Das Projekt „Heroes“ will jungen Männern mit Migrationshintergrund helfen, sich aus patriarchalischen Strukturen und traditionellen Geschlechterrollen zu befreien. In Duisburg arbeiten die Helden mit Erfolg.
Den Auftrag, den Sahin von seiner Mutter bekommen hatte, war klar: Er sollte seine Schwester zu ihrer Abschlussfeier begleiten und drauf achten, dass sie sich von Jungs fernhält. „Ich hatte darauf keine Lust. Meine Schwester soll sich treffen, mit wem sie mag, und machen, was sie möchte. Ich will ihr da nicht reinreden und will ja auch nicht, dass sie das bei mir tut.“ Aber der Mutter das zu sagen und einen offenen Streit zu riskieren, wollte Sahin auch nicht. Er begleitete seine Schwester also zur Abschlussfeier, und als die mit einem Jungen verschwand, machte er sich lustlos auf die Suche nach dem Paar. „Ich hab se nicht gefunden. Ich hab den Wunsch meiner Mutter erfüllt und auf meine Schwester aufgepasst, und meine Schwester hatte ihre Ruhe.“
Die anderen jungen Männer, die an diesem Nachmittag unter dem Dach des kleinen Pavillon im Garten eines Jugendzentrums im Duisburger Stadtteil Obermarxloh sitzen, nicken zustimmend oder lächeln. Sie alle können Sahin verstehen, den Konflikt in dem er steckte. Sie alle haben kurdische, türkische oder arabische Wurzeln und haben mit den althergebrachten Vorstellungen von Sexualität, Geschlechterrollen und Ehre gebrochen. Sie sind bei Heroes dabei, einem Projekt, das es seit fünf Jahren in Duisburg gibt und das 2007 in Berlin gegründet. Ahmad Mansour, Psychologe und Autor (Generation Allah) ist Gruppenleiter und war von Anfang an dabei. „Heroes wurde als Reaktion auf mehrere Ehrenmorde gegründet, die seinerzeit für Aufsehen sorgten.“ Es habe schon damals zahlreiche Projekte gegeben, die sich um junge Frauen aus Zuwandererfamilien aus der Türkei und Arabien gekümmert hätten, aber keines, das mit Jungs arbeitete. „Die Lücke wollte Heroes schließen, denn die Jungs sind es, die unter Umständen zu Tätern werden.“
In acht Städten Deutschlands gibt es Heroes-Projekte, seit 2011 gehört auch Duisburg dazu. Die Sozialarbeiterin Susanne Reitemeier-Lohaus hat Heroes Duisburg aufgebaut. „Wir haben hier in Duisburg über 40 Jungs, die bei unseren Trainings mitgemacht haben und heute in Schulen, Jugendzentren und in ihrem Freundeskreis versuchen zu vermitteln, dass die alten Rollenbilder die Menschen unglücklich machen und daran hindern, sich zu entwickeln. Die Jungs sind Vorbilder für die ganze Gesellschaft, nicht nur für die muslimische Community“ Über 3600 Schüler hat Heroes so mittlerweile erreicht. Über Rollenspiele kommen sie ins Gespräch mit den Jugendlichen. Da treffen zum Beispiel zwei türkische Väter aufeinander, deren Töchter gerade Abitur gemacht haben. Während der eine stolz auf seine Tochter ist und begeistert erzählt, dass sie bald auf die Universität geht, um Jura zu studieren, winkt der andere nur genervt ab: „Meine Tochter wird nicht studieren. Das ist Zeitverschwendung, sie heiratet doch sowieso bald. Da braucht sie kein Studium.“
Der angehende Lehrer Burak Yilmaz ist oft in Schulen mit dabei, wenn in den Klassen die Diskussion über Geschlechterrollen, Sexualität und Ehrbegriffe losgeht. „Die Jugendlichen sind am Anfang immer etwas zögerlich, aber dann fangen sie auch an, miteinander zu streiten. Da versuchen die einen, alte Rollenbilder von Jungfräulichkeit oder Mutterschaft zu verteidigen, die anderen betonen, dass jeder, auch Frauen, ein Recht hat, sein Leben so zu gestalten, wie er oder sie es sich wünscht.“
Es sein ein großes Problem, dass in den Traditionen des Nahen Ostens die Jungfräulichkeit eine so große Bedeutung habe, dass alle, Jungs wie Mädchen, von dieser Idee in den Bann gezogen werden. „Hat die Tochter oder Schwester Sex vor der Ehe, hat sie nach diesem Denken die Ehre der Familien zerstört. Davor haben die Menschen eine ungeheure Angst, und in ganz extremen Fällen morden sie auch für diese Idee.“ Das habe auch mehr mit Traditionen als mit Religion zu tun: „Dieses alte Bild von der Familienehre haben auch christliche Araber, kommunistische Kurden und laizistische Intellektuelle.“ Es sei schwer, gegen diese Vorstellungen anzukommen. „Ungefähr 30 Prozent der Zuwanderer aus diesen Regionen leben diese Traditionen aus vollster Überzeugung, aber sie prägen die Atmosphäre in ihrem Umfeld. Auch wer von diesem Ehrbegriff nichts mehr hält, sagt das nicht offen und meidet die Auseinandersetzung.“ Neu sei, dass die Idee der Jungfräulichkeit nicht mehr nur bei Frauen hochgehalten wird, sagt Yilmaz: „Noch vor ein paar Jahren sagten die Jungs in den Klassen: „Ich bin ein Mann und kann machen was ich will, Hauptsache meine Schwester bleibt Jungfrau.“ Das sei jetzt anders. Der immer stärker werdende Einfluss der Islamisten habe zu einem Umdenken bei vielen jungen muslimischen Männern geführt: „Jetzt wollen immer mehr Jungs unberührt in die Ehe gehen und sagen, das gehöre sich so, wenn man ein guter Moslem sei.“ Gleichberechtigung auf Salafisten-Art.
Für Ahmad Manosur spielt die Unterdrückung der Sexualität eine zentrale Rolle: „Wenn man keinen Sex haben darf, wenn man seinen eigenen Körper nicht erkunden darf, wenn schon jede Neugier verboten ist, dann entwickeln sich Minderwertigkeitsgefühle, und die können zur Gewalt führen.“ Ein Beispiel für ihn ist der Amok-Lauf von Orlando Anfang des Monats, bei dem ein Islamist 49 Homosexuelle in einem Schwulen-Club ermordet hat: „Wenn man den Vater des Täters hört, wenn man seine Videos sieht, merkt man, dass die Homophobie Teil seiner Erziehung war. Wenn man dann eine Neigung hat, sie aber nicht ausleben kann – das ist Spekulation, aber wir müssen solche Fragen stellen – kann das sehr gefährlich werden. Wir können nicht sagen, dass das nichts mit der Religion zu tun hat.“ In islamischen Ländern würde Schwule verfolgt, in Berlin würden viele von ihrer Famile verlassen, es gäbe Ehrenmord: „Und im Iran, Saudi-Arabien und beim Islamischen Staat reicht es, schwul zu sein, um hingerichtet zu werden.“ Eine rigide Sexualmoral und patriarchalische Strukturen sind die Grundlage für autoritäres Denken, verhindern, dass sich Menschen selbstbewusst entwickeln und führten zu einem Führerkult: „Vor allem wenn der Vater, der Herrscher der Familie, an Autorität verliert, vielleicht weil er arbeitslos wird, suchen sich Jugendliche dann neue autoritäre Führer und Vorbilder.“ Das könne Gott sein, der von den Islamisten als strafender Herrscher dargestellt wird, aber es könnten auch Politiker wie Erdogan sein. „Vor so einer Entwicklung sind Jugendliche nur geschützt, wenn sie kritisches Denken gelernt haben und eine eigene Meinung haben durften. Wenn nicht, sind sie leicht zu manipulieren.“
Die Politik habe mittlerweile erkannt, wie wichtig Heroes sei. Die Finanzierung sei in Berlin im Gegensatz zu München oder Duisburg gesichert. Dort zumindest sind die Zeiten, wo man gegen Ende jedes Jahres nicht wusste, ob es weitergeht, vorbei. Auch von einzelnen Muslimen bekomme Heroes viel Unterstützung. Die Gegner des Projekts, die es zu Anfang angefeindet hätten, seien ruhig geworden. Keine Unterstützung komme hingegen von den muslimischen Verbänden: „Natürlich erklären die auch, dass sie gegen Ehrenmorde und Zwangsheirat sind, aber wenn wir mit ihnen über Sexualmoral, Geschlechtertrennung und Geschlechterrollen reden wollen, haben sie daran keinerlei Interesse“, sagt Mansour.
Auch Heroes Duisburg arbeitet nicht mit den islamischen Verbänden zusammen. Und die Jugendlichen reagieren sehr unterschiedlich darauf, wenn einer ihrer Freunde anfängt bei Heroes mitzumachen: „Viele finden unsere Arbeit nicht gut und verspotten diejenigen, die sich bei Heroes engagieren“, sagt Susanne Reitemeier-Lohaus. Als einmal ein Mitglied der Gruppe im Fernsehen auftrat, musste er für ein paar Tage versteckt werden. Er wurde bedroht. Aber es gebe auch Neugier, Zuspruch und den Wunsch über Sexualität und Geschlechterrollen zu diskutieren.
So wie es gut zehn Jugendliche einmal in der Woche beim Heroes-Treffen in dem kleinen Jugendzentrum in Alt-Marxloh machen. Bei schönem Wetter unter dem Dach des Pavillons im Garten, bei Regen in einem engen Raum im Keller. Begeistert, aufgeregt, manchmal unsicher, aber mit einer Offenheit und Achtsamkeit, die Hoffnung macht.
