Unser Gastautor Thomas Weigle beschäftigt sich für die Ruhrbarone in diesem Beitrag heute erneut mit dem Fußball in der DDR. Den dritten Teil seiner Miniserie nennt der Autor ‚Boykott und Meistercup‘:
Für einige Jahre wurde ein Einreiseverbot für DDR-Sportler in die Nato-Länder verhängt, erst im Spieljahr 64 war ein Ende dieses unnötigen Boykotts gekommen, der der DDR billiges Propagandamaterial besorgte, der aber auch bei den Betroffenen aus den betreffenden Ländern für Unverständnis gesorgt hatte, wie bspw. bei den Walisern von Swansea Town, die sich gerne für die ihnen in der DDR erwiesene Gastfreundschaft revanchiert hätten.
Nach dem Gastspiel der englischen Nationalmannschaft in Leipzig 63 hatte sich der Generalsekretär der FA ähnlich geäußert und darauf gesetzt, die DDR-Mannschaft bald in England begrüßen zu können. Begonnen hatten diese Scharmützel in Spanien, wo der Faschist Franco 58 im letzten Augenblick den Abflug der spanischen Fußballer zum fälligen Europapokalspiel gegen die UdSSR verhindert hatte. 64 fand dann die Endrunde dieses Wettbewerbs in Spanien statt, in welchem Spanien mit 2:1 im Endspiel gegen eben jene UdSSR siegte.
Es war die Zeit, als auch der deutsch-deutsche Sportverkehr vor allem von bundesdeutscher Seite auf Eis gelegt war. Lediglich die von den internationalen Sportverbänden angesetzten Ausscheidungskämpfe für die Leichtathletik EM 62 und die OS 64 wurden während dieser Eiszeit ausgetragen. Auch die gingen nie reibungslos über die Bühne, es wurden mit harten Bandagen vor und hinter den Kulissen gekämpft, wobei bei Veranstaltungen, die in der Zone oder wie zum Beispiel im Sommer 62 in Prag stattfanden, die westdeutschen Medien von fanatisierten ostdeutschen Zuschauern berichteten, während hämisch im Sportmagazin vermerkt wurde, dass zu den Malmöer Wettkämpfen im Vorfeld der EM 62 keine ostdeutschen Zuschauer erwartet wurden, da bei den „Weltfestspielen der Jugend“ in Finnland gerade 37 linientreue FdJler die Gelegenheit zur Flucht ergriffen hätten.
Besonders vor dem Rückspiel der Eishockeyteams, das im Dezember 63 in der Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle stattfand, wurde Stimmung gegen das DDR-Publikum gemacht. Beim Anhören der Radioübertragung, die einen überraschenden 4:3 Sieg der bundesdeutschen Cracks nach vorherigen Unentschieden schilderte, konnte ich allerdings keine „aufgeputschten Zuschauermassen“ vernehmen. Diese Zeit ging Anfang 66 zu Ende, als erstmals wieder nicht wettbewerbsmäßige deutsch-deutsche Sportbegegnungen auf unteren Ebenen stattfanden. Allerdings waren deutsch-deutsche Sportbegegnungen lange nicht frei von absurden Momenten. In „Westdeutschland“ kam es bspw. Immer wieder zu unschönen Auftritten von Sicherheitskräften, die die bei solchen Gelegenheiten aufgezogene „Spalterflagge“ der DDR vom Mast holten und beschlagnahmten. Im Nachhinein stellen sich Fragen: Wo kamen eigentlich diese Fahnen her? Wer stellte so was Verbotenes her? Oder brachten die Gäste ihre Fahnen mit? Wie war dann es um die Aufmerksamkeit bundesdeutscher Zoll- und Grenzschutzbeamten bei der Einreise der sportlichen Brüder und Schwestern bestellt? Da hätten die Herrschaften viel von der Gegenseite lernen können, die beschlagnahmten bei Bekannten von mir sogar einen selbst gebastelten Kalender, weil dort der 17. Juni als Feiertag rot vermerkt war. Der absurde Flaggenstreit und Hymnenstreit, denn auch diese zu spielen war unerwünscht, war allerdings mit den OS 72 in München zu Ende.
