Geht’s noch? NRW-Grüne instrumentalisieren Tochter von „NSU“-Opfer

Joachim Gauck Foto: Matthias Hiekel

Ist den Grünen eigentlich alles egal? Der Partei des nationalen Heimatschutzes scheint ihr Antikommunismus und ihr Hang zur Selbstdarstellung wichtiger zu sein, als ihrer pseudo-linken Rethorik auch nur in Ansätzen gerecht zu werden. Und was haben sie getobt. Erinnert sich noch irgendjemand an die Sarrazin-Debatte? Einen Rassisten haben sie ihn geheißen. Untragbar, menschenverachtend. Wochenlang zogen sie durch Talkshows und Schlagzeilen, überboten sich im Bashing des ehemaligen Bundesbankers. Ja, da konnte man mal wieder punkten, mal wieder herausstellen, wer die Speerspitze des „neuen“, des multikulturellen, offenen Deutschlands ist.

Und jetzt das. An dieser Stelle sollen die unsäglichen Positionen unseres neuen Linken-Jägers Joachim Gauck, der von den Grünen unterstützt wird, nicht nochmal in Gänze wiedergekäut werden. Sie sind, neuerdings, sattsam bekannt. Wie die Grünen NRW meldeten, wird ihr Landesverband mit einer 17-köpfigen Delegation zur Gauck-Wahl nach Berlin reisen. Mit im Gepäck: Eine „Gamze Kubasik, die zweifelsohne großes Leid erfahren musste“. Wer ist die Frau? „Sie ist die Tochter des von dem Nazi-Trio ermordeten Unternehmers Mehmet Kubasik.“ Warum fiel die Wahl auf sie? „Der Bundespräsident ist Repräsentant aller hier lebenden Menschen und deshalb sollte auch eine Bürgerin wie Gamze Kubasik  (…) an seiner Wahl beteiligt werden.“

Sagt mal, geht’s noch?! Da instrumentalisieren die Grünen allen Ernstes die Tochter eines Opfers der Nazi-Mörderbande aus Zwickau, um den Mann ins Amt zu hieven, der da einst sagte:

„Die Menschen in Europa (…) sind allergisch wenn sie das Gefühl haben, das was auf dem Boden der europäischen Aufklärung, und auch auf dem religiösen Boden Europas gewachsen ist, wenn das überfremdet wird“.

Nun sind dies nicht die Worte eines Rassisten, wie Sarrazin einer ist. Es sind aber auch nicht die Worte eines Mannes, dem Blut-und-Boden-Denken fremd und „der Islam“ unverdächtig ist. Wieso sonst hantiert jemand mit den Vokabeln „Überfremdung“, oder “der Fremde, das Fremde, der Andersartige“, wie 2010 in der Süddeutschen?

Kubasiks Vater wurde genau wegen derlei Rethorik ermordet (Hier hilft auch ein Blick in das „Manifest“ des Massenmörders von Oslo, Anders Breivik). „Die und Wir“, das kann nicht gutgehen. Wie also kommen die Grünen darauf, ausgerechnet eine Gamze Kubasik zu diesem vordemokratischen Spektakel zu schleifen? Es waren doch gerade die Grünen, die im Falle des „NSU“ und auch beim Norwegen-Massaker am lautesten auf die „islamkritische Szene“ einschrien. Was aber bitte ist Gauck anderes als „islamkritisch“? Und den soll sie wählen? Der Hang zur Selbstinszenierung scheint zu überwiegen, und dass sich Frau Kubasik konsequenterweise gegen Gauck entscheidet, verbietet wahrscheinlich die Delegationsdisziplin.

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Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

Martin Niewendiek: „Geth’s noch“?

meteorit
meteorit
12 Jahre zuvor

Ehrlich gesagt bin ich es langsam leid, dieses Totschlagargument, den Bogen zu Breivik, überall zu lesen. Letztlich ist das nur eine Variante der „Nazi-Keule“.

Schade, dass jetzt auch bei den Ruhrbaronen zu sehen.

Auf diese Art werden notwendige Debatten ex ante unterdrückt, indem man die erforderliche Sprache tabuisiert.

Anders Breivik ist echt ein Geschenk des Himmels für all‘ diejenigen, die eine neue moralische Wunderwaffe gebraucht haben. Ein durchgeknalltes Arschloch mit hohem politischen Nutzwert.

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

Lieber Martin Niewendick,

kann es sein, dass sie das von ihnen selbst verlinkte Interview mit Gauck nicht präzise gelesen haben, was die Verwendung der Begriffe des Fremden und Andersartigen betrifft? Ich habe nachgelesen und zitiere:

SZ: Wie erklären Sie sich die breite und diffuse Angst vor Ausländern in diesem Land? Tatsächlich betreffen die harten Integrationsprobleme ja nur sehr wenige Quartiere in größeren Städten.

Gauck: Mittelstandsfamilien, die Angst vor dem Absturz haben, neigen dazu, ein Bedrohungsszenario zu entwickeln, in dem der Fremde, das Fremde, der Andersartige das eigentliche Problem wäre. Und es gibt unter Politikern offenbar die weitverbreitete Angst etwas zu tun, was Wählerstimmen kosten könnte. Das verhindert sehr oft eine offene Debatte.

An anderer Stelle des Interviews zum Einwandererland USA antwortet Gauck:

„Es gibt eine stärkere natürliche Bereitschaft, den Fremden als Teil der eigenen Umgebung zu akzeptieren. Da haben wir Nachholbedarf. Selbst in Europa gibt es Länder, die eine höhere Aufnahmebereitschaft haben als wir. Und das tut ihnen gut.“

Und in Anbetracht dessen schreiben sie:

„Kubasiks Vater wurde genau wegen derlei Rethorik ermordet (Hier hilft auch ein Blick in das „Manifest“ des Massenmörders von Oslo, Anders Breivik).“

Sorry, aber haben sie nicht mehr alle beisammen?

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  meteorit

@meteorit: Was heißt jetzt? Wir haben uns schon im Juli zu Breivik geäussert:
https://www.ruhrbarone.de/breiviks-deutsche-brueder-im-geiste/
Breivik ist nicht nur ein durchegeknalltes Arschloch, sondern ein sogenannter Rechtspopulist. Und davon gibt es auch in Deutschland viele – und sie alle geben sich auffällig und bürgerlich.

