Der Linkspartei-Politiker Gregor Gysi vertrat bei einem Wahlkampfauftritt in Bochum die Ansicht, die Bundesrepublik verhalte sich seit 1949 wie ein Vasallenstaat der USA. Das dürfte nicht nur linksradikalen Antiimperialisten gefallen haben.
Die Linke ist wie die AfD eine Partei, die mit der politischen und wirtschaftlichen Verfasstheit der deutschen Gesellschaft große Probleme hat. Ihre Anhänger träumen, mal mehr, mal weniger deutlich, von einem Systemwechsel.
Seit Jahrzehnten inszeniert sich die Partei, die in der DDR das Fach Wehrkunde in den Schulen einführte, als Friedenspartei, denn Frieden ist immer gut, wenn er dem Feind schadet. Und wie für die AfD ist auch für die Linkspartei die Niederlage des Westens in Afghanistan ein Fest: Alle Gründe der demokratischen Parteien sich in Afghanistan zu engagieren waren für die Linken-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen in ihrer Rede nur eines: „Dreiste Kriegslügen.“ Die von den Grünen als Rechtfertigung für den Einsatz in Afghanistan angeführten Frauenrechte, die Sicherheit Deutschlands, die 2002 nach Meinung von Peter Struck (SPD) in seiner Zeit als Verteidigungsminister auch am Hindukusch verteidigt wird, alles sind für Dagdelen nur Lügen. Tausende Frauen, die in Afghanistan Schulen und Universitäten besuchen konnten, weil der Westen die Taliban damals militärisch geschlagen hat, sie zählen ebenso wenig wie die Menschen in den USA und Europa die noch leben, weil seit 20 Jahren von Afghanistan kein Terror mehr ausging. Grünen-Chef Robert Habeck warf Dagdelen vor, beim Besuch der Ukraine einen Stahlhelm getragen zu haben. Es klang bei ihr so, als wolle Habeck mit dem Lastenfahrrad nach Stalingrad. Dass er den Helm trug, um sich vor den Kugeln von Putins Truppen zu schützen, die Teile des Landes überfallen haben, sagte sie nicht. Ohne Putins Armee hätte Habeck in der Ukraine einen Strohhut tragen können. Aber den Putin, den verehren sie bei der Linkspartei ebenso wie bei der AfD. Er ist der große Mann der kleinen Geister.
Man kann nicht sagen, dass die Menschen bei Dagdelens Rede begeistert wirkten. Das hatte nicht nur mit ihr zu tun: Niemand begeistert sich mehr für die Linkspartei. Sie dümpelt in den Umfragen bei sieben Prozent und der Bedeutungslosigkeit entgegen. Und so war Stimmung auf dem Dr.-Ruer-Platz bei den 250 Kundgebungsteilnehmern auch mau und selbst die linke Currywurst, die es für einen Euro zu kaufen gab, änderte daran nichts. Allerdings war sie auch nicht allzu gut.
Aber so ist das ja immer bei Wahlkampfveranstaltungen: Die Vorgruppe ist öde und man ist ja auch wegen des Stars da. Aber auch der Top-Act nicht die Qualität eines Headliners. Gregor Gysi, ein Mann, der an guten Tagen ganze Plätze rocken kann, kam rüber wie Oasis kurz vor der Auflösung: Langweilig, lustlos und nur noch ein schwaches Abbild seiner selbst.
Gysi sagt, er sei froh darüber zu der Fraktion zu gehören, die den Krieg in Afghanistan von Anfang an abgelehnt habe. Viele, die in diesen 20 Jahren nicht gesteinigt oder ins Stoffgefängnis der Burka gesteckt wurden, sind ihm dafür wahrscheinlich nicht allzu dankbar, aber das kann Gysi egal sein. Sie dürfen ja den Bundestag nicht wählen.
Früher war Gysi ein herausragender Redner. Scharfzüngig und mit beißendem Humor, dabei aber meist immer noch charmant. Davon war in Bochum nichts mehr zu spüren. In seiner Rede wurden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer, es ging um Aufrüstung statt Frieden und Wirtschaft für die Menschen oder Menschen für die Wirtschaft. Kurzum: Es war langeilig wie Ein Kessel Buntes im Zonenfernsehen.
Aber leider blieb es dabei nicht. Gysi musste auch noch erbärmlich werden. Deutschland, sagte der letzte SED-Chef, habe weder ein gutes Verhältnis zu Russland, China noch zu den USA. Gegenüber den USA benehme es sich seit 1949 wie ein Vasallenstaat. AfD-Mann Alexander Gauland wäre warm ums Herz geworden.
Und im Bauch des trojanischen Pferdes namens Wirecard-Ole lauert unter anderem der primitive Antiamerikanismt Mützenich, der hier sicherlich eine hervorragende Basis für eine Koalition sieht.
Da kann ich Gysi leider nur voll und ganz zustimmen. Was wahr ist, ist nunmal war, auch wenn es jemand ausspricht, dien man nicht mag.
Dass Gysi Russland mit uns fremden Augen betrachtet,wen wunderts? Froinde bleiben Froinde, egal was sie anstellen.
Was A. angeht, so muss man schon fragen, ob dieses Unternehmen die vielen Toten,die Zerstörungen und das jetzige Chaos, nicht zu vergessen die vielen Milliarden Euro/Dollar, wert war. Ich denke nein. Die nicht aus dem Land gebrachten Helfer und die emanzipierten Frauen zahlen jetzt eine Zeche,die der Westen verschuldet hat. Keiner von uns möchte in deren Haut stecken. Und es ist ja nicht so, dass diese Menschen erst jetzt in Gefahr sind,das waren sie auch vorher schon. Sie ist halt jetzt ins Unermeßliche gewachsen. Sicherheit,Freiheit,wie wir sie kennen, hatten diese Menschen nie.. Für sie war jeder Tag ein Abenteuer. Wer von uns hätte so leben wollen?
Da gibt es seit Ewigkeiten ein System namens Lotto. Wenige werden zu Multimillionären und Millionen gehen leer aus. Ob das denen schon mal aufgefallen ist, wenn sie von sozialer Gerechtigkeit reden?