Als 1968 der Ostblock die CSSR überfiel, nahm die UEFA eine Neuauslosung der EC-Begegnungen vor, da einige Vereine sich weigerten, gegen Vereine aus den Invasionsstaaten zu spielen. Wir lesen: „ Die drei Klubs, die eine Neuauslosung verlangt hatten, rein zufällig, gegen schwere Gegner anzutreten hatten, Fenrencvaros, Celtic Glasgow, AC Mailand und FC Zürich…. Sie haben nun angenehmere Gegner…Das ist wirklisch ein hübscher Taschenspieler Trick…Wenn man die ungerechtfertigte Neuauslosung des Dringlichkeitskomitees der UEFA…näher betrachtet, so kommt man zu dem Schluss, dass die Spiele arrangiert worden sind.“ (Auslassungen von Hempel und Co) aus EUROPAMEISTERSCHAFT EUROPACUP 1972, S.72 von Hempel u.a. Jena 1972.
Das Zitat stammt angeblich aus „ LÈquipe“. Kein Wort über den Anlass im Buch, die Invasion der Warschauerpakt-Staaten, die „brüderliche Hilfe“ um die „Konterrevolution“ in der CSSR zu verhindern, an der der NVA nicht teilgenommen hatte, ihre Truppen aber für den Notfall im Erzgebirge bereitstanden. Weiterhin erklären die Autoren, dass durch den als Reaktion auf die Neuauslosung erfolgten Rückzug der Vereine aus den „fünf sozialistischen Bruderstaaten“ der EC 68/69 erheblich an Wert verloren hätte. Angesichts der bis dato erreichten „Erfolge“ der Vereine aus diesen Ländern eine recht kühne Behauptung. Am Ende müssen dann die Autoren auch noch den EC2- Erfolg von Slovan Bratislava vermelden (3:2 gegen Barca), immerhin einen Verein aus einem „sozialistischen Bruderland“, angesichts der Umstände geschieht das Vermelden recht zurückhaltend, obwohl es der erste Erfolg eines Ostblocklandes im EC war.
Für wie dumm haben die eigentlich ihre Leser gehalten? Besonders schäbig ist es, die renommierte franz. Sporttageszeitung derartig frech und verlogen für diese für Kommunisten typische Geschichtsklitterung zu benutzen. Das 9. ZK-Plenum 1967 hatte die Historiker dazu verpflichtet, durch Geschichtspropaganda das Klassenbewusstsein der Bürger zu festigen. Das galt wohl auch für Sportjournalisten.
DAS TAL DER FUßBALLTRÄNEN
Vom Ende her betrachtet, hat der DDR-Fußball ein Novum kreiert. Erstmals war ein Drittligist in Europa unterwegs, auch wenn die DDR 1991 schon 1 Jahr wegvereinigt war. Stahl Eisenhüttenstadt war als Unterlegener des Pokalfinales des NOFV ( 0:1 gegen Hansa Rostock) für den EC2 qualifiziert, weil Hansa Meister der NOFV-Oberliga geworden war, Eisenhüttenstadt sich aber nicht für die 2. Bundesliga hat qualifizieren können. Für beide war in der ersten Runde Schluss. Eisenhüttenstadt gegen Galatasaray Istanbul 1:2 und 0:3, Barca- Hansa 3:0 und 0:1. Das Rückspiel lockte ganze 8500 Zuschauer ins Ostseestadion, obwohl Hansa gut in ihre erste BL-Saison gestartet war, u.a. ein Sieg gegen Bayern München, an deren Ende dennoch der Abstieg stand, obwohl man am letzten Spieltag die Frankfurter Eintracht besiegt hatte und damit den rheinischen Schneemann Daum zum VFB- Meistertrainer gemacht hatten. Die Dortmunder werden sich ähnlich ungern daran erinnern wie ich.
Begonnen hatten die DDR-EC-Abenteuer mit drei Spielen von Meister „Wismut Karl-Marx-Stadt“ gegen Gwardia Warschau im Herbst 57 (1:3, 3:1, 1:1 , Losentscheid für Wismut). Endstation war in der zweiten Runde Ajax 1:3, 0:1) auch im darauf folgenden Jahr benötigte Wismut drei Spiele gegen Ploesti aus Rumänien 4:2, 0:2, 4:0, in der 2. Runde war Göteborg kein Hindernis: 2:2 und 4:0, erst die YB aus Bern stoppten in einem 3.Spiel Wismut mit 2:1.. Die nächsten beiden Jahre war für den Berliner ASK Vorwärts und Wismut in der ersten Runde Ende durch die Wolves und Rapid Wien. Es sei noch einmal daran erinnert, dass Wismut Karl-Marx-Stadt eigentlich Wismut Aue ist, einfach nur eine der vielen Kuriositäten des DDR-Fußballs.