Der Artikel erschien in ähnlicher Form bereits in der Welt am Sonntag
Die v.a. christliche Prüderie, die wir überwunden glaubten, ist wieder da. Und Derdaoben spielt einmal mehr die Hauptrolle.
Stefan,
ich habe am Wochenende ein Essay von Ahmad Mansour gelesen unter der Überschrift:" Wir sind nicht Eure Kuscheltiere" – das linksliberale Spektrum tut sich schwer mit kritischen Muslimen. Warum eigentlich?
-TAZ.AM WOCHENDE
S.11 -Argumente-
Sonnabend/Sonntag, 9./1o.Juli 2o16
Der Inhalt des Essays sollte von jedem, der sich als links-liberal versteht, gelesen werden und zu denken geben.
Ich zitiere 'mal daraus, nur um die Neugierde auf den gesamten Text zu wecken:
"Kritik von Gläubigen wie Nichtgläubigen an Religion als Herrschaftsinstrument ist eine Klassiker der Linken! Diese Kritik gehört zentral zu ihrem Fundament. Umso verrückter erscheint es, wenn die muslimischen Kritiker ihrer eigenen Religion von Grünen, Linken und sogar Sozialdemokraten mit Argwohn betrachtet werden."
Ich finde es gut, daß Susanne Reitemeier-Lohaus mit ihrem Projekt endlich einem größeren Kreis bekannt gemacht wird.
Es ist die Sexualmoral meines Vaters und meiner Mutter. Nur das mein Vater nicht auch noch geschlagen hat. Im Gegenteil, mein beiden Brüder und ich wurden sowohl von meinem Vater als auch von meiner Mutter herzlich geliebt und als wir nicht mehr so wollten wie mein Vater gab es zwar heftigen Streit, aber keine Trennung und auch keine Bestrafung. Zumindest keine, die uns davon abgehalten konnte, unseren eigenen Weg zu gehen.
Korrekt muss es heißen, es w a r die Sexualmoral meines Vaters und meiner Mutter, denn beide weilen schon länger nicht mehr unter den Lebenden.
Interessant ist die Linke, die zu gerne pauschalisierend vos Sexismus spricht. Dabei sollte selbst einem Blinden auffallen, daß deutscher Sexismus, der klassische Fall wäre wohl Brüderle abends an der Hotelbar der angeschiggert davon spricht, daß sein hübsches Gegenüber "auch ein Dirndl ausfüllen könnte", und muslimischer Sexismus der gerade mal mit Ach und Krach ein Scheidungsrecht kennt, dafür aber Mehrehe und Tochtermord favorisiert, nicht das selbe sind.
Mal ganz ehrlich: Wenn wir diese vielen muslimischen Mitbürger gar nicht erst hier hätten, dann bräuchten wir uns um so ein bizarres Phönomen wie muslimische Familienehre erst gar keine Gedanken machen. In Deutschland wird Ehre durch harte Arbeit, Fleiß und Können erreicht. Und eine Beeinträchtigung wird auch nicht mit Blut abgewaschen. Ich persönlich bekomme Angst um meine Tochter, ich möchte diese gewalttätigen muslimischen Machos nicht hier haben, Köln und die vielen Übergriffe in Schwimmbädern sollte uns wirklich die Augen geöffnet haben.
Aber die anderen gewalttätigen Machos schon, Frau Grumek? Oder kennen sie nur muslimische? Ich kenne auch welche die gerade die teutsche Ehre ganz besonders hoch halten und das ganz ohne harte Arbeit, Fleiß und Können.
Der gegenwärtige Dogma der guten Menschen in Regierung und Presse mit den richtigen Ansichten sagt :
Das hat alles nichts mit dem Islam zu tun.
Herr Voss kennt also auch andere Einzelfälle. Inwiefern dies hinsichtlich der von Frau Grumek angesprochenen Probleme relevant sein soll, bleibt unklar. Aber Hauptsache, man hat mal wieder etwas "kritisches" geschrieben. Dass die von Hr. Mansour beklagte Verteidigung und Relativierung muslimisch motivierter Straftaten hier fortgesetzt wird, ist für ihn wohl nicht nachvollziehbar. Schade.
Klar gibt es deutsche Vergewaltiger. Aber massenafte Vorfälle wie in Schwimmbädern verursachen Deutsche nach meinem Wissen nicht. In jener Freiburger Disco, white Rabbit oder so, und das will bei Leuten die Punk, Reggae und so etwas hören wirklich etwas heißen, wurden gewisse Ethnien nicht reingelassen, weil das Begrabschen und Handystehlen nicht mehr zu tolerieren war. Die faz berichtete sogar einmal von arabischen Discothekenbetreibern die Araber nicht reinließen weil sie immer wieder auffällig wurden, Handtaschen und Handys klauten und Mädchen betatschten. Würde ein Deutscher die Aaraber draussen lassen dann kann es in den Augen der Linken nur Rassismus sein, nicht wahr? Schon dieser Fall zeigt die verlogene Debatte die von Seiten der Linken bei unliebsamen Themen geführt wird. Es bedarf in Deutschland mittlerweile einer Polizistin mit griechischen Wurzeln die die Wahrheit über die Migrantengewalt sagt, weil Deutsche Polizisten als Nazis hingestellt werden würden wenn sie es täten. Das muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.
Seitdem diese vielen fremden muslimischen Männer zu uns kamen ist Deutschland unsicherer, chaotischer und gefährlicher geworden. Nur ein Wort: Als Frau möchte ich wirklich, daß sie wieder gehen.
@#6 Tamara Grumek: "Blood & Honour" bzw. was damit immer noch im Umfeld rechtsextremistischer Straftaten verherrlicht wird, ist Ihnen kein Begriff oder wollten Sie uns mal eben für blöd verkaufen?
@Klaus Lohmann:
Naja. Was halt stattfand fand statt. Da hilft kein Vertuschen und kein in die Rechte Ecke stellen mehr, die Zeiten sind seit Köln vorbei.
Je weiter links daß man steht, umso mehr ist alles aus der eigenen Perspektive rechts. Selbst die politische Mitte ist rechts… Und wenn wir über Gewalt reden müssen wir auch über Dinge reden die linke Dogmen gerne verbieten. Wir sollten darüber reden, daß sich die Linke einen feuchten Kehrricht darum schert, wenn Muslime bei einer Demonstration, so wie in Essen im Juli 2014 "Juden ins Gas" brüllen – weil sie Muslime sind. Und wir sollten darüber reden, welches Menschenbild Muslime von Frauen und Homosexuellen haben. Aber die Linke wird plötzlich nervös wenn man so etwas kritisch hinterfragt – so wie du, der mit so einem Klops wie einem "Blood and Honor" Vergleich daherkommt. Meine Meinung.
In über 30 Jahren im Sonderschuldienst habe ich keinen einzigen Blood-Honordeppen erlebt, dafür eine Unzahl von migrantischen Jugendlichen mit Eigenschaften, die ich vorher nur bei deutschen Rechtsradikalen vermutet hatte. In der Hauptsache Muslime, aber auch Russen und Polen. War nicht schön. Ich darf noch einmal an jene Demo der solid vor 2 Jahren in Essen erinnern, in der deutsche Linke und Muslime sich sehr unschön gegenüber Juden und dem Staat Israel geäußert haben, wie ich es ebenfalls bis vor einigen Jahren nur im rechtsradikalen Umfeld vermutet hatte. Wer Kritik an rassistischen Äußerungen und sonstigen fragwürdigen Handlungen von Migranten sozusagen unter Bann stellt, betreibt das Geschäft der AfD und muss sich fragen lassen, ob diese Handlungsweise nicht selbst rassistisch ist, wenn Kritik nur an "Biodeutschen" erlaubt ist, nicht aber an Migranten. Irgendwie waren die Ruhrbarone in dieser Angelegenheit schon mal weiter, jedenfalls so meine Erinnerung.
@ K Lohmann: Gibt Ihr argumentatives Repertoire nichts her, als alle anders Denkenden zu Rechtsextremen & Rassisten zu erklären?
@ Arnold Voss: "Aber die anderen gewalttätigen Machos schon, Frau Grumek? Oder kennen sie nur muslimische? Ich kenne auch welche die gerade die teutsche Ehre ganz besonders hoch halten und das ganz ohne harte Arbeit, Fleiß und Können"
Die "teutschen Machos" (mal ehrlich, kommt Ihnen das nicht selbst irgendwie pubertär vor?) mag es geben – ich habe da wenig Erfahrung als Mann- aber die versammeln sich nicht am Dom, um Jagd auf Frauen zu machen. Vielleicht sollten Sie einmal in einem Rollenspiel diese Szenen als Geschädigte nachspielen; sich am ganzen Körper betatschen und kneifen lassen. Gleichzeitig lassen Sie sich die obszönsten Aufforderungen zu den verschiedensten Sexualpraktiken ins Ohr brüllen und am Ende noch berauben. Evtl. findet sich jemand, der sie mit den Fingern penetriert (Was ja, wie der WDR nicht müde wird zu betonen, "nur juristisch eine Vergewaltigung" sei, also eigentlich nicht so schlimm…)
Dann vergleichen Sie diese Erfahrung mit dem Auftreten der "teutschen Machos.
Das Relativieren der Gewalt am Dom ist unerträglich und schändet die Geschädigten erneut, vielleicht sogar noch schlimmer als die eigentliche Tat (könnte ich nachvollziehen, auch als Mann.)
