Die zurückliegende Saison der ersten Fußballbundesliga verdient es erinnert zu werden – und dies wegen genau einer Mannschaft: Fortuna Düsseldorf! Ausgerechnet aus der gerne als reich und schnöselig verschrienen Landeshaupstadt kam eine Mannschaft, die ökonomische Armut mit fußballerischer Schönheit im allerdoppeltsten Sinne des Wortes: konterte – und so dem Fußball für ein paar Monate seine Seele zurückgab. Ausgerechnet, muss man sagen. Ausgerechnet die Fortuna, die ihre eigene Seele einst in einem unfassbar schlechten Deal verschachert hatte. Und das an einen maximal viertklassigen Teufel!
Man muss lange zurückblättern in den Archiven, bis man eine Erstligasaison findet, in der die Mannschaft häufiger gewonnen hat als in der zurückliegenden: 1977/78 fuhr man 15 Siege ein, zwei mehr als in dieser Saison. Da war der Autor dieser Zeilen gerade in die Oberstufe gekommen und FJS noch damit beschäftigt, Kohl im Rennen um die Kanzlerkandidatur zwei Jahre später auszubremsen. Man muss wahrscheinlich noch länger zurückgehen in den Archiven, bis man eine Öffentlichkeit außerhalb der Landeshauptstadt NRWs findet, die diesem Verein gewogener war. Quer durch die Republik und die Erstliga-Pressekonferenzen ergingen sich selbst hartgesotten durchzynisierte Sportjournalisten und Gegnertrainer in Elogen auf Funkels Truppe. Am Ende wurde es nicht nur beinahe peinlich.
Keine Angst, Fans des Ruhrgebietfußballs: Die Geschichte ist auf Eurer Seite! Sprich: Das bleibt nicht so. Lasst euch von einem Fortuna-Fan beruhigen, der auf 47 Jahre Fansein zurückblickt und aus Erfahrung weiß, wovon er redet! Um zu erfahren, warum das so ist, muss man allerdings weiterlesen.
Alles das nämlich, wissen wir Fortuna-Fans, ist sehr vergänglich. Und mit dem Abpfiff der abgelaufenen Saison 18/19 hat der Kampf gegen den Abstieg schon wieder begonnen. Auch ist es gut möglich, dass Fortuna im Frühjahr ’21 schon wieder gegen den Abstieg kämpfen muss. Und zwar gegen den in Liga 3! Na? Das ist doch eine schöne Aussicht für die geplagte Schalker Seele, oder?
Aber für ein magisches halbes Jahr zwischen Anfang Dezember 2018 und Mai 2019 kam der nun wirklich nicht von Erfolg verwöhnte Anhänger der Fortuna aus dem Staunen und Freuen kaum noch raus. Selbst hohe Niederlagen zwischendurch wurden weggesteckt und mit berauschenden Spielen beantwortet: 4:0 auf Schalke (damals gratulierten mir Dortmunder!), 2:1 gegen den bis dahin ungeschlagen und so entzauberten BVB (da gratulierten mir Schalker!) , 3:1 gegen Gladbach (da gratulierten alle!), 4:1 gegen Bremen, das 3:0 gegen Stuttgart war fast schon erwartbar, 4:1 gegen Hertha …
Eine ganze Reihe nicht einmal knapper Siege, keine Abwehrschlachten nach einem glücklich gefallenen 1:0, stattdessen schnelles Konterspiel, schöne Tore und eine ganze Riege Fußballer, denen jetzt die halbe Liga nachsteigt: Lukebakio, Raman, Stöger, Ayhan, Zimmermann etc.: alles Namen für die ewige Fortuna-Vitrine (und Zimmermann natürlich doppelt).
