Am heutigen 24. Oktober 2013 feiert der Fußballehrer Christoph Daum seinen 60. Geburtstag! Daum, der seit wenigen Wochen wieder einmal in der Türkei tätig ist, ist sicherlich, wenn sein Einfluss in den letzten Jahren auch nachgelassen haben mag, eine der spektakulärsten Persönlichkeiten im deutschen Fußball.
Unvergessen diverse Skandale und ‚Ausraster‘ des gebürtigen Erzgebirglers aus den letzten 30 Jahren, der, das darf man bei all der Kritik an seinen exzentrischen Aussagen und Handlungen nicht vergessen, im Laufe seiner Karriere auch etliche Titel und große Erfolge im Job zu verzeichnen hat. Viele erinnern sich noch an Spieler die über Glasscherben laufen mussten, an seine Aussagen zur ‚Staubsaugervertretermentalität‘, welche er von seinen Kickern einforderte, an die Geldscheine welche er einst zu Motivationszwecken in die Spielerkabine seines Teams klebte usw..
Trotzdem bleibt, und das dürfte auch fast 13 Jahre nach den Vorfällen noch so sein, die Kokain-Affäre im Jahr 2000 der bemerkenswerteste Knackpunkt in seiner Karriere sein. Nahezu jedermann wird sich noch an seinen langen, intensiven Streit mit Uli Hoeneß und das am Ende von Daum tatsächlich eingeräumte persönliche Fehlverhalten erinnern. Sein bereits vereinbarter Job als Bundestrainer ging Daum damals dadurch verloren, seine Karriere erholte sich von dem Tief, zumindest hierzulande, nicht mehr wirklich.
In der Türkei feierte Daum jedoch auch danach mit Fenerbahçe Istanbul noch größere Erfolge. Auch in Österreich wurde er mit Austria Wien Landesmeister. Hierzulande stieg er danach noch mit dem 1. FC Köln in die 1. Liga auf. Doch zuletzt galt er, nach Misserfolgen u.a. bei Eintracht Frankfurt, mit denen er aus der Bundesliga abstieg, mehr oder weniger als ‚verbrannt‘. Kein Spitzenteam setzte danach noch auf die Dienste des diplomierten Sportwissenschaftlers. Zuletzt gab es ein Kurzgastspiel in Belgien, beim FC Brügge, nun betreut Daum Bursaspor Kulübü in der Türkei, dem Land, wo sich Daum lt. eigener Aussage inzwischen heimisch fühlt.
Rückblickend ist es natürlich schon auch etwas schade, dass die Karriere von Christoph Daum vielleicht doch nicht den ganz großen, spektakulären Verlauf genommen hat, den ihn zu Beginn seiner Laufbahn viele zugetraut hatten. Daum selbst war es, der sich durch seine lockere Zunge und sein persönliches Fehlverhalten in der Kokain-Affäre damals selbst ein Bein stellte. Trotzdem habe ich persönlich seine Zeit in der Bundesliga immer sehr genossen. Seine Persönlichkeit hat immer für großen Nachrichten- und Unterhaltungswert gesorgt. Und genau darum geht es doch im Profifußball. In der heutigen Zeit, wo Spieler und Trainer allzu häufig nur noch platte und standardisierte Antworten und Aussagen abliefern, da wünscht man sich eigentlich wieder deutlich mehr Persönlichkeiten vom Format eines Christoph Daum in der Szene.
Bei all seinen Fehlern, die niemand bestreiten wird, hat der nun 60-Jährige eine ziemlich beachtliche Trainerkarriere hinter sich, und hoffentlich auch noch ein Stück weit vor sich. Seine bisherige Laufbahn war jedenfalls, unbestritten, alles andere als langweilig.
Und daher heute einen freundlichen ‚Glückwunsch‘ an einen der wohl spektakulärsten Trainer der Bundesligageschichte! Alles Gute zum 60., Christoph Daum!
als Eintracht fan kommt für mich die rheinische Frohnatur und Schneekönig Daum gleich hinter heynckes auf der liste der menschen, von denen ich im zusammenhang mit der Frankfurter Eintracht lieber nie etwas gehört haben gewollt hätte. es sei denn, als Trainer von Mannschaften, die im waldstadion/commerzbankarena untergegangen sind. dass ausgerechnet Daum auch noch im Juni 92 meister geworden ist, weil die eintracht in einer Stadt irgendwo im osten, risstuckk oder so, verloren hat, kommt hinzu. da wäre mir damals selbst der BVB lieber gewesen. der steht bei mir auch nicht weit oben auf der liste der beliebtesten Fußballvereine. die eintracht hat da zu oft schlimm verloren.