@#12 Tamara Grumek: Mein "Klops" kommt als Bumerang auf Ihre erzkonservativ-burleske "In Deutschland wird Ehre durch harte Arbeit, Fleiß und Können erreicht"-Floskel. Insgeheim hatte ich gehofft, dass dies Satire sein sollte, aber Rechtsaußen können's anscheinend nicht so mit satirischer Realitätsbewertung, siehe Ihre abwegige Einordnung meiner Person als "links".
Ich habe hier oft genug Muslime wegen ihres frauenfeindlichen Verhaltens und wegen ihres Atisemitismus kritisiert. Aber das ändert doch nichts an der Tatsache, dass die meisten Vergwaltigungen, nicht nur in Deutschland, n i c h t durch "Fremde" sondern im Bekannten- und Verwandtenkreis geschehen. Daran ändern auch die fürchterlichen Übegriffe in Köln nichts.
Das hat auch nichts mit links oder rechts zu tun, sondern mit der Tatsache, das Vergwaltigungen und sexuelle Belästigungen in den meisten Kulturen eben nicht die Ausnahme von der Regel, sondern Standard sind. In Deutschland wurde die Vergwaltugung in der Ehe meines Wissen erst 1997 unter Strafe gestellt . Gruppenvergewaltigungen sind dabei ein ganz besonderes Übel das auf Täterseite sehr wohl mit anerzogenen Einstellungen zu tun hat, auch mit religiösen.
Aber Gruppen- oder Massenverwaltigungen machen eben nicht die Masse der Vergwaltigungen aus, sondern, zumindest in Deutschland, den allerkleinsten Teil. Alles andere ist üble rassistische Propaganda. Sexuelle Belästigung ist in Deutschland Alltag. Deswegen gilt es auch dagegen rigoros vorzugehen und das bei allen Tätern. Wenn eine Gruppe dabei besonders hervorsticht, dann ist die entsprechend besonders unter Beobachtung zu stellen und das ohne jede kulturelle Relativierung. Aber zu meinen, dass die Ausweisung aller Muslime das Problem lösen würde, ist nicht nur blanker Fremdenhass sondern kompletter Schwachsinn.
Der Hr. Mansour überzeugt mich nicht.
"Unterdrückte Sexualität" führt vor allem mal mit Sicherheit zur massenmedialen Verwertung auch der letzten dusseligen Psychohypothese.
Der deutlich umfassendere Ansatz von Aladin El-Mafaalani überzeugt mich entschieden mehr. Dort werden die jungen Migranten als Wandler zwischen Welten dargestellt, zwischen denen die Jugendlichen keine gangbaren Brücken finden. Auf der einen Seite steht eine streng autoritäre, von hoher Willkürlichkeit geprägte chauvinistische Alltagskultur einer andererseits einsichtsgeprägten, selbstreflektierten Leistungsgesellschaft gegenüber.
Der erotische "Analphabetismus" ist dort nur einer unter vielen anderen Hilf- und Ratlosigkeiten, die durch eine Straßensozialisation notdürftigst zu kompensieren versucht wird. Bei El-Mafaalani steht ein sich aus durchaus selbst wahrgenommener, umfassender Inkompetenz gespeister Minderwertigkeitskomplex, der in und von der Gruppe geteilt wird, im Vordergrund.
Für Klaus sind eben alle, die sich nicht auf seiner Linie bewegen und es wagen abweichende Meinungen zu formulieren "braun". Damit ist für ihn eine weitere inhaltliche Auseinandersetzung unnötig. Nette immunisierungsstrategie. Wirkt auf daue aber sehr peinlich.
# 16: " Aber das ändert doch nichts an der Tatsache, dass die meisten Vergwaltigungen, nicht nur in Deutschland, n i c h t durch "Fremde" sondern im Bekannten- und Verwandtenkreis geschehen."
Das stimmt. Das war aber weder das Thema des Artikels noch der Kommentare. Nur weil Frauen in D in der Mehrheit von deutschen Sextätern bedroht werden -was sich allein statistisch erklären läßt – müssen wir doch nicht auch noch die ausländischen Frauenverächter dulden. Die könnten wir wenigstens ausweisen, falls der politische Wille dazu vorhanden wäre; und das sollten wir bei einer rechtskräftigen Verurteilung auch tun. Es kann doch nicht sein, das der Staat die Rechte fremder Staatsbürger höher einschätzt als das Recht der eigenen Bevölkerung auf körperliche Unversehrtheit. Ich bejahe ausdrücklich den Anspruch von Kriegsflüchtlingen und tatsächlich politisch Verfolgten auf Hilfe, Obhut & Unterstützung. Leider verfestigt sich bei mir der Eindruck, das bei den heutzutage subsummarisch als "Flüchtlinge" bezeichneten nicht wenige nicht zu diesen Gruppen gehören.
Tamara Grumek
1o/12-
"Als Frau möchte ich wirklich , daß sie wieder gehen"
so Tamara Grumek -10-. letzer Satz..
Sie will also, daß nicht nur die weitere Zuwanderung von Menschen muslimischen Glaubens gestoppt wird, was bekanntlich unisono substantieller Bestandteil rechtsradikalen Denkens und Redens ist, sie will, dass die, die da sind, allesamt wieder gehen!!! Mit dieser Forderung toppt sie die einschlägigen Auslassungen ihres Gleiches!!!
Dass die Forderung von Tamar Grumek mit Grundprinzipien unserer Verfassung unvereinbar ist, wird sie nicht interessieren. Dass Tamara Grumek einer von "praktischer Vernunft " bestimmten Argumentation gegen ihre Forderung "… daß sie wieder gehen", nicht zugänglich sein dürfte, nehme ich an.
Umso wichtiger ist es, daß sie Tamara G. nicht "im Geheimen", sondern hier öffentlich ihre einschlägige Meinung kundtut und so jedermann darüber informiert, was sie denkt, was sie meint -und wozu sie vermutlich viel Beifall durch"ihre Brüder und Schwestern im Geiste" erhalten wird.
Nachsätze:
Ich habe unter -2- auf ein Essay eines gläubigen Muslim hingewiesen.
Ob Tamara Grumek fähig und willens ist, sich mit diesem Essay auseinanderzusetzen, nicht trotz, sondern weil es ein gläubiger Muslim verfaßt hat`?
Ich denke, wenn sie es tun würde, wäre das ihrer Nachdenkens-, Bedenkensfähigkeit dienlich. Sie würde dann u.a. feststellen , daß es sie gibt, hochintelligente, gebildete Muslime -hier ein israelisch-arabischer Muslim-, die sich sehr, sehr kritisch mit all den Problemen auseinandersetzen, die die muslimische Communities in Deutschland/in Europa betreffen:
" Das Anwachsen eines gefährlichen Fundamentalismus, der immer mehr junge Leute in den Terrorstaat IS zieht, das Ausgrenzen von Frauen als Menschen zweiten Ranges , die Erziehung von Kindern mit Angstpädagogik, eine Sexualfeindlichkeit, die zugleich hochgradig sexualisiert wie tabuisiert, ein Buchstabenglaube, der den Koran nicht in seinem historischen und lokalen Kontext versteht, sondern als von Allah diktierte Texte begreift".
-So wörtlich Ahmad Mansour in dem erwähnten Essay.
Thomas Weigle,
ich meine, daß es sich lohnen könnte, wenn Menschen, die sich den Grundprinzipien einer freiheitlichen Demokratie und den Ideen des Humanismus verpflichtet fühlen , sich mit Muslimen wie Mansour und mit ihren Ideen zu solidarisieren, nicht wegen AFD und Pegida und schon gar nicht wegen Meinungsbekundungen a la Tamara Grumek " …..daß sie wieder gehen…", sondern wegen ihrer Überzeugungen von den Grundprinzipien einer freiheitlichen Demokratie und wegen ihrer humanistischen Ideale .
Und wer kann -"allen Ernstes"- in dieser Überzeugung Gleichgesinnte in AFD/Pegida ausmachen?
Wer will in der politischen Auseinandersetzung -auch mit vielen "radikal-fanatischen Islamisten"-, wenn es letztendlich um den Erhalt der Grundprinzipien einer freiheitlichen Demokratie und der Bewahrung humanistischer Ideale geht, sich mit AFD/Pegida solidarisieren?
Und diese Solidarisierung zeigt sich u. a. meines Erachtens darin, sich "wohlwollend/verständnisvoll" auf Forderungen wie der von Tamara Grumek einzulassen.
Thomas Weigle,
dazu zählen meines Erachtens auch stereotype Unterstellungen wie…… "wenn Kritik nur an Biodeutschen erlaubt ist, nicht aber an Migranten.."
Diese "Nur und dieses nicht aber an Migranten" sind , zurückhaltend formuliert", zumindest angesichts der Realitäten in Deutschland fragwürdig und passen zudem, ebenfalls zurückhaltend formuliert, bestens ins Vokabular von AFD und Pegida.
So und so ähnlich signalisiert die "Mitte der Gesellschaft" Sympathie und zum Teil Solidarität mit AFD/Pegida, offenkundig ohne jegliche Besorgnis um den Fortbestand der Ideale des Humanismus und ohne jegliche Besorgnis um die Prinzipien einer freiheitlichen Demokratie, sollten AFD/Pegida und CO mehr und mehr an Macht in Gesellschaf und Staat gewinnen können.
Damit ich nicht mißverstanden werde:
Ich gerate weder wegen AFD/Pegida -schon gar nicht wegen Wortmeldungen wie von Tamara Grumek – in Panik, wenn ich an die Zukunft einer humanistischen Gesellschaft und eines demokratischen Staates n Deutschland denke.
Ich denke jedoch, daß sich mittels "praktischer Vernunft" in Gesellschaft und Staat Einiges tun läßt, besser wohl, daß Einges getan werden muß, damit auch unser Kinder/Kindeskindern in einer humanistischen Gesellschaft und in einem demokratischen Staat leben können.