Kein Geld schießt gelegentlich auch schöne Tore
Und dies mit dem neben Nürnberg kleinsten Budget der Liga. Mickrige 30 Millionen konnte sie in die Waagschale werfen, die wiederauferstandene, in den späten Neunzigern und frühen Nullern bereits einmal komatöse und – so muss man das leider formulieren – zwei Jahrzehnte lang von kompetenzbefreiten und teils kriminellen Wichtigtuern dauervergewaltigte Glücksgöttin (hah!) vom Rhein. Und selbst Trainer Friedhelm Funkel hatte vor der Saison anerkennen müssen, dass „Konkurrenten wie Augsburg, Mainz oder auch Freiburg (…) meilenweit enteilt“ sind.
Jede einzelne dieser Mannschaften landete am Ende der Saison hinter den Düsseldorfern. Außerdem Schalke, das einen mehr als doppelt so hohen Spieleretat zur Verfügung hatte, Herthas war sogar viermal so hoch – und sie landeten dennoch hinter Fortuna. Und natürlich auch das Dreigestirn am Ende der Tabelle: Hannover, Nürnberg und Stuttgart.
Es muss also etwas außergewöhnliches bei Fortuna geschehen sein. Das ist jetzt zunächst einmal nicht ungewöhnlich für diesen unberechenbarsten aller Proficlubs in Deutschland, der eigentlich nur eine Konstante hat, nämlich keine Konstante zu haben. Man war die erste Mannschaft Deutschlands, die es schaffte, innerhalb der Minimalzeit von 3 Jahren (1992- 1995) von der ersten bis in die dritte und dann wieder in die erste Liga aufzusteigen. Man war die erste Mannschaft, die es von der ersten in die vierte und dann wieder in die erste Liga zurück geschafft hat – und bei dieser Rückkehr sogar einen Spieler durch alle Ligen mitnahm, der dann auch noch in München gegen den damals besten Torhüter der Welt ein Tor schoss (und damit womöglich weltweit der einzige Spieler ist, der in den höchsten vier Ligen eines Landes für denselben Verein jeweils mindestens ein Tor geschossen hat).
Man kann Fortuna hassen – aber nicht für Gewöhnlichkeit
Und jetzt, Bayern-Fans müsst Ihr stark sein: Bis heute hält Fortuna den Rekord der meisten Pokalsiege hintereinander (18 Siege zwischen 1978-1981). Und eure höchste Auswärtsniederlage habt ihr auch bei uns kassiert (1979, 7:1).
Und sicher, ganz sicher, hält man auch den Rekord für den dämlichsten und teuersten Geldbeschaffungsvertrag aller Zeiten. Die Details zu diesem legendären Vorgang aus den Internetquellen noch korrekt zusammenzubekommen, ist dabei gar nicht so einfach. Zu viele Nebel- und Blendgranaten wurden damals un düber Jahre hinweg in der Öffentlichkeit platziert, wohl um das ganze Ausmaß der Katatstrophe zu verschleiern. Zu viele Mythen ranken sich inzwischen um diesen Wahnsinn. Die Insider mögen es einem also nachsehen, wenn mir da mal im Folgenden ein Detail verrutscht. Was sich aber so einigermaßen sicher noch rekonstruieren lässt:
1999, man war aktuell Zweitligist, lieh man sich unter dem später als Kunstbetrüger deutschlandweit bekannt gewordenen Vorstandsvorsitzenden Helge Achenbach bei Kölmels Sportwelt 15 Millionen D-Mark (etwa 7,5 Mio Euro). Dass man dafür umfangreiche Markenrechte nebst 15% der TV-Einnahmen auf alle Zeiten (!) an die Sportwelt abtrat (für, wie gesagt, einen Kredit!), das fand man damals bei Fortuna wohl normal. Keine der intellektuellen Nulllösungen des damaligen Fortuna-Vorstands hatte es wohl für nötig erachtet, wenigstens eine zeitliche Begrenzung für das Abtreten der TV-Gelder anzumahnen. Solche Kreditbedingungen hätten wohl selbst dem abgebrühtesten Kredithai Tränen nicht zu fassenden Glücks ins Gesicht getrieben. In Düsseldorf jubelten stattdessen die Opfer!
