Weißrusslands Diktator Alexander Lukaschenko hat eine Gruppe im russischsprachigen Online-Netzwerk vkontakte sperren lassen. Er hat Angst vor arabischen Verhältnissen.
Seit Wochen kommt es in Belarus (Weißrussland) immer wieder zu den friedlichen Massenprotesten gegen den Diktator Alexander Lukaschenko. Organisiert werden sie, wie während des arabischen Frühlings, durch soziale Netzwerke. Vkontakte ist ein russischsprachiges Online-Netzwerk mit über einer Million Nutzern. Dort gibt es die Gruppe „Revolution durch soziale Netzwerke (Belarus)„, in der mehr als 200.000 Mitglieder angemeldet sind. Ihr Ziel: Das Ende Lukaschenkos und Demokratie in Belarus. Diese Gruppe ist seit gestern Abend gesperrt.
Für heute Abend 19.00 Uhr Ortszeit wurde wieder zu einer Demo gegen Lukaschenko aufgerufen. Es könnte sich entscheiden, ob es, wie in Arabien, nun auch einen weßrussischen Frühling geben wird. Oder ob es Lukaschenko gelingt, sich und sein Regime noch einmal zu retten.
Nach der Abwertung des weißrussischen Rubels um 50 Prozent verschlechterte sich das Lebensneveau der Bevölkerung dramatisch. Das Regime von Lukaschenko steht außenpolitisch seit Monaten massiv unter Druck. Die EU verschärfte ihre Sanktionen gegen Belarus. Russland stoppte zeitweilig die Energielieferungen und die russischen Medien haben über die Proteste in Minsk berichtet. Das bedeutet nichts anderes, als dass Lukaschenko auch im Kreml in Ungnade gefallen ist.
UPD:
Der Protest wurde gewaltsam niedergeschlagen. Polizei setzte Tränengas ein. Demonstranten wurden von Männern in Zivil festgenommen und in die Polizeibusse gesteckt (Video).