Die Anti-Gentechnik-Hysterie schlägt auch in Süd- und Südostasien ihre Wogen. Öko-Aktivisten warnen vor unbeherrschbaren Gefahren für Verbraucher und Umwelt. Feldversuche werden verboten. Saatgut wird zerstört. Für Hysterie gibt es keinen guten Grund, meint unser Gastautor Peter Langelüddeke.
Einem kurzen Bericht der Manila Times vom 8. Juli 2014 [1] war zu entnehmen, dass im September 2013 das philippinische Revisionsgericht ein früheres Urteil des Obersten Gerichtshofs bestätigt hatte: Der Universität der Philippinen und ihrem College of Agriculture in Los Baños sowie den Ministerien für Landwirtschaft und für Umwelt waren Feldversuche mit gentechnisch veränderten „Bt-Auberginen“ dauerhaft verboten worden. Das Verfahren geht auf eine Klage von Greenpeace gegen die Universität der Philippinen, speziell gegen das Institut für Pflanzenzüchtung, zurück. Das Institut wollte die ursprünglich von der indischen Saatzuchtfirma Maharashtra Hybrid Seeds Company (Mahyco) erarbeitete Bt-Variante von Auberginen für die Philippinen weiterentwickeln.
In Süd- und Südostasien ist Aubergine ein wichtiges und alltägliches Gemüse. Allein die Anbaufläche in Indien ist mit über 500.000 Hektar größer als die Zuckerrübenfläche in Deutschland. Ein ernstes Problem ist der Befall durch den Auberginenfruchtbohrer, dessen Raupen sich bald nach dem Schlupf in die grünen Teile der Pflanze und in die Früchte einbohren und sie so verderben. Der Schädling verursacht Ausfälle von 20 bis 60 Prozent, in Extremfällen bis 90 Prozent.
Versuche zur Resistenzzüchtung blieben bisher erfolglos, da es im Genpool der Aubergine keine verwertbaren Resistenzeigenschaften gibt. Während der ganzen Vegetationszeit von sechs bis sieben Monaten müssen deshalb die Pflanzen mindestens einmal pro Woche mit Insektiziden behandelt werden. Folgen: hohe Rückstände auf dem Erntegut, Umweltschäden, für die Bauern hohe Insektizidkosten sowie gesundheitliche Gefahren aufgrund primitiver Applikationsmethoden. Deshalb hatte Mahyco in Zusammenarbeit mit zwei landwirtschaftlichen Universitäten eine Variante entwickelt, die das aus dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis stammende Protein Cry1Ac enthält. So wird die Pflanze wirksam vor Befall geschützt.
Eine Aubergine kommt vor Gericht
Dumm nur, dass diese Resistenz ausschließlich mit Hilfe gentechnischer Methoden möglich war, und noch dümmer: Monsanto, der Erzfeind sehr vieler um die Zukunft einer umweltverträglichen und nachhaltigen Landwirtschaft so überaus besorgten Gruppen, ist an der Firma Mahyco beteiligt. Das konnte also nicht gut gehen. Entsprechend gab es in Indien wütende Proteste von NGOs aller Art gegen diese Entwicklung, allen voran natürlich von Greenpeace, die ganz selbstverständlich und grundsätzlich vor unglaublichen und unbeherrschbaren Gefahren für Verbraucher und Umwelt warnten.
Ein umfangreicher Bericht des beauftragten Expertenkomitees [2] vom 9. Oktober 2009 gibt einen sehr detaillierten Überblick über die Unterlagen, die der indischen Gentechnik-Zulassungsbehörde GEAC [3] und anderen Regierungsbehörden vorgelegt wurden. Daraus geht hervor, dass es für Besorgnis keine Grundlage gibt. Deshalb wurde diese Bt-Aubergine im Herbst 2009 zum Anbau zugelassen. Wenige Tage später legte jedoch der indische Umweltminister Jairam Ramesh nach heftigen öffentlichen Protesten die Zulassung auf Eis. Er begründete diesen Schritt damit, dass 3 der 20 Wissenschaftler des GEAC gegen die Zulassung der Bt-Aubergine gestimmt hatten. [4]
Daran scheint sich in Indien bis heute nicht viel geändert zu haben. Eigentlich bemerkenswert für einen Umweltminister: Ramesh verpasst eine Chance, exzessive und nicht unbedingt umweltfreundliche Insektizidanwendungen deutlich zu verringern. Spötter sprachen schon von einer unheiligen Allianz von Greenpeace und der indischen Pflanzenschutzindustrie.
Auf den Philippinen sieht die Lage ähnlich aus. Aus einem Zeitungsbericht [5] vom 27. Januar 2014 geht hervor, dass der ISAAA [6] – eine Organisation, die sich für die Nutzung biotechnischer Anwendungen in der Landwirtschaft einsetzt – beim höchsten Gerichtshof eine 118 Seiten starke Klageschrift mit der Forderung eingereicht hat: Der Spruch des Revisionsgerichtes soll aufgehoben werden. Die Bt-Aubergine sei, im Gegensatz zu dem vorhergehenden Urteil, für Verbraucher und Umwelt sicher. Der ISAAA beruft sich dabei auf einen Bericht der Universität der Philippinen, der bereits vor dem Urteil dem Revisionsgericht vorlag.
In der umfangreichen Untersuchung der Universität über die voraussichtlichen Folgen der Einführung von gentechnisch veränderten Obst- und Gemüsesorten auf den Philippinen und in Indonesien [7] kommen die Autoren für die Einführung der Bt-Aubergine aufgrund betriebswirtschaftlicher Daten zu dem Ergebnis: „dass die Einführung der Bt-Aubergine die absetzbare Ernte vergrößern, die Nutzung von Insektiziden verringern und das Einkommen der philippinischen Bauern erhöhen würde.“
„Eine ‚Greenpeace-Dekontaminationseinheit‘ warf Bt-Auberginen aus einem Feldversuch einfach in den Sondermüll“
Professor Ruth U. Gamboa [8] von der Universität in Mindanao gibt einen kurzen Überblick über die Entwicklung auf den Philippinen. Demnach kamen im Juni 2006 die ersten Samen einer auberginenfruchtbohrer-resistenten Aubergine aus Indien zu einem Projekt für die Unterstützung der Biotechnologie [9] (ABSPII) am Institut für Pflanzenzüchtung der Universität der Philippinen in Los Baños. Daraus sollten für den Anbau auf den Philippinen geeignete Sorten gezüchtet werden. Partner dieser Entwicklung waren die amerikanische Entwicklungshilfeorganisation USAID [10], die Cornell-Universität, der ISAAA und das philippinische Landwirtschaftsministerium. In den Biosicherheitsvorschriften sind folgende Schritte festgelegt: (1) Versuche im Gewächshaus, (2) streng begrenzte Feldversuche, (3) Feldversuche an mehreren Orten und (4) Verbreitung / Verkauf. Die beiden ersten Stadien waren 2009 abgeschlossen. Für das dritte Stadium waren ab 2010 sieben Standorte in Regionen mit häufigem Anbau von Auberginen ausgewählt worden.
Die ersten Versuche in drei Provinzen im Norden der Insel Luzon verliefen problemlos. Nur in Davao City auf der südlichen Insel Mindanao ordnete die Bürgermeisterin im Dezember 2010 mit formalen Begründungen die Vernichtung der im Stadtgebiet liegenden Versuchsparzellen an. [11]Nach einigem Hin und Her wandte sich die Stadt im Frühjahr 2012 mit einer Klage an den Obersten Gerichtshof. Die Forderung: Alle Versuche mit Bt-Auberginen zu verbieten. Dabei spielt eine Besonderheit des philippinischen Rechts eine Rolle – der „Writ of Kalikasan“ [12]: Dieser gerichtliche Erlass sieht für den einzelnen Bürger das Recht auf „eine ausgewogene und gesunde Umwelt im Einklang mit dem natürlichen Rhythmus und der natürlichen Harmonie“ vor. Der Erlass kann in Anspruch genommen werden, wenn das Leben oder die Gesundheit von Bürgern in mehreren Gemeinden oder Provinzen bedroht ist.