Bei soviel geballter Kompetenz dann eigentlich selbstverständlich: Die 15 Millionen wurden sofort und ebenso blind aus dem Fenster geschmissen, wie man den Kredit aufnahm. Im selben Jahr 1999 stieg Fortuna trotz der ganzen Millionen in die 3. Liga ab, und 2002 folgte sogar der Absturz in die vierte. Die Kohle war weg. Die Lebensgrundlage des Vereins eigentlich auch.
Jahre der drohenden Insolvenz und der Verhandlungen mit der zwischenzeitlich insolventen Sportwelt ließen jeden potenziellen Sponsor das Weite suchen, weil die unklare vertragliche Situation nicht mal erkennen ließ, wieviel Cent vom Sponsoren-Euro denn bei der Mannschaft überhaupt ankäme – und wieviel sich Kölmel einstecken würde. Dem war das Ganze wohl auch selbst peinlich, weshalb er sich nicht einmal besonders unfair der Fortuna gegenüber verhielt: mehrfach hätte er den Verein dem Insolvenzverwalter überreichen können, wenn er wirklich gewollt hätte. Hat er nicht. Und dies trotz einiger grober Fouls späterer, aber ebenso inkompetenter Vorstände, die ihm dann kaum eine andere Möglichkeiten ließen, als sein Wohlwollen auf das Mindestmaß zu beschränken, wo einvernehmliche Lösungen möglicherweise schon vorher durchaus greifbar gewesen wären. Ach was: waren (siehe unten)!
Alle Fehler gemacht
Das Trikot von 2001-2003 sponsorten dann bekannterweise die Toten Hosen. 2003 war es auch, dass sich der Supporters Club Düsseldorf gründete, womit sich die Fanbase gegen die vogelwild agierenden Inkompetenz-Vollprofis organisierte, die ein Monopol auf die Vorstandsposten zu besitzen schienen. Ohne diese organisierte und – siehe die Causa Funkel – einflussreiche Fanbase und ihr Engagement, so viel dürfte feststehen, gäbe es den Verein heute auch nicht mehr. Denn nach und nach und unter Rückschlägen gelang es mit den Jahren, die schlimmsten Blender und Nichtskönner aus den Gremien zu drängen. Nach und nach kamen Menschen mit Kompetenz ans Ruder: Namentlich unter dem letztes Jahr verstorbenen Wolf Werner als Manager wurde es ab 2007 erheblich besser.
Wer jetzt noch weiß, dass 2005 ein Angebot bei der Fortuna auf dem Tisch lag, mit dem sie für schlappe 2,8 Millionen die gesamten, damals auf knapp 10 Millionen angewachsenen Kölmel-Schulden hätte tilgen und alle Rechte von der nach ihrer Insolvenz dringend flüssige Mittel benötigenden Sportwelt hätte zurückerhalten können; wer sich außerdem erinnert, dass Düsseldorf damals gerade der 4. Liga entronnen und nahezu selbst pleite war, der weiß: Es gibt keinen Ruhrgebietsclub, der uns beneiden sollte: nicht die Duisburger, nicht die Oberhausener, nicht mal die Essener, denen wir das ja schon aus folkloristischer Tradition heraus gönnen würden! Und die Wattenscheider zählen ohnehin nicht.
Neidisch sein darf man höchstens auf die Gelegenheit, dem tollsten Club in der tollsten Stadt der Welt sein Herz schenken zu dürfen. Aber das behaupten ja alle von sich. Außer den Bochumern, die klammheimlich alle lieber Bayernfans sind, weil sie zuhause immer Grönemeyer singen müssen. „Wer Fortuna-Fan ist, der braucht das Leben nicht zu fürchten“, wusste schon Dieter Nuhr, der zwar häufiger als nicht Mist redet, aber wo er Recht hat, hat er Recht.
