Wie kommt Suzanne Grieger-Langer zu Referenzen?

Wie kommt Suzanne Grieger-Langer zu ihren Referenzen? (Porträt: Stefan Klinkigt)

Wir haben mehrfach über Suzanne Grieger-Langer berichtet.  Heute nun soll wieder die Frage gestellt werden, ob Frau Grieger-Langer wohl wirklich für all die Unternehmen arbeitete, die sie als Referenz anführt.

Auf gut Glück wurden einige „Referenzunternehmen“ angefragt: drei Bochumer Unternehmen (Sparkasse, Baugenossenschaft und Stadt Bochum) sowie drei deutsche Bundesministerien (Verteidigung, Finanzen und Entwicklung).

Einige der Angefragten antworteten nicht: die Bochumer Sparkasse und das Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Das Verteidigungsministerium wollte zuerst wissen, ob ich wirklich Journalist bin. Nachdem wir das geklärt hatten, teilte man mit, dass man längere Zeit brauchen würde, um den Vorgang zu bearbeiten – länger würde dabei wohl Monate dauern. Nun gut, ich warte.

Die Pressestelle der Stadt Bochum teilte mit, dass man Frau Grieger-Langer bisher nicht gehört habe. Eine Zusammenarbeit mit der Stadt als solches habe es nie gegeben. (Dazu gleich mehr, wie es statt dessen sein könnte.)

Das Bundesministerium der Finanzen teite mit:

Eine Abfrage im Bereich Personal sowie im Bereich Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministerium der Finanzen hat keine Hinweise auf eine Kundenbeziehung des Ministeriums zu Frau Suzanne Grieger-Langer ergeben.

Wie kommt es dann zu der langen Referenzliste der Frau Grieger-Langer? Einen Hinweis darauf geben die Auskünfte der Baugenossenschaft Bochum. Auch dort teilte man zuerst mit, nie ein Seminar von Frau Grieger-Langer gebucht zu haben, und nie ein OK dazu gegeben zu haben, als Referenz genannt zu werden. Interne Nachforschungen ergaben dann aber, dass ein Mitarbeiter der Baugenossenschaft Bochum an einer Veranstaltung des Volks- und Heimstättenwerkes teilgenommen habe. Dort wiederum habe auch Frau Grieger-Langer vorgetragen. Sicherlich habe es eine Teilnehmerliste für die Gesamtveranstaltung gegeben…..

Und Frau Grieger-Langers „Pressesprecher“? Der hüllt sich, trotz Nachfrage ins Schweigen. Man darf auf die Stellungnahme per Anwaltschreiben gespannt sein. Möglicherweise ist dann auch dieser Artikel vorübergehend offline – rasches Teilen wird also empfohlen.

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[…] Das dürften vermutlich nicht die einzigen Unstimmigkeiten sein. Offenbar landeten einige Unternehmen allein deshalb auf der Referenzliste, weil einer ihrer Mitarbeiter eine Veranstaltung mit Grieger-Langer besucht hat. […]

Paule
Paule
5 Jahre zuvor

Wenn jeder Zuhörer eines Vortrages oder jeder Teilnehmer eines Seminars eine Referenz ist, dann hat ein hauptberuflicher Vortragsredner und Seminarleiter nach ein paar Jahren Berufsausübung tausende von Referenzen. Vorstellbar ist jedoch, dass viele Referenzen keine Referenz bei einer Firma mit zweifelhaftem Ruf sein wollen.

Gregor Lange-Suzer
Gregor Lange-Suzer
5 Jahre zuvor

Das ist die beste Karikatur, die ich seit langer Zeit gesehen habe. Habe mich schlapp gelacht. Danke dafür. Und für die Berichterstattung ebenso. Schließlich gibt es ja nur fünf Kategorien von Menschen: Performer, Pfeifen, Psychopathen, Profiler und Period.

Ina Simon
5 Jahre zuvor

Hahaha, geile Karikatur, da schließe ich mich Herrn Lange-Suzer (kicher) vollumfänglich an. Eine Profilerin mit gefakten Referenzen hingegen finde ich nicht lustig, auch wenn sie durchaus einen gewissen Unterhaltungswert hat. Ist mir zwar bisschen zu dominant, aber manche ihrer Binsenweisheiten treffen halt tatsächlich den Nagel auf‘n Kopf.
Super Recherche, bin beeindruckt. Und danke für die Aufklärung über die Dame.

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