Das setzt m.E. voraus, daß wir uns
a.)
bewußter als bisher damit auseinandersetzen, daß in der Gesellschaft -auch als Antwort auf den "radikal-fanatischen Islamismus- sich mehr und mehr eine Sehnsucht auszubreiten scheint nach einer weniger säkularisierten Welt, nach einer Welt, in der das christliche Religiöse wieder eine (mit-)bestimmende Größe zu sein hat -"so wie früher"-.
Das impliziert dann die "Frage an uns", ob und inwieweit damit mehr und mehr das Gebot praktischer Vernunft in demokratischen Willensbildungsprozessen in Frage gestellt wird. Und das dann von zwei Seiten , nämlich nicht mehr nur durch "radikal fanatische Islamisten", sondern auch durch christlich religiöse Fanatiker bzw. durch völkische Nationalisten, die sich der Sehnsucht der Menschen "nach Halt und Sicherheit im Religiösen" annehmen.
("Weg mit allen Muslimen" -sh.Tamara Grumek-,
auch deshalb, weil das der Befriedigung der Sehnsucht der Menschen nach einer christlich-religiös geprägten antisekulären "heilen" Gesellschaft dienlich zu sein scheint und damit einer "vormodernen" Gesellschafts- und Staatsordnung?)
b.)
Und mittels praktischer Vernunft, wider jede Panikmache, wider alle Versuche, die sekuläre Gesellschaft abzulösen durch eine klerikal-christlicihe , wären mit den Mitteln und Möglichkeiten der parlamentarische (repräsentativen) Demokratie Problem zu lösen wie:
1.
Bekämpfung der Ursachen für den Flucht von Menschen generell und weltweit, konkret bezogen auf Europa und Lösung der Probleme der Menschen, die als Flüchtlinge nach Europa , nach Deutschland kommen, kommen wollen.
2.
Integration der Menschen in Deutschland, in Europa, die derzeit nicht integriert sind -und das bezieht sich nicht nur auf die sog. Migranten bzw. auf Menschen mit sog. Migrationshintergrund, sondern gleichermaßen auf diejenigen, die als Mitglieder der sog. sozial-schwachen und der sog bildungsfernen Schicht nicht als integriert gelten können.
Dazu zählen vor allem:
Integration durch Bildung
Integration in Arbeit
Soll das Alles begraben werden unter einem wachsenden Wust an medienbeherrschenden Polemiken , wie z.B. "alle Muslime" müssen weg, weil…..oder "Boateng ist als Nachbar nicht gewünscht " oder von postdemokratischen Betrachtungen über eine "Systemveränderung" oder begraben werden unter Gefühlsäußerungen sog. Modernisierungsverlierer und begraben werden durch ein wachsendes, sehnsüchtiges Verlangen völkisch Konservativer nach Widerherstellung einer christlich – nationalistischen Gesellschafts- und Staatsordnung?
Nicht:
"die Muslime müssen weg",
Sondern:
"die praktische Vernunft muß her".
-auch wenn es um Salafisten geht;
-auch wenn es um Sexismus in der Gesellschaft geht;
-auch wenn es um zunehmende Gewalt in der Gesellschaft geht.
@#18 Daniel R.: Wie das auf Sie "wirkt", war und ist mir weiterhin egal, solange braunes Gesabbere von "Ehre" auch nicht danach fragt, wie es auf intelligente Menschen wirkt.
@#19 Davbub: Die populistischte aller Konfliktlösungen, die uns am liebsten komplett abschottet, weil wir im Kriminalitätsbereich ja schon genug mit uns selbst "zu tun" hätten, zeugt aber nicht gerade von einem ausgeprägten argumentativen Repertoire, welches Sie von mir einfordern möchten. Dass rechtskräftig verurteilte Straftäter ohne Bleiberecht sofort ausgewiesen (ungleich Abschiebung, nur zur Info wg. des Falls Burbach) werden sollten, steht dabei auch bei mir nicht zur Diskussion.
Lieber Herr Stach ihr soziologischer Singsang passt gut in die Welt der Bewohner akademischer Elfenbeintürme, die Realität aber ist für mich eine andere. Bin justamente gerade von meiner Englisch-Lit-Night nach Hause gekommen; während ich so im strömenden Regen vor mich hin radelte kamen mir vier Schwarzafrikaner auf dem Radweg entgegen von denen drei eine Bierdose in der Hand hielten, der vierte hatte sie beim heraustorkeln aus der Straßenbahn gerade fallen lassen. Klar, sie können natürlich jetzt sagen, daß das ein Indikator für genau gar nichts ist, dennoch – ich sehe darin eine statistische Anhäufung von Erscheinungen die bei Deutschen in der Summe einfach viel seltener auftreten. Hemmungsloses Betrinken kenne ich nur von 15-jährigen Buben, Abi-Partyfolk oder Quartalsäufern. Aber daß man unter der Woche mit der Bierdose in der Hand aus der Straßenbahn kommt, einfach so, habe ich bis jetzt eigentlich noch nicht wahrgenommen.
Interessant ist auch die Argumentation, daß Vergewaltigungen unter Deutschen weit häufiger vorkommen. Relativ oder absolut? Nur weil muslimische Frauen gegenüber ihren Macho-Ehemännern nicht zur Polizei gehen heißt das noch lange nicht, daß das Phänomen Vergewaltigung im muslimischen Kulturkreis niedriger ist als in unserem.
Deutschland wird augenblicklich in zwei Lager gespalten:
In naive Menschen die alles glauben was ihnen Medien und Parteien vorgaukeln: Die Bereicherung durch Asylgauner (mit bis zu neun(!) Identitäten), die Masseneinwanderung muslimischer Männer und den daraus resultierenden verheerenden Konsequenzen, das Argument, daß der Islam friedlich sei, die EU unsere Zukunft ist…
Und: in "Nazis"
Allmählich verliert dieser Begriff "Nazi" jedoch seinen Schrecken, vieles was die "Nazis" sagen, etwa die Einwanderung in die Sozialsysteme oder der Fakt, daß Deutschland das Sozialamt der Welt geworden ist, können die Linken einfach nicht mehr wegleugnen.
Die beiden Attentäter von Essen die die Bombe während einer Sikh-Hochzeitsfeier zündeten, hießen mit Vornamen Yussuf und Mohammed. Die Polizei schrieb, daß beinahe viele Menschen getötet worden wären und es nur einem Zufall zu verdanken war, daß relative wenig ("nur" drei Verletzte) passierte. 16-jährige muslimische Buben nahmen die "Pflicht zum Kampf gegen
Ungläubige" wörtlich und wollten sie wegbomben. Denn der Islam ist ja so tolerant…
Die freie Welt erlebt gerade, wie Muslime uns ein Joch um den Hals legen. Alles wofür ein freie Demokratie steht wird negiert – und die Linke schaut schweigend zu oder kritisiert jeden, der sich darüber Gedanken macht und ihn ausspricht – denn nach Ansicht der Linken haben wir zwar Meinungsfreiheit aber nicht Meinungsäußerungsfreiheit….
@#22: Sie haben vergessen zu erwähnen, dass von den 4 Schwarzafrikanern mindestens 2 ihre erigierten, monsterlangen Penisse in der Hand hatten und Ihnen damit zuwinkten.
Wer ist eigentlich dafür verantwortlich, dass dieser "Tamara"-Schwachsinn hier auch noch verbreitet wird? Als soziologisches "Experiment" für unterbezahlte Blogbetreiber eignet sich sowas nur rudimentär.
@ Tamara Grumek
"..während ich so im strömenden Regen vor mich hin radelte kamen mir vier Schwarzafrikaner auf dem Radweg entgegen von denen drei eine Bierdose in der Hand hielten, der vierte hatte sie beim heraustorkeln aus der Straßenbahn gerade fallen lassen. Klar, sie können natürlich jetzt sagen, daß das ein Indikator für genau gar nichts ist, dennoch – ich sehe darin eine statistische Anhäufung von Erscheinungen die bei Deutschen in der Summe einfach viel seltener auftreten. "
Ich sehe da vor allem ihren tief sitzenden Rassismus und ihre hemmungslose Fremdenfeindlichkeit, Frau Grumek.
@ Walter Stach Aber genau dieses NUR erleben wir doch, wenn Kritik an Migranten als rassistisch bezeichnet wird. Für mich steht hinter solchen und ähnlichen Formulierungen der Wunsch nach einem Verbot, einem Nichtaussprechen dieser Kritik. Dies zu konstatieren hat nichts mit Pegida zu tun. Ich finde, die Kritik an @ Tamara Grumek geht in diese Richtung, auch wenn sie selbst natürlich über das Ziel hinausschießt. Was @ Davbub#19 sagt, findet bis auf den letzten Satz meine Zustimmung.
in #19 wurde auch meine Ansicht wiedergegeben.
Herr Lohmann beleidigt hier offensichtlich gern.
Herr Stach schreibt viel, den Zusammenhang zum Thema und anderen Beiträgen erschließt sich mir aber nicht.
Wie viele Beine hat ein Hund, wenn man den Schwanz auch ein Bein nennt? – Vier. Nur weil man einen Schwanz ein Bein nennt, wird er dadurch noch lange keins.
Abraham Lincoln
So weit mein Kommentar zu "…. alles Nazis, Rassisten etc. …" .
