Am 13. April spielte nach einer Meldung der Antifaschistische Aktion Hamm die Band „Brutal Attack“ mit Ken McLellan (Gesang) und David Braddon (Gitarre) als Liedermacherduo im Kentroper Weg 18 in Hamm. Die 1979 gegründete Musikgruppe aus Großbritannien gehört zu den ältesten RechtsRock-Bands überhaupt und besitzt einen internationalen Ikonenstatus innerhalb der Szene. Ihre Platten versehen sie teilweise mit der „White Power-Faust“ oder der „Sig-Rune“, in dem Lied „Keeping the Dream Alive“ singt Ken McLellan aus der Sicht des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß über Adolf Hitler und bezeichnet diesen bewundernd als einen „Mann aus Stahl“. Videoaufnahmen von Konzerten bestätigen ebenfalls, dass es bei Konzerten zu exzessiven „Sieg Heil“ rufen aus dem Publikum kommt. Kein Wunder, besingt die Band doch in klassischer Neonazi-Manie den „arischen Herrenmenschen“. In dem Song „Odin´s daugther“ heißt es:
„Ich bin eine arische Maid von reinem Blut. Ich bin ein Mann aus
arischem Stahl. Zusammen sind wir die Zukunft … Blut ist dicker als
Wasser. Blut ist süßer als Wein. O halte mich Odins Tochter. Sag mir das
Du mein bist“
Zudem gehört sie zu den Gründungsmitgliedern, des nach dem Leitspruch der Hitlerjugend benannten, Internationalen und 2000 in Deutschland verbotenen aber immer noch bestehenden, Musiknetzwerkes „Blood & Honour“. „Blood & Honour“ versteht sich allerdings nicht nur als einfaches Netzwerk von Musikern. Mit „Combat 18“ unterhält „Blood &Honour“ einen terroristischen Arm, der für zahlreiche Anschläge und Gewalttaten verantwortlich ist. Zudem fördert „Blood & Honour“ die Bildung weiterer terroristischer autonomer Kleinzellen. So waren die Mörder des NSU in das sächsische „Blood & Honour“-Umfeld eingebunden.
„Es darf nicht sein, dass in Hamm andauernd Konzerte von Neonazi-Musikern stattfinden“ sagt die Antifaschistische Aktion Hamm dazu in einer Stellungnahme. „Alleine in diesem Jahr fanden, das oben genannte Konzert eingerechnet, mindestens vier RechtsRock-Konzerte statt.“
So spielten am 12. Januar „Aria“ und „Flygien“ 4, am 9. März „Hermunduren“ 5 und am 6. April „SkinFront“ im Kentroper Weg 18. Bei den Konzerten und gerade bei denen aus dem „Blood & Honour“-Umfeld vernetzt sich dabei eine äußerst gewaltbereite Szene und wird durch Einnahmen von Merch, Getränkepreisen und Eintrittsgeldern gefördert. Der Kentroper Weg
18 als ein Treffpunkt extremer Rechter gehört endlich geschlossen.