Greenpeace exportiert Gentechnik-Hysterie
In der Zwischenzeit hatte sich Greenpeace eingemischt. In einer Presseerklärung vom 29. Oktober 2010 [13] fordert Greenpeace vom Landwirtschaftsministerium die sofortige Einstellung aller Versuche mit Bt-Auberginen. Das Land dürfe nicht als Versuchskaninchen für eine äußerst riskante Nahrung herhalten. Außerdem werde das Auskommen der Bauern durch Auskreuzung und genetische Kontamination konventionell gezüchteter Auberginensorten bedroht. Aber das war noch nicht genug. Am 17. Februar 2011 gab Greenpeace bekannt, dass sie ein Feld „dekontaminiert“ hätten. [14] Da hatte eine „Greenpeace-Dekontaminationseinheit“ – schön dekoriert mit weißen Schutzanzügen und Atemmasken – ein Feld in der Provinz Laguna von der „Genkontamination“ gereinigt. Die Pflanzen wurden sorgfältig verpackt in Sondermüllcontainern entsorgt. „Das Experiment mit Bt-Auberginen stellt für die Umwelt und das Auskommen der Bauern eine Gefahr dar und widerspricht dem Geist des Organische-Landwirtschafts-Gesetzes.“ So begründete die Greenpeace-Erklärung das Vorgehen. Wenn Zulassungsbehörden elementare Sicherheitsbedenken der Bevölkerung missachten, bleibt Greenpeace wirklich nichts anderes übrig, als einzuschreiten und für Ordnung zu sorgen.
Ein Jahr später, am 26. April 2012, erhoben Greenpeace Südostasien, der Kleinbauernverband Masipag [15] und eine Reihe anderer Organisationen Klage beim Obersten Gerichtshof der Philippinen gegen die zum Landwirtschaftsministerium gehörenden Zulassungsbehörden, die Universität der Philippinen und das ISAAA-Zentrum Südostasiens. [16] Die Klage wird damit begründet, dass die vielen Feldversuche, die der Vorbereitung der Kommerzialisierung dienen, speziell die Rechte der einzelnen Kläger auf Umweltschutz und allgemein die in der Verfassung garantierten Rechte der philippinischen Bevölkerung auf eine gesunde Umwelt verletzten und dabei das Vorsorgeprinzip missachteten. Die Feldversuche seien ein klassischer Fall dafür, dass die Folgen für die Gesundheit, die Umwelt und die sozio-ökonomischen Wirkungen wissenschaftlich ungeklärt seien. Es gäbe deshalb berechtigte Bedenken wegen möglicher Einflüsse auf die Gesundheit und die Umwelt. Die Kläger beanstandeten auch, dass die Bevölkerung nicht ausreichend über die Versuche und ihre möglichen Folgen informiert worden sei.
Bei der Lektüre dieser 73 Seiten umfassenden Klageschrift fällt Folgendes auf:
- Nirgends wird auf die gegenwärtige Praxis der Insektizidanwendung beim Anbau von Auberginen und die damit verbundenen Gefahren für Anwender, Umwelt und Konsumenten hingewiesen. Die Gefahren, die mit dem Anbau von gentechnisch gegen den Schädling resistent gemachten Pflanzen verbunden sind, müssten ja viel größer sein, um ein Verbot zu rechtfertigen.
- Es entsteht der Eindruck, die Genehmigung des konventionellen Anbaus stünde unmittelbar bevor. Anders lässt sich der penetrante Hinweis auf die Gefahren für Verbraucher nicht erklären. Aber: Die aus den Versuchen geernteten Früchte wurden mit Sicherheit nicht zum Verzehr oder gar zum Verkauf freigegeben.
„‚Vergessen wir nicht, warum wir überhaupt Forschung betreiben‘“
Gegen den Spruch des Obersten Gerichtshofs vom 2. Mai 2012 hatten sich die Beklagten natürlich gewehrt und darauf bestanden, dass sie alle gesetzlichen Vorschriften erfüllt hatten, dass alle Erkenntnisse der Wissenschaft berücksichtigt wurden und dass sie die Vorschriften für die Information der Öffentlichkeit beachtet hatten. Das half ihnen vor dem Revisionsgericht allerdings nicht, denn dort wurde immer wieder darauf verwiesen, dass die Risiken für Verbraucher und für die Umwelt völlig unkalkulierbar seien. Das Gericht berief sich auch auf das Vorsorgeprinzip und verfügte:
- „Stellen Sie die Auberginen-Feldversuche ein und nehmen Sie diese nicht wieder auf.“
- „Stellen Sie die Umwelt im Einklang mit dem vorangehenden Urteil dieses Gerichts wieder her und schützen und erhalten Sie die Umwelt.“
Eine Pflanze für das Volk und die Umwelt
Kein Wunder, dass Vertreter des Ökolandbaus das Urteil euphorisch begrüßten und im gleichen Atemzug auch das Verbot des Goldenen Reises [17] verlangten. Einen Monat später meldete sich jedoch die Liga der Studenten der Agrobiotechnologie mit einer Erklärung [18] zu Wort, aus der unter anderem hervorgeht, dass das Thema ja erst einmal erledigt sei, da die beanstandete Versuchsserie beendet wurde. Sie weisen darauf hin, dass das Projekt eine Pflanze „für das Volk und die Umwelt“ schaffe und begründen das im Einzelnen. Konsequent kritisieren die Studenten die Entscheidung des Revisionsgerichts und dessen Berufung auf das Vorsorgeprinzip, da die Arbeit der Wissenschaftler glaubwürdig und durch eine Vorschrift des Ministeriums geregelt sei und im Übrigen mit den internationalen Biosicherheitsstandards des Cartagena-Protokolls übereinstimme. Sie fahren fort mit der Frage: „Wie sollen wir beweisen, dass die Bt-Aubergine weitgehend ihrer gentechnikfreien Ursprungspflanze entspricht, wenn wir die wissenschaftliche Protokollierung des Projekts einstellen, mit dem wir aufzeigen könnten, dass die genetisch veränderte Aubergine frei von Gefahren für Umwelt, Nahrung und Gesundheit ist?“ Und weiter: „Vergessen wir nicht, warum wir überhaupt Forschung betreiben – wenn wir uns in philippinischen Gerichtsprozessen jedes Mal fälschlicherweise auf das Vorsorgeprinzip beziehen, dann wird die wissenschaftliche Forschung hier größtenteils ein Ende finden. Überhaupt könnte die gesamte technische Entwicklung ein Ende finden.“ Zum Schluss fordern die Studenten die beteiligten Behörden auf, dafür zu sorgen, dass die Richtlinien für Biotech-Prüfungen weit verbreitet werden, um den falschen Informationen der Anti-Gentechnik-Gruppen entgegenzutreten.
Wissenschaftler [19] äußerten sich optimistisch über die Aussicht, dass der Oberste Gerichtshof das Urteil des Revisionsgerichtes annullieren werde. Ebenso plädierten Bauernvertreter aus den Provinzen Pangasinan (Zentral Luzon) und Bukidnon (Mindanao) [20] dafür, Bt-Auberginen anbauen zu können, die es ihnen ermöglichen, ohne großen Aufwand gesunde Pflanzen zu produzieren.
„Wir in Europa haben kein Monopol auf Anti-Gentechnik-Hysterie“
Erstaunlich bei dem Widerstand von Greenpeace und seinen Verbündeten gegen die Bt-Aubergine: Seit Jahren wird auf den Philippinen gentechnisch veränderter Mais angebaut. Nach einer Mitteilung des ISAAA [21] waren im Jahr 2012 375.000 Kleinbauern auf einer Fläche von 750.000 Hektar daran beteiligt. Die gesamte Maisfläche betrug mehr als 2,5 Millionen Hektar. [22]Dabei handelte es sich um Bt-Mais, zum Teil mit mehreren Bt-Proteinen und sogar mit Herbizidresistenz. Das spielte in der Diskussion um die Auberginen keine erkennbare Rolle. Derselben Mitteilung zufolge wurden Papayas mit Resistenz gegen das Papaya-Ringspot-Virus und verzögerter Reife im Jahr 2012 in begrenzten Feldversuchen geprüft.