2005 wurde dem damaligen Drittligisten (das war damals noch die Regionalliga) Fortuna vom Düsseldorfer Oberbürgermeister Erwin ein über 50.000 Menschen fassendes Stadion auf die Wiese gestellt, weil Düsseldorf unbedingt WM-Stadt werden wollte, was aber verdientermaßen auch nicht klappte. 2009 war diese Riesenschüssel dann sogar ausverkauft, und das ist bis heute Drittligarekord: beim 1:0 gegen Werder Bremens zweite Mannschaft. Mit dem Spiel gelang der Wiederaufstieg in Liga 2. Ein kurzes Gastspiel in Liga 1 endete 2012 nach einer Saison wieder, obwohl man noch nach 22 Spieltagen jeder Abstiegsgefahr entronnen schien. Bis heute halten sich – dementierte – Gerüchte, dieser Absturz hätte an einem Techtelmechtel zwischen einem Verantwortlichen und einer Spielerfrau gelegen. Ob da was dran ist, ist dabei letzten Endes egal: Als Legende passt es zu Fortuna wie zu keinem zweiten Verein. Die gröbsten Fouls begehen wir immer noch an uns selbst.
Es sind die Fans – keine Sponsoren – die Vereine retten können
2013 konnte man aber auch dank des einen Jahrs 1. Liga den Kölmel-Kredit zurückzahlen. Sogar das Abtreten von 15% der TV-Rechte terminierte man damals um: vom Tag des Jüngsten Gerichts auf ein Ende im Jahr 2023 (natürlich nur, falls das früher sein sollte). Der Deal kostete Fortuna noch einmal weitere 7,5 Millionen – neben der Tilgung der Altschulden, den schon bezahlten Vermarktungsanteilen und den bis 2023 ja immer noch anfallenden Fernsehgeldern. Je nachdem, in welchen Ligen sich Fortuna bis 2023 tummelt, wird der 7,5 Mio-Kredit den Verein dann in 24 Jahren wohl irgendwas zwischen 30 und 50 Millionen Euro gekostet haben. Genaue Zahlen weiß wahrscheinlich keiner. Vielleicht sollte man im Stadion eine HSV-ähnliche Uhr anbringen, welche bis 2023 noch die Kohle hochzählt, die Kölmel schon bekommen hat. Nicht als peinliche Selbstbeweihräucherung wie in Hamburg, nicht als Anklage gegen Kölmel, sondern als Mahnung an die geschichtsvergessene Jugend und jeden Verein, der da spielt.
Auf 2013 folgten drei Horrorjahre in Liga 2, in denen man Stücker 9 (!) Trainer verschliss, von denen einige wegen der kurzen Dauer ihres Engagements wohl nicht mal Rabatt fürs Hotelzimmer bekommen hätten. Ein Herr Lorenz Günther Köstner bevorzugte es, die meiste Zeit seines Engagements mit Krankmeldung zu Hause zu bleiben – und oben erwähnter Spieler, der Fortuna durch vier Liegen die Treue gehalten hatte, Andreas „Lumpi“ Lambertz (der bitte hoffentlich irgendwann mal sein Denkmal neben das von Toni Turek gestellt bekommt!), wurde nach Dresden abgeschoben. Das ganze Chaos schien wieder auszubrechen, mehrfach stand man am Abgrund zur dritten Liga. Und dann kamen ein gewisser Robert Schäfer und ein noch gewisserer Friedhelm Funkel.
Dem Rest der Geschichte hat der in Grauen ergraute Fortuna-Fan nur noch ungläubiges Staunen entgegenzusetzen.
