Wer im Ruhrgebiet lebt, ist ein Abstiegsexperte. Es fällt uns daher nicht schwer zu erkennen, dass sich das ganze Land auf den Weg gemacht hat, dem Revier zu folgen.
Besucher des Ruhrgebiets sind immer überrascht davon, wie viele große Parks es hier gibt. Und nicht nur das: In ihnen kann man häufig auch beeindruckende Beispiele der Industriekultur bewundern. Im Bochumer Westpark steht zum Beispiel die Jahrhunderthalle. Sie ist fast 9000 Quadratmeter groß und transportierbar: Zum ersten Mal wurde sie 1902 auf Gewerbeausstellung in Düsseldorf aufgebaut. Nach Ende der Ausstellung zog sie dann nach Bochum um. Die ehemalige Zeche Zollverein in Essen ist sogar Weltkulturerbe und im Landschaftspark Duisburg Nord kann man zwischen den Resten eines Stahlwerks spazieren gehen. Und überall stehen Bäume, zwitschern die Vögel und wachsen Kräuter. Das ist alles sehr schön. Bald wird es in ganz Deutschland so aussehen. Industrieunternehmen werden schließen und wo heute noch Fabriken stehen, werden bald Wälder wachsen. Deutschland wird grün. Die schlechte Nachricht: Das wird die Arbeitsplätze sehr vieler Menschen kosten und natürlich werden die Städte darunter leiden, dass die Gewerbesteuereinnahmen wegbrechen werden. Stuttgarter, die wissen wollen, wie ihre Schulen und Stadtteile in 20 Jahren ausschauen werden, können sich schon heute in Stadtteilen wie Altenessen, Marxloh oder Wattenscheid umschauen. Nie war eine Zeitreise preiswerter.
Fast alle Fehler, die im Ruhrgebiet seit den 60er-Jahren gemacht wurden, ahmte die Politik bundesweit nach: Man hielt an alten Strukturen fest, wehrte sich gegen neue Technologien und Industrien und ließ die öffentliche Infrastruktur verfallen. Investitionen in Bildung blieben aus. Dafür finanzierte man drollige Kultur-Hobbys und Initiativen.
In den 50er-Jahren war das Ruhrgebiet eine wirtschaftlich starke Hightech-Region. 20 Jahre später war es ein Krisengebiet. Heute ist es das Armenhaus der Republik. Wer durch Städte wie Gelsenkirchen oder Duisburg geht, braucht gute Nerven und eine ordentliche Portion Zynismus. Über Zukunft wird viel geredet, denn Zukunftsgerede kann Fördermittel bringen, aber dass es auf absehbare Zeit nicht besser wird, ist jedem klar, der den Tag nicht mit einer Flasche Frühstückskorn beginnt.
Deutschland hat sich auf den Pfad des Ruhrgebiets begeben: Die Infrastruktur und damit ein erheblicher Teil des Vermögens der Bürger, zerbröselt, über neue Technologien liest man im Internet, aber man entwickelt sie nicht mehr. Das Bildungsniveau sinkt und ja, es wird auf den Straßen auch unsicherer. Das Land fällt auseinander. Das ist hier auch so: Wer in Bredeney oder Stiepel wohnt, interessiert sich nicht mehr für Ückendorf oder Marxloh. Das Ruhrgebiet ist noch nicht einmal mehr eine Idee.
20 Prozent der Kinder können nicht richtig lesen und schreiben, die Autobahnen und die Schienenstränge zerbröseln, keine Uni gehört weltweit zu den besten zehn, die Energieversorgung soll in wenigen Jahrzehnten komplett umgestellt und fast der gesamte Bestand an Häusern saniert werden. Die Boomer gehen bald in Rente. Millionen Migranten müssen integriert werden. Bei der Digitalisierung hinkt das Land hinterher, dafür leistete es sich eine immer gewaltigere FAX-Bürokratie. Glaubt jemand ernsthaft daran, dass sie all diese Aufgaben in einem Land finanzieren lassen, dass technologisch in immer mehr Bereichen den Anschluss verliert und dessen wirtschaftliche Bedeutung sinkt?