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

@ Stefan

Wer nicht mal die Interviews richtig gelesen hat, die er selber verlinkt, sollte bei den Ruhrbaronen nicht weiter zur Feder greifen (dürfen). Zumindest nicht eher, als er sich bei seinen Lesern dafür entschuldigt hat.

Hans-Dampf
Hans-Dampf
12 Jahre zuvor

Gute Feststellung, volle Zustimmung! Toll auch die Begründung von Fraktionsvorsitzenden Priggen: „‚An Joachim Gauck knüpfen wir damit auch die Hoffnung, dass er neben der Freiheit die Integration zu einem seiner großen Themen macht.'“

Prima. Tolle Wette. Und wenn nicht? Dann freut sich die Grünen-Spitze immer noch über ihren tollen Medien-Coup. Die Konsequenzen von Gaucks Reden werden ja andere zu tragen haben.

Hans-Dampf
Hans-Dampf
12 Jahre zuvor
Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Hans Dampf

Können sie auch nicht lesen? Ich liefere speziell für sie noch ein weiteres Zitat aus dem vom Autor verlinkten Interview und zwar zum Thema Integration:

SZ: Wie würden Sie das deutsche Integrationsproblem beschreiben?

Gauck: Es besteht nicht darin, dass es Ausländer oder Muslime gibt – sondern es betrifft die Abgehängten dieser Gesellschaft. Darum erscheint es notwendig, und das ist meine Kritik an Sarrazin, genauer zu differenzieren und nicht mit einem einzigen biologischen Schlüssel alles erklären zu wollen. Und plötzlich wird aus einem Hype eine nüchterne Debatte.

Stefanie
Stefanie
12 Jahre zuvor

Sage mal, Stefan, sind die Ruhrbarone jetzt der verlängerte Arm betimmter Antifagruppen geworden, die jeden FAZ-Leser schon als Rassisten beschimpfen oder sogar deren Hunde, die die Zeitung reinholen?

Las die Ruhrbarone immer ganz gerne, auch um zu wissen, was die Neo-Nazi Szene etc. in NRW so macht, aber mittlerweile scheint es nicht mehr darum zu gehen, tatsächlich auf Rechtesextremis oder auch Rechtspopulismus aufmerksam zu machen, sondern Kampagnen bestimmter Antifa Gruppen durchzuführen gegen alle, die sich nicht entsprechend ganz weit links verorten.

Der Beitrag oben ist journalistisch einfach nur schäbig. Der über die Gedenkveranstaltung weiter unten ist ebenso unerträglich. Das hat alles nichts mehr aufklären zu tun, sondern ist blindes Wüten und sollte doch auf die einschlägigen links- extremen Seiten beschränkt bleiben. Man sollte auf keinem Auge blind sein, weder auf dem rechten, noch auf dem linken. – anderfalls könnte man die Glaubwürdigkeit verlieren…

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

P.S. Man kann an diesem Mann eine Menge kritisieren. Aber ich habe bislang keine Aussage von ihm gefunden die rassistisch oder fremdenfeindlich ist. Im Gegenteil.

Martin Niewendick
Martin Niewendick
12 Jahre zuvor

Arnold Voss, Kann es sein, dass sie das von mir verlinkte Interview so gelesen haben, wie sie es lesen wollten? Gauck:“(…) ein Bedrohungsszenario zu entwickeln, in dem der Fremde, das Fremde, der Andersartige das eigentliche Problem wäre.“
Für Gauck ist also zwar die Existenz dieses „Fremden“ kein Problem. Darum geht es aber gar nicht. Er kommt nämlich nicht auf die Idee, dass eben diese Terminologie des „Fremden“ das eigentliche Problem ist. Im Gegenteil: Er macht sich diese Vokabel zu eigen, nutzt sie unhinterfragt. Daher bleibe ich dabei: Wer andere begrifflich in „Fremde“ und Nicht-Fremde unterteilt, schürt Hass. Beispiel gefällig?

Wenn ich sage „Ich finde den Hass auf andere Rassen falsch“, bleibt es eine rassistische Aussage. Ich benutze nämlich die Kategorie „Rasse“.

Und wie zur Bestätigung zitieren sie Gauck erneut: „Es gibt eine stärkere natürliche Bereitschaft, den Fremden als Teil der eigenen Umgebung zu akzeptieren.“
Das ist aber nett von der Mehrheitsgesellschaft, „den Fremden“ zu „akzeptieren“.

Daher frage ich sie, Herr Voss: Wer ist denn ihrer Meinung nach „der Fremde“? Wie lange muss man in einem Land leben, um diesem Kollektiv nicht mehr anzugehören? Wann hat man es geschafft, ein vollwertiger Teil der Gesellschaft zu sein? Solange Migranten als Fremde angesehen werden, werden sie ausgegrenzt.
Das alles scheinen SIE nicht verstanden zu haben.Sie sollten sich also erst einmal in die Mechanismen von Ausgrenzung und Stigmatisierung einarbeiten, bevor sie sich nach der Vollzähligkeit der Tassen in meinem Schrank erkundigen.

Viele Grüße,
M. Niewendick

Helmut Junge
Helmut Junge
12 Jahre zuvor

Der Autor scheint noch sehr, sehr jung zu sein.
Die von ihm verlinkten Aussagen Gaucks sind auch aus meiner Sicht falsch interpretiert.
Damit kann man höchstens bei allerbesten Freunden punkten.
Aber nicht, wenn man nach draußen geht.
Wenn man doch nach draußen geht, wird es schlimm, denn diese überdrehten Bewertungen spalten das große Lager, zu dem der Autor sich vermutlich selber zählt.
Dann gibts sogar von bekennenden Gauck-Gegnern auf die Nuß.
Würde man nämlich den Maßstab so legen, wie der Autor es tut, und viele andere, die schon älter sind, übrigens auch, dann wären 95% unserer Bevölkerung und in der restlichen bewohnten Welt, Rassisten.
Wenn das aber so wäre, dann würde ich dem Autoren ein Exil irgendwo auf einer unbesiedelten Insel, vielleicht im Pazifk empfehlen.

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  Stefanie

@Stefanie: Die Ruhrbarone hatten immer das Ziel den Lesern ein breites Spektrum an Autoren und Meinungen zu bieten. Wir sind froh das Martin bei uns ist und sehen seine Artikel als Bereicherung. Wie alle anderen Texte müssen sie nicht jedem gefallen. Das war bei uns noch nie so und wird auch nie so sein.

