Grünes Ratsmitglied: „Brennende Polizeiautos sind ideologisch gesehen eigentlich noch ganz gut vertretbar“

Karsten Finke, Revolutionärdarsteller und grüner Hinterbänkler
Karsten Finke, Revolutionärdarsteller und grüner Hinterbänkler

Karsten Finke, ein grüner Hinterbänkler im Rat der Stadt Bochum, der von seiner Partei mit einem  Job bei der  Fraktion im Regionalverband Ruhr durchgezogen wird, mag sich mit  seiner Rolle als Mitglied einer zutiefst bürgerlichen Partei  nicht abfinden. Ab und an bekommt Finke daher einen pubertären Radikalismusanfall. Gestern, nach den Straßenschlachten in Frankfurt war es wieder einmal so weit. In seinem Blog classlessandfree.wordpress.com gab das Mitglied der Ökoautoritären das Revoluzzerchen und schrieb einen Artikel unter der Überschrift: „Das sind doch nur brennende Autos: Beruhigt euch mal wieder!

Bei vielen Demos in Frankreich, Griechenland oder Chile gehört es zum normalen Bild, dass Autos brennen. Deswegen wundert es mich immer wieder, wie die Deutschen ausrasten, wenn hier PKW angezündet werden. Das könnte auch etwas mit dem “Auto-Fetisch” der Deutschen zu tun haben. Trotzdem sind brennende Fahrzeuge nicht unbedingt ein positives Bild. Häufig spielen dabei zwei Faktoren eine große Rolle. Erstens setzen meist junge, “testosterongesteuerte” Männer* Autos in Brand, das hat etwas von martialischer Männlichkeit und gehört genauso zum Problem, wie der Kapitalismus selbst. Zweitens werden solche Feuer aber auch aus Verzweiflung und Ohnmachtsgefühlen gelegt. Dies kann ich ganz gut nachvollziehen. Wenn Menschen immer wieder gegen das menschenverachtende System des Kapitalismus demonstrieren, Monate, Jahre lang und es wird nichts besser, sondern sogar noch schlimmer, entsteht Wut. Noch verstärkend kommt dazu, dass sogar friedliche Proteste häufig mit harter staatlicher Gewalt niedergedrückt werden. Bei Wasserwerfern, Tränengas und Knüppelorgien durch die Polizei, wächst die Verzweiflung noch mehr. Wenn die friedlichen Demos nicht (mehr) helfen, muss zu anderen Mitteln gegriffen werden, denken Einige. So nimmt wenigstens die Öffentlichkeit Notiz von den Protesten.

Ganz dreht Finke weiter unter durch:

Brennende Polizeiautos sind ideologisch gesehen eigentlich noch ganz gut vertretbar, denn hier wird der Staat als Solches angegriffen. Ähnlich ist es mit Sabotageaktionen gegen die Bundeswehr oder Vergleichbares.

Die spannende Frage ist nun: Wann geht das grüne Ratsmitglied Karsten Finke in den Untergrund, um gegen das Schweinesystem zu kämpfen? Und auf welches Konto wird dann die Staatsknete überwiesen?

 

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Frank
Frank
9 Jahre zuvor

Die Eltern, deren Familienkombi u.a. da in Flammen aufging, werden es sicherlich anders sehen.
Wenn das Auto nicht Vollkasko versichert war (was sich eine Familie i.d.R. nicht leisten kann), müssen die Ersparnisse herhalten.

Wenn Finke, wie auf der HP angegeben, seit 2003 „an der Ruhr-Universität Bochum Sozialpsychologie und -anthropologie sowie Erziehungswissenschaft.“ studiert, ist er der Prototyp des
wohlstandsverwahrlosten, weissen, akademischen Upperclasssprösslings, de dort „den Kapitalismus“ bekämpfen.

Es sind nicht die 2600 Obdachlosen und schon gar nicht die 9000 ALG2Empfängerinnen.
Auch die Lidl-Verkäuferin geht lieber arbeiten und der marokkanischstämmige Stadtreiniger darf nach der Party der Weissen die Scherben zusammenkehren.

Auch bei Occupy mag der eine oder andere Junghartzer dabei sein. Das ändert aber nichts daran, dass die große Masse derer, die da jetzt „protestieren“, in 20 Jahren Professoren, Chefarzt, leitende Beamte im Staatsdienst, Wirtschaftsjuristen oder Chefredakteure sein werden.
Mit Eigenheim oder ausgebauter Altbauwohnung, zwei Kinder, die Frau in Teilzeit.
Ganz wie ihre Eltern….

werner müller
werner müller
9 Jahre zuvor

hm, ist das ein argument für schlecht bezahlte politiker/innen?
also ungefähr so: wenn sie wenig bekommen, bleiben sie auf dem boden der tatsachen anstatt im populistischen wahn zu versinken, ein paar brennende polizeiwagen, stinkefinger und fehlende krawatten wären die einzig wirklich wichtige politische themen?

