Hälfte der Bürger erwartet eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage


Die politische Grundstimmung in Deutschland ändert sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht. Auch im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer gibt es nur minimale Verschiebungen – die FDP verliert gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt, die Grünen gewinnen einen Prozentpunkt.

Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, könnten die Parteien demzufolge mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 38 % (Bundestagswahl 32,9%), SPD 14 Prozent (20,5%), FDP 5 Prozent (10,7%), Grüne 18 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 10 Prozent (12,6%). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen ist mit 27 Prozent weiterhin etwas höher als der Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

Die CDU/CSU könnte nach wie vor sowohl mit der SPD als auch mit den Grünen eine Regierung bilden. Ohne die Union könnte aufgrund der derzeit zu erwartenden Mandatsverteilung nur ein Vier-Parteien-Bündnis aus Grünen, SPD, Linke, und AfD regieren.

Frauen, Alte und Menschen auf dem Land besonders pessimistisch 28 Prozent der Bundesbürger (so viele wie noch nie in diesem Jahr) rechnen damit, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland in den kommenden Jahren verbessern werden. 50 Prozent allerdings befürchten eine Verschlechterung, 19 Prozent erwarten keine Veränderung.

Dabei zeigen sich zwischen den Bevölkerungsgruppen teils erhebliche Unterschiede. Kleinstädter sind pessimistischer als Großstädter, Frauen sind besorgter als Männer, Junge sind zuversichtlicher als Alte. Die geringste Hoffnung auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Zukunft hegen Menschen auf dem Lande (23%), westdeutsche Frauen (23%) und über 60-Jährige (24%). In den Großstädten mit über 500.000 Einwohnern sind die Menschen optimistischer – in den westdeutschen Metropolen rechnen 28 Prozent mit einer Verbesserung der ökonomischen Lage, in den ostdeutschen Großstädten Leipzig und Dresden sogar 31 Prozent.

Insgesamt allerdings sind die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen geschrumpft. Ostdeutsche haben in den vergangenen Jahren pessimistischere Wirtschaftserwartungen gehabt als ihre westdeutschen Landsleute. Das hat sich weitgehend angeglichen. 30 Prozent der Ostdeutschen und 27 Prozent der Westdeutschen rechnen derzeit mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, jeweils 50 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.

Bei Männern und in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen ist die Zukunftserwartung nicht ganz so pessimistisch. 46 Prozent der ostdeutschen und 44 Prozent der westdeutschen Männer sowie 42 Prozent der westdeutschen und 37 Prozent der ostdeutschen Jungen erwarten, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in den kommenden Jahren verschlechtern.

Besonders negative Erwartungen haben die Anhänger der Linken und vor allem der AfD – wobei sich diese beiden Gruppen in Ost- und Westdeutschland jeweils deutlich unterscheiden. Von den Linken-Anhängern befürchten 49 Prozent im Westen und 57 Prozent im Osten, dass die ökonomischen Verhältnisse sich verschlechtern werden. Von den AfD-Anhängern erwarten 61 Prozent im Osten und 80 Prozent im Westen, dass die Wirtschaft sich negativ entwickeln wird.

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