In der Saison 61/62 fand in der ersten Runde nur ein Spiel von Meister ASK Ostberlin gegen Belfast (3:0) statt, da die DDR-Deutschen keine Einreiseerlaubnis in das Nato-Land Großbrittanien erhielten. Dann spielten die Rangers aus Glasgow in Berlin und vor allem Göteborg auf, dass dem DDR-Meister Hören und Sehen verging,(1:2, 1:4), die FUWO konstatierte ziemlich ernüchtert. „ Es hat sich erneut gezeigt, dass eine auch no so geschickt aufgestellte und gut gestaffelte Abwehr auf die Dauer dem gegnerischen Druck nicht standhalten kann, wenn der eigene Angriff versagt und nur zwei Stürmer annähernd internationalen Ansprüchen genügen.“
Im Jahr darauf war der CSSR-Meister Dukla Prag in der ersten Runde Endstation, nicht wirklich überraschend, stellte die FUWO doch fest, dass in deren Reihen die halbe tschechische Nationalmannschaft spielte, die nicht nur Vizeweltmeister war, sondern gerade die Österreicher in Wien herbe mit 6:0 abgefieselt hatte, dennoch schaltete die DDR-Nationalmannschaft anschließend die CSSR mit 2:1 und 1:1 aus dem Europapokal für Nationalmannschaften aus. Dieser Wettbewerb wartete mit einer noch größeren Sensation auf. Luxemburg schaltete die Niederländer aus, beide Spiele bei unserem westlichen Nachbarn im Lande des Genevers. Im Viertelfinale brauchte Dänemark drei Spiele gegen die Luxemburger, um ins Halbfinale aufzusteigen.
Erst 65 überstand wieder ein DDR-Meister die erste Runde, allerdings setzte ManU in der nächsten Runde das Schlusszeichen- 2:0 und 3:1. Matt Busby formulierte nach dem 2:0 in Ostberlin fest. „Es kam uns zunächst darauf an, Vorwärts in Schach zu halten, um dann selbst zu kontern, dass ist uns gut gelungen.“ 66/67 iwar Polens Meister Gornik Zabrze im Achtelfinale Endstation im dritten Spiel für die Berliner Armeefußballer, der 1.FC Karl-Marx-Stadt, diesmal keine verkleideten Auer wie die Wismutkumpel, scheiterten 67/68 in der ersten Runde an Anderlecht, im 69/70er Viertelfinale scheitert Vorwärts am späteren Sieger Rotterdam, weil sie es in Berlin versäumten mehr als das 1:0 zu erzielen. 70/71 traf Jena auf Fenerbahce und gewann mit 4:0 in Jena, auch Sporting Lissabon musste im Achtelfinale klein beigeben, im Viertelfinale waren in beiden Spielen die SR den theatralischen und unfairen Mätzchen der Jugoslawen vom Roten Stern nicht gewachsen, 3:2 und 0:4 bedeuteten das Aus, im Jahr darauf warAjax für die Dresdener Dynamos bereits in der ersten Runde der Stolperstein. 72/73 ist für Magdeburg 2x ein 0:1 gegen Juve in der 2.Runde nicht zu verhindern, der Magdeburger Trainer Krügel formuliert: „.Frühestens in zwei Jahren werden wir unsere Potenzen maximal ausgeschöpft und den Sprung zu einer Mannschaft internationalen Formats vollzogen haben“, was sie am 8.5.74 in der Rotterdamer „Kuip“ vor leider nur 5000 Besuchern nachdrücklich unter Beweis stellen konnte, 2:0 im EC2-Finale gegen den hohen Favoriten AC Mailand.