Thomas Weigle
Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Da stand gestern ein fassungsloser, recht junger Familienvater vor der Kamera und fragte hilflos-wütend: „Wieso zünden die ein Auto mit drei Kindersitzen an?“ Hiermit gebe ich diese Frage mal weiter.

pablo
pablo
9 Jahre zuvor

http://taz.de/Syriza-Politiker-bei-Blockupy/!156687/

„Die Fernsehfrau ist noch nicht überzeugt. „Hier brennen aber auch die Autos. Ist das okay?“, fragt sie. „Ja“, sagt Chondros. „Das ist gut für Medien. Was anderes wollen die ja nicht.“ „

Murphy42
Murphy42
9 Jahre zuvor

Für Stefan Laurin unser aller Lieblingsliberale, der sich hier gerade über den Grünen-Ratherren „journalistisch“ aufregt.

»Ein extrem wichtiges Thema. Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Ob Links-oder Rechtsextremismus – da sehe ich keinen Unterschied.«
„Doch, doch«, ruft das Känguru laut dazwischen. »Es gibt einen Unterschied. Die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos anzünden ist schlimmer. Denn es hätte mein Auto sein können. Ausländer besitze ich keine.«
– Marc-Uwe Kling

pablo
pablo
9 Jahre zuvor

Nachdem ich den Kommentar von Karsten Finke vollständig durchgelesen habe, habe ich eher den Eindruck, dass hier einen auf Jauch gemacht wurde. Hier wurden einige Aussagen aus dem Kontext gerissen:

„Brennende Polizeiautos sind ideologisch gesehen eigentlich noch ganz gut vertretbar, denn hier wird der Staat als Solches angegriffen. Ähnlich ist es mit Sabotageaktionen gegen die Bundeswehr oder Vergleichbares. Die EZB anzugreifen ist da schon schwieriger: Sie ist zwar keine Privatbank, sondern die zentrale Bank der Staaten innerhalb des Euroraums, aber kann sie doch ganz schnell nur als Sündenbock gesehen werden. Die EZB als “die Bank schlechthin”. Hier entsteht ganz schnell eine sehr verkürzte Kritik am Kapitalismus, die sehr gefährlich werden kann.“

Jochen Hoff
9 Jahre zuvor

Ach herrlich mal wieder ein echter Laurin. Auch den Familienkombi mit drei Kindersitzen finde ich toll. In der Lage rund um die EZB leben in Frankfurt sogar noch Familien. Das birgt Trost oder zeugt doch zumindest von Humor.

Eine Autorin von duckhome meinte gestern zu mir, dass die Krawalle vielleicht sogar von den EZB-Dödeln bermerkt würden und diese zum nachdenken bringen könnten. Sie bekam vom mir nur ein bitteres Lachen und den Hinweis, dass die EZB Herren schon so weit von den Menschen und deren Interessen entfernt sind, dass sie jede Bodenhaftung verloren haben.

Die Demonstration war wie alle Demonstrationen seit langem nur reine Zeitverschwendung und ein Ereignist für die Medien, die lieber brennende Autos zeigen, als dem Bürger zu sagen, dass de EZB-Ankäufe von Staatsanleihen nur die Bänkster und deren Besitzer reich macht, indem ihnen das Risiko schlechter Papiere zu Lasten der Allgemeinheit genommen wird, anstatt Kredite der EZB direkt an notleidende Staaten und Regionen zu vergeben.

Alles nur Show. Ach ja al Berliner sorgt man wenn man vpn solchen Demonstrationen hört, dafür dass das eigene Auto weit weg geparkt wird. Aber das ist für Frankfurt vielleicht zu intelligent.

