Auch das Rottstr.5 Theater hat bei der Kritikerumfrage von Theater Pur abgesahnt.
Von keinem Theater sind auf diesem Blog so viele Stücke besprochen worden wie vom Rottstr.5 Theater aus Bochum. Zwischen diesem Blog und dem Theater bestehen zudem enge Beziehungen: Carsten Marc Pfeffer arbeitet dort als Dramaturg und in den Räumen des Theater hatten wir unsere erste Lesung.
Und daher haben wir uns auch besonders gefreut als eben die Pressemitteilung kam, dass das Rottstr.5 Theater bei der Kritikerumfrage von Theater Pur gut abgeschnitten hat:
Das Rottstr5Theater in Bochum hat gerade das sprichwörtlich schwierige zweiten Jahr seines Bestehens hinter sich gebracht. Der Bonus des Neuen ist weg, nun zählt nur noch die tatsächliche Qualität und das, was Projekt war, muss sich als Institution durch kontinuierliche und hochwertige Arbeit beweisen. Um so erfreulicher ist es, dass die Arbeit des Theaters nun gerade in der NRW-Kritikerumfrage des Magazins „Theater Pur“ durch sechs Nennungen reich gewürdigt wurde.
Dass Magdalena Helmig, die bereits in einem der ersten Stücke des Rottstr5Theaters – Nach Troja II – eine außerordentliche Leistung zeigte, nun endlich für den Monolog Brunhild eine Würdigung als beste Schauspielerin erntete, war sicherlich überfällig. Hochverdient ist sicherlich auch die Nennung Alexander Ritters als bester Nachwuchsschauspieler für seine überragende Leistung in der Erfolgsproduktion Fight Club. Zudem wird Ritter ab dem 16.9. in der Uraufführung von Loges Plan am Rottstr5Theater zu sehen sein.
Eine besondere Auszeichnung für das Rottstr5Theater stellt auch die Nennung von Maja Beckmann als beste Schauspielerin für ihre Rolle in Il Postino dar, da es sich hierbei um ein Ensemblemitglied des Bochumer Schauspielhauses handelt. Dass der Leiter des Rottstr5Theaters Arne Nobel für sein Bühnenbild in Isenstein geehrt wird, ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert: Zum einen weil Nobel vorrangig Regisseur und Darsteller ist, zum anderen, weil es beweist, dass auch mit den räumlich, technisch und finanziell beschränkten Mitteln des Rottstr5Theaters bei der Ausstattung Außerordentliches geleistet werden kann.
Die sicherlich wichtigste Nennung kommt allerdings von Stefan Keim, der als Kritiker unter anderem für den WDR, Welt am Sonntag und die Frankfurter Rundschau tätig ist. In der Kategorie wichtigstes neues deutschsprachiges Stück nominiert er den kompletten Nibelungen-Zyklus des Rottstr5Theaters und würdigt damit die enorme Kraftanstrengung, die dieses zehnteilige Projekt für das Haus bedeutet. Da bisher jedoch erst die erste Hälfte des Projektes realisiert wurde, bedeutet diese Nennung auch, dass die in den nächsten Monaten folgenden Teile Hagens Klage, Loges Plan, Volkers Lied und Etzels Saal unter einem zusätzlichen Erwartungsdruck stehen, den das Rottstr5Theater jedoch gerne als Herausforderung annimmt.
Und auch die sechste Nennung freut uns natürlich sehr, denn dass wir auch nach dem überschwänglichen Lob des ersten Jahres 2011 immer noch als Theater im Aufwind gesehen werden, ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Zumal kein anderes freies Theater in NRW so oft in der Umfrage genannt wurde und wir damit auch den Titel des besten freien Theaters im Land für uns verbuchen können.
Herzlichen Glückwunsch an Arne und seine Mannschaft!
Die Jungs und Mädels von der Rott Five sind eben einfach klasse und haben das voll verdient. Dieses Theater ist ein Geschenk für Bochum. Und jetzt bitte auch noch die entsprechende Würdigung von offizieller Seite – die Stadt Bochum könnte nun wirklich mal was locker machen.
Ich bin mehr als froh, dass das Rottstraßentheater so einen Höhenflug hat (künstlerisch natürlich). Bochum braucht dieses Off-Theater.
@Eva: Ok, Sie können das nicht wissen. Uns sind als Stadt die Hände gebunden. Es ist uns schlichtweg juristisch untersagt, neue Förderungen einzurichten.
Was wir aber (sehr erfolgreich) für diese wunderbare Einrichtung tun können, ist, ihr die Türen zu den verschiedensten anderen Geldgebern (Stiftungen etc.) zu öffnen. Das haben wir auch Ende des letzten Jahres gemacht. Arne Nobel hat dann auf seine unnachahmlich-wunderbare Art exakt 5 Minuten gebraucht, um ein Stiftungskuratorium (dem u. a. auch ich angehöre) davon zu überzeugen dass hier eine Förderung im mindestens mehrfach-fünfstelligen Bereich das zwingende Gebot der Stunde ist.
So was geht natürlich nicht in Serie, aber schau’n wir mal, dann seh’n wir schon. (Urheberrrecht: F. B.).
Wie sagt Baby Schimmerlos: A bissl was geht immer!