Unwillkürlich bekommt man den Eindruck, dass vor allem der Anbau von Bt-Mais von den Anti-Gentechnik-Gruppen als verlorene Schlacht angesehen wird und dass sie deshalb mit allen Mitteln verhindern wollen, dass eine weitere gentechnisch verbesserte Pflanze mit offensichtlichen Vorteilen zum Anbau zugelassen wird. Da müssen natürlich auch die Versuche, die eine solche Zulassung erst ermöglichen, verhindert oder im Notfall auch zerstört werden. Dass nach einer Information des ISAAA [23] in Bangladesch im Oktober 2013 die Bt-Aubergine zum Anbau zugelassen wurde und dass Bauern diese Pflanzen im letzten Jahr tatsächlich erfolgreich angebaut haben, konnte bisher in der Diskussion um Gerichtsverfahren aus zeitlichen Gründen noch keine Rolle spielen. Es bleibt abzuwarten, wie es mit dieser Aubergine in den Philippinen weitergeht.
Der Vorgang zeigt, dass wir in Europa kein Monopol auf Anti-Gentechnik-Hysterie haben. Bedenklich dabei ist, dass es wie in Europa ideologisch vorgeprägten Gruppen wie Greenpeace gelingt, auch in einem Entwicklungsland wie den Philippinen nicht nur die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen wenigstens zeitweise mit Hilfe der Justiz zu verzögern, sondern auch ein temporäres Verbot von Feldversuchen durchzusetzen. Völlig unverständlich erscheint dabei die Haltung des von Misereor unterstützten Kleinbauernverbandes Masipag, der mit Greenpeace-Argumenten die Bt-Aubergine verdammt. Er kämpft seit Jahren gegen das Internationale Reis-Forschungs-Institut IRRI [24], das die Lage von Reisbauern- und Verbrauchern verbessern möchte, hat mehrfach deren Auflösung gefordert und verurteilt natürlich auch den Goldenen Reis. Er war sogar für die organisierte Zerstörung eines Goldener-Reis-Versuches im August 2013 verantwortlich oder mitverantwortlich. Immerhin scheint es auf den Philippinen noch nicht so weit zu sein wie in Mitteleuropa, vor allem in Deutschland, wo immer wieder der Ruf nach einem Totalverbot des Anbaus transgener Pflanzen laut wird. Deshalb besteht die Hoffnung, dass Wissenschaft und Bauern die Vorteile, die die Agrobiotechnologie bietet, in absehbarer Zeit wenigstens in Teilen Asiens nutzen können.
Dr. Peter Langelüddeke ist pensionierter Diplomlandwirt. Sein beruflicher Arbeitsschwerpunkt lag bei der Erforschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln.
Anmerkungen
1„Insecticide industry and Greenpeace zap Filipinos“, Manila Times Online, 08.07.2014.
2„Report of the Expert Committee (EC-II) on Bt Brinjal Event EE-1“, M/s Maharashtra Hybrid Seeds Company Ltd. (Mahyco), University of Agricultural Sciences (UAS),Tamil Nadu Agricultural University (TNAU), 08.10.2009.
3Genetic Engineering Approval Committee
4„Indien: Streit um gentechnisch veränderte Aubergine“, bioSicherheit, 27.10.2009.
5„‚Bt talong‘ case reaches SC“, The Philippine Star Online, 27.01.2014.
6International Service for the Acquisition of Agribiotech Applications
7G.W. Norton and D. M. Hautea: „Projected Impacts of Agricultural Biotechnologies for Fruits & Vegetables in the Philippines and Indonesia“, ISAAA, 2009.
8Ruth U. Gamboa: „Bt eggplant field trials and biosafety regulations in the Philippines“, Ensser, 28.09.2012.
9Agricultural Biotechnology Support Project II
10US Agency for International Development
11Germelina Lacorte: „UP Mindanao bows to City Hall; uproots Bt eggplants“, MindaNews Online, 18.12.2010.
12Writ of Kalikasan, Wikipedia, 18.03.2015.
13„Greenpeace, die Justiz und Feldversuche mit Bt-Auberginen“, Greenpeace, 29.10.2010.
14„Greenpeace moves to decontaminate Bt eggplant field trial site in the Philippines“, Greenpeace, 17.02.2011.
15„Golden Rice will endanger Filipino farmers and consumers“, Masipag, 10.03.2015.
16„Petition for Continuing Mandamus and Writ of Kalikasan with Prayer for TEPO (Temporary Environmental Protection Order)“, Greenpeace, 26.04.2012.
17„Organic farm advocates hail CA ruling on GMOs“, Philippine Daily Inquirer, 01.06.2013.
18UP League of Agricultural Biotechnology Students: „Official Statement of the University of Philippines League of Agricultural Biotechnology Students (UP Labs) on Issue against the Issuance of a Permanent Writ of Kalikasan against Bt Talong Multi-Location Field Trials“, 19.06.2013.
19Marvyn N. Benaning: „Savants optimistic about SC reversal on ban on Bt eggplant trials”, Seameo Searca BIC, 08.03.2014.
20Mark Merueñas: „Pangasinan, Bukidnon farmers in favor of genetically modified eggplant go to SC“, Gma-Network, 03.04.2014.
21James Clive: „Global Status of Commercialized Biotech/GM Crops: 2012“, ISAAA Brief No. 44, 2012.
22„FAO Statistical Yearbook 2012 World Food and Agriculture“, FAO, 2012.
23Clive James: „TOP TEN FACTS about Biotech/GM Crops in 2014“, ISAAA, 2014.
24International Rice Research Institute.Crosspost: Der Artikel erschien bereits auf Novo Argumente
Dr.Langelüddeke
-ehemaliger Manger im Bayer (!!)-Konzern und bekannt als einer der aktivisten Propagandisten der Gentechnik in der Landwirtschaft-.
-das sollte bekannt sein, wenn man liest, was er in Sachen Gentechnik von sich gibt-.
Stefan,
ich würde mir ja wünschen, wenn einleitenden zu jedem (!!) Gastkommentator kuzr etwas zur Person gesagt wird. „Dann weiß man, wo man dran ist“, wie der Volksmund zu sagen pflegt.
@WALTER Stach: Richtig, danke für den Einwand!!! Allein schon die Erwähnung von Monsanto als Teilhaber und deren unverhohlene Einschätzung als eine Art „Heilsbringer“ der Nahrungsindustrie sollte einen wach machen.
@Walter: Der Mann hat nun mal Ahnung und ist kein Berufsbetroffener.
Stefan, wenn das so ist, daß der Mann Ahnung hat, dann frage ich mich, welche Gründe es geben könnte, ihn einleitend zum Gastkommentar nicht vorzustellen als….., z.B. als Ex-Manager von Bayer und als einer der bekanntesten Lobbyisten für die Gentechnologie.
Aber mir geht es nicht nur um Dr.L, sondern ganz grundsätzlich darum, daß Ihr bei den Ruhrbaronen ‚mal bedenken könntet, ob es sinnvoll, ob es machbar ist, zukünftig zu allen Gastkommentatoren Wesentliches zu deren gesellschaftspolitischer Positionierung, ggfls. auch etwas zu ihrer Mitgliedschaft in Organisationen -Parteinen, Gewerkschaften- anzumerken oder dazu,, daß sie sich, wie im Falle des Dr.L., seit Jahren „aktiv kämpferisch“ für oder gegen eine Sache, um die es in ihrem Kommentar geht, positioniert haben. Ich meine, daß wäre ein Akt der Fairnis gegenüber dem Leser solcher Gastkommentare und das dürfte im Regelfall nicht vom Gastkommentator abgelehnt werden;warum sollte er? Der Kommentator könnte ja selbst bestimmen, was er bezogen auf seinen Beiträg für relevant hält in Bezug auf seine Vita.
Persönlich habe ich derzeit eine grundsätzlich skeptische Eisntellung zur Gentechnik in der Landwirtschaft, was mich selbstverständlcih nicht davon abhält -ganz im Gegenteil-, alle vorgetragenen Gründe für den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft zu bedenken.
Auch deshalb der folgende Hinweis:
„Bekenntnisse einer Nobelpreisträgeri“
Bericht in KONTEXT:Wochenzeitung
S.3 vom 11.4.2o15
-www.KOTEXTWOCHENZEITUNG.DE-
Dort wird berichtet -mit kritischem Begleittext-, daß die Biologin Christiane Nüsslein-Volhard “ fest an die Segnungen genmanipulierter Landwirtschaft glaubt“.