Quarktasche
Quarktasche
9 Jahre zuvor

Pubertär finde ich auch Journalisten die bei 6 brennenden Autos sofort den Untergang der westlichen Welt herbei halluzinieren. „Frankfurt in Schutt und Asche gelegt, 100 Polizisten verletzt“. Aha, Naja…, Sachverhalte sind das nicht…

Arnold Voss
9 Jahre zuvor

Verkürzte Kritik ist dumm, aber nicht von vornherein gefährlich. Brennende Polizeiautos dagegen schon. Sie fehlen nämlich auch bei den Einsätzen bei denen der Bürger durch die Polizei geschützt wird. Wer in einer Demokratie den Staat als grundsätzlichen Feind ansieht ist kein Demokrat sondern ein Idiot.Wer private Autos niederbrennt ist dagegen einfach nur ein kleines Arschloch, dem das Eigentum anderer Leute im Gegensatz zu seinem eigenen völlig egal ist. Mit Antikapitalismus hat beides einen feuchten Kehricht zu tun.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Jochen Hoff: „..als dem Bürger zu sagen, dass de EZB-Ankäufe von Staatsanleihen nur die Bänkster und deren Besitzer reich macht“

Falsch. Ich als ökonomisch armes Würstchen freue mich schon seit Monaten diebisch über den DAX und seit „Dragis Hammer“ natürlich noch mehr. Aber für Linke sind Aktien ja Teufelszeug, stimmts?;-)

Wolfgang Wendland
9 Jahre zuvor

Als Grüner sollte er schon aus Umweltschutzgründen brennende Autos ablehnen!

Manuel
Manuel
9 Jahre zuvor

Ich bin Jahrgang 1981 und studiere an der Ruhr-Universität Bochum Sozialpsychologie und -anthropologie sowie Erziehungswissenschaft.

24. Semester?

Erziehungswissenschaft! Solche Leute erziehen irgendwann mal, wenn das Studium nach 35 Semestern beendet ist, später mal unsere Kinder. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
9 Jahre zuvor

Herr Finke hat jedenfalls eine völlig andere Einschätzung als ich zu den Krawallmachern. Ich bezweifel nämlich, dass diese größtenteils überhaupt eine politische Motivation haben und nur für das „Event“ an sich anreisen. Soll ja Leute geben die wie Hooligans Spaß an Gewalt haben. Gibt sicher einen Adrenalin-Stoß wenn man mit Steinen nach Menschen werfen kann. Immerhin weiß man, dass die Polizisten geschützt sind und nicht sterben, wenn sie getroffen werden. Und in der Masse geht man unter und darf mal ungestraft Sachen beschädigen und abfackeln.

Durch den Einsatz von Gewalt bekommt das Anliegen ja eben keine Aufmerksamkeit wie Finke meint. Die Aufmerksamkeit ist dann auf die Gewalt gerichtet und die Anliegen der Demo bekommen dadurch weniger Platz und gehen eher unter.

Weil ein Kommentar das vorher angesprochen hat.. mir ist klar, dass Demonstrationen im Endeffekt wenig Einfluss haben. Aber das ist auch gut so.
Das Kennzeichen einer Demokratie ist für mich v.a. dass Macht und Einfluss auf möglichst viele Menschen verteilt werden. Das heißt aber auch, dass ein Einzelner keinen großen Einfluss haben kann. Es ist halt eine mühsame Arbeit andere Leute von der eigenen Meinung zu überzeugen bis eine kritische Masse erreicht wird, und sich Politik danach richtet.

Steffen
Steffen
9 Jahre zuvor

Karsten Finke nervt alle. Er nervt die politisch Andersdenkenden, Linke und seine eigene Partei. Das ist ihm aber egal. Mich hat der an der Uni nur aufgeregt mit von ihm geförderten BDSM-Workshops. Und jedem erzählt er über seine eigenen Vorlieben (vegan BDSM…) – auf öffentlichen Veranstaltungen!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#8 Quarktasche: Wieviele Autos „dürfen“ denn brennen, bis man darauf aufmerksam machen darf? Gibt es für die pubertären Blagen vom schwarzen Block eigentlich keine geleasten Schrottplätze fürs „Aggro-Hobby“?

werner müller
werner müller
9 Jahre zuvor

@Arnold: der eindeutige Zusammenhang Staat grundsätzlich ablehnen und Polizeiauto abfackeln als Symbol für die Polizei leuchtet mir nicht ein. Wer Polizei oder andere Institutionen kritisch sieht ist kann ja gerade ein Anhänger demokratischer Verhältnisse sein. Also in dem Sinne Kritik zu üben, um Institutionen demokratischer im Sinne der Bürger/innen zu machen. Ohne jetzt ein großes Geheimnis auszuplaudern gerade die Polizei ist ja nicht grade der Hort gelebten Liberalismus. Weitere Demokratisierung scheint mir von nöten ohne damit gleich die gesamte bundesdeutsche Demokratie infrage zu stellen.