All das, das ganze Chaos, die ganze gebündelte und seit den frühen 80ern immer wieder Oberwasser bekommende Unfähigkeit und Selbstsucht, die unendlich mühsame und von Rückschlägen gekennzeichnete Rückkehr in die erste Liga, all das ist für den Moment vergessen. Sogar das unschöne Geplänkel zwischen Funkel und Robert Schäfer in der Winterpause 2018/19 hat sich erledigt. Schäfer hat sich verzockt. Auch das gehört zum ungewöhnlichen Verein Fortuna: Der Trainer bleibt, weil die Fans das sagen, und der Vorstandsvorsitzende muss gehen. Wo hat man sowas schon gehört? Sogar Lumpi wurde zu Beginn der Saison zurückgeholt!
Eine gelebte, wahr gewordene Utopie – für eine Saison. Immerhin.
Über all dem Unfug liegt aktuell der Amnesie provozierende, schneeweiße, zentimeterdicke Zucker einer verzückenden Saison, die als Abstiegskandidat #1 begann und in hochverdienten Lobeshymnen von allen Seiten auf Platz 10 endete. Eine Saison zum Einrahmen, von uns alten nicht mehr für Erlebbar gehalten, in denen der zerknitterte Zauberer aus Neuss mit seinem Team eine Mannschaft erschuf, die in der Fortuna-Erinnerung – das ist jetzt bereits so sicher wie das Amen unterm schiefen Turm von Lambätes – Legendenstatus einnehmen wird. Und das mit einem ganz einfachen Erfolgsrezept: Immer zusammenstehen. Auch nach sechs Niederlagen hintereinander einfach weitermachen. Aus Fehlern lernen, Fehler anderer ausbügeln ohne sie aufzurechnen – und wissen, dass man die Chance, die man nicht hat, genau deshalb nutzen kann, weil keiner damit rechnet, dass man das dennoch tut.
Die Gier nach Geld und falscher, nur behaupteter Größe hätte Fortuna einst beinahe vernichtet. Diesmal hat man den Spieß umgedreht: Das war der Unterschied zu Schalke, zu Stuttgart, zu Hamburg in Liga 2, ja letzten Endes auch zu Dortmund, dem am Ende der Glauben daran gefehlt hat, es wirklich schaffen zu können, weil die Bayern halt für übermächtig gelten. Das hat Fortuna nicht daran gehindert, in München einen zweifachen Zweitore-Vorspung aufzuholen. Die Übermacht der eigentlich gesamten Liga war Fortuna ab dem elften Spieltag herzlich egal. Funkel, ist sich der durch alle Wirren seiner Fanexistenz stahlgebadete Fortunist ganz sicher, hätte Dortmund diese Saison zum Meistertitel gecoacht.
Aber es kam natürlich noch viel besser als nur ein Meistertitel für die psychisch zerbrechlichen Hummeln: Funkel hat mit Fortuna die Macht des Geldes über den Fußball gebrochen. Zumindest für diesen einen magischen Moment, diese eine sensationelle Saison. Der ganze Fußball sollte es ihm danken.
Man darf, ja, sollte als Ruhrpottler Fortuna dennoch weiter hassen. Da fühlen wir uns auch viel wohler mit!
Eure Lobeshymnen kotzen uns sowieso an! Die können wir viel besser!
"Es sind die Fans – keine Sponsoren – die Vereine retten können"
Nein. Es sind allein die Vereinsverantwortlichen, die ihren Verein retten können – sei es mit wirtschaftlicher und/oder mit sportlicher Kompetenz. Besser wäre beides zusammen. Punkt.
Und für Fortuna-Liebhaber (denn man muss eindeutig Liebhaber sein, um diesen falschgeborenen, kilometerlangen Kommentar-Quatsch zu ertragen): Funkel war mal euer Held, jetzt beginnt die Realität.
Wo ist das ein Widerspruch? Wenn sich die Fans nämlich nicht als Vereinsverantwortliche begreifen, geschieht genau das, was bei Fortuna damals passiert ist – und heute bei HSV und anderen passiert.
Kaiserslautern, HSV, 1860, auch Köln, Stuttgart – alles Beispiele für perfektes Versagen in den obersten Vereinsetagen. Und dort – zumindest beim HSV und bei 1860 – haben die Fans alles mögliche versucht, um den Verfall aufzuhalten. Die Geldsäcke waren mächtiger.