Hans-Dampf
Hans-Dampf
12 Jahre zuvor

@ Arnold Voss:

Ich möchte jetzt keine Gauck Exegese betreiben, daher suche ich jetzt kein Gegenzitat, sondern bleibe einfach in der Logik des Interviews in der SZ.

**
Gauck sieht das deutsche Integrationsproblem also nicht in der Existenz von Ausländern oder Muslimen – sondern es betrifft für ihn die Abghängten dieser Gesellschaft. Wow, was für eine Feststellung: Die reine Existenz von Menschen verursacht also keine Integrationsprobleme, ihr Dasein ist per se unschädlich, problematisch ist ihre soziale Stellung in der Gesellschaft.

Ich finde es im Jahr 2012 nach 67 Jahren Bundesrepublik eher eine Selbstverständlichkeit das PolitikerInnen Menschen nicht perse als Problem definieren, die Feststellung ist geradezu banal und für einen Präsidentschaftskandidaten der Grünen nicht besonders herausragend.

Spannend ist doch wie Gauck die Abgehängten in die Gesellschaft integrieren will. Denn hier sind MigrantInnen überproportional vertreten. Dies hat Gründe, z.B. ein diskriminierendes Schulsystem, Arbeitsmarkt, Staatsbürgerschaftsrecht etc.

Doch offensichtlich ist Gauck das egal, denn er meint Sarrazin habe gute Anregungen zur Lösung des Integrationsproblems. Er springt für ihn in die Bresche und sagt: „Nein, wir sollen ihn [Sarrazin] kritisieren, wo es nötig ist, und seine Anregungen aufnehmen.“

Und nun sind sie dran: Welche Anregungen von Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ meint Gauck hier, die wir aufnehmen sollen, um das Integrationsproblem zu lösen?
Und möchten sie überhaupt einen Bundespräsidenten haben, der derartige Lösungsvorschläge als diskussionswürdig empfindet? Ich nicht. Und ich finde es schade, dass die Grünen einen solchen BuPrä wollen.

Martin Niewendick
Martin Niewendick
12 Jahre zuvor

@ meteorit, Von welcher „notwendigen Debatte“ sprechen sie bitte? Welche „Nazikeule“ sollte man im Zusammenhang mit dem „NSU“ denn nicht schwingen?

Wenn sie damit die „Islamkritik“ meinen – Mir geht es nicht darum, zu diskutieren, ob und inwiefern Islamkritik, Breivik und rassistischer Mord zusammenhängen. Ich gehe nur von der Grünen-Rethorik aus, die eben dieses suggeriert: Jedwede Islamkritik ist des Teufels. Gleichzeitig hofieren sie den Sarrazin-Versteher Gauck. Weird, isn’t it?

gkjhsrc
gkjhsrc
12 Jahre zuvor

@Arnold Voss: Dann muss das wohl an Ihrem fragwürdigen Rassismusbegriff liegen – dafür spricht jedenfalls auch, dass Sie den zynisch ausgrenzenden Begriff „Fremdenfeindlichkeit“ verwenden, mit dem in der Regel Opfer rechter Gewalt von ihren ihren angeblichen Verteidigern noch einmal als „Fremde“ ausgegrenzt werden. Es ist doch nun wirklich eine kaum zu überbietende Beleidigung, z.B. die Morde der NSU als „fremdenfeindlich“ zu bezeichnen, und damit den Nazis sogar Recht zu geben: Die, die hier niedergemetzelt worden sind, gehören nicht zu uns. Das jemand, der das tut, keine Anschlussmöglichkeiten für Rassismus in Gaucks Reden sehen kann, verwundert mich jetzt nicht. Aber das sollte nun wirklich kein Maßstab sein.

„Gauck: Es besteht nicht darin, dass es Ausländer oder Muslime gibt – sondern es betrifft die Abgehängten dieser Gesellschaft. Darum erscheint es notwendig, und das ist meine Kritik an Sarrazin, genauer zu differenzieren und nicht mit einem einzigen biologischen Schlüssel alles erklären zu wollen.“

Das ist ja genau das Problem: Das ist seine Kritik an Sarrazin. Eine sehr euphemistische Kritik, die alles mögliche anstellt, um den Rassismus Sarrazins abseits von längst diskreditierten Biologismen nicht benennen zu müssen. Es ist eine durchschaubare Strategie, nur die bereits offensichtlich diskreditierten Rassismen Sarraszins zu kritisieren, um damit so tun zu können, als sei der Rest nicht rassistisch. Und so kann Gauck dann selbst weiter an neurechte Diskurse über „Political Correctness“ und angebliche Tabus in Sarrazin-Manier andocken.

Echt, ich kann das inhaltsleere Argument „ihr könnt alle nicht zitieren“ nicht mehr hören. Häufig habe ich in den vergangenen Tagen das Gefühl gehabt, dass die Leute, die so argumentieren, entweder nicht in der Lage sind, die zum Teil ziemlich differenzierte Kritik zu verstehen, oder dass sie die absichtlich missverstehen.

Der Hinweis auf Gaucks ekelige Fremdheitsrhetorik und rechtskonservative Vorstellungen von einer deutschen Kulturgemeinschaft ist nun wirklich mehr als angebracht. Und für alle, die sich mal mit der Konstruktion von Alltagsrassismen auseinandergesetzt haben, ist und bleibt das Gaucksche Überfremdungs-Interview (https://www.publikative.org/2012/02/21/voll-im-kontext-gauck-und-die-uberfremdung/) einfach der Hammer.

Stefanie
Stefanie
12 Jahre zuvor

@Stefan

Breites Spektrum? Der Text hier und der zu der Gedenkfeier sind die andere Seite der Medaille von PI Texten. Von PI würdest Du aber zurecht nichts bringen.

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  Stefanie

@Stefanie: Ich verstehe Deinen Kommentar nicht. Ich bringe hier ausser meinen Texten gar nichts. Jeder Autor entscheidet was er veröffentlicht. Mit den Grenzen kommen alle klar: Kein Antisemitismus und kein Nazikram. Alles andere geht und liegt in der Verantwortung von jedem von uns. Ab und an hilf ein Blick ins Impressum. Dort schrieben wir 2007 was heute noch gilt: „Jeder von uns ist für seine eigenen Texte verantwortlich. Wir haben unsere eigene Meinung – jeder sogar eine ganz für sich alleine.“

Klaus
Klaus
12 Jahre zuvor

Breivik und Gauck in einem Atemzug zu nennen ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und grenzt für mich schon an Verharmlosung des Terroranschlags von Oslo !!!

