großindustrie und Hochfinanz.
Erschwerend kommt für den FC Bayern in so einem Prozeß hinzu, dass die öffentliche Langmut über sportverbundene Gier und Korruption rapide im Sinken begriffen ist, von Sotschi bis Brasilien. Da werden auch ein paar tausend besoffene Fans irgendwann nicht mehr weiterhelfen. Hoeneß ist klug genug, dass er das bereits ahnt und spürt. Jedenfalls sieht er so aus.

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

-16-Martin Böttger,

trotz allem -einschließlich Steuerhinterziehung-habe ich nicht den geringsten Anlaß, von meinem großen Repekt vor den Managment-Qualitäten des Herrn Hoeness Abstriche zu machen. Das Unternehmen Fc Bayern München steht, soweit man das als Außenstehender beurteilen kann, besser da als jedes andere Unternehmen weltweit im Geschäftsfeld „Fußball“; und das, sh.unsere Diskussion, ist unbestritten primär den Management-Qualitäten des U.Hoenes zu verdanken.

Ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, daß dieser Respekt nicht verwechselt werden darf mit einer Wertschätzung der Persönlichkeit Hoenes, denn diese Wertschätzung gibt es bei mir nicht, und zwar nicht erst nach Bekanntwerden des Steueerbetruges von U.Hoenes.
Im übrigen findet man ja oftmals an der Spitze von Großunternehmen weltweit überragende Manager,aber ganz und gar nicht wertzuschätzende Persönlichkeiten.

Martin B.,
wenn wir wetten würden, dann würde ich darauf wetten,daß Herr Hoenes, wenn das Steuerstraf-Verfahren nicht gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt werden sollte, in jeden Falle nur mit einer Haftstrafe auf Bewährung zu rechnen hat, und ich würde darauf wetten, daß danach Herr Hoenes Präsident des FC Bayern bleiben wird. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, daß die Causa Hoenes nicht nachhaltig dem Umsatz und dem Ertrag des Unternehmens schaden wird.

Ich stelle das fest, obwohl ich mir Gegenteiliges wünsche würde, wenn es hier etwas zu wünschen geben sollte.

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