Korrekt. Aber keiner der Vereine war, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bislang bis in die 4. Liga abgerutscht. Vielleicht kann man so die Macht des Geldes brechen und wieder von vorne anfangen? Vielleicht haben aber auch einfach die Fanstrukturen in Düsseldorf mehr Durchschlagskraft als bei den genannten Vereinen?
Ich denke jedenfalls, für die Fans dieser Vereine könnte es sich lohnen, beim Düsseldorfer Modell mal genauer hinzuschauen.
Funkel war 5 Jahre bei der SGE und ein sechstes Jahr war vertraglich eingetütet. Das hat für mächtig Unmut bei den Fans gesorgt. Die Fans hatten den ehrlichen Arbeitsfußball, den Funkel spielen ließ, einfach satt. Man gierte nach mehr, holte Skibbe und stieg zwei Jahre später ab. Funkel ist gut für Aufstiege und Klassenerhalt. Aber ab Platz 8 wird die Luft für Funkel dünn. Das kann man bedauern, aber es ist halt so. Der Eintracht tat Funkel lange gut, man stieg mit ihm auf, erreichte je 1x Pokalfinale und Halbfinale. es gab einige Highlights, u.a. ein 6:0 Schalke. Der Traum von Europa,für den Verein, der sich selbst im Herzen von Europa sieht, blieb ein Traum für Funkel und die Riederwälder.
Ich möchte als Fortuna nur ein paar Sachen ob des durchaus angenehmen Artikels anmerken:
1. Die Arena wurde schon Januar 2005 fertiggestellt, nicht erst 2006.
2. Der Bürgermeister zu dieser Zeit hieß Erwin, nicht Ernst. Das ist unter Aufsichtsratsvorsitzender.
3. Der Artikel hat viele Worttrennungs- und Flüchtigkeitsfehler, vielleicht nochmal Korrekturlesen. Beispiel: "in denen man Stücker 9 (!) Trainer verschliss"
4. 2006 war Fortuna Regionalligist, auch wenn dies damals die dritthöchste Spielklasse darstellte, sollte man es lieber namentlich nehmen. Namentlich Drittligist war Fortuna im wahrsten Sinne nur 2008/2009.
5. Allgemein würde ich auch anmerken, dass Fortunas Rehabilitation auch sehr viel mit der Arbeit der Vorstände zwischen den Jahren 2007-2013 zu tun hat. Es war Wolf Werner, welcher damals viele Spieler fand, die bei Fortuna erst aufblühten oder wieder zu ihrer Stärke zurückfanden, zum Beispiel Bodzek, Beister, Rösler, Fink oder Langeneke. Den Artikel könnte man sonst so verstehen, als ob die fulminante Wiederkehr Fortunas zwischen 2008-2012 nur Zufall war.
Liebe Grüße
@#4 Wolfgang Walk: 1860 ist 2017 direkt aus Liga 2 in die Regionalliga Bayern abgestiegen, weil der jordanische Geldsack die notwendige Kohle für Liga 3 nicht aufbringen konnte oder wollte. Noch miserableres Missmanagement geht eigentlich nicht mehr.
Zu 1. und 2.): Vielen Dank. Die Fehler habe ich korrigiert.
Zu 3.) Was an ihrem Beispiel abseits der Umgangssprache falsch sein soll, da stehe ich wohl gerade auf dem Schlauch.
Zu 4.) Genau das schreibe ich doch in dem Satz mit dem Stadion.
Zu 5.) Wolf Werner habe ich noch ergänzt. Eigentlich hatte ich aber schon erwähnt, dass unter dem Einfluss des SCD die Versager in der Folge in die Defensive gerieten. Dass dies nicht ganz plötzlich 2012 von heute auf morgen geschah, sollte evident sein.