*Daumen runter*

Stefanie
Stefanie
12 Jahre zuvor

„Mit den Grenzen kommen alle klar: Kein Antisemitismus und kein Nazikram. Alles andere geht und liegt in der Verantwortung von jedem von uns. “

Damit hat sich das Blog als Infoquelle für mich erledigt. Extremismus jeder Couleur ist für mich ein no go. Erklärt aber natürlich, wie diese beide Texte hier rein passen.

Schade, der Vorwurf des Rassismus wird durch einen solchen Missbrauch, wie hier in diesem Text, eine immer stumpfere Waffe und wenn dann wirklich was dran ist, habe die Leute die Ohren auf Durchzug, weil sie denken, wird eh wieder nichts dran sein, da lebt nur wieder jemand seine persönlichen Feindschaften aus.

Jan
Jan
12 Jahre zuvor

Also hier wird ja ein gewaltiges rhetorisches Minenfeld angelegt.
Eine Gesellschaft hat dort ihre Sollbruchstellen, wo eine Vielzahl von Menschen sich als Gruppe sehen und eine andere Gruppe wegen ihrer Andersartigkeit ablehnt. Und es dient dem Zusammenhalt der Gesellschaft nicht, diese Sollbruchstellen totzuschweigen.
Natürlich ist wichtig und notwendig, dass z.B. die Mehrheitsgesellschaft die Minderheitsgesellschaft akzeptiert – genauso wie Akzeptanz auch umgekehrt notwendig ist. Gräben existieren und sie können nur von beiden Seiten zugeschüttet werden.
Und es gibt in Deutschland Parallelgesellschaften, in denen vom Wertekatalog der Mehrheitsgesellschaft abgewichen wird: das sind sowohl muslimische Eltern, die ihre Töchter von Schwimmunterricht und von Klassenfahrten abmelden, als auch ein Norbert Geis (CSU), der für einen Bundespräsidenten Gauck eine Art bajuwarische Zwangsehe fordert.
Beides ist mir fremd – das macht mich aber nicht zu einem Rassisten. Und wenn man zu den kusierenden Gauck-Zitaten einfach mal die kompletten Zitate liest, erkennt man, wie falsch er wiedergegeben wird, wenn der zitierende Martin Niewendick hier nach dem Stichwort „Überfremdung“ zur Schere greift, und damit dem Leser vorenthält, dass Gauck sich der Brisanz seiner Wortwahl absolut bewusst ist und Fremdheit hier – wir er auch ausführlich ausführt – nicht als „rassische“ oder herkunftsbedingte Fremdheit sondern als Fremdheit der Werteverständnisse (vor-aufklärerisch, vor-reformatorisch) verstanden haben will.
https://www.youtube.com/watch?v=-_woXlCSmIw
Und beides sind Einflüsse, die an Teilen Bayerns und an Teilen des Islams offenbar spurlos vorbeigegangen sind. Da sehe ich manch ländliche Gemeinde genauso kritisch wie manche Hinterhofmoschee.

Dass Gauck die Diskussion, die Sarrazin ausgelöst hat, wichtig findet, heißt übrigens nicht automatisch auch, dass er damit auch den Erstbeitrag von Sarrazin, mit dem er die Diskussion ausgelöst hat, gutheißt.

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Martin Niewendick

Martin, wer schon den Begriff des Fremden bzw. seine Verwendung selbst als Diskriminandum verwendet, der sollte bei der Inquisition tätig werden, aber nicht als Journalist. Fremd sein und Fremder sein ist eine menschliche und soziale Tatsache und das schon seit tausenden von Jahren. Nicht diese Tatsache ist das Problem sondern der diskrimierende Umgang damit.Wer Fremder ist muss nicht automatischen ein Feind sein. Deswegen hat der Begriff fremdenfeindlich eine wichtige weil differenzierende Funktion.

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

@ Stefanie # 20

„Schade, der Vorwurf des Rassismus wird durch einen solchen Missbrauch, wie hier in diesem Text, eine immer stumpfere Waffe und wenn dann wirklich was dran ist, habe die Leute die Ohren auf Durchzug, weil sie denken, wird eh wieder nichts dran sein, da lebt nur wieder jemand seine persönlichen Feindschaften aus.“

Ich stimme ihnen inhaltlich zu, Steffanie. Aber gerade deswegen sind auch solche Texte diskutierenswert und sie sollten deswegen auch weiter hier ihre Meinung äußern.

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

@ Gkj usw. #16

„Echt, ich kann das inhaltsleere Argument “ihr könnt alle nicht zitieren” nicht mehr hören. Häufig habe ich in den vergangenen Tagen das Gefühl gehabt, dass die Leute, die so argumentieren, entweder nicht in der Lage sind, die zum Teil ziemlich differenzierte Kritik zu verstehen, oder dass sie die absichtlich missverstehen.“

Der Autor hat einen Text verlinkt auf den er sich bezieht. Es geht also darum was in diesem Text steht und um nichts anderes. Sonst hätte er weitere Texte verlinken sollen. Aus diesem Text ist das nicht zu interpretieren, was er schreibt. So einfach ist das.

Tortist
Tortist
12 Jahre zuvor

Ich kann Arnold Voss nur zustimmen, ein den Ruhrbaronen gänzlich unwürdiger Text.

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

@ Hans Dampf # 14

Sarrazin ist zweifelsohne ein Rassist. Zu unterstellen, das deswegen alles was er von sich gibt, rassistisch ist, ist Inquisition nach dem Motto, wenn in ihm der Teufel steckt, dann spricht aus ihm auch immer der Teufel.

mir
mir
12 Jahre zuvor

Ich finde eine breite Diskussion im Vorfeld der Präsidentenwahl ausserordentlich demokratisch. Die Nominierung und vor allem die Ansichten von Hr Gauck interessiert auch eine Bevölkerungsminderheit wie z.B. Migranten. Ein Kanditat der selbst bundesweit im ZDF (20.02) sagt er sei ein „konservativer, liberaler Linker“, frage ich mich schon: Wie geht das, etwa gleichzeitig?
Wenn schon die Parteien fast einstimmig der gleichen Meinung sind, ist zumindest journalistische Kritik sei es sachlich, polemisch oder komisch notwendig.
Ich finde es interessant wenn aus einer anderen journl. Blickwinkel die Meinung geäußert wird, wie hier das Verhalten der Grünen hier und jetzt hinterfragt wird. Nur weiter so, Ruhrbarone.

Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

Arnold,Stefanie,Helmut,Tortist: Ich fühle mich nach den Antworten auf Eure kritischen Anmerkungen zum Beitrag von M.Niewendiek darin bestätigt, einleitend unter 1 gegenüber M.Niewendiek nur gefragt zu haben: Geht’s noch? Ihr solltet doch allesamt spätestens jetzt begriffen haben, daß einer vernunftgesteuerten Debatte zum Kommentar von M.Niewendiek und zu Euren kritischen Kommentaren jede Basis fehlt: Und deshalb habe ich von Anfang an ganz gegen meine Gewohnheit erst gar nicht versucht, mich mit dem Beitrag von M.Niewendiek inhaltlich auseinanderzusetzen.

Irgendwo habe ich folgendes Zitat aufgegriffen und behalten, das ich hier ‚mal für Euch Arnold,Stefanie u.a. unterbringen will;hoffentlich in etwa richtig:
„Laßt ihn im Galoppe trollen, reitet ruhig Euren Trab. Ein zu ungestümes Wollen wirft von selbst den Reiter ab“ ;ist vermutlich von W.Busch.

Und Stefan Laurin -18-: Ja, es ist gut, daß bei den Ruhrbaronen auch M.Niewendiek mit seiner Meinung zu Wort kommt und weiterhin zu Wort kommen wird einschließlich der ihm zustimmenden Kommentare. Mir wären sonst Meinungen und die diesen Meinungen zugrundeliegende Positionen entgangen, die mich als vermutlich ältesten Blogger hier bei den Ruhrbaronen schon sehr nachdenklich stimmen.i

michael pliester
12 Jahre zuvor

Ich denke das ist schon richtig was der Martin da sagt. Nur ist das hier jetzt abgedriftet dahin, was der Gauck so hier und da mal redet. Da würde ich jetzt hier noch nicht allzusehr vorgreifen: denn der wird uns ja dann bald die Augen öffnen, wenn er denn erst so richtig öffentlich geworden ist. Da werden so Sätze wie jene über die Köhler stolperte an der Tagesordnung sein. Jetzt war die Neufassung von „Mein Kampf“ in der Sprache fürs 21. Jahrhundert durch Sarrazin ein 95%-Erfolg (ganz wie sein Vorgänger). Und der ist eben nun mal (immer noch) bei der SPD. Das ist von da, von wo der Gauck nominiert worden ist. Und kann dann gleich mit seiner Rethorik der SPD den Sarrazin noch legitimieren helfen. Mit geschliffener Teflon-Rethorik. Und klar, das findet dann entsprechenden Widerhall. Und am Ende des Lesens der Kommentare würde ich dann diesen abgeben: Schön, dass wir mal drüber geredet haben; bis demnächst.

Ich empfinde bis hier zumindest, die eigentliche Frage nicht wirklich erörtert ist, statt dessen ist nun über den Gauck geredet, also: wieso nehmen die das Opfer eines Terroranschlags der NSU mit zur Gauck-Wahl?

Der Gauck war als er im Seeheimer-Bötchen fuhr ja ein Gegenkandidat – von dem keiner dachte der ernsthaft eine Chance habe. Und dann kam Rösler. Dazu musste Merkel aufgrund ihres Machtstrebens erst ihre dementsprechend unterentwickelte Soziale-Kompetenz mit neuem Input füttern. Und Rösler war der gefüttert hat. Und als das dann also gelungen war: da erkannten sie beide: wie sie den Grünen und der SPD den größtmöglichen Schaden damit zufügen können. Schon mal für die Oppositionsrolle vorsorgen. Denn die hätten doch im Traum nicht gedacht, die den Gauck einmal aufgezwungen bekommen werden – und das nicht ablehnen können aufgrund ihres eigenen Gelabere gen die Regierung infolge der Wulff-Pleite. Die haben Rot-Grün nun eines mit an Sicherheit grenzender Wahrscheilichkeit ebensolches Desaster aufgedrückt wie es Schwarz-Gelb mit Wulff erging – und nur darum ging es überhaupt. Denn Gauck wird furchtbar versagen in diesem Amt. Ich wette n Zehner, denen geht der Arsch schon auf Grundeis. Der Gauck hat nämlich weder Diplomatie, dessen Mangel er als Natürliches Auftreten verkaufen mag, so in dem Stil wie eine Lena das mal gemacht hat, noch hat er seinen Mund unter Kontrolle.
So – und weil Grün und Rot nun ja wissen was ihnen mit Gauck droht, suchen die nun sich abzusichern, Menschen mit in dieses Boot zu holen, denen kaum jemand aus moralischen Gründen wagte eine Kritik an den Kopf zu werfen, also der Gegenschlag zu Röslers Zug – Gauck soll so zur Gesellschaftsfähigkeit stilisiert, unantastbar werden, egal was der Mann auch für Faxen veranstalte. Denn einer wie der Gauck, der ist auch nicht versehentlich an diese ganzen Jobs geraten, so unbescholten und ganz Widerstandskämpfer ist der nicht, Gauck ist ein Kämpfer für sich selbst, und auch keiner der sich dafür foltern ließe, für seine Position steht der, und für sonst nix. So wie auch der Wulff schon. Egal wer im Kanzleramt auch sitzen mag: die müssen sich gut überlegen auf welche Fete die den Gauck durchlassen wollen, und wem dieses Durchwinken dann gerade den Schaden zufügt.
Und weil der wie der Herr S. redet, was auch seine Beliebtheit erklären mag, und das Verständnis von Freiheit sich bei Gauck auf die autokratische Auffassung seiner selbst beschränkt, der natürlich jeder andere entsprechen müsse, wo er ja nun mal selbsternannter Demokratierzieher ist und keiner das besser wisse als er, wo gerade Gauck ja so wahnsinnig viel Erfahrung damit hat, mir erscheint Gauck eher als habe der eine schlimme Kindheit gehabt, was uns ja auch als Störung aus dem Kanzleramt widerhallt, soll so nun dem Schildbügerstreich Röslers vorgebeugt, wenn nicht gar noch ein Schnippchen geschlagen werden – und mit diesem Schnippchen wird dann auch gleich das Leid der Opfer wie das Opfer selbst relativiert, und der Gauck sieht unter diesem Wahlvolk so auch nicht viel besser aus. Das sind schon die ersten Anzeichen dieser gewähnten Pleite.
Wer so taktisch mit Terrorismus und Menschenleben umgeht, instrumentalisiert, wer von den Opfern geholfen statt denen zu helfen, wer nicht zugeben mag dass über zehn Jahre hinweg gleichgeschaltete Parteien ohne Widerstreit derart erblindet eben solchen Terror nicht zu erkennen vermögen, und dieses Unvermögen sich bis in die Amtstuben örtlicher Behörden durchschlägt, der kann sich an einem Wulff nicht reiben, dem fehlt hier jede Instanz sich überhaupt irgendwo zu messen, auch nicht an oder durch die Opfer von Terroranschlägen eigenen Versagens. Wenn es denn ein Versagen gewesen ist (?).

