Große Klappe – wenig dahinter…

In Duisburg steht die Loveparade auf der Kippe. Bochum hat schon gepatzt und für Gelsenkirchen 2011 ist alles offen. Eine Blamable Bilanz für das Ruhrgebiet.

Die Loveperade gehörte für mich immer nach Berlin. Die Idee sie, nachdem auch der letzte grenzdebile Kiffer die von seltener Blödheit strotzdenen Reden von Dr. Motte nicht mehr ertragen konnte, ins Ruhrgebiet zu verfrachten fand ich immer eher peinlich. Aber OK, die Sache lief trotz längst verlorenen gegangenen Hipstatus in Dortmund und Essen gut, die Besucherzahlen stimmten. Die Mischung aus Drogen, lauter Musik und Sonne hat eben was. Und dann Bochum: Die Stadt, die so gerne zu den großen im Ruhrgebiet gehören möchte, patzte – die Loveparade war eine Nummer zu groß. In Duisburg nun das gleiche Bild: Kein richtiger Platz, kein Geld – gute Argumente gegen die Loveparade, aber auch gute Argumente um sich eines klar zu machen: Es gibt nur zwei Städte im Ruhrgebiet, die Veranstaltungen jeder Größenordnung durchführen können. Nur zwei, die über die nötige Infrastuktur verfügen und eine Verwaltung haben, die auch Aufgaben jenseits des Alltags bewältigen kann: Dortmund und Essen. Alle anderen Städte sind höchstens große Städte, aber keine Großstädte, tendieren aber dummerweise dazu, sich selbst zu überschätzen. Es wäre ihrem Ruf zuträglich, sich künftig auf Veranstaltungen zu konzentrieren, die man auch mit beschränkten Mitteln und Fähigkeiten über die Bühne bringen kann. Oder, was realitsicher wäre, die ganz großen Aufgaben nur gemeinsam mit allen Städten als Ruhrgebiet anzugehen.

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[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von ruhrbarone, Karlheinz Stannies erwähnt. Karlheinz Stannies sagte: RT @ruhrbarone Loveparade: Große Klappe – wenig dahinter: https://www.ruhrbarone.de/grose-klappe-wenig-dahinter/ <— mault der liebe Stefan […]

Arnold Voss
14 Jahre zuvor

Ich kann es nur noch mal wiederholen. Wie ist es möglich, dass ein Stadtraum mit 4 großen ICE Bahnhöfen,einem Mehrspurstraßennetz wie Los Angeles,mehreren Hyperstadien und Großarenen,einem riesigen und gut vernetzten Frei- und Grünflächensystem und einer metropolitanen Clubszene, alles zusammen in unmittelbarer Nähe eines Intercontinental-Flughafens gelegen, mit der Manpower von 52 (Stadt)Verwaltungen nicht jedes Jahr eine Loveparade organisieren kann?

Achim
14 Jahre zuvor

Eine Großveranstaltung im Rotationsverfahren durchzuführen heißt, in der Organisation kaum lernen zu können, weil jedes Jahr neue Bedingungen herrschen. So erschwert man sich die Sache selbst, aus Gründen des regionalen Friedens vermutlich.

@ Arnold: Ich vermute: Weil letztlich der Wille fehlt, die Sache zu stemmen.

Meine Lieblingsszene in Essen war immer noch die: Ladenbesitzer vernageln die Schaufenster aus Angst vor der unzivilisierten Horde. Willkommen in Essen! Und Oberhausener Hotels haben an Loveparade-Gäste extra nicht vermietet. Dass die Sache ja auch der Wirtschaft zugute kommen soll, ist nicht einmal bei der selbst gewünscht. Die „Metropole Ruhr“ zeigt sich durch die Loveparade schon ganz gut.

Franz Przechowski
14 Jahre zuvor

Ich bin mir sicher – GELSENKIRCHEN ist zwar ebenso pleite wie alle hier im Pott, aber es gibt bedeutende Unterschiede zu Bochum und Duisburg. An der Stadtspitze stehen keine hasenfüßigen Bedenkenträger, sondern Anpacker mit Mut zur Bewegung. Auch wenn die Bewegung in Form einer Kilometer langen „Love Parade“ Schlange daher kommt. Die hundertausend Gäste sind willkommene Multiplikatoren, die ein lebendiges Image Gelsenkirchens in ihre Heimat transportieren werden.
Dat is so. Kannze glauben!

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[…] Love-Parade: Große Klappe, wenig dahinter … ruhrbarone […]

Mit-Leser
Mit-Leser
14 Jahre zuvor

@Laurin: Gute Analyse! Die Loveparade hat mit dem großen Zeitgeist zwar nichts mehr zu tun, aber die Art und Weise wie sie in Bochum gescheitert ist ist ein gutes Beispiel für den Zeitgeist im Ruhrgebiet: Zu viele denken, dass sie alles machen können, jede Stadt will ein Opernhaus, ein Theater etc. – würde man die Aufgaben teilen und richtig verteilen, wäre viel mehr zu erreichen.

Eva
Eva
14 Jahre zuvor

Wir brauchen die Love Parade nicht, wir haben Bochum total. Dass Bochum die Love Parade abgesagt hat, war zwar ziemlich peinlich und fatal für die Außenwirkung der Stadt, doch für einen großen Verlust halte ich das nicht. Warum eine House- und Techno-Veranstaltung ins Ruhrgebiet holen, wenn diese Musikrichtung längst out ist und im Ruhrgebiet ohnehin nie eine große Anhängerschar hatte? Bochum total huldigt dem unsterblichen und nie aus der Mode kommenden Rock’n Roll und ist deswegen einfach cooler. Außerdem ist es keine abgetakelte, von der Hauptstadt entsorgte Veranstaltung, sondern unser eigenes, gewachsenes Ding, das sich jedes Jahr neu erfindet. Also lasst uns der Love Parade keine Träne nachweinen, sondern bei Bochum total auch in diesem Jahr wieder Party machen.

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[…] Loveparade IV: Große Klappe – wenig dahinter… (Ruhrbarone) – Ruhrbaron Stefan Laurin äußert sich kritisch zum möglichen Scheitern der Loveparade 2010 in Duisburg und zieht als Fazit, dass es im Ruhrgebiet nur zwei Großstädte (Dortmund und Essen) gibt und ansonsten nur große Städte, die zur Organisation eines solchen Ereignisses scheinbar nicht in der Lage sind. […]

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[…] am Vortag: Loveparade IV: Große Klappe – wenig dahinter… (Ruhrbarone) – Ruhrbaron Stefan Laurin äußert sich kritisch zum möglichen Scheitern der […]

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[…] ganz andere Sorgen. Die offizielle Absage will man sich aber bis Dienstag aufheben. Ich stimme mit diesem Artikel bei den Ruhrbaronen überein, daß die Ruhrstädte sich hier endlich mal zusammenraufen und so etwas […]

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