Geraune für die Dummen

Modell des Al Bayt Stadions, der letzten Station der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2022 Foto: SUAXINGPWOO Kaliu Lizenz: CC BY-SA 4.0

Was für ein Aufstand, weil die Fußballnationalmannschaft bei der WM ausgeschieden ist. Wie kommt man eigentlich darauf, dass sie immer in die Play Offs kommen muss? Ist das die Arroganz gegenüber den Gegnern? Japan ist mehrfacher Asienmeister und hat sich schließlich genauso wie Deutschland qualifiziert. Oder ist es deutsche Hybris ob der eigenen Größe? Immerhin hat die Mannschaft an dieser Weltmeisterschaft teilgenommen, was nicht selbstverständlich ist. Sie hat in Katar einmal verloren, einmal Unentschieden gespielt und einmal gewonnen. Alles völlig normal. Unter anderen Umständen hätte das für ein Weiterkommen gereicht. Was dann geschehen wäre, wissen wir nicht, schließlich muss sich ein Team finden und wird normalerweise von Spiel zu Spiel besser.

Nun kommen die potenziellen Nörgler, die immer alles besser wissen, obwohl sie selbst nur wenig wissen, auf ihre Kosten. Beliebt ist jetzt natürlich das Weg-mit-Spiel und das „früher war alles besser“ Geraune für die Dummen. Und dann gibt es noch die, die glauben anhand von Fußballspielen der Nationalmannschaft irgendeinen gesellschaftspolitischen Zustand ablesen und bemängeln zu können. Was wäre eigentlich passiert, wenn die Mannschaft weitergekommen wäre, was genauso gut hätte geschehen können. Wäre dann das Land ein anderes?

Sportlich gesehen gibt es im Deutschen Fußball natürlich einiges zu kritisieren. Der DFB weiß das sicherlich auch und wird das nicht von heute auf morgen ändern können. Kein Coach der Welt kann sich seine Spieler mal eben schnitzen. Langfristig gesehen müssen die derzeitigen Trainingskonzepte und die Qualifizierung der Trainer analysiert und dann angepasst und verbessert werden. In vier Jahren kann es dann wieder ganz anders aussehen.

Immerhin findet die WM dann in Ländern wie Mexiko, USA und Kanada statt, wo das Fußballspielen wieder Spaß macht. Dann muss man sich auch nicht mit Sklavenhaltern auseinandersetzen. Vielleicht hat sich bis dahin auch das Problem mit Infantino und der FIFA gelöst. Die USA und Kanada sind Länder, die Korruption hart bekämpfen und bestrafen.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
10 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

Ich verstehe die Aufregung auch nicht. Schließlich hat die Bundeself die Zahl der Niederlagen gegenüber der russ. WM um 50% vermindert und einen Punkt mehr mit nach Hause gebracht, Es geht also deutlich aufwärts. Setzt sich dieser erfreuliche Trend fort,dürfte das Achtelfinale in vier Jahren erreichbar sein.

Dr.Dagmar Schatz
Dr.Dagmar Schatz
2 Jahre zuvor

Genau das nehme ich schon lange als deutsche Politik wahr. Mit den großen Hunden p*** wollen, und das Bein überhaupt nicht hoch genug bekommen. . Dass Deutschland jetzt für seine hohlen Dominanzgesten die Quittung bekommen hat, passt ins Bild. Diese ganzen aufgeblasenen Ballschubsen und ihre jeweils amtierenden Butt-n-boobs-Sätze, die meinen, sogar zu existenzielleren Fragen was zu sagen zu haben. Ich erinnere mich noch mit Schaudern daran, wie oft man Kimmichs Meinung zum Impfen abgefragt und protokolliert hat. Und jetzt auf einmal möchte er nur noch an Sport denken?
Und ich erinnere mich noch so gut daran, dass Kathi Hummels – die ich damit keineswegs wie oben bezeichnen möchte – 2018 empört war, dass sie in Moskau auf ihren Flug warten musste, weil die Bundeswehr(!) vor ihr dran war, und sie somit verspätet in Kasan ankam, um Mats & Co beim Abschmieren zuzugucken. Guckstu: „Wir hatten die Bundeswehr vor uns…“ https://www.stern.de/…/cathy-hummels-am-boden–warum…. Voll lächerlich, dass das 2018 überhaupt eine Nachricht war. Und dann erinnere ich mich noch daran, dass der Bierhoff schon ein Hotel nahe am Austragungsort des Endspiels (!) für „die Mannschaft“ gebucht hatte…
Die Aktion um die Armbinde war einfach zum Fremdschämen. Wäre es den Honks wirklich um LGBT gegangen hätten sie sich die Ur-Binde niemals abhandeln lassen dürfen. Und wieso verlangt die Faeser „Sicherheitsgarantien“ für Homosexuelle? Hatte sie die Vorstellung, die kommen alle an gestyled wir Olivia Jones? Und gehen sich permanent in der Öffentlichkeit an die Wäsche? Oder was meinte Frau Faeser, wie man einen Homosexuellen erkennt? Wie dem auch sei, das alberne Herzchen war schon ein ziemlich fauler Kompromiss. Und dann Guerillamässig UNTER der Jacke? Was hat sie denn geglaubt, was Infantino macht, wenn er das Ding an ihrem Ärmel sieht? Deutschland verspielt auch hier seine Reputation, und das: https://www.focus.de/…/winkend-mit-der-hand-vor-dem… und das: https://www.focus.de/…/zdf-beitrag-zeigt-schweren-image… ist konsequent erarbeitet. „Goldene Generation“? Gelächter…