73 war in der ersten Runde für Juve in Dresden Schluss, dann kam es zur ersten deutsch-deutschen Begegnung, zum Gipfeltreffen in München und Dresden. Nach wechselvollem Spielverlauf gewannen die Bayern 4:3 Nach Dresden reisten die Münchener, sehr zur Enttäuschung der ostdeutschen Fans erst am Spieltag an, man hatte in Hof übernachtet, um sich „höhenmäßig zu aklimatisieren.2 In Wirklichkeit fürchtete man Attacken der Stasi, wie Beimischungen im Essen und ähnlich unschönes und unlauteres Gebaren. Ganz von der Hand kann man es nicht weisen, bot die Stasi doch dem Magdeburger Meistertrainer ein Jahr später an, die Bayern in der Kabine abzuhören, was Krügel ablehnte, zwei Jahre später war seine erfolgreiche Trainerkarriere im A…..
Böse stieß in Dresden, wie auch ein Jahr später auf, dass nicht die Dynamofans bevorzugt mit karten bedient wurden, sondern eher fußballfremde Stasi- und SED-Mitglieder, wie ein Jahr später auch in Magdeburg. Der Staatsapparat befürchtete Szenen und Sympathiebekundungen wie im Oktober 71 in Warschau, als dort die DFB-Elf in der EM-Qualifikation 3:1 gewann.
Wie auch immer, der derzeitig zeitweilige Bewohner von Landsberg, ein gewisser und nicht unbekannter Uli Hoeneß stellte bis zur 13. Minute eine 2:0 Führung her, die Dresden von der 42. bis zur 56. in ein 3:2 drehte, ehe Müller postwendend den 3:3 Endstand besorgte. Im nächsten Jahr trafen dann die beiden Cupgewinner im Achtelfinale aufeinander, denn Magdeburg nahm als Meister am EC1 teil, konnte somit seinen Titel nicht verteidigen. In München führten Sparwasser und Co zur Halbzeit 2:0, ehe 2x Müller und ein Magdeburger Eigentor das 3:2 Endergebnis besiegelten. Nach dem 2:1 der Bayern gesteht Magdeburgs Zapf: „Wir haben aufopferungsvoll gekämpft, doch die Bayern bewiesen ihre größere spielerische Reife.“ Im Jahr darauf scheiterten die Magdeburger im Elfmeterschießen in der ersten Runde an Malmö FF. Der Grund lag in der schwachen Chancenverwertung der Bördestädter. Das finale „shoot out“ vom Punkt bewies das am Ende noch einmal überdeutlich- 2:1 für Malmö.
Im Herbst 76 dann 2x ganz großes Fußballtheater in Dresden. Erst wurde Benfica 2:0 nass gemacht, im Achtelfinale kamen die Ungarn von Ferencvaros Budapest unter die Räder: 4:0 für die Dynamos, die dann im Viertelfinale am durchaus schwächer eingeschätzten FC Zürich mit 1.2 in Zürich und im Rückspiel an der vermaledeiten Auswärtstorregel scheiterten: 3:2. Ein Jahr später erlebten die Dynamos ein Waterloo an der Anfield Road beim TV, der den Titel durch ein 3:1 gegen BMG gewonnen hatte, das 1.5 konnte lediglich durch ein 2:1 über die Liverpooler im Rückspiel etwas abgefedert werden. Bill Shankly in Liverpool. „Das kann nicht das wahre Dresden sein.“ Im Rückspiel war Dresden dem 3:0 nahe, doch die mangelnde Treffsicherheit der Sachsen bestrafte Heighway mit dem Anschlusstor, Ende der Vorstellung. Als Trost blieb der erste Sieg gegen die Reds im sechsten Anlauf.
Am 14.9. 78 staunte Dresdens Trainer Prautsch nicht schlecht über Udo Schmuck. „Dabei schießt er eigentlich wie alle anderen ins linke Eck und nicht nach rechts. Ich traute meinen Augen kaum.“ Es war der 14. Elfer, der das Dynamostadion explodieren ließ, die Partisanen aus Belgrad hingegen waren fassungslos, hatten sie doch dank ihres 2:0 Hinspielerfolges an ein Weiterkommen fest geglaubt.. In der nächsten Runde erkämpften sich die Dubliner „Böhmen“ ein 0:0, in Dresden gingen sie unter, 15:0 Ecken, 28:2 Torschüsse, 14:1 Chancen und ein 6:0 für den DDR-Meister.. In Wien machte dann Austria mit zwei späten Toren Dresdener Hoffnungen auf ein Remis zunichte. Trainer Prautsch brachte das 1:0 im Rückspiel auf den Punkt: „Nicht die bessere, die glücklichere Elf kam weiter.“ So nah am 2:0 und damit am Halbfinale waren die Ostdeutschen noch nie.