Juchu die Ruhrbarone machen endlich Werbung für Monsanto und Co. Und der Herr Laurin ist ganz erbost wenn man die Propaganda die er betreibt auffällt. Ich habe übrigens auch einmal die Woche anfragen ob ich auf Duckhome nicht solche Artikel bringe.
Aber ich habe Kinder, Ehrgefühl, sogar etwas Moral und ein klein wenig Verstand, als geht der Scheiß nach /dev/null also in den Mülleimer. Aber es ist gut das hier so ein Artikel gebracht wird. Dann weiß man wenigstens was man von den sonstigen Texten zu halten hat.
Dr. Peter Langelüddeke ist ehemaliger Bayermanager und seit Jahren ein glühender Verfechter der grünen Gentechnik. Er ist allerdings nicht bereit sich auf Kosten-Nutzenrechnung für die Bauern einzulassen. In Lateinamerika sind heute in vielen Gegenden die Boden verseucht weil es bei Monsantos und Bayers resistenten Pflanzen meist darum geht die Pflanzen widerstandsfähig gegen ihre eigenen Unkrauftvernichtungsgifte zu machen. (RoundUp) Dummerweise müssen die Dosen immer weiter gesteigert werden bis am Ende eine wirklich tote Wüste entsteht.
Verlierer sind die Bauern und Konsumenten. Aber wie gesagt, es gibt viel Geld für solche Artikel.
Stefan du kannst diesen Kommentar ruhig löschen, es reicht wenn du dich ärgerst.
Diese Pauschalkritik und -hetze grüner Lobbyverbände hat etwas antiaufklärerisches. Hier wird ohne den Hauch einer Ahnung von Funktion und Nutzen in besserwisserischer Manier Wissenschaft und Technik vom Tisch gefegt. Zum Schaden der Menschen, deren Hungersnöte damit beseitigt werden könnten. Das erinnert mich an dunkle Kapitel in der Geschichte wie z. B. die Hexenverfolgung und Prozesse gegen Galilei.
Seit Jahrzehnten wird gegen Gentechnik geunkt und gewarnt. In Deutschland sind bereits 10% aller Lebensmittel „gentechnisch“ (besser: molekularbiologisch) modifiziert, in den USA 90%. Passiert ist bis jetzt: nichts. Oder können die Kritiker da etwas vorbringen?
Doch etwas passiert schon die ganze Zeit: Deutsche Molekularbiologen wandern ab ins Ausland, wo Politik und Konsumenten etwas aufgeklärter sind.
@Walter Stach:
Schon richtig, dass ein paar Hintergrundinfos über die Autoren nützlich wären. Dann aber bitte auch den Hinweis, dass der Walter Stach Mitglied in der SPD (!!) ist.. Da muss er ja dagegen sein, richtig?
Daß bei einem so kompliziertem Thema wie der Gentechnologie ein Autor (Gastautor) hier schreibt, und zusätzlich noch Ahnung vom Thema hat, kann doch nicht wirklich als Problem empfunden werden.
Daß er Position bezieht, wohl auch nicht. Wie sollte jemand, der sich viel mit einem Thema beschäftigt auch keine Position haben? Daß er im wesentlichen für und nicht gegen Gentechnologie ist, spürt man schon im ersten Satz. Das wird nicht verschleiert. Er macht klare Aussagen und belegt sie mit Argumenten. Für mich ändert sich daran auch nichts, wenn ich weiß, daß er sein Geld mit der Gentechnologie verdient hat, bzw. noch immer verdient.
Entscheidend ist doch seine Position, die er klar darstellt. Wer eine andere auffassung von der Sache hat, kann doch diese Argumente widerlegen! So machen wir es in diesem Bloq doch immer!
Wieso geht der entsprechende Gegenkommentar diesmal nicht? Wieso nimmt niemand, der GEGEN Gentechnik ist, die Argumente von Herrn Langelüddeke nicht auseinander?
Das, und nur das wäre die angemessene Form der Auseinandersetzung.
Ich fange mit dieser Diskusion aber nicht an, denn es gibt ja genügend 100%ige Gegner der Gentechnologie im Land. Sollen die sich mal bemühen. Das, was die schreiben, lese ich mir dann auch durch.
Ich bin absolut gegen Gentechnik.
In Russland wurden erst vor ein paar Tagen genmanipulierte Pflanzen verbannt und als schädlich angesehen.
Vielleicht habe ich mich doch in Putin getäuscht, ich glaube er macht eine ganz gute Politik für die einfachen Menschen und für die Umwelt. Wieso geht das hier im Westen nicht?
Mal schauen was noch kommt., ich bin mir sicher Hanfanbau im grossen Stil wird auch noch kommen, alleine schon wegen den Sanktionen.
Frank,
ich finde Deinen letzten Hinweis absolut unsachlich, ja, gelinde gesagt, äußerst befremdlich.
Ich blogge hier seit langer Zeit und weise bei jedem einschlägigen Beitrag ausdrücklich daraufhin, daß ich SPD-Mitglied und kath.Christ bin. Insofern wissen das alle, die hier regelmäßg bloggen!
Das machen nicht Viele; denk ‚mal darüber nach.
Ich habe meine derzeitige Positon in Sachen Gentechnik in der Landwirschaft unter -7- beschrieben mit dem Zusatz, daß mich die Gründe für eine gegenteilige Positionen selbstverständlich interessieren und ich diese , ebenfalls selbstverständlich, bedenke.
Ich bin jedenfalls nicht in der Lage, gegenüber den Gentechnik-Befürwortern Worte zu wählen, die Du in Deinem ersten Satz unter -6- gegenüber Gentechnik-Kiritkern verwendest; jedenfalls sind die kein Zeichen für die Bereitschaft zu einer der Ratio verpflichteten von ihr getragenen Kritik gegenüber Andersdenkenden.
Hat sich „meine“ SPD, wie ich Deinen abschließenden Worte entnehme, tatsächlich, vorbehaltlos udn auf „ewige Zeiten“ bundesweit gegen jegliche Gentechnik in der Landwirtschaft ausgesprochen? Mir ist das jedenfalls so nicht bekannt.
Ich habe den Eindruck, daß die CSU sich contra Gentechnik in der Landwirtschaft wesentlich klarer positioniert hat als „meine“ SPD, was aber „so oder so“ zunächst sachlich nichts bedeutet.
Wenn Du meine einschlägigen Beiträge gelesen haben solltest, dürfte es bei Dir keinen Zweifel daran geben. daß ich Mitglied der SPD bin, und zwar ein Mitglied, das aus Überzeugung -auch öffentlich- hier und da Positionen vertritt, die in Personal- und Sachfragen nicht der Meinung der Parteiführung, nicht immer der Mehrheitsmeinung in der Mitgliederschaft „meiner“ Partei entsprichen. Das ist für mich allerdings nichts Besonderes, an sich auch nichts Erwähnenswertes, sondern eine Selbstverständlichkiet für jeden, der mit dem Beitritt in eine Partei nicht die Fähigkeit und die Bereitschaft aufgibt, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese innerhalb und außerhalb seiner Partei zu vertreten.
Auch insofern bin ich ob Deiner diesbezüglich auf meine Person bezogenen Bemerkungen, gelinde gesagt, irritiert.
Eine sachgerechte Debatte in Sachen „grüner Gentechnik“ wird jedenfalls dann nicht stattfinden, wenn weiterhin auf beiden Seiten „Dogmatiker und Lobbyisten““ den Diskurs bestimmen und dabei eine Diktion gewählt wird, die…………-sh.-6-im ersten Absatz-.
@Frank: Bei einer Firmenpartnerschaft zwischen Bayer und Monsanto, die schon mal ein Umweltgift namens PCB „geboren“ (und nach satten Gewinnen wieder „vergessen“) hat, welches sich unter dem sog. „Dreckigen Dutzend“, den 12 für die Umwelt giftigsten Substanzen weltweit befindet und welches seit 2010 für einen der größten Umweltskandale in Deutschland bei Envio in Dortmund sorgt, kann und sollte man drei- und viermal nachhaken, wer da was zum Besten gibt.
Und in den USA interessierte es bis vor Kurzem die große Mehrheit der Bürger nicht die Bohne, was so alles in ihren Lebensmitteln drin steckt. Die Aufgeklärtheit der dortigen Konsumenten hinkt der unseren um viele Jahre hinterher. Das wandelt sich aber gerade und weht dem „Molekularbiologen“ auch dort ins Gesicht.
