Draußen im Garten wächst trotz allem Rhabarber und Liebstöckel im Überfluss. Beides habe ich schon reichlich geerntet, bloß: was macht man mit der ganzen Ernte? Beim Rhabarber ist das kein Problem, wenn man ihn zu Marmelade, Chutney oder im Kuchen verkocht.
Beim Liebstöckel ist es schwieriger, es kommt in Rezepten eher am Rande vor. Das hier vorgestellte Rezept habe ich aus Yotam Ottolenghis „Genussvoll vegetarisch“ entnommen, das Liebstöckel als ordentliche Basis verwendet. Daneben habe ich einen großen Strauch des Maggikrauts zum Trocknen aufgehängt und bin mal auf das Ergebnis gespannt. Eine weitere Variante ist Liebstöckel-Salz, für das nur die Blätter verwendet werden – die Stängel friere ich ein für Suppen und Saucen.
Zutaten für 2 – 4 Personen
Olivenöl
1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen (von frischen Knollen), fein gehackt
2 TL Tomatenmark
je 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel, Kurkuma und Koriander
je 1 TL gemahlener Ingwer und Kardamon
1 Prise gemahlene Gewürznelken
(Liebstöckel-)** Salz und schwarzer Pfeffer
400 g Tomatenstücke aus der Dose (mit dem Saft)
1 TL Zucker
200 g Stangenbohnen, schräg in Stücke geschnitten
250 g gepalte Dicke Bohnen (frisch oder tiefgekühlt)***
150 g Zuckerschoten, schräg halbiert
2 EL gehackter Liebstöckel, i.e. die Blätter von 4-5 grossen Stangen
Das Öl in einem grossen Topf erhitzen, die Zwiebel drei Minuten bei mittlerer Hitze ohne Farbe anbraten, den Knoblauch hinzugeben und eine weitere Minute garen. Nun das Tomatenmark, die Gewürze sowie etwas etwas Salz und Pfeffer zugeben und noch eine Minute weiterrühren.
Als Nächstes die Tomaten, den Zucker und die Stangenbohnen hinzufügen und untermischen. Zum Kochen bringen, den Deckel auflegen und 15 – 20 Minuten köcheln lassen bis die Bohnen gar sind. Fünf Minuten vor Ende der Garzeit die gepalten Bohnenkerne und die Zuckerschoten zugeben. Abschmecken und unmittelbar vor dem Servieren den Liebstöckel unterrühren. Warm oder abgekühlt servieren.
*Ich habe die „aromatischen Gewürze“ ersetzt durch „aromatische Kräuter“ aus meinem Garten: Rosmarin, Oregano, Thymian, Lorbeer und Currykraut. Statt Ingwerpulver habe ich drei dicke Scheiben frischen Ingwer verwendet.
**50 g Meersalz und ein EL fein gehackter Liebstöckel vermischen, in ein Schraubglas füllen, fertig.
*** Die Dicken Bohnen werden mit kochendem Wasser übergossen, die Schale angerissen und der Kern zwischen den Fingern rausgedrückt – eine Delikatesse, die mit den „Dicken Bohnen“ von Oma und Opa nix mehr zu tun haben ;o)
Mein Tipp: Liebstöckel in Kräuterbutter verwenden.
Liebstöckel getrocknet geht leider nicht, dabei verliert er alles Aroma.
Einfrieren ist besser!
Liebstöckel ist für mich unverzichtbar in Kartoffelsuppe.