trackback

[…] of journalists based in the Ruhr area (some weird macho stuff on that site, but also good articles) considers it beyond the pale that the Green Party asks the daughter of a NeoNazi terror victim to vo…, considering that Gauck did not view the memorial ceremony for her father necessary and has made […]

Frank Noroschat
Frank Noroschat
12 Jahre zuvor

Gauck oder die Kunst der Relativierung

Umberto Eco hat in seinem Buch Semiotik,die Kunst der Zeichen von der Entäußerung des Ichs im semantischen Umfeld gesprochen,von der beliebigen Interpretierbarkeit von Zeichen gesprochen,die erst durch die semantischen Regeln auf dei sie Treffen einen Deutungssinn und Horizont gewinnen.
Und eben darin besteht die Kunst Gaucks in seiner Beliebigkeit der Interpretierbarkeit,des nicht festlegen könnens,in dem heute herrschenden Interpretierumfeld,den semantischen Regeln,oder aber,wie heute gern benutzt der Frage der political correctness,eine gerade in der neuen Rechten benutzten Terminologie.
Wer aber vergleicht,in Zusammenhang stellt Holocaust und Stalinismus,Sarrazin und eine dumpfe Angst vor Überfremdung,ohne sich zu konkretisieren,der relativiert auch immer gleichzeitig.
Noch vor 20, in einem anderen semantischen Regelwerk der Gesellschaft,wäre man sich in einem breiten Konsens einig gewesen,Gauck als Deutschnationalisten zu bezeichnen und ihn in eine Reihe mit Jenninger und Hohmann zu stellen.

Thomas Wessel
Admin
12 Jahre zuvor

@ Martin Niewendick | Das Problem an Ihrem Text ist, dass Sie sich selber vorführen. Der eigentlich empörende Satz stammt ja nicht von Gauck, sondern aus der PM der GRÜNEN, die Sie, zu recht empört, zitieren:

„Wir finden: Der Bundespräsident ist Repräsentant aller hier lebenden Menschen und deshalb sollte auch eine Bürgerin wie Gamze Kubasik, die zweifelsohne großes Leid erfahren musste, an seiner Wahl beteiligt werden.“

Auch eine Bürgerin wie. Aussagehalt dieses Satzes ist de facto: Auch Fremde dürfen wählen, wenn sie Leid erfahren haben.

Das dürften die GRÜNEN nicht gemeint, sondern nur so daher geschrieben haben. Sie allerdings zitieren es ohne Distanz – bei Ihnen heißt es „Eine ‚Gamze Kubasik, die …'“, d.h. Sie machen sich den unbestimmten Artikel zu eigen – und nutzen eben diese Formulierung am Ende auch noch dafür, sich in die antirassistische Pose zu werfen:

„Wie also kommen die Grünen darauf, ausgerechnet eine Gamze Kubasik zu diesem vordemokratischen Spektakel zu schleifen?“

Eine Gamze Kubasik. Als gäbe es mehrere, als seien sie alle gleich, als sei diese Frau ein Exemplar. Es gibt eine brauchbare Definition, was Rassismus ist, sie lautet: Rassismus kennt keine Gesichter.

Auf Ihren Artikel bezogen, heißt das: Frau Kubasik ist Ihnen herzlich egal. Warum sie sich hat nominieren lassen, was sie selber von Gauck hält und was von dieser Republik usw., das alles tut nichts zu Ihrer Sache. Sie denken für sie mit, genauer: Sie denken für „eine wie sie“ mit.

Frau Kubasik selber ist Ihnen offenbar zu doof. Und so führen Sie, was Sie den GRÜNEN vorwerfen – Frau Kubasi werde „instrumentalisiert“ – selber vor, sie ist Ihnen nur Vorwand für Ihre Pose.

Georg Kontakakis
Georg Kontakakis
12 Jahre zuvor

Boahhh, das ist aber ein wuahh Text.

Volle Unterstützung für Arnold.

Helmut Junge
Helmut Junge
12 Jahre zuvor

Würde jemand schreiben, ich sei für egal was „instrumentalisiert“ worden, wäre ich bestimmt sauer.
Das Wort gehörte eigentlich in den Katalog der Wörter, die einen aufhorchen lassen müssen. Man kann nämlich nur solche Personen „instrumentalisieren“, die das mit sich machen lassen. Mit denen geschieht etwas, dem sie offensichtlich nichts entgegenzusetzen hatten.
Der Henrik Broder hat kürzlich Frau Klarsfeld als eine, von der Linkspartei für deren Zwecke „ins Rennen geschickte“, 73-jährige Rentnerin bezeichnet, die von „die von einem Lebensabend im Schloss Bellevue träumt. “
Broder hat das Wort „Instrumentalisiert“ umgehen können, weil er über andere sprachliche Möglichkeiten verfügt.
Ich fand das doch sehr unterhalb der erlaubten Linie.