@Walter:
Ich denke, Du fühlst Dich so auf den Schlips getreten, wie es der Autor des Artikels aufgrund Deines Hinweises „Bayer(!!)“ könnte. Ich wollte nicht Dich, sondern die grünen Lobbyverbände auf eine Stufe mit der hl. Inquisition stellen.
Was ich Dir sagen wollte war: Hinweise wie „Bayer(!!)“ oder „Monsanto (!!)“ sind keine Argumente sondern ebenso unsachliche Polemik. Motto: Der Mann muss ja pro Gentechnik sein, er kommt ja von Bayer. Das Argument funktioniert genauso gut oder schlecht für die Gegenseite: Der kommt ja von „Greenpeace(!!)“ oder der „SPD(!!)“.
Wie ändert es Deine Wertung des Artikels, wenn der gleiche Text von einem anderen Autor kommt? Es wird in keinem Szenario einen Autor geben, der voll sachkundig aber ohne Interesse ist. Man muss die Argumente von denen nehmen und beleuchten, die sie liefern.
Zur ablehnenden SPD-Position zur grünen Technik siehe z. B. die Bundestagsfraktion:
http://www.spdfraktion.de/themen/keine-grüne-gentechnik-deutschland
Sie hat das Verbot in der GroKo durchbekommen und das Forschungsgebiet damit in Deutschland verriegelt:
Zitatanfang:
Die EU wird voraussichtlich bald die gentechnisch veränderte Maissorte 1507 zulassen. Deutschland hatte sich Anfang des Jahres bei der Abstimmung im EU-Ministerrat enthalten, weil es innerhalb des Kabinetts unterschiedliche Auffassungen gab. Die SPD- und CSU-geführten Ressorts waren für ein EU-weites Verbot, die CDU-Ministerien nicht.
„Dass wir auf dieser Grundlage den vorliegenden Antrag erarbeitet haben, ist ein großer Erfolg für die SPD-Fraktion“, sagt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ute Vogt.
Zitatende
@Klaus Lohmann:
– Wann hat Bayer das PCB „geboren“?
– Seit wann gehört PCB zum „dreckigen Dutzend“?
– Was hat der Autor und Gentechnik-Experte mit dem Envio-Skandal zu tun?
Und: Gentechnik soll Ersatz für Pestizide bieten. Also: Mehr Gentechnik => weniger „Chemie“
Mir geht es ganz grundsätzlich auf den Keks, wenn Politiker, die in der Schule die Naturwissenschaften abwählen sich später zu Verbietungspolitikern aufschwingen und alles besser wissen. Sie schaden den Menschen damit doppelt: Sie verhindern den Nutzen von Wissenschaft und Technik (Kranke, Hungernde) und sie verhindern Arbeitsplätze derjenigen, die diesen Nutzen stiften könnten.
Ich bin auch gegen „Hysterie“. Und es stimmt, dass westliche Gegner der Gentechnik oder überhaupt der technischen Weiterentwicklung manchmal zuviel Macht haben.
Es stimmt aber auch, dass die einheimischen Bauern und Arbeiter in Drittweltländern zuwenig Macht haben und den Technikkonzernen hilflos ausgeliefert sind. Und das ist das größere Problem, da entstehen die größeren Katastrophen. Da müssen wir genauer hingucken als Langelüddeke.
Nebenbei: Was mir zuerst bei Adorno aufgefallen ist und jetzt wieder z.B. bei Bartoschek: Gerade Leute, die mit Naturwissenschaften nix am Hut haben und den zeitgenössischen „Wissensstand“ nur als fertiges Produkt aus Illustrierten u.ä. kennen, tendieren dahin, diesen Wissensstand zu fetischisieren. Echte produktive Erfahrungswissenschaftler sind sich klar, dass ihr Wissen ein „Gewebe von Vermutungen“ ist, die auch wieder revidiert werden können. Sie sind daher auch vorsichtig-offen gegenüber möglichen Alternativen, solange diese als Hypothesen vorgetragen werden. (Man vgl. etwa Adorno und Eysenck in puncto Astrologie.)
@Frank: Sowohl Monsanto als auch Bayer wussten über 40 Jahre während der gewinnbringenden PCB-Produktion, dass PCB extrem gefährlich ist (http://www.commondreams.org/headlines02/0101-02.htm); Bayer hat sogar noch weiter produziert, als die Herstellung in den USA verboten wurden (steht alles, inkl. Verweis auf Envio, auch in der Wiki).
Zusammen mit den unzähligen anderen Skandalen und Vorwürfen gegenüber zwei Weltmarktführern, denen Profit schon immer über alles geht und die ihre PR-Kampagnen ebenso unerbittlich auf die Menscheit losgelassen haben, gebietet es der normale Menschenverstand, dass man Lobbyisten-Artikel, die hier reinkopiert werden, natürlich kritisch hinterfragt.
Es gibt übrigens nicht gerade wenige Biologen und Landwirtschaftsexperten, die grade in Ländern mit einer für die wirtschaftliche Präsenz kritischen Landwirtschaft den Einsatz konventioneller Schädlingsbekämpfung gepaart mit neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen, die Pestizid-Einsätze auf ein Minimum reduzieren können, immer der ach-so „grünen“ Gentechnik (klar, gegen Grüne wettern, aber „Grün“ als Verkaufsargument nutzen;-) vorziehen würden, weil die Abhängigkeit von Saatgut-Lizenzen der großen Produzenten wie Monsanto solche Länder nachweislich knebelt – genauso, wie sie kleine Bauern in den USA geknebelt und deren Existenz teilweise vernichtet hat.
Ein kleiner (Rück)Blick in die Menschheitsgeschichte und jüngere Wissenschaftsgeschichte hilft bei der Einschätzung der Gen-„Technik“. WIe Charles Darwin schon 1859 schrieb … „Die Entstehung der Arten durch – ACHTUNG – natürliche Zuchtwahl“. Darwin meinte die Natur gehe vor, wie ein menschlicher Züchter von Pflanzen und Tieren. Die meisten, wenn nicht fast alle, Nutztiere und Nutzpflanzen, die wir heute als Grundlage unserer Ernährung haben, sind die Ergebnisse zielgerichteter Veränderungen durch Menschen. Dann noch ein wenig Gregor Mendel und die moderne Molekularbiologie wird möglich.
Die Methoden haben sich geändert, doch die Zielsetzung ist gleich geblieben.
Ob man nun Tierarten oder Pflanzenarten kreuzt (Makroebene) oder direkt im Genom verändert, wo soll bitte der qualitative Unterschied liegen? Das Wort „Gen“ löst bei einigen von naturwissenschaftlichen Unterricht anscheinend schon in der Mittelstufe befreiten Mitmenschen ähnliche Gefühle aus, wie das Wort „Atom“? Nun, für gefühlte Konnotationen können Begriffe nichts.
Speziell beim goldenen Reis gibt es gute philosophische Argumente für den Anbau, nämlich die Verhinderung von Leid, angesichts bislang keiner bekannten Nebenwirkungen. Aber das stört die Anhänger der „zurück-auf-die-Bäume“ Ideologie nicht. Evolution ist mindestens so böse, wie Technik? Na ja, so kann man denken, wenn man ignoriert, dass man beiden Phänomenen seine eigene Existenz verdankt 😉
@Rainer Möller, was die deutsche Geisteswissenschaft über die Gentechnologie, bzw. über Technologien überhaupt denkt, beschäftigt m.E. nur die deutsche Geisteswissenschaft selbst. Die Entwicklung solcher Technologien findet weltweit so oder so meist außerhalb Deutschlands statt. Und wer liest im Ausland schon deutsche geisteswissenschaftliche Literatur. Diese Zeiten sind lang vorbei. Selbst innerhalb unserer sprachlichen Grenzen bleiben solche Diskurse auf solch schwachen Niveau, daß man als geneigter Leser zu häufig die flache Innenhand and die Stirn legt, weil man es nicht fassen kann. Als Herr Sloterdijk zwar mit zwanzig Jahren Verspätung, immerhin als erster deutscher Geisteswissenschaftler die Idee hatte, über Regeln bei diesen Technologien nachzudenken, bekam er von seinen Fachkollegen die übliche öffentliche Kritik, aber die hatte nix mit dem Thema zu tun. Heraus kam, was eigentlich immer in diesen Kreisen herauskommt, nämlich daß Sloterdijk Wörter benutzt hatte, die man nicht sagen darf, ohne als Rechter angeprangt zu werden. Daß er das Wort „Selektion“ benutzt hat, hat einen seiner Kollegen, der nach eigenen Worten bei diesem Wort immer an die Schranke von Aussschwitz wo Menschen selektiert wurden, denken muß, so empört, daß dieser ganze Diskurs nicht mehr um die Gentechnologie, sondern die Gesinnung des Kollegen Sloterdyk ging. Zur Sache wurde nichts mehr gesagt. Seit dieser Zeit ist mir klar, daß die deutsche Geisteswissenschaft nichts mehr mit der mich umgebenden Realität zu tun hat. Im derzetigen Zustand der Geisteswissenschaft geht es nur noch um die Frage Rechts oder Links, böse Wörter gute Wörter. Damit hat sich sich aber aus dem Alltag selber abgekoppelt und ist tot, ohne es zu merken.