Es wird auch weiterhin lebenswerte Regionen und liebenswerte Städte geben, dazu aufregende Stadtteile in den Metropolen. Aber ihre Zahl wird abnehmen. Als das Ruhrgebiet in die bis heute anhaltende Krise rutschte, glaubte es, Zeit für den Wandel zu haben. Hatte es aber nicht. Schon in den 60er-Jahren änderte sich die Welt schneller, als man es hier wahrhaben wollte. Seitdem hat die Geschwindigkeit zugenommen. Gegen Länder wie Südkorea wirkt Deutschland wie ein Rentner, der sich nur mit einem Rollator fortbewegen kann. Und der wird längst in Asien hergestellt.
Das alles hätte auch anders kommen können, aber man leistete sich in Arroganz, Technologiefeindlichkeit und Bildungsverachtung. Global gesehen ist der Abstieg Deutschlands und auch Europa nicht mehr als eine Kleinigkeit: Weltweit steigt der Wohlstand, wir leben in einer Zeit fantastischer technologischer Fortschritte. Der Menschheit ging es noch sie so gut und auch um ihre Zukunft muss man sich nicht sorgen: Den Klimawandel wird sie mit neuen Technologien in den Griff bekommen. Immer mehr Krankheiten werden besiegt werden und bald kann jeder Mensch mit jedem anderen sprechen. Übersetzungssoftware wird das möglich machen. Das Wissen und der Wohlstand werden wachsen. Nur eben anderswo. Wir werden davon lesen.
Problem ist nicht, dass man neue Technologien verschlafen hätte (auch hier in Deutschland wurde E-Mobilität entwickelt). Vielmehr erleben wir eine Zeitenwende von einer Marktwirtschaft hin zu einer Mischung aus Markt- und Planwirtschaft. Die EU hat mit ihrem größten Einzahler Deutschland beschlossen, den Verbrennungsmotor zu verbieten. Das ist ein Eingriff in die Marktwirtschaft, den es so viele Jahrzehnte nicht gab. Außerdem hat man damit der Automobilindustrie, der wichtigen Schlüsselindustrie für Deutschland, die jahrelang unseren Wohlstand gesichert hat, nachhaltig einen großen Nachteil verschafft. Statt Rücksicht auf die eigene Industrie zu nehmen, setzt man Klimaziele an die oberste Stelle. Kein anderes Land hätte seiner Industrie so einen großen Nachteil verschafft. Und wen interessiert hier schon das Land, wenn die große grüne Ideologie nach vorne gebracht werden kann?
Der Youtuber „German in Venice“ ( California ) besucht seine Heimatstadt Krefeld in diesem Video :
My City Krefeld is Dying lots of stores are out of business.
https://www.youtube.com/watch?v=kT7vQ6_3Bog
Der Mann ist vor langer Zeit emigriert und dokumentiert sein Leben Hauptsächlich in Los Angeles. Hier filmt er sich, wie er durch Krefeld wandert und sagt was er denkt.
Ich war letzten Mittwoch in Bielefeld und habe auch dort viele unvermietete und leere Geschäfte in der Innenstadt gesehen.
Die Deutsche linke jammert oft über Mangelenden sozialen Aufstieg in Deutschland. Dieser ist fast unmöglich, da es sehr viel Geld kostest um eine Firma oder ein Geschäft zu gründen. Die Steuern, Abgaben und Vorlagen machen es den meisten Menschen unmöglich sich selbständig zu machen. Dazu kommt noch eine miserable Grundeinstellung der Finanzämter und anderer Bürokratie. Wenn man alles riskiert als Unternehmer, dann über 50% abgeben muss und wie ein krimineller behandelt wird, emigriert viel Talent.
Was die provinziellen und moralisierenden Deutschen nicht wissen ist, das vor allem die USA aber auch Asien viele Deutsche und andere West Europäer hat, welche dort hin gezogen sind um sich frei zu machen. Brexit ist ein weiteres Signal das etwas nicht Stimmt.
Das positive für unsere Sozialisten und Marxisten ist, das Ihre NGOs, Institute etc alle vom Staat und von Stiftungen bezahlt werden. Diese Menschen erwirtschaften keinen Cent. Sie schaffen nicht einen Mehrwert oder einen Arbeitsplatz . Aber jammern darüber wie ungerecht und rassistisch Deutschland ist. Mit jammern kann man in Deutschland gut leben.