@TuxDerPinguin: naja, das Anliegen von Demonstrationen wird vor allem dadurch gesellschaftlich stark über das sehr örtlich begrenzte Ereignis hinaus, dass darüber berichtet wird. Der heutige Medienkonsum funktioniert da eher über das Ungewöhnliche Ereignis als über die interessante Position / Redebeitrag… . Weil das so ist, wurden brennende Polizeiautos und darüberhinaus Blockupy zum großen Medienereignis. Vergleichen wir die Berichterstattung zu 20.000 Menschen bei Blockupy z.B. mit 50.000 Menschen bei der „wir haben es satt“ Demo im Januar. Ich seh schon die Fragezeichen bei den Lesenden, „welche Demo?“. Bei der war halt alles im Rahmen einer klassischen Demo gelaufen, die sich an die angemeldete Route hielt.

Quarktasche
Quarktasche
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann Es sind ja mehr als 500 Millionen EU-Bürger von der Fragestellung betroffen. Ich kann das grad nicht in brennende Autos umrechnen, hab keinen Taschenrechner zur Hand. 😉

Ihre Idee mit dem „Randale-Erlebnis-Park“ finde ich gut. Jugendliche, die meinen ein schlecht aufgelöstes Bild von einer Webcam und eine aufgeblasene Polizeimeldung wäre Journalismus, können da auch ihr fünftes Praktikum absolvieren.

Ich finde das alles auch nicht gut. Die Fragestellung, wer nun mehr seinen Inhalten schadet, das (angeblich) gut situierte Randalekid oder der tatsächlich gut situierte Randale-Praktikant bei der Zeitung, muss erlaubt sein.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

„…dass das Auto weit weg geparkt wird..“ Offenbar macht Leben in der ehemaligen Front-und jetzigen Hauptstadt nicht wirklich intelligent, sondern sorgt nur für eine große Schnauze. Aber das soll ja zu Berlin gehören wie zu Frankfurt die grüne Soße. Nun, die ist allemal schmackhafter und verträglicher als die besagte Schnauze.

Jochen Hoff
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann

Wieso sollte ich was gegen Aktien haben. Allerdings freue ich mich nicht wirklich über den DAX. Ich kann nämlich rechnen. Wenn die europäische Lira, also der Euro um 30 Prozent an Wert verliert und die deutschen Aktien um 20 Prozent steigen, die ja in Lira abgerechnet werden, dann fehlen mir in meinem Depot 10 Prozent an Wert.

Aber ich gebe zu das Linke oft etwas gegen Aktien haben, weil viele von denen rechnen können.

der, der auszog
der, der auszog
9 Jahre zuvor

@Steffen (#14)

Die Gedanken sind frei. Stell dir einfach vor, wie sich ein Veganer im pinken Osterhasenkostüm mit einer selbst gestrickten Brennnesselpeitsche den Hintern versohlen lässt, garniert mit einer Demeter-Mohrrübe aus rein biologischem Anbau… solche Gedankenspiele lassen selbst den härtesten Sadomasochisten wieder weich erscheinen und zu dem werden, was er eigentlich ist: ein kleines Würstchen. Im konkreten Fall eins aus Tofu oder Fleischersatz.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

„Kampf nebst Gewalt gegen Personen und Sachen“, der gerechte Sachen wegen?

Solange es zivilisierte menschliche Gesellschaften gibt, hat es Menschen gegeben, die in Staat und Gesellschaft, gegen Staat und Mehrheitsgesellschaft gekämpft haben, ihrer gerechten Sache wegen, und die bereit waren, dabei auch Gewalt gegen Personen und Sachen und gegen den Staat anzuwenden. Sie waren sich dabei der Konsequenzen bewußt, auch solcher Konsequenzen, die die Staatsgewalt ihnen gegenüber ziehen konnte, ziehen würde, gezogen hat..

„Frankfurt 18.3.2015“ war insofern nur ein „sehr bescheidenes Ereignis“ in der Reihe von „Aufständen“ einer gerechten Sache wegen, gerichtet gegen alle und gegen alles, was der gerechten Sache zu widerlaufen, was ihr zu schaden scheint.

Den Demonstranten in Frankfurt fehlt es aus meiner Sicht nicht an nachvollziebaren Gründen dafür, ihrerseits von einer „gerechten Sache“ zu sprechen.

Wenn ich trotzdem die Anwendung von Gewalt nicht akzeptiere, dann deshalb, weil ich die Situation insgesamt für nicht, für noch nicht so dramatisch halte, daß sie eine außerhalb der Rechtsordnung praktizierte Gewaltanwendung moralisch rechtfertigen könnte.