Aber was Sie zu der Kontrollmöglichkeit sagen, finde ich interessant.
Das ist ein wichtiger Teilaspekt.
Ich denke so oder so, daß wir bei diesem Thema stärker als sonst darauf achten sollten, ob wir mit unserer Argumentation die Gentechnologie insgesamt ablehnen, was einige gerne tun würden, oder sie und ihre Auswirkungen nur besser unter Konrolle haben wollen.
Diese Unterscheidung ist deshalb notwendig, weil die Diskussion zu schnell ideologisch überfrachtet wird.
Ich weis gar nicht, was der Autor gegen das Vorgehen der Antigenaktivist_innen hat.
Ja, sie fördern Angst, Unsicherheit und Zweifel (FUD), aber das ist eine bewährte Taktik die auch von anderen Aktivist_innen verwendet wird.
Z.B. gegen Windkraft, wo vor den schädlichen Auswirkungen des Infraschalls gewarnt und die finanziellen Interessen der Investoren betont wird.
Da wir hierzulande eher geringe Verknüpfungspunkte zwischen indischer Genpolitik und den sozialen Bedingungen der süd-/südostasiatischen Landwirtschaft haben, hier ein wenig Background, was Monsanto so antreibt: http://youtu.be/9RQ-xqZ-0cg
Es sei darauf hingewiesen, dass es weder den Filmautoren noch mir darum geht, Gentechnologie an sich und pauschal zu dämonisieren.
Frank,
es ergibt sich zwangsläufig „aus der Natur“ der Sache, daß weltweit den Produkten der Chemie-Industrie stets mit größter Skepsis begegnet wird – medizinischen Produkten, Produkten der sog. Düngemittelwirtschaft, Produkten, die der sog.Gentechnik zuzuorden sind.
(Ich muß nicht all die Produkte der Chemie-Industrie bzw. deren Herstellungsprozesse aufzählen, die in den letzten 1oo Jahren ursächlich waren für Katastrophen weltweit -für die Menschen, für Fauna und Flora.)
Es entspricht nun ‚mal dem Selbstverständnis der -auch- in diesem Bereich weltweit agierenden Großunternehmen, daß es ihnen darum geht, mit ihren Produkten den höchstmöglichnen Gewinn zu erzielen. Und leider, das zeigen die Erfahrungen in den letzten 1oo Jahren, wird dabei primär nach dem Unternehmensmotto gehandelt: „Der Unternehmenszweck , nämlich der Erzielung des höchstmöglichen Gewinnes, heiligt alle Mittel“!
Und das muß m.E. zwangsläufig all diejenigen, die weder dirket noch indirekt (z.B. als Arbeitnehmer) diesem Unternehmensinteresse verpflcihtet sind, dazu zwingen, permanent sehr, sehr kritisch zu prüfen, prüfen zu lassen, ob und ggfls. welche negativen Auswirkungen die Produkte dieser Unternehmen für die Menschen, für Fauna und Flora in Gegenwart und Zukunft haben könnten.
Aufgrund der Erfahrungen in den letzten 1oo Jahren bin ich jedenfalls nicht in der Lage, diesen Unternehmen bzw. ihren Produkten vorbehaltslos zu vertrauen. Im Gegenteil. Ursächlich für dieses grundsätzliche Mißtrauen gegenüber ihren Produkten sind die Unternehmen selbst.
Ich kann zudem nicht verhehlen, daß mein grundsätziches Mißtrauen jeweils Auftrieb erhält, wenn ich -immer wieder (!!)- lesen muß, daß sich selbst hochkarätige Wisenschaftler gegen fürstliche Honorare einkaufen lassen, um Gefälligkeitsgutachten für diese Unternehmen zu erstellen , und zudedm die politisch Verantwortlichen oftmals „mit Blick auf die Wähler“ dazu neigen, solange es ihnen möglich erscheint, gesundheiltich /ökologische Bedenken nicht aufzugreifen, z.B. dann, wenn die Unternehmen die Beschäftigtenproblematik ins Spiel bringen oder wenn , wie aktuell in Sachen Gentechnik. von diesen Unternehmen wider alle wissenschaftlichen Erkenntnisse die Gefahr einer weltweitern Hungersnot heraufbeschworen wird, sollte erfolgreich Widerstand gegen die Gentechnik geleistet werden .
(Monsanto ist bekanntlich ein milliardenschwerer Weltkonzern, dessen Einfluß auf die weltweit Regierenden durchaus vergleichbar ist mit dem Einfluß der einen oder der anderen US-Großbank und des einen oder des anderen US-HedgeFonds.)
Zusammengefaßt:
Mich beruhigt es jedenfallsl, daß es Menschen gibt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, nicht gutgläubig alldem zu vertrauen, was die weltweit agierenden Großunternehmen, Großbanken, die großen Hedge-Fonds uns zu verkaufen zu versuchen mit der Begründung, es gehe dabei primär um das Gemeinwohl, um das Wohl aller Menschen auf dieser Welt.
Sehr beunruhigt wäre ich jedenfalls dann, wenn die Großunternehmen, die Großbanke, die großen Hedge-Fond weltweit widerspruchs-,einspruchs- und rücksichtslos ihre Ziele verfolgen könnten, z.B. Monsanto u.a. wenn es um die sog. Gentechnik geht.
Solange die Gesellschaft diese Widersprüche , diese Einspürche gegen rücksichtslos agierenden Gorßunternehmen , z.B. gegenüber Monsantos , zuläßt und sich bereit und in der Lage zeigt, sich miit ihnen sachorientiert und vorurteislos auseinanderzusetzen, funktioniert sie als eine freiheitlich-plurale in einem demokratischen und sozialen Rechtsstaat.
Wer das nicht will, wer das für unerträglich hält, wer das nicht aushält, der sollte sich Gedanken darüber machen, ob für ihn nicht letztendlich eine andere Gesellschafts- und Staatsordnung die ehe erträglich sein könnte.
Ich hoffe jedenfalls, daß die Gentechnik in Deutschland nicht deshalb ungehindert freie Fahrt erhält, weil sich ansosnten Monsantos durch Widersprüche/Einsprüche in seinem Unternehmenziel beeinträchtigt sehen könnte oder ein Dr.Peter Langelüddecke die „Anti-Gentechnik-Hysterie“ nicht mehr zu ertragen gedenkt.
@Walter Stach: „(Ich muß nicht all die Produkte der Chemie-Industrie bzw. deren Herstellungsprozesse aufzählen, die in den letzten 1oo Jahren ursächlich waren für Katastrophen weltweit -für die Menschen, für Fauna und Flora.)“
Ohne chemische Industrie hätten wir noch Hungersnöte in Mitteleuropa. Irgendwann gab es Sozialdemokraten, denen das noch klar war. Aber damals hatte die SPD ja auch noch mehr als 25 Prozent und war nicht das Anhängsel der Grünen.