Helmut Junge
Helmut Junge
2 Jahre zuvor

Das Achtelfinale in 4 Jahren sollte das Ziel sein! Wer hätte das gedacht?

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
2 Jahre zuvor

Das war von Anfang an ein verkorksttes Ding. 2014 hatte man nach dem letzten Spieltag am 10. Mai reichlich Zeit sich zu regenerieren, 10 Tage Trainingslager zu machen und dann noch eine Woche Zeit sich in Brasilien zu aklimatisieren. Und dann hat man sich in der Gruppenphase auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Das erste Spiel gegen Portugal wurde zwar mi 4:0 gewonnen, allerdings eher durch die bauernschlaue Provokation Thomas Müller gegenüber Pepe, der sich zu einem Kopfstosd hinreissen liess. Gegen Ghana gab es ein glückliches unentschieden und gegen die USA ein mühsames 1 :0. Ohne den Kopfstoss und ein kleines bisschen weniger Glück, hätte aich da schon nach der Gruppenphase Schluss sein können.

Diesmal musste man mit einer Mannschaft, die noch im Aufbau/Umbruch ist, direkt aus der Saison nach Oman fliegen. Das erste Spiel gegen Japan war bis auf die Gegentore gar nicht schlecht. Das kann man durchaus den Spielern und dem Trainer vorwerfen, der da besser nicht hätte experimentieren sollen. Das Spanienspiel habe ich nicht gesehen, aber das soll ja gar nicht schlecht gewesen sein. Und die letzte halbe Stunde gestern hat einen ahnen lassen. was in der Mannschaftan Potential steckt. Wenn Glick es schafft, in den nächsten 1 1/2 Jahren eine eingespielte Abwehrkette zu formen, wird die Mannschaft bei der Heim-EM sicherlich eine überzeugendere Leistung bringen können. Hoffen wir, dass nichts Unvorhergesehenes passiert und insbesondere Musialaund Havertz sich nicht verletzen. Wenn Musiala sich so weiterentwickelt, wird es sehr schwer gegen Deutschland zu Null zu spielen. Und Havertz hat gestern auch wieder gezeigt, dass er ein absoluter Matchwinner ist, was er auch schon bei Chelsea im CL-Endspiel bewiesen hat.

Ich wünsche mir, dass Flick so weiter macht und dabei auf attraktiven Angriffsfussball setzt. Wenn mann dann eine überzeugende Gruppenphase geboten bekommt, fände ich es nicht schlimm, wenn man in den KO-Runden gegen einen gleichwertigen Geger mit 3: 4. inneinem echten Fight ausscheidet.

P.S.: Spielerisch ist die heutige Mannschaft übrigens der Rupeltrupoe, die vor 20 Jahren bis ins.WM-Finale geschafft hat, meilenweit überlegen. Wirklich Weltklasse waren damals eigentlich nur Kahn und Ballack und Klose. Der Rest war, wie sagte es Schweinsteiger gestern,: nur Bundesliganiveau.