Auch deshalb war für mich das Vorgehen der Polizei gegen die Gewaltäter in Frankfurt -sh.mein Beitrag 1- im Rahmen unserer Rechtsordnung nicht nur legitim, sondern staatlicherseits geboten, aber m.E. auch moralisch nicht in Frage zu stellen.
(Ich rede hier nicht von möglicherweise im Einzelfall gegen das Rechtsprinzip von der Verhältnismäßigkeit der Mittel verstoßende polizeiliche Maßnahmen; dazu kann ich nichts sagen.)

Ob, wann und wie aus der grenzenlosen Wut von Menschen in einigen EU-Staaten, vornehmlich die Wut junger Menschen, gegen „das System“, ein Aufstand wird, der diese Bezeichnung verdient, mit Gewaltaktionen, die qualitiativ und quantiativ die Ereignisse von Frankfurt weit übertreffen könnten, bleibt abzuwarten. Ich schließe das, wie hier bei denn Ruhrbaronen schon in meinem Beitrag zur „EZB-Politik“ angedeutet, nicht aus.

Ich meine, darüber wäre also mit Blick auf das, was da noch kommen könnte und weniger mit Blick auf das, was sich da gestern abgespielt hat, nachzudenken und zu diskutieren.
Was ist denn, wenn uns „abgefackelte Autos“ irgend wann einmal im nachhinein als Petitessen erscheinen? Was ist denn, wenn es aufständische junge Menschen in Europa irgendwann ganz egal ist, ob ihre Gewaltaktionen gegen das Gewaltmonopol des Staates verstoßen und gegen die Empfindlichkeiten einer bürgerlichen Gesellschaft?
Solche Aufstände der gerechten Sache wegen haben nicht immer zur Folge, daß das herrschende System gestürzt, daß die bestehende Staats- und Verfassungsorndung gekippt wird, aber gelegentlich funktioniert das trotz aller staatlichen Widerstände mittels Polizei- und Militäreinsätzen.
Male ich hier ein absolut irres Zukunfstbild? Hoffentlich.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Nachtrag:
Ich habe in meinen Anmerkungen unter -21- auf meinen Beitrag zu -1-hingewiesen. Damit wollte ich auf meinen Beitrag -1- zum Thema „EZB“ hinweisen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#19 Jochen Hoff: Während sich Andere dann die immer noch 30% und mehr Rendite einfahren, rechnen die Linken weiter nur mit dem Schlimmsten. Aber bitte, jedem Tierchen sein Pläsirchen;-)

Helmut Junge
9 Jahre zuvor

Autos anzuzünden ist keine Überzeugungsarbeit, sondern ein Hooliganakt.
Wenn jemand seit 2003, also seit 24 Semestern Student ist, wie @Frank (1) aus Finkes Homepage entnehmen konnte, dann muß es nicht sein, daß Finke das ähnlich sieht wie ich. Solche Langzeitstudierenden haben oft andere Ansichten als andere Menschen.
Ich habe schon häufiger darüber nachgedacht, woran das liegen könnte.
Jetzt wieder bei Finke.
Man spart bei den Grünen zwar satzungsgemäß viel Geld, wenn man Student ist, trotzdem glaube ich, daß da die Eltern noch kräftig zuschießen müssen, denn wie soll der Gute sonst über die Runden kommen? Und das könnte auch die Herkunft solcher Gedanken erklären, daß brennende Autos nicht wichtig sind. Dieses Denken verliert sich aber, wenn er mal selbst für den Lebenunterhalt arbeiten muß. Ganz allgemein wird das übrigens als ein Prozeß gesehen, den man „erwachsen werden“ nennt.

Fassungslos
Fassungslos
9 Jahre zuvor

… da möchte man doch direkt fragen:

„Herr Finke, wo parken denn eigentlich SIE Ihr Auto?!“

– alles nur zum Wohle der Bekämpfung der Weltungerechtigkeit natürlich!

trackback

[…] Grünes Ratsmitglied: “Brennende Polizeiautos sind ideologisch gesehen eigentlich noch ganz gut ve… […]

Jochen Hoff
9 Jahre zuvor

@23 Klaus Lohmann

Bitte Herr Lohmann Sie dürfen sich ja gerne freuen, selbst dann wenn Sie sich einen Fuß abhacken. Aber noch einmal für vernünftige Menschen.

Die DAX Aktioen sind in letzter Zeit rund 20 Prozent gestiegen und gleichzeitig ist der Wert des Euros um 30 Prozent gesunken. Auf Dollarbasis betrachtet, sind die DAX-Aktien damit um 10 Prozent weniger wert als vor dem Anstieg den Sie so bejubeln. Für den Dollarbereich sind das also Kaufkurse.