In den folgenden 10 Spielzeiten zeigte sich, dass Mielkes Arm zwar in der DDR lang und schmutzig bis in die Amtsstuben des „Deutschen Fußballverbandes“ der DDR reichte, aber nicht bis in die Schiedsrichtergremien der UEFA. Daher erreichten Mielkes Lieblingskicker auch nur zweimal in 10 Jahren das Viertelfinale im Meistercup, im März 80 gewannen sie im Nottinghamer City-Ground das Hinspiel beim TV 1:0, das Rückspiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion ging 1:3 verloren, das vom „Daily Mirror“ erwünschte, aber nicht erwartete Wunder trat ein. „Forest muss alles bringen, um eine härtere Bestrafung zu vermeiden.“ Führte das Blatt aus. Zur Halbzeit führten die Engländer 3:0 und der Berliner Trainer Bogs konstatierte enttäuscht: „Herumzureißen war das Spiel hier bei all unseren lobenswerten Vorsätzen kaum noch. Da wirkte Forest einfach cleverer.“ Im März 84 war dann der AS Rom nicht aus dem Weg zu räumen, dem 0:3 in Rom folgte ein schöner, aber nutzloser 2:1 Rückspielsieg.
Im 81/82er Wettbewerb wurde Berlin als erste deutsche Mannschaft auf Zypern geschlagen, Nikosia stand einige Zeit davor das 0:3 aus dem Hinspiel aufzuholen, siegte aber letztlich nur 2:1. Bogs stellte fest: „Unsere Mannschaft war regelrecht erschrocken, schien alles vergessen zu haben, was wir besprochen hatten.“ Im Achtelfinale war Banik Ostava Endstation, ebenso wie 81/82 Aston Villa, obwohl die Berliner im Villa-Park in Birmingham 1.0 gewannen, das 1:2 aus dem Berliner Hinspiel war damit nicht wettgemacht. SR Wöhrer zu seiner Fehlentscheidung, die zum frühen 0:1geführt hatte:: „ Ich bin richtig verzweifelt. Das war mehr als nur ein Schönheitsfehler.“ Im September 82 ging Dynamo in der ersten Runde gegen den HSV in Führung, nach dem Ausgleich iwar die Lockerheit der Berliner weg, die Angst vor einer weiteren Heimniederlage griff um sich, es blieb beim 1:1, in Hamburg war der Hausherr Herr im Hause: das 2:0 ist der erste Schritt auf dem Weg zum Endspielsieg im Mai 83.
85786, 87/88 und 88/89 ist jeweils in der ersten Runde alles vorbei, 86/87 im Achtelfinale Schluss. Im 88er Jahr musste Werder ein fast aussichtsloses Unterfangen starten, das Hinspiel 0:3 war eine schwere Hypothek, aber ein 0:5 im Rückspiel stürztedie Ostdeutschen in tiefe Depression. Uli Borowka stellt in seiner Lebensbeichte fest, dass die Ostberliner schon beim Einlaufen vor Angst zitterten, was den Werderanern zusätzliche Sicherheit gab und den Berliner kein Bein auf die Erde bringen ließ. Im Jahr darauf war für die Dresdener Namensvettern der Berliner in der ersten Runde in Athen früh Schluss,1:0 und ein 3:5 besiegelten nach 11 Jahren ein sehr vorzeitiges und unerwartetes Ausscheiden, im März 91 war dann noch einmal das Viertelfinale Endstation für die Sachsen, dabei hatte das Rückspiel mit dem frühen 1:0 schon in der 2.Minute Hoffnungen genährt, das 0:3 gegen Roter Stern Belgrad aufzuholen, am Ende stand ein von massiven Zuschauerkrawallen begleitetes1:2.
Das Ende der DDR Europareisen stand bereits am Anfang und, wie beschrieben, meist für die DDR-Meister frühzeitig fest.
Im vierten und letzten Teil der Serie wird es dann in einigen Tagen um einige wirklich bemerkenswerte Erfolge im EC2 gehen und die deutsch-deutschen Begegnungen im UEFA-Cup, von denen es nicht wenige gab, u.a. schieden die Schalker 77 als Vizemeister gegen Sparwasser und Co. früh aus.