Gestern ermordete der Iran Jamshid Sharmahd und alles bleibt ruhig

Jamshid Sharmahd (2019) Foto: Gazelle Sharmahd Lizenz: CC BY-SA 4.0

Gestern ermordete der Iran Jamshid Sharmahd. Der Deutsche wurde 2020 von Schergen des Mullah-Regimes in Dubai entführt, in einem Schauprozess zum Tode verurteilt.

Sein Tochter fragt, was die Bundesregierung getan hat, um ihren Vater  zu retten:

Die Bundesregierung verurteilt den Mord „auf Schärfste“, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht ihn als „Skandal“ und Außenministerin Annalena Baerbock droht dem Iran damit, „dass die Hinrichtung eines deutschen Staatsangehörigen schwerwiegende Folgen haben wird“.

Wie die aussehen werden, bleibt abzuwarten. Denn die Ermordung von Jamshid Sharmahd, der ein Kritiker des Mullah-Regimes war, ist Teil eines Krieges, den der Iran gegen den Westen und damit auch Deutschland führt. Das Regime arbeitet mit Clans zusammen und lässt in Deutschland Anschläge auf Synagogen und andere jüdische Einrichtungen ausführen. Es verfolgt Oppositionelle in Deutschland. „Ausspähungsaktivitäten iranischer Nachrichtendienste dienen häufig der Vorbereitung staatsterroristischer Aktivitäten, darunter Entführung nach Iran oder sogar Tötung der Zielperson“, schreibt der Bundesverfassungsschutz im aktuellen Verfassungsschutzbericht. „Die iranische Opposition, aber auch (pro-)israelische beziehungsweise (pro-)jüdische Ziele werden in Deutschland weiterhin Ziel iranischer Nachrichtendienste sein. Das Gefährdungspotenzial ist in den letzten Jahren angestiegen und blieb auch 2023 auf einem hohen Niveau. Daher unterliegen insbesondere exponierte Einzelpersonen und Gruppierungen grundsätzlich einer höheren Gefährdung. Es ist davon auszugehen, dass die Nachrichtendienste Interessen des Landes auch weiterhin mit allen Mitteln – auch durch Gewalttaten und sogar Tötungen – verfolgen werden.“

Dass die Ermordung von Sharmahd in der deutschen Öffentlichkeit zu keinem Aufschrei führt, ist ein Zeichen von Rassismus. Jamshid Sharmahd, obwohl Deutscher, wird als Deutsch-Iraner bezeichnet. Damit ist klar, dass sein Leben weniger wert ist als das eines Helmuts oder Michaels.

Noch 2019 schickte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum 40. Jahrestag der iranischen Revolution ein Glückwunsch-Telegramm an den Iran. Der Tagesspiegel berichtete damals: „Der Bundespräsident habe versprochen, dass Deutschland alles in seiner Macht Stehende tue, um das Atomabkommen zu retten.“

 

Deutschland fasste den Iran immer mit Samthandschuhen an. Selbst Terror gegen deutsche Bürger und auf deutschen Straßen änderte nichts daran, dass man vor allem auf Dialog setzte. Doch diese Politik ist gescheitert. Die Iraner müssen die Partner Deutschlands sein, nicht das Mullah-Regime.

 

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