Auf seiner vorgestrigen Sitzung hat der Studierendenrat der Martin-Luther-Universität in Halle den Arbeitskreis Antifaschismus aufgelöst. Im Auflösungsantrag wurde dem Arbeitskreis Transfeindlichkeit und ein zerrüttetes Verhältnis zum Studierendenrat unterstellt. Anlass für die Antragsteller waren zwei Vortragsveranstaltungen zu Ausprägungen des Transaktivismus im Herbst des vergangenen Jahres.
„Unsere Referenten und wir haben immer wieder artikuliert, dass wir die Diskriminierung von Transpersonen verurteilen. Zum Verhängnis wurde uns aber die Kritik des Transaktivismus, was keineswegs transfeindlich ist“, sagt Anja Kleinky vom AK Antifa.
Über den Auflösungsantrag wurde nun unter zweifelhaften Bedingungen entschieden. „Die Ladungsfrist für die gestrige Sitzung war zu kurz, die Öffentlichkeit wurde von der Onlinesitzung ausgeschlossen, viele unserer Mitglieder wurden somit auch ausgesperrt und über den Antrag durfte nicht diskutiert werden. Auch bei einem vorangegangenen Gesprächsverfahren mit uns ignorierte der Studierendenrat seine eigene Geschäftsordnung. Der Stura als gewähltes Gremium der Studierendenschaft geht hier alles andere als demokratisch vor“, fasst Kleinky zusammen.
Der AK Antifa wurde vor 27 Jahren gegründet und hat sich seither kontinuierlich gegen antiaufklärerische Tendenzen von rechts, links und anderswo eingesetzt. Allein seit 2017 organisierte er fünfzig bis sechzig Veranstaltungen: von einer Ausstellung zur Gründung Israels (zusammen mit der Jüdischen Gemeinde Halle) über Tagesseminare, Filmvorführungen bis zu Konferenzen und Vorträgen. Der AK Antifa war damit nicht nur der älteste Arbeitskreis des Stura der Uni Halle, sondern wohl auch der aktivste.
Ein ausführliches Statement des AK Antifa ist online auf Facebook zu finden: facebook.com/agantifaschismus
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