Die Schwierigkeiten bei der Gentechnologie liegen nicht darin, irgendeine Veränderung im genetischen Bausatz von Lebewesen zu erzeugen, das können mit den käuflichen Experimentierbaukästen sogar Kinder, sondern sie liegt darin, gezielt günstige, auf den bestimmten Zweck ausgerichtete Veränderungen zu erzeugen. Das geht nicht so kinderleicht. Das ist schwierig und es geschieht bei diesem Prozeß immer wieder, daß auch gleichzeitig unerwünschte Veränderungen stattfinden. Nur große Laboratorien sind fähig, solche lanwierigen Experimente durchzuführen. Der Standort Deutschland wäre als Forschungsstandort wesentlich besser geeignet gewesen, als die Phillipinen oder Indien. Aber man wollte ja in breiten Teilen der Bevölkerung so ein Teufelszeug nicht im Land und auch überhaupt nicht in der Welt haben. In der Konsequenz sind die Forschungseinrichtungen dann in solche Staaten verlagert worden, deren verwaltungen diese Forschungen nicht behinderten. Darum gehen sie weiter und die dort erzeugten Produkte drängen nun auf den deutschen und europäischen Markt. Etliche Menschen hierzulande, besonders große Teile der Grünen haben eben einen Blickwinkel, der nicht über die Grenzen Deutschlands hinausgeht. Offenbar ist für sie Deutschland immer noch der Nabel der Welt. Das aber ist er schon lange nicht mehr. Jetzt müssen sie umlernen. Jetzt kommen Produkte aus Ländern, die die Grünen nie auf dem Schirm hatten. Und diesen Produkten haftet eben eine höhere Fehlerquote an, als wären sie nach deutschen Normen entwickelt worden. Daran sind aber genau diejenigen Schuld, die die Forschungen hier im Land unmöglich gemacht haben. Wegen diesen technikfeindlichen Fundamentalisten werden wir gezwungenermaßen tatenlos zusehen müssen, daß Suppen geliefert werden, die wir zwar auslöffeln müssen, weil sie niemand außen vor der Landesgrenze aufhält, auch die Grünen nicht, aber die Forschungen hier werden weiterhin behindert. Genau das aber habe ich vor 15 Jahren als damaliges Mitglied in dieser grünen Partei gesagt. Aber dann erntete man einen Blick, als sei man der persönliche Gottseibeiuns. Das war einer der Gründe, die mich bewogen hatte aus dem Verein auszutreten.
Stefan,
daß Forschung, Entwicklung,Produktion seitens der chemischen Industrie ganz wesentlich dazu beigetragen haben, daß die Menschen, jedenfalls in weiten Teil der Welt, den heutigen Wohlfahrtsstatus ereicht haben, ist unbestritten.
Damit lassen sich aber in keiner Weise die von der chemischen Industrie weltweit verursachten Katastrophen rechtfertigen.
Die Verdienste der chemischen Industrie rechtfertigen es ganz und gar nicht, allles und jenes, was von ihr „auf den Martk gebracht wird“, unbedacht und ungeprüft anzunehmen oder stets gutgläubig als dem „Wohle der Menschheit“ dienlich zu akzeptieren.
Stefan,
in der Tat haben die Arbeiter in der chemischen Industrie, mithin ihre Gewerkschaft, mithin auch die SPD über benahe Einjahrhundert vorgeblich der Arbeitsplätze wegen alles klaglos hingenommen, was in der chem.Industrie zu Lasten der Gesundheit der dort Beschäftigten und zum Schaden von Fauna und Flora produziert wurde.
Daß hat sich mittlerweile bei den Arbeitern, bei ihrer Gewekschaft, bei der SPD geändert, mindestens graduell ; man akzeptiert nicht mehr unbedenklich alles und jedes, was die Unternehmen vorgeblich „der Arbeitsplätze wegen“ für zwingend geboten halten. Daß die Arbeiter in der chemischen Industrie mithin ihre Gewerkschaft und mithin die SPD bzw., Teile von ihr allerdings nach wie vor, sich, vorsichtig formuliert, zurückhalten, wenn es um die chemische Industrie und ihre „Sünden gegenüber Menschen, Fauna und Flora“ geht, zeigt sich beinahe tagtäglich, aber immerhin dann nicht mehr im Zustand von Blinden, wenn es um objektiiv niicht zu bestreitender „Untaten“ von Unternehmen der chem.Industrie gegenüber Menschen, gegenüber Fauna und Flora geht.
Ich begrüße; nicht trotz, sondern wegen meiner Mitgliedschaft in der SPD.
Wer das beklagt, mag das tun.
@Walter: Stimmt – Arbeitsplätze und Arbeiter interessieren in der 25% Partei kaum jemanden – nur die Jobs für Genossen in den Verwaltungen sind noch wichtig.
@Stefan Laurin, Posten schaffen für den internen Zirkel, das machen alle Parteien, nicht nur die SPD.
Aber wenn du meinst, daß die Industrie Millionen Arbeitsplätze mehr als derzeit schaffen könnte, wenn die Politik die Sicherheitsvorschriften und andere bremsende Rahmenbedingungen abschaffen würde, dann werf doch mal einen Blick in solche Länder, in denen solche miesen Rahmenbedingungen herrschen. Einfach mal informieren. Wir könnten auch gerne mal über die Arbeitsbedingungen und Zukunftsängste im gelobten Land diskutieren. Ich meine die USA. Seit ich nämlich Kontakt zu meiner Verwandtschaft dort habe, habe ich viel gelernt. Die haben nämlich, obwohl Mittelschicht, Angst vor dem Krankwerden und dem Altwerden. Und obwohl ich hier bei uns überall Korruption wittere, sage ich dir, daß es hier trotz allem, auch trotz Vetternwirtschaft (Genossenwirtschaft) irgendwie noch ganz gut klappt. Aber es könnte besser sein. Das stimmt. Und wenn die Spurweite der Straßenbahnen zwischen Essen und Gelsenkirchen unterschiedlich ist, kann man immer noch sagen, daß es so eine Straßenbahn in Pittsburgh offenbar nicht gibt. Wer da kein Auto hat, ist arm dran. Arm gebrochen? Führerschein weg? Als die Cousins hier in Deutschland waren und30 Tage Urlaub hatten, waren sie ganz hingerissen. Alles super hier. In USA zurück hatten sie aber Angst vor den Plänen Obamas zur Krankenversicherung und haben TeaParty gewählt. Um beim Thema zu bleiben, sage ich, daß die gerne Genmais essen dürfen. Überzeugen können die mich mit ihrem Vertrauen in die Industrie auf die Weise nicht. Nur gilt das auch für die andere Seite, die von der Angst profitieren will. Die sind das andere Extrem. Politiker, die die Angst als Karrierehelfer brauchen.
Gegen die wehre ich mich auch. Und die überwiegen hier in Deutschland. Womit ich den Kreis zum Thema wieder schließen kann.
Stefan,
Du malst Dir, wie jeder weiß, stets ein Bild und behauptest dann, es entspräche der Realität, wo es doch nichts anderes ist als das Abbild dessen, was Deinen Vorstellungen,Mutmaßungen,Wünschen entspricht.
Das gilt auch für Dein Bild von der SPD.
Wenn „einfache Arbeit“, um ‚mal dieses Stereottyp zu verwenden, nicht mehr, nicht mehr in der Anzahl wie vormals üblich, SPD wählen, dann gibt es dafür viele Gründe. „Ökologische Überzeugungen, ökologische Prinzipientreue“ meiner SPD sind das ganz sicher nicht.Gemessen daran dürfte ihre Wahlentscheidung ehe von ihrer Wahrnehmung bestimmt sein, was man gemeinhin unter „Hartz IV Gesetze“ einzuordnen versucht.
Wir kommen aber mit Betrachtung über die SPD davon ab, daß es hier um Pro und Contra zur sog. Gentechnik geht.
Trotzdem noch einige Anmerkung zur SPD ausschließlcih unter dem Aspekt politischer Mehrheiten:
1.
Wenn ich mich nicht verzählt habe,“ regieret“ in 11 von 16 Bundesländern kein Ministerpräs. der CDU/CSU. Insofern kann alles, was sich links von CDU/CSU/FDP/AFD positioniert, durchaus politisches Machtbewußtsein haben.Das gilt noch mehr, wenn ich die „Regierenden“ in den deutschen Großstädten dazu rechne.
2.
Völlig vergessen wird bei der Realisierung der politiscchne Mehrtheitsverhältnisse in Deutschland, so auch mit Blick auf die SPD, daß die unter 1.beschriebene politische Macht links von der CDU im Bundestag über die Mehrheit an Sitzen verfügt, ohne sie, aus welchen Gründen auch immer, zu nutzen.
