Fußball: Trainer Jens Keller scheint beim FC Schalke 04 bereits vor dem Champions League-Start deutlich angezählt

Jens Keller. Quelle: Wikipedia; Foto: DerHans04; Lizenz: CC
Jens Keller. Quelle: Wikipedia; Foto: DerHans04; Lizenz: CC

Es ist wahrlich bemerkenswert. Da startet der FC Schalke 04 mit einer großen Portion Optimismus in die neue Saison. Markige Sprüche sind aus dem Trainingslager der Königsblauen zu vernehmen. Man will auch in der kommenden Spielzeit die Möglichkeit haben wieder Champions League zu spielen, will am Ende der anstehenden Saison möglichst mal wieder vor dem wenig geliebten Nachbarn aus Dortmund landen, und dann genügen bereits wenige Tage um die Stimmung in Gelsenkirchen wieder nahe an den Nullpunkt zu führen.

Ein mühsamer 2:0-Erfolg bei einer Amateurmannschaft im Pokal, ein fehlerbehaftetes 3:3 daheim gegen den HSV und eine (vor allem  in dieser Höhe) unerwartete 0:4-Niederlage beim Werksclub aus Wolfsburg, und schon scheinen die Nerven vor dem ach so wichtigen Qualifikationsspiel zur Champions League gegen Ex-Trainer Huub Stevens und sein Team aus Saloniki ziemlich blank zu liegen.

Da reichen dann offenbar schon ein paar geringschätzige Aussagen des TV-Moderators Waldemar Hartmann beim ‚Fußballstammtisch‘ ‚Doppelpass‘ am Sonntag bei ‚Sport1‘ und Manager Horst Heldt springt dem kritisierten Trainer Jens Keller helfend zur Seite, umschreibt er die TV-Sendung als das was sie ist, nämlich als Stammtisch, und regt sich mächtig darüber auf, dass er an einem solchen sonntäglichen Fußballtalk ‚populistischen Scheiß‘ hören musste.

Mal ehrlich, hätte er nichts dazu gesagt, es wäre sicherlich hilfreicher gewesen. Denn wenn der FC Schalke 04 bereits jetzt das launige Gerede an den Stammtischen der Nation nicht mehr gut ertragen kann, dann bestätigt Heldt höchstselbst damit doch nur die geringe Wertschätzung die Jens Keller offenbar, auch bei seinem Arbeitgeber, genießt.

Da sollte man doch als souveränes Team wirklich drüber stehen können, wenn ein Ex-TV-Moderator mal etwas Negatives zum eigenen Trainer sagt. Zumal, wenn man von dessen Fähigkeiten und Arbeit wirklich überzeugt ist. So aber hat Horst Heldt seinem Trainer einen Bärendienst erwiesen und den Druck auf ihn vor den anstehenden Spielen gegen PAOK Saloniki nur noch unnötig erhöht.

Der Fokus und auch eine Extra-Portion Druck werden heute auf Jens Keller und den Schalkern liegen, das scheint mir sicher.

Völlig unnötig, denn sportlich sollte die Aufgabe für die Schalker natürlich machbar sein!

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Robert Müser
Robert Müser
11 Jahre zuvor

Damit es schon mal geschrieben worden ist, die übliche Lösung bei diesem Verein lautet i.d.R.:

Trainer raus!

Es würde mich nicht wundern, wenn dies hier auch bald passiert.

Hilft hier wegen der strukturellen Probleme dieses Vereines nicht weiter, aber die Vereinsführung hat mal wieder vermeintliche Handlungsstärke bewiesen.

Vielleicht wäre ein Blick zum Erzrivalen hilfreich …

😉

Michael Kolb
Admin
11 Jahre zuvor

Vielleicht sollte Keller den Verein entlassen… das wäre wenigstens mal etwas neues..

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

Trainer hängen hauptsächich von den Spielergebnissen ab.
Hopp oder Top, mal so, mal so. Dabei gibt es neben den realen Spielverläufen auch noch den nicht mehr diskutierten Wettskandal, ohne den mancher Trainer vielleicht noch im Amt wäre, weil manches Spiel anders verlaufen ware. Ohne Bestechung meine ich. Aber darüber spricht man ja überhaupt nicht mehr.
Was ist eigentlich daraus geworden?
https://www.bild.de/sport/fussball/fussball-wettskandal/europol-deckt-weltgroessten-wettskandal-auf-28382900.bild.html
Sogar in der Championleague soll so etwas vorgekommen sein. Vom möglichen Doping gar nicht zu reden.

Robin Patzwaldt
Robin Patzwaldt
11 Jahre zuvor

@Helmut Junge: Ich habe auch schon häufiger den Eindruck gehabt, dass ‚Negativberichterstattung‘ von den Rechteinhabern bei den Medien auf Dauer nicht gerne gesehen wird. Das Betrifft nämlich den von Dir angesprochenen Wettskandal ebenso, wie die möglichen Verstrickungen der Schiedsrichter (Hoyzer, Amerell usw..) (Stichwort ‚mögliche Günstlingswirtschaft‘??), oder auch die dürftige Berichterstattung um die umstrittene WM-Vergabe 2022 der Fifa o.ä.. Immer wenn es durch möglicherweise kriminelle oder korrupte Aktivitäten an die Substanz des Sports geht, oder am Ende vielleicht gehen könnte, dann wird ein Thema schnell und gerne mal rasch wieder unter den ‚Teppich‘ gekehrt. Viele Medien leben halt davon, dass die jeweilige Sportart, über die man aktuell berichten darf, gut dasteht.

Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

@Robin, das geht aber nur, weil der überwiegende Teil der Fußballfans, sogar der nur leicht interessierten, nach meinen eigenen Erfahrungen, davon auch nichts hören will. Ich werde, was was Fußball betrifft, meist sofort als Ahnungsloser entlarvt, und werde so oder so nicht ernst genommen, wenn ich mit einem der vielen Millionen Experten darüber rede. Aber wenn ich auf diese Sache zu sprechen komme, spüre ich regelrechtes Desinteresse dieser Experten oder selbsternannten Ko-Trainer aller Nationalmannnschaften.
Dabei werden die doch verarscht, nicht ich, den das überhaupt nicht interessiert, wer gewinnt. Dafür sprechen die gerne über Doping bei Radrundfahrten.
Das ist doch merkwürdig, findest du nicht? Offenbar blockt das menschliche Gehirn Unangenehmes sofort ab, wenn das Unangenehme beim Lieblingsport geschieht.

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