Sie und ich mit unserer europäischen Lira haben aber in unseren Depots 10 Prozent verloren. Das ist einfaches kaufmännisches Rechnen, weder links noch rechts.

Praktisch müssten unsere Aktien umgekehrt proportional zum Fall des Euro steigen. Wenn sie das nicht tun, könnte es sein, dass sich da ein größeres Problem auftut, da die Märkte augenscheinlich nicht erwarten dass der Euroverfall durch zum Beispiel gestiegene Exportchancen mehr als wett gemacht wird.

Es kann natürlich auch sein, dass die Märkte sich irren. Ach nein, das können ja nur Linke denken, denn Neobliberalismus und Marktradikalität sind ja Religionen die die Wahrheit gepachtet haben und die man nicht anzweifeln darf. Viel Freude mit ihren 30 Prozent Gewinnen Herr Lehmann. Solange Sie nicht nachrechnen sind Sie Hans im Glück.

Arnold Voss
9 Jahre zuvor

@ Werner Müller # 16
Polizeiautos können weder korrupt oder rassistisch sein, Polizisten schon. Wer also gegen undemokatische Tendenzen bei der Polizei vorgehen will, sollte deren Autos in frieden lassen. Die können nichts für den, der gerade drinsitzt. Weder symbolisch noch wirklich. 🙂

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Jochen Hoff: Es gibt bei Aktien keine linke Gleichmacherei, also gibt es für Sie zwar einen Mittelwert, aber für *meine* Papiere, für deren Auswahl man noch nicht einmal studiert haben musste, genug Rendite, um den Eurowertverlust – der im Übrigen bei bargeldlosen Depot-Geschäften bei meiner Bank so gar nicht zum Tragen kommt – lang wettzumachen. Ich heiße übrigens trotzdem weiterhin Lohmann;-)

Martin
9 Jahre zuvor

Unter dem Link auf seine klassenlose Homepage findet man jetzt Folgendes:

Ups, diesen Inhalt gibt es wohl nicht.

Wir konnten das, was du suchst, leider nicht finden. Eine Suche oder einer der unteren Links hilft vielleicht weiter.

Tja… Ups…

lehmi
lehmi
9 Jahre zuvor

Zu so viel Blödsinn, der hier schon geschrieben wurde, möchte ich nichts mehr hinzufügen!

……Ein Polizeiautofahrer.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Also bei dem Märklindealer meines Vertrauens spielt der Dollarkurs so überhaupt keine Rolle. Wie also kann ich da einen Verlust haben, wenn ich Aktien mit Gewinn verkaufe und den in Märklinwägelchen anlege?

Dieter
9 Jahre zuvor

So schlimm ist es doch nun auch nicht. Klar, kann man seinen Protest anders ausdrücken, aber viel ist doch gar nicht passiert. Klar, muss derjenige haften, der ein Auto anzündet, oder jemanden verletzt.

Rapid130G
Rapid130G
9 Jahre zuvor

Solche Worte von einem „Grünen“ der für Umweltschutz steht, zurück treten soll er! Pfui!

Sebastian
9 Jahre zuvor

Es ist schlimm, weil gewalttätige Idioten einen totalitären politischen Anspruch haben. Das trifft auch auf viele Grüne zu (Stichwort Feminismus, Gender-Ideologie). Schlimm ist, daß unsere Gesellschaft dies eher verharmlost, weil es eben einen linken Anstrich hat, aber ausrastet bei friedlichen Pegida-Demonstranten. Auch aufgrund unserer Geschichte sind wir auf dem linken Auge blind, während das rechte quasi auf Hochtouren arbeitet und alles Mögliche mit dem Vorwurf der Rechtslastigkeit belegt, das linken Ideologen nicht in den Kram paßt. Daraus ist ein regelrechter Denunziationssport geworden. Georg Diez und viele andere linke Journalisten sind ein Beispiel dafür. Man stelle sich mal vor, man würde den Vorwurf der Linkslastigkeit genauso aussprechen und verwenden wie den der Rechtslastigkeit.

