
Das Forschungszentrum Jülich hat seine Klimaziele für das Jahr 2030 bereits im Jahr 2024 erreicht. Der CO₂-Ausstoß wurde im Vergleich zu 1990 um 68 Prozent gesenkt – drei Prozentpunkte mehr als geplant. Damit spart das Zentrum rund 82.200 Tonnen CO₂ jährlich ein. Der Erfolg wurde durch ein Bündel technischer Maßnahmen ermöglicht, vor allem durch eine neue Wärmevollversorgungszentrale, die seit April 2023 in Betrieb ist. Diese Anlage allein reduzierte den CO₂-Ausstoß um rund 12.500 Tonnen jährlich.
Weitere Einsparungen ergaben sich aus energetischen Sanierungen, der Umstellung auf Ökostrom ab 2024 und gezielter Effizienzsteigerung bei Strom und Wärme. Der Stromverbrauch sank in Gebäuden um 15 Prozent, der Wärmeverbrauch um zehn Prozent – auch nach dem Ende der Energiekrise. Zusätzliche CO₂-Einsparungen von bis zu 3.400 Tonnen jährlich sind in Vorbereitung.
Eine zentrale Rolle spielt zudem der Supercomputer JUPITER, der bald als erster europäischer Exascale-Rechner starten soll. Die entstehende Abwärme soll künftig zum Heizen genutzt werden. Ein neues Netz wird acht Gebäude mit der Wärme des Vorgängermodells JUWELS versorgen, unterstützt durch Wärmepumpen. Zusammen könnten diese Systeme jährlich bis zu 5.700 Tonnen CO₂ einsparen.
Neben Großprojekten setzt Jülich auch auf kleinere Schritte: Ein neues klimaneutrales Verwaltungsgebäude soll ab 2025 weitere 200 Tonnen CO₂ einsparen. Der Ausbau von Photovoltaikanlagen trägt bereits mit 200 Tonnen jährlich bei – trotz technischer Hürden.
Ein zertifiziertes Energiemanagementsystem, das 2025 eingeführt wird, soll zudem jährliche Einsparungen von zwei Prozent sichern. Unterstützt wird das durch ein internes Energieteam und sogenannte „Energy Scouts“ in den Instituten. Ziel bleibt die Klimaneutralität bis 2045.