@ Thomas #19 Wir sind derzeit noch bei den "Meinungsverbrechen", eine knappe Eskalationsstufe vor dem Gedankenverbrechen des Neusprech 😉
Puuuh, der Ton, der hier mittlerweile angeschlagen wird, das Diffamieren des/der Anderen bei gleichzeitigem Anspruch auf Deutungshoheit – es ist unerträglich. Geht es noch um eine sachliche und vor allem differenzierte Diskussion oder nur ums Niedermachen, indem man den Anderen/die Andere wahlweise in die rechte oder linke Ecke stellt. Und was ist damit gewonnen – außer einer mickrigen Streicheleinheit fürs Ego mit dem Wissen, im Lager der Guten und Richtigdenkenen zu sein.
In diesem Blog gibt es weder ein Migrantentabu noch einen Islam- oder sonst wie religiösen Maulkorb, geschweige denn eine einhellige politische Ausrichtung. Wer hier länger als Kommentator oder Kommentatorin mitmacht, weiß das. Aber es gibt einen Grad von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, den wir uns hier nicht beliebig lange reinziehen. Deswegen ist Frau Grumek hier ab jetzt nicht mehr dabei. Ansonsten bitte ich im Sinne von Urmelinchen (28) generell um demagogische Ab- und argumentative Aufrüstung.
Ok. Arnold, wenn Du Frau Grumek ihren Aussagen entsprechend als Rassistin einstuftst, ist das m.E. legitim. Wenn aber @Klaus Lohmann glaubt dieser Kommentatorin nichts entgegensetzen zu können, ihr in Form einer Unterstellung sexuelle Anzüglichkeiten zukommenzu lassen ("Sie haben vergessen zu erwähnen, dass von den 4 Schwarzafrikanern mindestens 2 ihre erigierten, monsterlangen Penisse in der Hand hatten und Ihnen damit zuwinkten."), ist das aus meiner Sicht, ob Rassistin oder nicht, nicht in Ordnung. Eine solche Bemerkung einer Frau gegenüber ist einfach unerhört.
Übrigens lesen ja auch noch andere Frauen mit.
@Helmu Junge: Woher wollen Sie oder ich oder irgendjemand hier wissen, ob sich hinter der Buchstabenkette "Tamara Grumek" wirklich eine Frau verbirgt?? *Noch* sind alle Kommentarnutzer bis auf die persönlich bekannten/langzeitlich postenden Ausnahmen anonym unterwegs.
Und wenn gewünscht, setze ich meine speziell für unsere Rassisten"freunde" bestimmten Textstellen gern zwecks besserer Lesbarkeit zwischen Ironie-Tags, versprochen.
Klaus Lohmann, wissen Sie eigentlich, warum der Teufel seine Großmutter erschlagen haben soll?
Die hatte keine Ausrede mehr.
Es gehört sich einfach nicht, sich Frauen gegenüber so auszudrücken. Ich lese häufig, daß das seit Silvester DIE HORRORVORSTELLUNG vieler Frauen ist. Und darüber macht man sich einfach nicht lustig. Dabei ist es egal, ob Tamara als Name echt ist.
Das ist ganz einfach meine persönliche Meinung zu dieser Äußerung. Mehr nicht. Ich kann niemanden sperren, wie @Arnold das kann, aber Sie daran erinnern, daß es noch andere Werte gibt als blinden Eifer, das erlaube ich mir schon.
Lieber Klaus, egal ob Frau oder nicht oder unklar, solche Aussagen gehören, auch wenn die rassistische Assoziierungkette auf der Hand lag, sofern sie hier überhaupt gemacht werden, in explizite Anführungszeichen.
@Helmut Junge: Seien Sie versichert, dass ich "echten" Frauen gegenüber generell, im realen Leben und auch im Netz aus Erziehung und Einstellung heraus sehr höflich und respektvoll begegne. Bei offen und übelst rassistischen Kommentaren wie sie hier unter "Tamara Grumek" abgesondert wurden, ist es mit meiner "guten Stube" vorbei, weil es für so etwas menschenverachtendes keinen wie auch immer basierten Respekt geben kann. Das ist auch wichtiger Teil meiner gesammelten und mir überliefertenLebenserfahrung. Und nun soll es das zu diesem Thema von meiner Seite sein.
Im Übrigen hat Frau Grumek im Falle der nächtlichen Begegnung nichts von einer sexuellen Bedrohung, geschweige denn von einem Bedrohungsgefühl geschrieben. Und nun lassen wir es bitte dabei. Ich bin zur Zeit in den USA und habe deswegen keinen unmittelbaren Admin-Zugang, bzw. muss ich ihn per Ruhrbarone Kollegen erledigen lassen. Ach ja, und die sind auch nicht unterbezahlt, Klaus, sondern als Schreiber hier alle ehrenamtlich/unbezahlt tätig. Und jetzt lassen wir es bitte dabei.
Arnold,
ich komme noch einmal auf das unter -2- erwähnte Essay zurück.
Kann das hier bei den Ruhrbaronen -ggfls. via TAZ- oder unmittelbar durch den Verfasser eingestellt werden?
Ich habe aus dem Essay unter 2o zitiert, in der Hoffnung, damit Interesse an dem gesamten Text wecken zu können; offenkundig vergebens.
Ich versuche das noch einmal, jetzt mit dem Hinweis darauf, daß der Verfasser "gnadenlos" mit den von ihm sog. Links-Liberalen "abrechnet" wegen ihrer grundsätzlichen Position gegenüber Muslimen -die in Deutschland leben, die jetzt nach Deutschland flüchten.
Ich teile zwar die Generalisierung des Verfasser -d i e Links-Liberalen- nicht. Als "Linksliberaler" fühle ich mich auch persönlich völlig unbegründet angegriffen. Gleichwohl, so scheint mir, gibt es a.) gute Gründe für die Kritik des Verfassers in seinem Essay und b.) gute Gründe, sich mit dieser Kritik auseinanderzusetzen; zumal durch die Freunde hier bei den Ruhrbaronen, denen prinzipiell alle "Links-Liberalen subsepkt sind bzw. das links-liberalen Denken.
Arnold, zumindest denen würdet Ihr ganz sicher eine Freunde machen, wenn das Essay hier nachgelesen werden könnte.
PS
Im nachhinein ärgere ich mich über mich selbst, weil mich Frau G. mit ihren Texten zu einem relativ langen Beitrag -20- provozieren konnte – konnte;trotz des zumindest fragwürdigen Niveaus ihrer Beiträge.
Nochmal zur Sache. Frau Grumek (22) steht für mich prototypisch für die neue bräunliche gesellschaftliche Mitte in Deutschland. Man/frau brüstet sich mit dem englischen Literaturkurs und der damit assoziierten Internationalität um schon im nächsten Satz die Tatsache auszublenden, dass es farbige Deutsche gibt, ja überhaupt geben könnte. Dort die möglicherweise betrunkenen "Schwarzafrikaner" aus dem Bus aussteigend, hier die ordentliche nicht alkoholtrinkende Deutsche, auf dem Fahrrad natürlich.
Da wird in Bezug auf das öffentliche Alkoholtrinken in dem Land, das weltweit einen der höchsten Alkoholverbräuche pro Kopf hat, "von Erscheinungen die bei Deutschen in der Summe einfach viel seltener auftreten" gefaselt, anstatt ernsthaft über kulturelle Unterschiede zu diskutieren. Da wird der Islam pauschal als frauenverachtend verurteilt ohne auch nur ein Wort über den christlichen Fundamentalismus und seine frauenverachtende Tradition zu verlieren.
Dass es das erste Haus für geschlagene Frauen in Deutschland , übrigens gegen allergrößten politisch-christlichen Widerstand, gab, als es noch kaum Muslime in Deutschland gab, ist genauso wenig der Rede wert, wie die Tatsache, dass in diesem Lande, ebenfalls wegen des enormen politisch-christlichen Widerstandes, erst 1997 die Vergwaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt wurde. Auch die Gruppenvergewaltigung ist in Deutschland kein Import-Produkt.
Ja, der Islam ist, wie fast alle Religionen – wenn man denn ihre Schriften wortwörtlich ernst nimmt – nicht unbedingt eine Zierde des Humanismus. Ja, es gibt religiös-traditionelle und/oder familiäre Prägungen und damit verbundene kulturelle Unterschiede, die man nicht vertuschen darf und soll. Ja, es gibt zur Zeit eine relativ unkontrolliert Masseneinwanderung nach Europa und nach Deutschland. Aber es gibt sie, weil wir kein Einwanderungsgesetz haben, und nicht weil wir das Sozialamt der Welt sind, das von Asylgaunern betrogen wird.
Die von Tamara Grumek präsentierte neu bräunliche Mitte der Gesellschaft vermischt das alles, um es zu Plattsprüchen zu verdichten wie "Die freie Welt erlebt gerade, wie Muslime uns ein Joch um den Hals legen" (22)oder "Wenn wir diese vielen muslimischen Mitbürger gar nicht erst hier hätten, dann bräuchten wir uns um so ein bizarres Phönomen wie muslimische Familienehre erst gar keine Gedanken machen." (6) Als hätten die bislang eingewanderten Italiener, Spanier, Polen usw. keinen familieren Ehrenkodex mitgebracht, geschweige denn dass es nicht auch ein sehr konservativ-patriarchalische Familientradition in Deutschland gegeben hat und noch gibt.
Für mich hat mit solchen Leuten das Diskutieren spätestens dann ein Ende, wenn der Propagandasprech überhand nimmt und/oder der tiefsitzende Rassismus und die aggressive Fremdenfeindlichkeit offen zutage tritt. Und das tut er bei diesen Menschen früher oder später. Dann geht es zu Sache und der deutsche Herrenmensch macht unverblühmt deutlich, dass nur sein deutsche Kultur, bzw. das was er dafür hält, es wert ist, zum Siege berufen zu sein. Nicht mehr in der ganzen Welt natürlich, sondern nur (noch) auf deutschem Boden, aber da ohne Wenn und Aber. Deutsche Verfassung? Nein Danke!