Ich bin jedenfalls immer mehr erschüttert ob des Fanatismus extremer Linker, die selbst glauben, sie seien irgendwie emanzipatorisch drauf oder so. Es zeigt sich bei ihnen jedenfalls eine extreme Menschenfeindlichkeit, die man nicht länger verharmlosen sollte, nur weil sie einen linken Anstrich hat.

trackback

[…] Grünes Ratsmitglied: “Brennende Polizeiautos sind ideologisch gesehen eigentlich noch ganz gut ve… (Ruhrbarone.de, 19.03.2015) Bochum: Grüner Finke distanziert sich von sich selbst und unterstützt jetzt Polizei und Bundeswehr (Ruhrbarone.de, 19.03.2015) Debatte -Grüner aus Bochum: „Das sind doch nur brennende Autos“ (WAT 19.03.2015) Proteste – Politiker zu Frankfurt: „Das sind doch nur brennende Autos“ (WAZ 19.03.2015) […]

Malta-Hans
9 Jahre zuvor

@ Jochen Hoff
Lira endete in Malta 1. Januar 2008 nach der Einführung des Euro. Viele Jahre früher endete die italienische Lira. Wissen Sie vielleicht von was Sie reden ???

Rainer Möller
Rainer Möller
9 Jahre zuvor

Tja, Arnold Voss muss hier „seine“ Staatsgewalt verteidigen und Klaus Lohmann seine Rendite. Das macht mir etwas klarer, warum diese beiden sich so oft ereifern.
Die Bourgeoisie muss links werden, damit sie bleibt, wie sie ist!

Arnold Voss
9 Jahre zuvor

Ach Rainer, wo haben sie gelesen, dass das meine Staatsgewalt, bzw. mein Staat ist? Aber mir ist eine Gewalt, die ich als Staatsbürger demokratisch kontrollieren kann, lieber, als die Gewalt der Straße. Egal aus welcher politischen Richtung sie kommt.

Jochen Hoff
9 Jahre zuvor

#41 Arnold Voss

Ach ja es ist schön wenn man träumen kann. Lieber Herr Voss bleiben sie in Ihrem Traum, in dem Sie die Staatsgewalt kontrollieren können und in dem Ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Wachen Sie bitte nicht auf.

In der Realität kontrolliert das große Geld, Wissenschaft, Medien, Banken, Politik und Justiz. Alle Gewalt geht vom Kapital aus und 80 Menschen besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Menschheit und verdoppel diesen Anteil im Moment alle 4 Jahre. Kommen Sie nur nicht in die Realität, wo Sie bei Hartz IV in Sippenhaft genommen werden und ihr Wahlzettel nicht einmal als Lokuspapier taugt, weil man Ihnen einfach brave Parteisoldaten vorschlägt, die alles tun was die Parteispitze will um ihre Pöstchen zu behalten.

Viel Spaß in Ihrem Traum. Bitte wachen Sie nicht auf. Es würde zu schrecklich für Sie sein.

mek
mek
9 Jahre zuvor

Ja, ist denn schon wieder Sommerloch? Totgeschriebene leben bekanntermaßen länger, warum besonders zähe Menschen auch nach derartigen publizistischen Hinrichtungen weiterzetern werden. Wenn sie das auf ihren privaten Blogs tun, ist doch alles gut, wird hierzulande doch genauso gedurft, wie De Maizieres abseitige, vorauseilende beschleunigte Tatbestandsermittlungen vor laufenden Fernsehkameras, oder irre ich? Wenn sich dann noch die grüne Partei die Blöße geben mag, sich öffentlich von Privatmeinungen zu distanzieren haben Presse und Journallie doch eigentlich Zeit für Wesentlicheres, es sei denn, man traut der Gesellschaft diese Übersetzungsleistung in Fragen der Meinungsbildung nicht mehr zu. Was ist nur auf allen hier beteiligten Seiten aus der Prämisse geworden, niemals so tief zu sinken, von dem Kakao, durch den man einen zieht auch noch zu trinken?

unwaehlbar
unwaehlbar
9 Jahre zuvor

Der Mann ist etwas für den Verfassungsschutz (nicht als Mitarbeiter), aber nichts für einen Stadtrat. Ich bin gespannt wie ideologisch vertretbar er es findet wenn Anhänger der Atomenergie ihm aus „Protest“ die Karre anzünden.
Aber mit schönen Bezügen und wohlgenährten Bäckchen kann dieser Vollhorst natürlich fein in seinem Blog den Tastenterroristen spielen. Armseelig…vollkommen unwählbar.