Thomas
Thomas
2 Jahre zuvor

Wo ist ein Aufstand? Welche Nörgler? In meinem Umfeld hört man kaum was zur WM. Wäre ich gestern aus dem Koma aufgewacht, hätte ich auf der Arbeit garnicht mitbekommen ob Deutschland weitergekommen ist oder nicht. Die WM ist vielleicht in der Journalismus-Bubble ein Thema, aber bei den Menschen doch eher weniger.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

-5- Thomas

Zustimmung!!!!

Richard Heller
Richard Heller
2 Jahre zuvor

Ich habe mich noch nie für Fußball interessiert und auch nur am Rande mitbekommen, dass „wir“ 2014 Weltmeister geworden sind. Insoweit ist mir die jetzige WM am Allerwertesten vorbeigegangen. Und nach dem, was ich von der WM 2018 mitbekommen habe – ich war 2019 wegen Weihnachtsausflug im Dortmunder Fußballmuseum, wo man gesagt hat, 2018 habe nicht stattgefunden – habe ich auch jetzt keine Hoffnung in die Nationalelf gesetzt.
Gerade deshalb fand ich es unklug, dass die „unsere Jungs“ teilgenommen haben. Wenn sie boykottiert hätten, dann wären sie wenigstens mit Anstand und ohne eine peinliche Vorstellung nicht Weltmeister geworden.
Allerdings halte ich es für falsch, bei einer gewissen Erwartungshaltung von Hybris oder Arroganz gegenüber den Gegnern zu reden. Deutschland ist immerhin 4x (viermal!) Weltmeister geworden, ganz im Gegensatz zu Spanien (1x) oder gar Japan (0x). Und Gegner wie Japan oder Costa Rica hätte man in früheren Zeiten in Adiletten erledigt. Nein, Nörgelei ist das nicht, wenn jemand auf die schlechte Qualität des Nationalfußballs hinweist.

SvG
SvG
2 Jahre zuvor

@ Autor: „Was wäre eigentlich passiert, wenn die Mannschaft weitergekommen wäre, was genauso gut hätte geschehen können. “
Sind sie aber nicht. Das allein zählt.
„Und dann gibt es noch die, die glauben anhand von Fußballspielen der Nationalmannschaft irgendeinen gesellschaftspolitischen Zustand ablesen und bemängeln zu können.“
Zu denen ich mich seit der Lektüre von „Der Sukundant“ auch zähle. La Mannschaft hat gespielt, wie man es von einem Land erwarten kann, im dem 40% der angeblich höherqualifizierten, weil studierten, in den ÖD wollen. Das war in weiten Phasen Beamtenfußball: Schnell den Ball weitergeben (dann hab ich das vom Tisch), vor dem Tor lieber an einen Mitspieler abgeben (sonst bin ich womöglich in der Verantwortung), ansonsten erst mal Ruhe ins Spiel bringen (sowas muß man ganz in Ruhe vorbereiten, versicherungstechnische Fragen klären und Studien in Auftrag geben).
Die haben so gespielt, wie man bei uns Brücken, Schulen o.a. baut. Ineffektiv, zu spät, umständlich und einfach schlecht.
Und so wie D in allen Bereichen nach unten durchgereicht wird, sind die auch ausgeschieden.

Don Giovanni
Don Giovanni
2 Jahre zuvor

#’7 Richard Heller:
Kleines Ratespiel: Wer hatte einst gesagt: „Albanien war der erwartet schwere Gegner“ und nach welchem Ergebnis welcher Deutschen Nationalmannschaft? Wenn Die Deutsche Nationalmannschaft gegen vermeintlich schwache Gegner gespielt hat war eine Niederlage immer drin. In ihren besten Zeiten konnte sie jeden Gegner schlagen, aber auch gegen jeden Gegner verlieren, auch gegen Barmbek Uhlenhorst.
Im Übrigen:
Einige werden sich noch daran erinnern: Die bisher bei weitem größte Schmach des (West-)Deutschen Fußballs war nicht das Ausscheiden nach der Vorrunde 2018 (zur Erinnerung :1966 ist der damalige Doppelweltmeister Brasilien nach der Vorrunde ausgeschieden.), sondern ein gewisses 0:1 in der WM-Vorrunde 1974 . Diese Niederlage konnte anschließend zwar kompensiert werden, blieb aber lange ein Stachel im Hintern des DFB.

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

Whataboutism is much better:
Ich sage nur Zustand Deutsche Bundesbahn, wer braucht da zum Raunen noch Fußball 😉

Werbung