Ein sehr gut geschriebener Artikel von Ahmad Mansour, der da von der TAZ veröffentlicht wurde. Differenziert, ohne Fakten relativieren zu wollen und vor allem selbstbewusst. Diese Stimmen braucht es, um Reformen im traditionellen Islam mit seinen reaktionären Auslegungen anzustoßen.
Die "Beschützerlis", ob nun linksliberal, grün oder was auch immer, sollten sich übrigens mal fragen, ob ihr Verhalten nicht bevormundend ist und damit eigentlich paternalistische Tendenzen in sich trägt.
http://www.taz.de/!5317219/
@ #37: Der Verweis auf christlichen Fundamentalismus hat imO allerdings immer den Anschein des Whataboutismus. Im Hier und Jetzt werden homophobe, sexistische und antisemitische Positionen vorrangig durch islamisch geprägte Personen vertreten. Da hilft auch kein Verweis auf den Opus Die, Kreuzritter oder völkisch-religiöse Positionen, die in der Vergangenheit progressive Entwicklungen ablehnend gegenüberstanden. Diese Gruppen nehme ich aktuell als für den gesellschaftlichen Diskurs irrelevant an. Zudem werden von den offiziellen Vertretern der christlichen Religionen mittlerweile ja erfreulicherweise durchaus offenere Positionen vertreten. Im Islam – und da vertraue ich der Einschätzung von Hr. Mansour deutlich mehr als den Phantasien biodeutscher Islamversteher – kann ich solche Entwicklungen nicht beobachten. Es ist nach meinem Empfinden zu einfach, kulturelle, religiöse und psychische Faktoren zu negieren. Ja, es gab auch vor der Ankunft der großen Flüchtlingsgruppen Vergewaltigungen, sexualisierte Angriffe und Kriminalität. Das hilft den Opfern der Silvesternacht aber wenig und ist als Botschaft für mich ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen; heißt es nicht mehr als "das war ja schon vorher so, jetzt stellt euch mal nicht so an". Ich erinnere an dieser Stelle auch an die erbärmlichen Kommentare des guten Menschen Hr. Lohmann, der in seinen ersten Kommentaren zur Silvesternacht ja zu einer bagatellisierenden Sichtweise neigte. Ich kann die betreffenden Artikel leider nicht mehr aufrufen, aber der Tenor "die paar Grabschereien sollen mal nicht überbewertet werden" lässt mich jetzt noch schaudern. Und diese Person überzieht gerne jeden Andersdenkenden mit Vorwürfen, er/sie/es sei "braun", rassistisch oder einfach nur dumm. Irgendwie auch wieder lustig….
Als Anregung die Sicht einer Feministin:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article157011000/Ihre-Untermenschen-sind-die-Frauen.html
@#39 Moritz Flesch: Bei Ihrer angestrengten Suche nach einem Fundament für Ihre persönlichen Beleidigungen kann ich gern behilflich sein:
https://www.ruhrbarone.de/ich-habe-den-maulkorb-fuer-koelner-opfer-gefaelscht/119657
https://www.ruhrbarone.de/sicherheitswahn-und-freiheit/119581
https://www.ruhrbarone.de/pegida-in-koeln-wir-berichten-live/119808
https://www.ruhrbarone.de/ueber-die-linie-72/119474/comment-page-1#comments
https://www.ruhrbarone.de/chronologie-katja-schneidt-und-die-medienkompetenz-der-crowd/119684
Herzlichen Dank! Beim Jammern über "persönliche Beleidigungen" musste ich allerdings spontan an ein Glashaus und Steine denken….
Ich meinte auch eher relativierende Aussagen wie bspw. in
https://www.ruhrbarone.de/ueber-die-linie-72/119474/comment-page-1#comments
"Klaus Lohmann
5. Januar 2016 um 00:43
@heike: "Hätten sich deutsche Männer so gegenüber ausländischen Frauen verhalten wäre schon Staatskrise."
Nein, dann wäre Karneval, Schützenfest, Heimspiel, Weinfest oder – eben – Silvester. "
und
"Ich könnte den ganzen Tag über die abgeschmackte Medienhysterie zur Auflagensteigerung nur noch abkotzen:(
Super einfallsreich ist auch die "Befeuerung" mit den 30, 60, 90+ Strafanzeigen, von denen nur wenige Medien kolportieren, dass bislang "nur" ein Viertel Anzeigen wg. sexueller Belästigung seien (also 15 v. 60 lt. n-tv, wobei *jede* Anzeige eine zuviel ist, um das klarzustellen). "
(Anmerkung: sind die Anzeigen zu viele oder nicht eher die zugrundeliegenden Straftaten?)
in
"Wenn es als Tat nicht so erbärmlich wäre, müsste man eher schmunzeln über die jetzige Kehrtwende bei der Begründung der Hysterie über "massenweise" sexuelle Belästigungen, denn nun heißt es, die "Antanz"-Delikte der Taschendiebe mit Betätscheln der Bekleidung – um möglichst schnell an Geldbörsen zu gelangen – ist "natürlich AUCH" eine sexuelle Belästigung. Das habe man aber einigen Opfern in ersten Vernehmungen "erst näher erklären" müssen…"
wird dann ja auch noch unterstellt, dass die Vorwürfe durch vernehmende Polizisten suggeriert wurden…
Ich nehme mal an, aus ihrer Perspektive ist das falsch interpretiert, sie sind der Einzige, der die Wahrheit kennt und Kritik ist eine "persönliche Beleidigung"… 😉 Ich habe bei der Suche nach Zitaten auch wieder einige an sie gerichtete Botschaften vernommen, die meine Ansicht unterstützen. Offensichtlich liegt bei ihnen eine sehr stark akzentuierte Persönlichkeitsstruktur vor. Daher hoffe ich auch nicht mehr auf Einsicht, fände es für diesen Blog und die Diskussion zu den Kommentaren aber hilfreich, wenn es sie nicht mehr gäbe… 🙂
# Arnold Voss:
"Ja, es gibt zur Zeit eine relativ unkontrolliert Masseneinwanderung nach Europa und nach Deutschland. Aber es gibt sie, weil wir kein Einwanderungsgesetz haben, und nicht weil wir das Sozialamt der Welt sind, das von Asylgaunern betrogen wird."
Das halt ich in dieser Absolutheit für falsch. Deshalb stört mich auch so sehr die pauschale Betitelung von Eingereisten als "Flüchtlingen".
Wer unter den Augen der öffentlich-rechtlichen Sendercrews in Tirana einen Bus besteigt, der Ihn/Sie an die EU-Grenze bringt -ohne daran von der Staatsmacht gehindert zu werden, ist in meinen Augen
kein "Flüchtling". Man kann von "Arbeitssuchenden", aber auch von illegal Eingereisten sprechen, aber gewiß nicht von Flüchtlingen.
Ebenso fällt es mir sehr schwer, in denjenigen , die woher auch immer in D eingereist, ihre Identitäten verschleiern; mehrere Namen angeben; in mehreren Asylbewerberunterkünften unter verschiedenen Namen gelistet sind und dort tatsächlich dann mehrfach Sozial- bzw. Hilfsleistungen in Anspruch nehmen, als "Flüchtlinge" zu betrachten.
Das gleiche gilt für Menschen, die offensichtlich unbehelligt von ihrer sie angeblich verfolgenden Regierung mit dem PKW aus Georgien einreisen.
"Ja, der Islam ist, wie fast alle Religionen – wenn man denn ihre Schriften wortwörtlich ernst nimmt – nicht unbedingt eine Zierde des Humanismus."
Deshalb verwahre ich mich auch gegen jedwede Bevormundung durch religiöse Politiker wie die der gescheiterten Religionsstudentin Göhring-Eckhardt, einer Ich-mache-Politik-aus-der-bequemen-Gutmenschen-ohne-Verantwortung-Zone- Käßmann, aber auch eines Mayzek, der zwar m.W. nur 1% der in Deutschland lebenden Muslime vertritt, aber immer für den "Islam" spricht. In den ersten beiden Fällen scheint das legitim, im letzteren werde ich ganz schnell zum "Islamophoben", also geistig Kranken gestempelt.
Mannomann, ist das ein Link in den Januar:
https://www.ruhrbarone.de/ich-habe-den-maulkorb-fuer-koelner-opfer-gefaelscht/119657
Damals hat mich doch @Walter Stach für meinen an Arnold Voß adressierten Kommentar 103 glatt in die rechte Ecke gestellt!
Damals schrieb ich: "Meiner festen Überzeugung nach hat das seit langer Zeit praktizierte Verschweigen von Zusammenhängen überhaupt nur zur Erstarkung der Rechten geführt, und nicht umgekehrt, wie manchmal befürchtet wurde und wird.
Das wäre ja noch schlimmer, wenn die Tatsachenbericherstattung Schaden anrichten sollte, das Verschweigen von Informationen aber nicht.
Eine breite öffentliche Diskussion unter der Auflage, bestimmte Zusammenhänge zu verschweigen, kann es auch gar nicht geben. Solche Einschränkungen lassen sich auch nur in kleinsten Zirkeln so vereinbaren. Diese Zirkel werden dann wohl in Zukunft unter sich bleiben, und nehmen dann eben nicht an solchen größeren Meinungsbildungsprozessen teil.
Und Zahlenjonglierereien wie über das Oktoberfest lassen sich dank internet relativ schnell entlarven, wie dein Link zeigt."
Und @Walter Stach`s Antwort war:
(104) "Helmut Junge -103-,
"man wird ja doch wohl noch sagen dürfen", "man wird ja doch wohl noch sagen müssen"………
-kommt mir irgend wie bekannt vor-."
