Man sollte meinen, dass ein ehemaliger Weltfußballer des Jahres, der zudem deutscher Rekordnationalspieler ist, als Spieler Weltmeister wurde, keine Probleme haben sollte einen renommierten Trainerjob im internationalen Spitzenfußball zu finden, wenn er diesen denn anstrebt.
Lothar Matthäus tut dies. Seit bereits mehr als zehn Jahren. Bekommen hat er ihn bisher nie wirklich. Seine ersten Stationen als Trainer waren schon mehr oder weniger Notlösungen.
Im Vergleich zu seinen aktuellen Aussichten waren sie jedoch noch top. (2001–2002 SK Rapid Wien, 2002–2003 FK Partizan Belgrad, 2004–2005 Nationaltrainer Ungarn, 2006 CA Paranaense, 2006–2007 FC Red Bull Salzburg (Co-Trainer), 2008–2009 Maccabi Netanya, 2010–2011 Nationaltrainer Bulgarien)
Nie war er als Coach irgendwo längerfristig tätig, noch nie konnte er nennenswerte Erfolge verbuchen. Inzwischen arbeitet er in seiner zweiten Saison im Expertenteam des Fernsehsenders ‚Sky‘, ohne Trainerjob.
Nachdem der deutsche Zweitligist 1860 München in der vergangenen Woche seinen bisherigen Trainer Alexander Schmidt von seinen Aufgaben entbunden hatte, fiel in München rasch der Name Lothar Matthäus bei der Nennung möglicher Nachfolger. Der 52-jährige war in der Vergangenheit immer wieder als ein möglicher Trainerkandidat bei den 60-ern gehandelt worden.
Doch fast genauso schnell wie der Name ‚Lothar Matthäus‘ in München auf den Kandidaten-Tisch kam, da wurde er von den Verantwortlichen auch schon dementiert. Fast etwas verschämt, hatte man den Eindruck.
Damit konfrontiert, sagte 1860-Vizepräsident Peter Helfer: „Wir haben eine Liste von zehn Trainern und die Verhandlungen beginnen am Samstagabend. Lothar Matthäus steht definitiv nicht auf der Liste.“
Eine so große Liste, und der Ur-Bayer ‚Lothar Matthäus‘, der durch Sponsorengelder wohl durchaus auch zu finanzieren sein könnte, ist noch nicht einmal unter den Top-10-Kandidaten! Das ist hart. Das ist eine klare Sprache.
Als Beobachter fragt man sich da rasch, warum eigentlich scheinbar kein deutscher Proficlub an den Diensten des ehemaligen Weltklassekickers Interesse zu haben scheint. In der Liga wimmelt es aktuell dagegen eher von Trainern mit vergleichsweise beschränkten eigenen fußballerischen Möglichkeiten a la Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, oder Jens Keller.
Aber das es für den großen Lothar Matthäus nun aktuell scheinbar nicht einmal mehr für einen Trainerjob in der zweiten deutschen Spielklasse zu reichen scheint, ein Job den Matthäus zu Beginn seiner Tätigkeit im Trainerjob sicherlich noch als ‚zu klein‘ bzw. ‚zu unbedeutend‘ für sich angesehen hätte, das muss für den gebürtigen Erlangener wirklich hart sein. Das sage ich hier ganz ohne Häme.
Entsprechend unwirsch reagiert er inzwischen auch regelmäßig auf entsprechende Interviewfragen. Am liebsten wird der Ex-Bayern-Star darauf wohl gar nicht mehr angesprochen.
Jahrelang genoss er die Aufmerksamkeit in der großen Öffentlichkeit als ihn die Medien in seinen erfolgreichen Jahren begleiteten. Ob in New York, in München, oder in Mailand, der Lothar stand stets im Mittelpunkt der Berichterstattung. Auch seine häufig wechselnden Begleiterinnen genossen die Zeit im Rampenlicht.
Vielleicht war und ist es aber genau das, was Lothar Matthäus die große Trainerlaufbahn bisher verbaut hat! Wer will schon einen Cheftrainer für sein Team engagieren der über Jahre hinweg schon häufiger auf den Boulevard-Seiten der Zeitungen zu finden ist als im Sportteil?
Natürlich stimmt der Kommentar durchaus. Aber es ist aus meiner Sicht auch nicht richtig, einem so verdienten Fußballer derart darzustellen.
Nie hat man „uns Lodda“ auch nur eine echte Chance gegegeben, sein Wissen ums Kicken weiterzugeben.
Im Ausland hat er nun das Sprachproblöem, das hätten aber bestimmt 75% der Fußballer. Wo ist denn für einen Deutschen Verein das Problem, Einen Teammanager, und einen hochverdienten Ex Münchner als wirklichen Trainer zu beschäftigen. Der kann so manchen Bubi bestimmt noch einiges beibringen.
Auch als Dortmunder hatte ich vor seinen Leistungen noch immer den Respekt, den er sich auch verdient hat.
Bitte überdernken, ob dies so sein musaste.