Fußball: Erneute Startschwierigkeiten zum Saisonbeginn beim BVB

Torwarttrikot des BVB, Saison 2011/2012

Als BVB-Fan fühlt man sich derzeit doch stark an die vergangene Saison erinnert!

Nach einer erfolgreichen Meistersaison und einem entspannten Sommer kommt die Dortmunder Borussia auch diesmal in der neuen Spielzeit bisher nur recht schwer in Tritt!

Überraschend? Nicht wirklich! 

Auch andere Meister der Vergangenheit taten sich in den Spielzeiten nach einem errungenen Titel schwer. Eine gewisse Neigung zu etwas zu viel Selbstzufriedenheit scheint in einem Erfolgsteam zu Saisonbeginn ja vielleicht auch irgendwie logisch und menschlich zu sein.

Und da die Westfalen bekanntlich zuletzt sogar das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg erringen konnten, ist vielleicht auch die nun wieder zu vertreibende Selbstzufriedenheit um Club besonders groß.

Und doch muss Dortmund deshalb nicht automatisch wieder, wie in der Vorsaison hervorragend gelungen, zu einem späteren Zeitpunkt der Saison ‚die Kurve‘ zur Tabellen- und Ligaspitze kriegen. Man sollte den bisher höchstens als mittelprächtigen zu bezeichnenden Saisonstart daher besser auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Konzentriertes Arbeiten ist jetzt angesagt!

Denn das im Vergleich zum Vorjahr neue Problem des BVB ist in diesem Jahr: Die Borussia muss, zusätzlich zum regulären Ligabetrieb, nun eben auch und gerade in der Champions League ‚liefern‘, egal was parallel dazu in der Bundesliga läuft.

Jetzt schon eine große Anzahl von Punkten auf die Ligaspitze einzubüßen, wo die Doppelbelastung in der Champions League noch nicht einmal wirklich eingesetzt hat, könnte daher am Ende doppelt bitter und schwerwiegend sein.

Im Vorjahr wurde eine ziemlich enttäuschende Saison in der Königsklasse von der Öffentlichkeit noch relativ gelassen akzeptiert. Die Klopp-Truppe war, aus Sicht der Fußballfans in Deutschland, noch jung und unerfahren. Das Argument zog, auch weil es dann irgendwann gegen Jahresende in der Liga zeitgleich wieder sehr gut lief. Das Ausscheiden als Gruppenletzter der Königsklassengruppe wurde dem Deutschen Meister 2011 somit rasch verziehen. Die nationalen Erfolge besänftigten auftretende Kritiker rasch.

Diesmal sind die Erwartungen an den Meister in der europäischen Königsklasse deutlich höher. Das wird allgemein so akzeptiert, trotz einer sportlich schwierigen Gruppenauslosung für den Doublesieger. Vereinsverantwortliche widersprechen dem gestiegenen Erwartungsdruck im internationalen Geschäft auch gar nicht erst.

Es dürfte der Truppe daher auch im Ligaalltag entsprechend schwerer fallen den jetzt schon eingefahrenen Punkterückstand, der auf die Tabellenführung aktuell auch schon wieder stolze 7 Punkte beträgt, in den nächsten Wochen, so wie in der Vorsaison erfolgreich vorgemacht,  dieses Jahr ein weiteres Mal zu korrigieren.

Und das eben nicht nur weil die durch teure Neuverpflichtungen noch einmal deutlich ‚aufgerüsteten‘ Bayern  offenbar zeitgleich wesentlich stärker geworden sind, sondern eben auch weil der Druck im internationalen Geschäft auf die Schwarz-Gelben selber diesmal zusätzlich deutlich höher ist.

Die Konzentration auf die ‚normalen‘ Ligaspiele könnte somit in den nächsten Monaten zusätzlich leiden.

Durch den aktuellen ‚Geht-So‘-Start, mit 8 Punkten aus fünf Begegnungen, hat der BVB sich selber nun kurz nach Saisonstart schon deutlich mehr Druck auf den Kessel geblasen, als es eigentlich nötig gewesen wäre.

Denn sowohl die 2:3 Niederlage in Hamburg vom letzten Wochenende, als auch das jüngste 3:3 Unentschieden gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt in der aktuell laufenden ‚Englischen Woche‘ waren nicht nur vom Spielverlauf her, völlig unnötig, sondern vor allem eben auch im Bereich der im Vorjahr noch so überzeugenden Defensive für Beobachter arg enttäuschend. Bei einigen Gegentoren schien es schlicht an Konzentration zu fehlen.