So viel also zum Stand der Auseinandersetzung unmittelbar nach der quälend langsamen Aufklärung der Vorgänge während der Silvesternacht.
Immerhin hat sich das mit der Berichterstattung in den meisten Medien geändert, aber der Hinweis auf den Essay von Ahmad Mansour in der TAZ zeigt eine neue künstlich aufgebaute Hürde, die freie Diskussion betreffend. Und da soll ich mich wundern, daß die öffentliche Diskussion hauptsächlich von Leuten geführt wird, die keinerlei Hemmungen haben ihre tatsächlichen rassistischen Ansichten zu verbreiten, wie hier weiter oben geschehen?
Und diejenigen, die versuchen konstruktive Lösungsvorschläge zu entwickeln müssen sich zunächst erst einmal mühselig rechtfertigen, daß sie keine Rassisten sein wollen, aber über das Thema diskutieren?
Liebe Leute, wenn die Rassisten alleine ihre Ansichten verbreiten, weil sie sich vor nichts rechtfertigen müssen, dann fürchte ich mich davor, wohin das führen wird.
Ich kann ja derartigen Diskussionen nicht wirklich aus dem Wege gehen, weil sie gesellschaftlich viel zu wichtig sind, und weil wir nach meiner Auffassung in Teufels Küche landen, wenn wir sie den Rechten allein überlassen, aber ich hatte damals beschlossen, sie nicht mit bestimmten Personen weiterzuführen, denn das lohnt nicht.
@#41 Moritz Flesch:
"Anmerkung: sind die Anzeigen zu viele oder nicht eher die zugrundeliegenden Straftaten?"
http://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/silvester-untersuchungsausschuss-104.html "Silvesternacht: Hohe Anzeigenbereitschaft "äußerst ungewöhnlich""
(nur um mal "meine Perspektive" nicht völlig isoliert zu verlassen)
@ #43: Wenn man dem Diskurs in der Öffentlichkeit oder mit Einzelpersonen aus dem Weg geht und das Feld den völkisch-religiös verblendeten überlässt, ist das sicher nicht zielführend und frustrierend.
Als noch bedrohlicher empfinde ich allerdings die Gefahr, dass die als "Rassisten" und "Braune" bezeichneten Menschen (aus Reaktanz oder weil sie diese Fremdbeschreibung übernehmen") wirklich Affinität zu solchen Ideologien entwickeln. Die Beiträge einiger Nutzer hier sind dafür imO – auch aufgrund ihres aggressiven und arroganten Untertons – bestens geeignet.
Ich werde mich ihrer Schlussfolgerung im letzten Satz daher nach diesem Post anschließen 😉
noch aber zu #44:
Es ist imO schon ziemlich dummdreist, den Inhalt der Kritik zu umschiffen und sich an einem Einzelpunkt abzuarbeiten. Sich dann noch nicht mal der Mühe auszusetzen selbst nachzudenken und eine Nachricht als "Beleg" für die eigenen Verharmlosungsstrategien zu nutzen, disqualifiziert sie in meinen Augen als Diskussions"partner". So was vermitteln die "autonomen Nationalisten" und "Identitären" ja auch gern in ihren Rhetorik- und Agitationsseminaren. Da sie sich ja gern mit "braun" beschäftigen, sollten sie ggf. hier Ansprechpartner suchen, die sich auf ihrer Augenhöhe bewegen.
Urmelinchen
-38-
Erfreulich, daß der betr. Beitrag in der TAZ gelesen wurde und eine positive Resonanz gefunden hat.
Ich frage mich, warum das offenkundig über die "Stammleserschaft der TAZ" hinaus nur ausnahmsweise der Fall zu sein scheint, obwohl der Inhalt des betr. Essays eine Herausforderung an jeden ist, der den Diskurs sucht, einen Diskurs, der den Namen verdient; also nicht nur eine Herausforderung ist an die sog. Links-Liberalen.
Davbub -42-
1.
"Deshalb verwehre ich mich auch gegen jede Bevormundung durch religiöse Politiker…….."
Gut so!
Ich nehme an, daß das die "religiösen Politiker" einschließt, die seit 1947/1948 als christliche Demokraten in CDU/CSU unter Berufung auf ihre christliche Überzeugung nicht nur in der Gesellschaft, sondern insbesondere auch auf den staatlichen Ebenen -in den Kommunen, in den Ländern, im Bund-alles getan haben, um die Menschen anzuhalten, ja mittels staatlicher Regeln in die Pflicht zu nehmen, sich "christlich" zu verhalten -sh. u.a. das Sexualverhalten und das sog. Sexualstrafrecht!!
2.
Es ist leider nicht mehr auffallend, sondern es erscheint selbstverständlich zu sein, daß immer dann, wenn über die "Einreisenden nach Deutschland" und über "das Fehlverhalten " Fremder in Deutschland geredet wird, unabhängig vom Rechtsstatus derselben,die Muslime im Mittelpunkt der Kritik stehen, ja, einreisende Muslime gleichgesetzt zu werden scheinen mit den Einreisenden (mit den Fremdne) schlechthin.
Hier könnte eine Differenzierung der Sachlichkeit in der Debatte über "Einreisende nach Deutschland" und über das "Fehlverhalten" Fremder dienlich sein.
Und noch eine grundsätzliche Anmerkung zur Sache:
" D i e Muslime gibt es nicht."
" D e n Islam" gibt es nicht".
Das bedeutet u.a., daß niemand für d e n Islam sprechen kann -weder in Deutschland, in Europa, weltweit und das folglich Kritik gegenüber d e n Muslimen und gegenüber d e m Islam fehlgeht.
Auch insofern könnten Bemühungen um Differenzierung der Sachdebatte dienlich sein.
Zusatz:
-Lese so eben, daß 2o15 rd. 2 Mio Menschen nach Deutschland eingereist und rd. 1 Mio Menschen aus Deutschland ausgereist sind, also eine "Nettozuwanderung" von 1 Mio Menschen in 2015 zu registrieren ist. Eine "erschreckende" Zahl, eine Zahl, die Anlaß zur Panik unter den "Einheimischen" bietet? Das scheint bei vielen Bundesbürgern der Fall zu sein. Das scheint "Futter für die Agitatoren in der AFD und bei Pegida zu sein", wenn sie neuerdings vor allem mit dem Begriff "der deutschen Volksgemeinschaft" Ängste der in Deutschland Lebenden zu forcieren versuchen.
Ich hoffe, daß alle politischen Akteure außerhalb der "völkische Bewegtem" agierend, nicht bloß reagierend, mit der Nettozuwanderung von rd. 1 Mio Menschen in 2o15 konstruktiv umgehen werden, und zwar nach dem Motto "Chancen für unser Land"!
3.
Davbub
Es könnte der Debatte in Deutschland über "Flüchtlinge" dienlich sein, wenn man sich mit der Flüchtlingsproblematik weltweit befassen würde. Damit würde a.) deutlich werden können,, wie relativ gering die Zahl der Menschen ist, die nach Deutschland flüchten und wie relativ gering die diesbezüglichen Probleme sind und b.) könnte eine solche Betrachtung nachdenklich stimmen bezüglich der weltweiten Flüchtlingsproblematik und ihrer Lösungsmöglichkeiten, mit denen sich auch Deutschland zu befassen hat, und zwar nicht nur wegen der Perspektiven für den zukünftige Einreise von Flüchtlingen nach Deutschland, sondern wegen weltweiter Probleme, von denen direkt oder indirekt Deutschland (mit-) betroffen ist und zukünftig noch mehr als bisher betroffen sein wird.
In ein solches Bedenken könnten z.B. Zahlen einfließen wie:
"Lt. UN hat 2015 die Zahl der internationalen Migranten 244 Millionen erreicht.
"Im Jahre 2000 zählte die UN 173 Mio Migranten weltweit, das waren 2, 8 % der damaligen Weltbevölkerung. Gemessen an der heutigen Weltbevölkerung von 7, 3 Mird Menschen machen die 2o15 registrierten Migranten nur 3,3 % aus."
"Von den insgesamt rd. 11 Mio Migranten aus Afrika in der Zeit 2o10 – 2o15 gingen 150.000 nach Deutschland".
Ich habe diese Daten einem Beitrag von Guido Mingels im SPIEGEL entnommen -DER SPIEGEL 18/2016, der zudem deutlich macht, daß diese und andere einschlägige Daten je nach Interessenslage sehr unterschiedlich interpretiert werden können, was allerdings voraussetzt, daß man sie kennt.
Ich stimme im übrigen Guido Mingels zu, wenn er seinen Artikel wie folgt abschließt;
"Die Wahrheit ist: Es ist schlimm. Es ist schon lange schlimm. Und es "überfordert die Menschheit keineswegs -und Europa schon gar nicht. Es wäre zu bewältigen, wenn man denn wollte."
Nur ist jeder Versuch untauglich, bei den Bemühungen um konstruktive Lösungen der Flüchtlingsprobleme -in Deutschland,in Europa, weltweit- und bei den Bemühungen um Lösungen all der Probleme , die im weitesten Sinne "islamistischen Extremen" zu geordnet werden können, , so wie das z.B. in dem unter -2o- erwähnten Essay geschieht, sich argumentativ , konstruktiv kritisch mit den "völkisch Gesinnten" auseinander zu setzen -den offenen und den heimlich/unheimlichen; denn gegen deren "völkische Gesinnung " ist kein argumentatives Kraut gewachsen!