Günter Beyer
9 Jahre zuvor

Ich bin absolut für das Demonstrationsrecht. Aber wenn Randalierer es dazu nutzen, ihren Frust an Privateigentum auszulassen, bin ich der Meinung, da kann man gar nicht Streng genug dagegen vorgehen. Wenn mir einer das Auto anzünden würde, dann gäb es für mich kein halten mehr, bis ich diese Sau in die Finger bekäme und ich weis nicht was ich mit ihm machen würde. Ich weis nur eines, er hätte in Zukunft keine möglichkeit mehr irgend etwas anzuzünden. Denn eins ist klar, die Polizei ist leider nicht im stande dem Normalbürger zu helfen und vor solchen Elementen zu schützen. Dazu ist die Polizei zu sehr unterbesetzt, da auch hier immer mehr eingespart wird. Also muß man sich selber helfen!!!

Frank
Frank
9 Jahre zuvor

Interview einer Demonstration bei WDR 2:
„das hier mit Gewalt demonstriert wird ist nicht in unserem Sinn. Wir kämpfen gegen eine Umverteilung von Reich an Arm……“
Sprachfehler oder den Text nicht richtig auswendig gelernt?
Leider fehlt mir bei den spontanen Interviews solcher ideologisch verblendeten Honks, immer mehr das Verständnis. Für seine Ansichten zu demonstrieren ist gut und richtig, aber was mittlerweile bei Demos passiert ist nicht mehr normal.

Wenn solche Kommunalpolitiker wie Karsten Finke mal in Ihrem Ehrenamt als Stadtrat was vernünftiges machen würden, käme die Kommunalpolitik nicht so in Verruf.
Ich denke die Stadt Bochum hat eigene Probleme zu lösen. Dafür werden die Kommunalpolitiker gewählt. Hoffentlich merken die Wähler dieses Menschen, was sie da in den Stadtrat gewählt haben.

Marme
Marme
9 Jahre zuvor

Interessant wie dumm anscheind intelligente Menschen argumentieren.

Noch ein Polizeiautoinsasse

Ach ja… Die Sonnenfinsternis hat auch die EZB installieren lassen.. Herr Grüner Hinterbänkler ….

Thomas Weigle
Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

@Marme Die Titanic wusste schon 1999: „Dafür haben Sie Geld! Schröder holt Sonnenfinsternis nach Deutschland!“ Allerdings stellt sich die Frage, wieso die Banker die Sonnenfinsternis nicht für Mittwoch bestellt haben.

Harry
Harry
9 Jahre zuvor

Ich bin der Auffassung, dass dieser Mensch einmal prüfen sollte ob er das GG gelesen hat bevor oder als er Politiker wurde!! Grundsätze der Sparsamkeit sind ihm offenbar weltfremd!! Weiterhin vertrete ich die Auffassung, dass brennende Autos nicht unmittelbar politische Äußerungen oder Willensbekundungen darstellen. Wenn dieser Komiker das nächste Mal die Polizei benötigt, in welchem Fall auch immer, sollte diese zu Fuß anreisen, da sie ja keine Autos mehr hat, die brennen ja alle oder sind verbrannt!! Meine persönliche Sicht von diesem Komiker ist: DER HAT IN DER POLITIK NIX ZU SUCHEN und sollte sich einmal um redliche Arbeit mühen. Die Gehälter, auch die der Kommunalpolitiker sind ja recht üppig. Mit redlicher Arbeit verdientes Geld zur Beschaffung von Autos, die dann verbrennen und neu beschafft werden müssen bei einem normalen Gehalt helfen ihm vielleicht in seiner „rechtsstaatlichen“ Auffassung!! Ich frage mich ernsthaft wie solche HILOS (Hilflose Personen) in die verfassungsmäßig festgelegten und garantierten politischen Organe kommen. Ein Bedauern der Fraktion oder wat auch immer ist nicht wirklich tröstlich und beschämt mich (fremdschäm), weil dort offensichtlich keine Intelligenztest vor Berufung ins Amt stattfindet. Aus meiner Sicht ist so eine Wurst verfassungsmäßig als Politiker nicht tragbar!!

Viel Spass beim nächsten Vorkommnis ohne die Polizei, die kann ja ohne AUtos nicht kommen.

Der liebe Harry

Bibi
Bibi
9 Jahre zuvor

Ich bin Polizistenfrau eines Polizisten, der sich aus einem brennenden Polizeiauto in Frankfurt gottseidank retten konnte….Ein Familienvater!!!!! Mir wird kotzübel, wenn ich dann den Kommentar des Herrn Politikers lese und mein Mann hat den Link mittlerweile an alle Kollegen weitergeleitet. In der Hoffnung,dass es möglichst viele Kollegen lesen und vielleicht benötigt der Herr Politiker mal Hilfe von der Polizei und dann erinnert man sich hoffentlich …denn man trifft sich immer zweimal im Leben!!!!

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