Dabei hat die befürchtete Doppelbelastung, die man vor Saisonstart allgemein als eventuellen Nachteil für den BVB im Titelrennen 2013 eingeschätzt hatte, bisher noch nicht einmal wirklich angefangen…

Neutral betrachtet mag ein ‚Nachlassen‘ um wenige Prozent nach einer ‚Double-Saison‘ ja, wie bereits am Anfang erwähnt, relativ verständlich und auch irgendwie nur menschlich sein, nicht umsonst konnten bisher in der Ligageschichte nur relativ wenige Titelträger in der Bundesliga ihren Titel anschließend auch verteidigen… Für Fans eines Teams ist es trotzdem schwer erträglich ihr kürzlich noch so erfolgreiches Team in einer Folgesaison straucheln zu sehen.

Noch kann die Saison für die Titelverteidiger aus dem Ruhrpott sportlich erneut einen positiven Verlauf nehmen. Der Start war aber, wie zuletzt auch schon in 2011, bisher leider nur mäßig.

Und es wird beim BVB auch nicht jedes Jahr im Herbst automatisch eine Serie von über 25 ungeschlagenen Ligaspielen in Serie einsetzen, so wie im Vorjahr geschehen. Sich jetzt darauf erneut zu verlassen wäre blauäugig.

Also, liebe Borussen, besser jetzt rasch wieder die nötige Konzentration für das Alltagsgeschäft finden, bevor es in wenigen Wochen dann vielleicht schon zu spät ist die formulierten Saisonziele zu erreichen!

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Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

Robin, mir scheint, daß u.a.M.Hummels zunehmend überheblich ist!!!

( Er hat bisher in allen Spielen entscheidende Fehler gemacht,findet diese aber stets bei anderen in der Mannschaft oder beklagt, wie gestern, mangelndes Zusammenspiel! Ich denke, er hat allen Anlaß zunächst einmal kritisch über sich, seine Fehlleistungen und die Gründe dafür nachzudenken.)
Im übrigen stimmt das gesamte Gefüge der Mannschaft stimmt zur Zeit nicht. Reus ist überhaupt nicht integriert und…………?

Ich kann nicht hinreichend begründet beurteilen, wo letztlich die Ursachen für die unbefriedigenden Leistungen liegen.
An der Abwehr?
( -sh.Hummels,sh.Schmelzer, der gestern aus meiner Sicht die Note 6 verdient hat. Wenn man auswärts in 2 Spielen insgesamt 5 Tore schießt, muß das für mehr als einen Punkt reichen.)

Aber……….bei aller Kritik.
Wir Fans haben zwei tolle Spielzeiten hinter uns.
Und wenn es 2o12/2013 nur Platz 4 gibt -oder gar 5/6- ist das keineswegs der fußballerische Weltuntergang des BVB.

Robin Patzwaldt
12 Jahre zuvor

@Walter: Der BVB ist keineswegs in der Pflicht erneut Meister zu werden. Da stimme ich Dir völlig zu! Auch ich wäre mit Platz 3 oder 4 am Ende diesmal durchaus zufrieden. So wie die Bayern ‚aufgerüstet‘ haben ist es ja bestimmt auch keine Schande hinter ihnen zu landen. Irgendwann sind die halt auch mal wieder dran. Dann macht die nächste Meisterschaft des BVB (hoffentlich) in den nächsten Jahren auch wieder entsprechend mehr Spaß. Wenn immer nur ein Team Meister würde, dann wäre das für die Liga nicht gut. Das wird man sich auch als BVB-Fan sicher nicht wünschen. Sonst landen wir auch hier am Ende bei Verhältnissen wie sie vor ein paar Jahren beim FC Bayern herrschten, als man für einen Pokalsieg noch nicht einmal mehr einen Rathausempfang organisiert hatte. Das will ich dann ja auch nicht… 😉 Titel sind halt noch immer etwas Besonderes, oder zumindest sollten sie es eben auch bleiben. Alles soweit ok.
Aber die 6 Gegentore von Hamburg und Frankfurt machen mich schon nachdenklich. Das ist eindeutig zu viel. Daran sieht man ja, dass derzeit vieles noch nicht wieder so passt…. Ich hoffe, dass die Jungs sich jetzt bald mal wieder fangen und konzentrierter spielen. Wenn dann trotzdem nicht jedes Spiel gewonnen wird, was zu erwarten ist, dann kann ich damit auch gut leben.

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