3.
Leider, aus meiner Sicht als SPD -Mitglied, muß ich konstatieren, daß seit der politischen Stabilisierung und politischen Etablierung der Partei DIE LINKE die SPD bei der bundesweiten sog. Sonntagsfrage sich im 25% Bereich aufhält. Wenn ich die LINKE ‚mal mit rd. 1o % in meine Rechnung einbeziehe, dann kommen beide Parteien zusammen auf 35 %. Und diese 35 % waren, bis auf einige wenige Ausreißer, eine feste Größe, wenn es darum ging, den SPD Wähleranteile zu prognostizieren oder die tatsächlich für sie abgegbenen Stimmen festzustellen. Insofern hat sich in diesem Segment links von CDU/CSU/FDP sbustantiell nichts geändert.
Deshalb kann ich derzeit nicht erkennen, wie sich hier grundsätzhlich zu Gunsten der SPD etwas ändern könnte, schon gar nicht mittels einer Veränderung ihrer Position in „ökologischen Fragen“; die scheinen mir jedenfalls diesbezüglich für die SPD so oder so nicht von Belang.
Ob die SPD eine Chance haben könnte, deutlich über die 25% kommen, wenn sie versucht, „rechts von ihr“ Wähler zu gewinnen, also zu Lasten von CDU/CSU, ist zu bedenken, m.E. aber, zumindest auf den ersten Blick, ehe unwahrscheinlich.
Hnweisen will ich so nebenbei noch darauf, daß wir in Deutschland seit zig-Jahren zwei relativ gleichgewichtige und realtiv stabile politsche Lager haben, die nur in sich Verschiebungen zeigen und die im Regelfall nur geringfügig unterschiedliche Mehrheiten ausweisen.
Hier eine gemeinhin als das „rechte Lager“ bezeichnet pol.Kraft : CDU/CSU/FDP jetzt plus AFD.
Dort das sog.linke Lager -SPD, Linke; Grüne.
Diese Lager waren nie und sind es heute erstrecht nicht „hermetisch von einander getrennte“ politische Größen.
Stefan,
ich habe in meinen Beiträgen 4 u.9. vorab versucht,deutlich zu machen, daß ich derzeit bei Abwägung aller Gründe, die für und die gegen die „Gentenchnik in der Landwirtschat“ sprechen ,dazu neige, diese „Technik“ abzulehnen. Dogmatisch bin ich in dieser Frage so wenig wie in allen anderen politischen.
oh, keine Angst, dank der ständig wachsenden SVHC Liste und den steigenden Energiepreisen wird die chemische Industrie vermutlich in Zukunft mehr im Ausland produzieren, zu Sünden wird es dann in Europa nicht mehr kommen.
Nicht das die Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen helfen würde die Akzeptanz der chemischen Industrie zu verbessern. Ein gutes Beispiel ist Borsäure und andere Borverbindungen.
Die wurden seit Urzeiten unter dem Namen Borax als mildes Putzmittel und als keimtötendes Mittel ( Konservierungsmittel ) verwendet. Seit der letzten Neueinstufung gelten viele Borverbindungen als giftig bzw. reproduktionstoxisch (bedeutet das der Stoff ungeborene Kinder bzw. die Fruchtbarkeit schädigen kann – echt überraschend bei einem Stoff der sogar Schimmel am wachsen hindert… ).
Für den Endverbraucher ändert sich kaum was, das die Konzentrationen im fertigen Produkt so gering sind das keine Gefahr besteht, trotzdem wurde er in den meisten Rezepturen ersetzt.
Für die Arbeiter in der chemischen Industrie ändert sich auch nichts, da man schon vorher mit Staubschutzmaske (oder einem anderen Atemschutz) gearbeitet hat. Borate und Borsäure können nämlich schon in kleinsten Mengen übeles Nasenbluten und Kopfschmerz verursachen.
Für die Betriebe hatte die Neueinstufung allerdings zur Folge das die Menge der Giftstoffe im Betrieb angestiegen ist, und das kann zum Teil neue Genehmigungsverfahren erfordern (wenn man die Mengen nicht reduzieren kann).
Also hat die Industrie den Stoff durch andere ersetzt, die zum Teil teurer sind oder andere Nachteile haben.
Und in der Szene der „Chemiekritiker“ geht das Gerücht um, die chemische Industrie hätte Borax von der EU verbieten lassen weil sie um ihre Profite fürchtet, wenn die Menschen weiterhin Borax als Heil- und Putzmittel verwenden. ( Wobei Borax in der Homöopathie noch zulässig ist, und das obwohl es dort in potenzierter Form zum Einsatz kommt 😉 )
Ich bin übrigens echt erstaunt das es immer noch Chemieunterricht in Deutschland gibt. Da kommen die Kinder doch nur auf dumme Ideen, wie z.B. selber mal in der chemischen Industrie zu arbeiten (gut, triff auf die Kinder von Bildungsbürgertum natürlich nicht zu ) oder gar Chemie zu studieren.
Wäre es nicht einfacher die Chemie im Religionsunterricht abzuhandeln, mit all ihren Sünden und der Ursünden der Profitabsicht ?
Hier noch ein Argument:
Die deutsche Gesetzgebung verhindert auch die Forschung am Ebolavirus:
http://www.spektrum.de/news/meinung-die-welt-wird-nicht-untergehen/1340640
Zitat:
Es ist paradox: Seit Monaten wütet das Ebolavirus in Westafrika und die Fachwelt rätselt, was dem Erreger in Zukunft noch zuzutrauen ist, doch gleichzeitig können viele Forschungsgruppen an genau solchen Fragen nur noch eingeschränkt forschen: So genannte Gain-of-Function-Experimente an gefährlichen Viren unterliegen derzeit einem Moratorium – jene Versuche, die zeigen können, was womöglich in Zukunft von diesen Erregern zu erwarten ist. ..
Deswegen ruht nun die Forschung auf breiter Front auf unbestimmte Zeit.
@Alreech, „Wäre es nicht einfacher die Chemie im Religionsunterricht abzuhandeln, mit all ihren Sünden und der Ursünden der Profitabsicht ?“
Eine schöne provokative Frage, die der derzetigen Wirklichkeit recht nahe kommt.
Zumindest gibt es für den Biologieunterricht bereits ähnliche Pläne:
http://www.welt.de/kultur/article124938515/In-Schwaben-sind-jetzt-sogar-die-Gruenen-gegen-Bio.html
Der chemische Glaubenskrieg wird von beiden Seiten geführt. Wer die Reklametexte der Industrie liest, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier genauso systematisch schön geredet wird wie bei den Kritikern systematsch schlecht.
Für die „Ursünde“ der Profitabilität gilt das gleiche. Profitabilität ist aber per se weder gut noch schlecht. Bei der Produktion von Gefahrengütern jeder Art, kommt sie jedoch ohne verstärkte Kontrolle nicht aus. Da, wo diese nicht gewährleistet ist, wird Profitabilität selbst zur Gefahr. Da, wo sie gewährleiste werden kann, ist sie es nicht.
Arrnold,
und da das so ist, wie von Dir beschrieben, gilt auch für die chemische Industrie “ Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser“.
Von daher ist es doch selbstverständlich, daß man dem, was die chemische Industrie in Sachen Gentechnik in der Landwirtschaft von sich gibt, nicht „blind vertraut“, sondern prüft, kontrolliert kritisiert, Einwendungen macht.
Ich habe den Eindruck, daß wir uns in Deutschland zur Zeit immer noch in diesem selbstverständlichen Prozess des Prüfens, des Kontrollierens, des Kritisierens, des Vortragens von Einwänden befinden. Wer meint, daß dieses alles unnötiger Zeitverschwendungen, das dieses alles einer hysterischen Fortschrittsfeindlichkeit der Deutschen geschuldet sei, und stattdessen Vertrauen in die chem.Industrie und ihre Produkte verlangt, lebt in einer irrealen Welt.
(PS
Wenn ich mich an verschiedene krtischen Beiträge zur Gentechnik in der Landwirtschaft richtig erinnere, dann finde ich unter den Verfassern bzw. den Vortragenden bisher keine Theologen -sh.25, sh.27-, sondern Naturwissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen.)