Adam Lauks
12 Jahre zuvor

Anstatt Kommentar https://www.wikileaks.org/wiki/Stasi-in-bstu.pdf
Übernehmen auf vermutlich Weisung( ZUSATZ zum Einigungsvertrag) und
Einstellen von an die 80 MfS Hauptamtlichen…
Glaubwürdihgkeit, Ehrlichkeit…

Jan
Jan
12 Jahre zuvor

„eine Bürgerin wie Gamze Kubasik“ – Eine Frau, die als Angehörige eines Terrormordes viel Leid erfahren hat und der Unrecht geschehen ist, bekommt das Angebot, die symbolische Aufgabe zu übernehmen, an der Bundesversammlung teilzunehmen.
Natürlich ist die Wahl auch eine Wahl. Theoretisch kann es 1240 Kandidaten geben: jedes Mitglied ist vorschlagsberechtigt, es muss lediglich aus dem schriftlichen Vorschlag klar erkennbar sein, um wen es sich bei dem Vorgeschlagenen handelt und dessen schriftlich erklärte Bereitschaft zu kandidieren muss dem Vorschlag beigefügt sein.
Sechs Mitglieder der Bundesversammlung, bzw. 5 und das mutmaßliche Mitglied Horst Seehofer, haben am Sonntag in einer Pressekonferenz erklärt, sie würden gerne Herrn Gauck vorschlagen – eine Vielzahl von MdBs und Länderdelegierten haben erklärt, sie würden diesen Vorschlag unterstützen und Herrn Gauck wählen. Die Linkspartei versucht noch, sich auf einen Vorschlag zu einigen, aber niemand hindert ihre einzelnen Vertreter daran, unter Umständen einzeln die drei Favoriten vorzuschlagen, NPD und Piraten überlegen noch, ob sie Kandidaten aufstellen.

Eine Nichtkandidatur um ein einzelnes Amts, weil ein bereits feststehender Kandidat übermächtig erscheint, ist noch nicht automatisch ein Demokratiedefizit oder ein „vordemokratisches Spektakel“.

Hans
Hans
12 Jahre zuvor

Sowohl der Artikel als auch etliche der Kommentare hier sind ein schöner Beleg dafür, dass das Web eine nie dagewesene Quantität an Meinungsäußerungen ermöglicht, aber eben auch immer neue Tiefpunkte in Sachen Niveau…

Ich freue mich auf einen Bundespräsidenten, über dessen Äußerungen ich mich bestimmt auch gelegentlich ärgern werde. Und dass die Linke schäumt angesichts der offensichtlichen Unabweisbarkeit seiner Wahl, kann ja nicht verwundern: Einen Bürgerrechtler und ehemaligen Stasi-Aufklärer zum Bundespräsidenten zu wählen, hieße ja aus deren Sicht, den Bock zum Gärtner zu machen…

Frank Noroschat
Frank Noroschat
12 Jahre zuvor

Ja ja ja der Bürgerrechtler Gauck,so sieht er sich gerne,deshalb ja auch die erstaunlich wenig Represalien,denen er im Gegensatz zu Anderen vor 1989 ausgesetzt war,dafür aber einiges an Priviligien genossen hat.Und genau deshalb die erstaunlich hohe Anzahl an ehemaligen MfS Mitarbeitern,die in der Gauck Behörde arbeiteten,übrigens auch gegen den Protest der Grünen.Schön auch die Gauck Merkelsche Sprache in Leerformeln Freiheit in Verantwortung, links,liberal,und konservativ(erinnert doch sehr an die neue Mitte,willkommen in der Gleichmacherei).Man bekennt sich zu Allem und zu Nichts.Und bald kommt auch für den Bundesstaatsschauspieler Gauck,entschuldigung Bundes präsident Gauck die passende Spielfigur raus,mit dem Wertebaukasten dazu,und schon haben wir ihn dann den Bundespräsidenten für alle,den Bürgerpräsidenten für alle Fälle.Der Konsumpräsident(neoliberal,nicht liberal) für den Konsumbürger.Nun haben wir ihn,den salbungsvollen weihevollen Theologen der freien Marktwirtschaft.Wir sind Papst,wir sind Bundespräsident,wir sind besoffen vor Dummheit.

Und,@Hans,um das Niveau meiner Entäußerung anzuheben:Hegel hat einmal gesagt“Alles Seiende hat sein Sein am Nichtsein seines Gegensatzes“

Ein Satz,der sich zum Nachdenken lohnt

d-punkt
d-punkt
12 Jahre zuvor

nachdem sich hier so allerlei gutdeutsche ausgetobt haben mal aus sympathie für den autor und als ermutigung für die barone solcherlei auch weiterhin zu veröffentlichen … kritisier ich den text mal von links anstelle von … na das wollen die ganzen kommentarier ja gar nicht wissen wo sie damit stehen:

wie kann man eigentlch auf die idee kommen der nazi-nachfolgestaat habe je etwas anderes als einen rassisiten im höchsten amt zu haben beabsichtigt geschweige denn verdient?

außerdem ist die (rhetorische) frage „geht´s noch?“ eine die den dialog mit der gesellschaft nicht aufkündigt, wie es angemessen wäre anhand der farce von heuchlerei („betroffenheit“ jammern die täglich-abschieber wären die ihre).

was interessiert mich wen die nazis alles als bundespräsidenten oder nicht haben wollen. nee jetzt nicht die stiefelnazis, die bevölkerung mein ich.

mein bedarf an feindbildern ist gedeckt.

Rainer Bode
Rainer Bode
12 Jahre zuvor

D.Punkt, du wirst eines Tages auch einen Schlips tragen und dich nicht wieder erkennen. Nach deiner Meinung sind alle Nazis. Wahrscheinlich bist du der letzte aufrechte. Denk daran, das deine Texte immer im Netz bleiben und erkennen wird man dich auch.
Ansonsten habe ich nach Monaten hier mal wieder reingeschaut und mit Erschrecken festgestellt, wie hier diskutiert wird. Wie zu unseren alten K-Gruppen Zeiten. Da hatten wir aber damals noch Niveau. Lesen können viele auch nicht. Nur noch in Ausschnitten. Wahrscheinlich gibt es hier noch mehr Bildzeitungsleser, die sich nur auf Fragmente stützen und ihre vorgefertigten Meinungen bestätigt sehen wollen. Wenn nicht, dann wird gefälscht und ausgelassen. Leute, geht ins Kino und schaut euch „Das Leben des Brian“ an. Dann erkennt ihr euch wieder.

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Thomas Wessel # 32

Danke für ihre treffende Textanalyse. Ich hoffe, dass sie damit auch dem Autor auf die Spur geholfen haben.