PS
Mir fällt angesichts dieser und ähnlichen Diskussionen immer wieder dass Folgend ein:
In der Zeit von 1945 bis in die 1950 er Jahre war es gang und gäbe, daß für Diebstähle, daß für sexuelle Delikte, daß für zu große Volksschulklassen, daß für mangelnden Wohnraum, daß für fehlende Arbeitsmöglichkeiten durch "die " Deutschen -nämlich durch die sog. Einheimischen – "andere" Deutsche, nämlich die aus "dem Osten gelflüchteten" pauschal für schuldig erklärt wurden, weil…….
-aus Angst vor Fremden, aus Sorge um das eigene Wohl, aus Sorge wegen der Gefahren für die heimischen Sitten und Gebräuche, in überwiegend katholischen Gegenden aus Sorge "wegen einer Überfremdung durch Protestanten".
Seinerzeit haben es Gesellschaft und Staat relativ schnell geschafft, sich nicht tatsächlicher oder vermeintlicher Risiken und Risikobetrachtungen"hinzugeben", sondern die mit dem Zuzug der Flüchtlinge verbundenen Chancen zu erkenn und zu nutzen. Dass die Flucht und das die Flüchtlinge "damals" nicht gleichzusetzen sind mit der Flucht und den Flüchtlingen heute, ist unbestritten. Ebenso unbestritten sollte es jedoch auch sein, daß "man" sich heute nicht primär der Beschreibung tatsächliche oder vermeintlicher Risiken hingibt, sondern daß man konstruktive Problemlösungen angeht nach dem Motto: "Chancen erkennen; Chancen nutzen".
Frau Merkel hat m.E. über den Tag hinaus insofern iweiterhin "recht", wenn sie feststellt:
"Wir schaffen das".
Das gilt für die Flüchtlingsproblematik, das gilt für die Auseinandersetzung mit dem sog. islamistischem Extremismus in all seinen Erscheinungsformen.
"Wenn wir denn wollen"
-wir, die Mehrheitsgesellschaft und hier insbesondere die sog. gesellschaftlich relevanten Akteure -Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Unternehmen, NOG- gemeinsamt mit den staatlichen Organen auf allen staatlichen Ebenen und "Hand in Hand" mit Menschen wie Ahmad Mansour.
@#45: Mit Jemandem, der mich hier permanent persönlich beleidigen möchte, habe und hatte ich auch nicht vor zu diskutieren. Danke für Ihr Interesse.
@ Walter Stach Was früher bei uns war, ich sage nur Volkswartbund, taugt nicht als Vergleich. Selbst dieser reaktionäre Truppe hat keine Todesstrafe für Homosexuelle gefordert, wie sie heute in 10 islamischen Staaten Gesetz ist. Auch mussten Ehebrecherinnen mit Steinigung rechnen. Gut, die Ehefrau durfte ohne Erlaubnis des Mannes keine Haushaltsgeräte anschaffen und ledige Mütter waren arm dran. Dennoch waren diese dunklen Zeiten in unserer Republik noch hell und licht im Vergleich zu dem, was in vielen islamischen Ländern die Regel ist. @ Stefan Laurin hatte da mal vor nicht langer Zeit im Ruhrpilot einen entsprechenden Artikel verlinkt.
Was die Migration nach 45 angeht, taugt die als Vergleich zu heute, ebenfalls nur bedingt. Die Menschen kamen aus demselben Kulturkreis wie die Einheimischen, sprachen Deutsch und waren integrationsbereit. Selbst die, die den Gedanken an eine Heimkehr noch nicht aufgegeben hatten.
Thomas Weigle,
1.
ich verstehe einen Teil der Repblik -sh. 48 abschließend- insofern nicht, da ich unter -46- (PS) ausdrücklich gesagt habe:
"Dass die Flucht und dass die Flüchtlinge "damals" nicht gleichzusetzen sind mit der Flucht und den Flüchtlingen heute, ist unbestritten."
2.
Ich habe zudem nicht 'mal ansatzweise die Bedeutung des Islam als Staatsreligion in …..-sh.u.a. Iran, Saudi-Arabien- und deren konsequente Umsetzung durch die jeweilige politisch-religiöse Führungsmacht -sh. u.a. in Sachen Homosexualität, in Sachen Gleichberechtigung der Frauen-gleichgesetzt (!!) mit der Bedeutung der christlichen Religion in Gesellschaft und Staat der Bundesrepublik nach 1945 und deren rechtliche Konsequenzen.
Ich habe lediglich gegenüber Davbub auf dessen Festellung, daß er sich gegen jede Bevormundung durch "religiöse Politiker "wehrt, mit der Formulierung einer "Annahme" reagiert, daß das dann auch für die Bevormundung durch "religiöse Politiker" gilt, die sich dabei auf die christliche Religion bezogen haben und heute z.Teil noch beziehen.
Mir geht es -als kath.Christen!- darum, konsequent, konsequenter als bisher, für den "sekulären Staat" zu streiten. Und insofern (!!) kann es verfassungsrechtlich und verfassungspolitisch für mich keine Unterscheidung machen zwischen der christlichen Religion hier und anderen Religionen dort.
Nicht der christliche Glaube, nicht ein anderer Glaube, nicht eine "christlich-jüdische Leitkultur" , nicht die "Scharia", dürfen die den Staat, das staatliche Tun oder das staatliche Unterlassen bestimmenden Prinzipien sein,, sondern allein (!!) die Grundprinzipien unserer Verfassung, dh., vor allem der Wesensgehalt der im GG normierten Menschenrechte. Und alleine von deren Beachtung durch alle (!!) in diesem Staat lebenden Menschen und alleine von deren konsequenter Umsetzung/Durchsetzung durch "alle staatliche Gewalt" hängt das friedliche Zusammenleben derr Menschen in einer der Idee der sozialen Gerechtigkeit verpflichteten Gesellschaft ab.
Darum geht es mir, ausnahmslos ,bedingungslos und insofern radikal -selbstverständlcih und folgerichtig u.a. dann, wenn es gegen "radikal-fanatische" Islamisten geht, wenn es gegen völkisch-national Gesinnte geht -sh.AFD, Pegida und Sympathisanten-, die ein "anderes System" fordern und die offenkundig die Ideologie von "der deutschen Volksgemeinschaft" über die jedermann bindenden und jedermann verpflichtenden Grundprinzipien unserer Verfassung zu stellen versuchen.
Wenn diese meine Auffassung als trivial abgetan wird, weil sie vorgeblich von der großen Mehrheit der Menschen in Deutschland unabhängig von ihrer Religion, ihrer Herkunft, ihrer Rasse, ihres Geschlechtes geteilt zu werden scheint, dann nehme ich eine solche Replik auf meine Einlassungen" erfreut zur Kenntnis"; -alleine mit fehlt insofern der Glaube!
@ Moritz Flesch # 39
Wenn sie meine Kommentare rum um die Kölner Ereignisse hier bei den Ruhrbaronen lesen, werden sie feststellen können, dass ich nicht im geringsten zu einer kulturellen Relativierung von Straftaten neige. Ganz im Gegenteil, ich halte die kulturelle Relatiivierung von Straftaten selbst für Rassismus.
Ich habe auch mit Whataboutismus nichts am Hut. Wenn, wie in Köln, sexuelle Straftaten fast ausschließlichvon einer bestimmten Tätergruppe begangen werden, dann ist der Verweis darauf, dass auch andere Tätergruppen solche Verbrechen begehen weder kriminalistische hilfreich noch ein Trost für die Opfer. Ganz im Gegenteil. Auch das habe ich in meine Kommentaren zu diesem Ereignis klar gesagt.
Was anderes ist es aber, wenn hier jemand von deutschen Frauen faselt, die wegen der muslimischen Einwanderung auf deutschen Straßen nicht mehr sicher sind, bzw. umgekehrt propagiert, dass deutsche Straßen wieder sicherer werden, wenn alle Muslime aus Deutschland wieder verschwinden. Diesen Menschen und solchen Argumentation muss jenseits ihrer Fremdenfeindlichkeit auch entgegen gehalten werden, dass das nicht so ist und nicht so sein wird, weil die Unterdrückung und Missachtung von Frauen eben keine ausschließlich muslimische Spezialität ist.
Dabei geht es eben nicht mehr um die Kreuzritter oder um den christlich radikalen Opus Dei. Auch was die offiziellen christlichen Kirchenvetreter an aufgeschlossenen Position zur sexuellen Selbstbestimmung dazu vertreten spielt dabei für mich weniger eine Rolle. Es geht um das, was in streng christlichen Familien, von denen es auch in Deutschland noch reichlich gibt, wirklich passiert. Vom innerkirchlichen Umgang mit sexuellem Missbrauch ganz zu schweigen.
Es gibt also keinen Grund hier eine kulturelle Überlegenheit ins Spiel zu bringen, wenn man die muslimische Rückschrittlichkeit auf diesem Gebiet zu Recht kritisiert. Es gibt keinen Grund den neuen muslimischen Antisemitismus in Deutschland zu Recht zu geißeln um dann zu behaupten, dass die Bio-Deutschen da viel weiter sind, weil sie ihre Verbrechen aufgearbeitet haben. Dafür,dass sie das so umfassend getan haben, gibt es nämlich immer noch erstaunlich viele Antisemiten in diesem Land und es werden wieder mehr und nicht weniger.
Ja, es gilt die insgesamt positive Entwicklung (nicht nur) in Sachen Frauenrechte und öffentlicher Sicherheit für Frauen in Deutschland unbedingt und bedingungslos gegen jeden Rückschritt auf diesem Gebiet zu verteidigen. Aber dabei so zu tun, als sei das bisher Erreichte ohne heftigste politische und religiöse Auseinandersetzungen quasi durch eine in der Natur der christlich-deutscher Kultur liegenden Grundprogressivität gelungen, halte ich nicht nur für sachlich falsch sondern als politische Diskussiongrundlage für fatal.