Zahlreichen Traditionalisten unter den Fans und auch vielen Vertretern der Amateurclubs im Fußball wird das wohl gar nicht gefallen, aber in der ersten Fußball-Bundesliga könnte es bereits ab der kommenden Spielzeit regelmäßig noch deutlich mehr Sonntagsspiele als bisher geben.
Im Gespräch sind für die Zukunft angeblich drei statt der bisherigen zwei Sonntagsspiele im Oberhaus.
Als Grund für eine mögliche Änderung werden Beschwerden der bisherigen Europapokalteilnehmer genannt. Diese fordern zukünftig eine längere Spielpause zwischen ihren internationalen Einsätzen und dem nächsten Ligaspiel als dies bisher manchmal der Fall war.
Das Problem: Einige Clubs hatten bei der alten Regelung in dieser Saison teilweise nur zwei Tage nach einem internationalen Auftritt schon wieder zu einem Spiel in der Bundesliga anzutreten. Von Wettbewerbsverzerrung war da bei einigen Vereinsvertretern schon die Rede.
Diese Clubs mussten sich in einigen unvermeidlichen Fällen zuletzt allerdings notgedrungen auf diesen anstrengenden Donnerstag-Samstag- Rhythmus einlassen, weil laut Fernsehvertrag bisher nur fünf Spieltage pro Saison möglich sind, an denen auch drei Sonntags-Spiele stattfinden dürfen. Diese Ausnahmeregelung wurde in der laufenden Saison allerdings bereits in der Hinrunde komplett aufgebraucht.
Da zahlreiche Fans aber schon seit Jahren gegen die bei ihnen unbeliebten Sonntags-Termine protestiert haben, und auch das Top-Spiel in der zweiten Liga am Montagabend, häufig bereits von Fan-Protesten begleitet wurde, dürfte diese Nachricht bei vielen Fans nun zu weiterem Verdruss führen.
Unbeliebt sind diese Termine u.a. wegen der ungünstigen Anstoßzeiten für Anhänger der Auswärtsteams, welche logischerweise nach Spielende häufig noch eine mehrstündige Rückfahrt zu absolvieren haben.
Auch Amateurclubs sind in der Vergangenheit von der Aufteilung der Profispiele auf immer mehr Termine quer über das Wochenende bereits wenig begeistert gewesen, da im Fernsehen übertragene Spiele, verständlicher Weise, in dem Ruf stehen ihnen dringend benötigte Zuschauereinnahmen und auch Fanunterstützung bei ihren eigenen Spielen vorzuenthalten.
Auch bei ihnen dürfte der jüngste Vorstoß im Bereich der ersten Liga daher wohl nur auf wenig Gegenliebe treffen.
Für Fans welche die Begegnungen überwiegend vor dem Fernseher verfolgen ist dieser Plan hingegen vordergründig sicherlich erst einmal recht verlockend und attraktiv, denn nicht nur das man als Fußballanhänger inzwischen quasi täglich Profifußball live im TV verfolgen kann, die seit Jahren anhaltende Zersplitterung der Spieltage führt zu der Tendenz, dass man das Haus am Wochenende inzwischen ja fast schon gar nicht mehr verlassen kann, wenn man wirklich möglichst alles mitbekommen will, so viele Livefußball wie es inzwischen zu sehen gibt.
Und spätestens die Fortsetzung dieser seit Jahren schon zu verfolgenden Entwicklung wird ja nun irgendwann, bei zukünftig noch weiteren Terminen, irgendwann Fluch und Segen für das Privatleben in vielen Familien zugleich sein. Wenn sie das nicht jetzt schon längst ist.
Man darf daher wirklich gespannt sein, welche Aufteilung der tatsächliche Bundesligaspielplan an den Wochenenden ab Herbst 2013 bekommen wird…
Und egal wie es von den Verantwortlichen am Ende entschieden wird, gemeckert wird wieder, das steht dabei wohl jetzt schon fest.