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ D-Punkt # 39

Wenn, wie sie schreiben, die deutsche Bevölkerung, also alle Deutschen, Nazis sind, und sie deutscher Staatsangehöriger, wovon ich ausgehe, dann haben sie sich mit ihrem Kommentar gerade selbst zum Nazi erklärt.

d-punkt
d-punkt
12 Jahre zuvor

@#40

na die empörung darüber dass die grünen in die heuchelei einfalle wie sie zur zeit der pogrome anfang der 1990er üblich war ist mir unverständlich. es macht wenig sinn den rassisten beweisen zu wollen das sie welche sind, ganz einfach weil man davon ausgehen kann das der großteil aufklärungsresistent ist. wie man an den kommentaren ja sieht. beispiel: es geht nicht darum zu leugnen das es fremdheit gibt, jeodch ist „fremd“-sein ein ideologischer begriff der eine soziale klassifizierung bedeuted: entstammt nicht dem deutschen blute und boden. somit ist es völlig legitim dahinter, hinter dem alltagsgebrauch des begriffs eben die rassistische normalität zu erkennen die sie ist: verächtlichmachung der vermeintlichen volksschädlinge.

demnach: der text ist von links zu kritisieren als bezugnehmend auf einen vermeintlich gegebene gegen-öffentlichkeit wider eine solche normalität.
die komment-arier hingegen welche sich hier gutdeutsch kundtun wiederum sind … nein nur weil man kommunist ist will man niemanden sogleich in ein gulag internieren, aber … sind so deutsch wie alltagsrassismus einer ist.
also dann der umkehrschluß: sind so rassistisch wie die deutschen eben sind.
man reagiert mit (schuld-)abwehr und bezichtigt den nestbeschmutzer des verrats an volk und führer. und schlips hab ich schon mit 14 getragen …

AdamLauks
12 Jahre zuvor

https://www.wikileaks.org/wiki/Stasi-in-bstu.pdf

Bitte scrollen und lesen und dann… weiter diskutieren !!!
Wer EKD in Ost und West gespaltet hat mit der These Kirche im Sozialismus werdet ihr noch ergründen können…

Anschließend HIER ran wer ehrenwerter Bürger von Deutschland ist und Roß und Reiter nennen darf: https://openpetition.de/petition/online/nein-zu-joachim-gauck

Rainer Bode
Rainer Bode
12 Jahre zuvor

Adam Lauks, geht es noch ein bisschen klarer? Was soll da drin stehen bei der Stasi-in-bstu.pdf. Warst du bei der Stasi und hat dich Gauck erwischt? Aber das war er ja nicht mehr im Amt? Oder wohin soll man scrollen und was soll man da finden? Und du bist dann wohl der ehrenwerte Bürger, während alle anderen wohl dann nicht ehrenhaft sind. Welche Fraktion bist du denn jetzt?
Und D-Punkt wird immer kruder. Es ist die alte RAF-Sprache, könnte jetzt aber auch Nazi sein. Bist du ein Wanderer zwischen den Welten? Beleg mal einen Volkshochschulkurs über Fremde, Fremdsein und so weiter und dann unterhalten wir uns weiter.

AdamLauks
12 Jahre zuvor

Deine Fragenstellung gefällt mir nicht und Deine SAggressivität. Es ist eine halbe Vernehmung schon. Geh davon aus dass da drin Informationen drin sind die Du niemals hast kennen können. Ich ging davon aus dass Du wenigstens den Text nach oben scrollen kannst ! Vielleicht kann Dir jemand dabei den Finger führen. Die Überschrift und worum es geht hast Du woh noch enträtseln können !??
Wie kannst Du überhaupt über Gauck diskutieren ohne Zusammenhänge und seine „Verdienste “ zu kennen !??
Bundespräsident soll Deutschland Präsentieren… was gibt euch die Gewissheit dass er das kann!??

Rainer Bode
Rainer Bode
12 Jahre zuvor

Adam Lauks, das war eine ganze Vernehmung. Warum hast du nicht alles beantwortet? Das kommt in die Akte „Brian“.
Man kann Gauck diskutieren, ohne alle Akten und Vermerke zu kennen und sich eine Meinung bilden. Wer spricht hier von Gewissheit?

AdamLauks
12 Jahre zuvor

“ Man kann Gauck diskutieren, ohne alle Akten und Vermerke zu kennen und sich eine Meinung bilden. Wer spricht hier von Gewissheit? “
„Das kommt in die Akte “Brian”.“- erkläre mir was Du mir hier sagen möchtest … ich kann mir daraus keinen Reim machen.
Mein Vater war Angehöriger der Division Prinz Eugen sein September 1944 und wurde den Russen als Kanonenfutter vorgeworfen.
Bei Minus 30°C mussten die den ganzen Tag die Erde auftauen Unterstand für die Offiziere ausheben und bauen. Als die fertig waren kammen die Offiziere, setzten sich in den wohkl beheizten Unterstand und tranken französischen Cognac. Mein Vater und anderen durften für den Führer erschöpft auf dem Reisig und unter der Zeltplane nächtigen. In acht Wochen zweimal warme Suppe… Willst Du buddeln oder Cognac trinken. Dass Du schon bevollmächtigt bist zu Drohen gehörst Du zu den Cognac-trinkern. Wenn Du nicht rausfinden solltest dass Du hier ein Folteropfer des MfS bedrohst tust mir leid. Diskutieren beinhaltet Hinterfragen und die Antworten habe ich Dir und allen ehrbaren Bürger von Deutschland angeboten. Merkt ihr wirklich den Linksruck nicht der seit 22 Jahren sich vollzieht !?? Dann haut mal rein… mit Deinem RAF-Scheiß und DEINER Vernehmung… Erwachet endlich !

Jan
Jan
12 Jahre zuvor

@48
Sorry, aber der Cognac-Vergleich gegen den Mitdiskutanten ist nur noch irgendwo zwischen dreist und peinlich, und folgt wohl am ehesten dem Strickmuster der Berlusconi/Schulz-Konfrontation im EU-Parlament …

Martin Böttger
Martin Böttger
12 Jahre zuvor

Was für eine zünftige Rauferei hier.
Ich schliesse mich inhaltlich Arnold Voss an.
Was mir am meisten aufstösst, s. @32 Thomas Wessel, ist, dass in Deiner Diktion, lieber Martin Niewendick, Frau Kubasik ein willenloses Opfer der Grünen ist und keinerlei Subjektcharakter hat. Einmal Opfer, immer Opfer? So eine Sichtweise ist letztendlich ebenso rassistisch, wie das, was Du eigentlich anzuprangern versuchst.
Trotz dieser, in meinen Augen argumentativen Unzulänglichkeiten, trete ich aber dafür ein, dass solche Ansichten hier geäußert werden dürfen. Man muss dann eben auch das Echo aushalten.

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