Puh, das war knapp! Sportlich mag es ja gute, nachvollziehbare Gründe für den Meistercoach der Borussia gegeben haben, im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten aus Augsburg viele seiner Stammspieler zu schonen. Doch nicht nur, dass sein Plan mit ‚halber Kraft‘ die Punkte gegen die Süddeutschen einzufahren, beinahe schiefging, sein Eingriff gefährdete zwischenzeitlich sogar eine faire sportliche Entscheidung im Abstiegskampf. Daher ist es doppelt wichtig gewesen, dass der BVB nach 1:2 Pausenrückstand, nach Hereinnahmen von Mario Götze und Robert Lewandowski, am Ende noch 4:2 gewinnen konnte.
In der Vorwoche, in Stuttgart, erkämpfte sich der BVB mit Entschlossenheit und in Bestbesetzung einen Sieg beim VfB. Gegen Augsburg, eine Woche später, als man nun die halbe Mannschaft vor dem wichtigen Champions League-Rückspiel gegen Malaga schonte, ermöglichte man dem sportlich eigentlich klar unterlegenen Gegner aus Augsburg nun durch eine 7-Mann-Rotation fast ein Erfolgserlebnis in Dortmund. Das kann einem so, bei allem Verständnis für die Wichtigkeit der kommenden Champions League-Aufgabe der Dortmunder, als neutralem Fußballfan nicht gefallen haben. Außer vielleicht, wenn man heute Nachmittag ein Anhänger der Augsburger gewesen ist.
Das es am Ende dann doch nicht so kam, war einer engagierten Schlussphase und den Einwechselungen der Schwarzgelben zu verdanken. Ich hätte nicht das Geschrei hören mögen, wenn die Augsburger durch einen unerwarteten Sieg bis auf zwei Punkte an Düsseldorf herangerückt wären. Und auch in Hoffenheim wäre man über die Entwertung des eigenen Sieges gestern gegen Düsseldorf sicher nicht glücklich gewesen. So hat Jürgen Klopp hoch gepokert und am Ende dann doch noch gewonnen.
Ganz nebenbei konnten somit auch Mitchell Langerak und Robert Lewandowski ihre Serien fortsetzen. Für Langerak war es der achte Sieg im achten Pflichtspieleinsatz für den BVB, und auch Robert Lewandowski konnte seine Rekordserie mit einem zehnten Spiel mit eigenem Treffer tatsächlich fortsetzen. Und das, obwohl er heute doch nur die letzten 40 Minuten der Begegnung dafür Zeit hatte diesen zu erzielen. Respekt!
Auch das wird Jürgen Klopp natürlich freuen. Obwohl, so richtig glücklich wird er sicher erst sein, wenn auch am Dienstag das Heimspiel gegen die spanischen Gäste aus Malaga in der Champions League gewonnen wurde, tatsächlich das Halbfinale in der Königsklasse erreicht worden ist, und seine riskante Pokerpartie des heutigen Tages damit auch endgültig gekrönt wäre.
Ja gut ich mein, 2 Gegentore mussten nicht sein, aber auch gegen die B-Elf musste erstmal gewinnen. Einwechseln geht ja immer und nach 90 Minuten wird abgerechnet.
Und ein Sieg gibt immer nur drei Punkte egal gegen wenn….
Beim Spiel in Malaga hat man an diversen kleinen Unkonzentriertheiten schon erkannt, dass die Stammelf am Limit ist. Die Umstellung war nötig und im Endeffekt auch genau das richtige. 3 Punkte sind 3 Punkte.
@Antonia Settele: Keine Frage, im Erfolgsfall war hinterher alles richtig. Aber knapp genug war es ja. Wollen wir hoffen, dass am Dienstag dann auch wirklich eine ausgeruhte Stammelf die Sache gegen Malaga klar macht. 🙂