Halloween: Drei Thesen zum großen Kürbis – Eins

Halloween dräut. Die Nummer vom großen Kürbis also.

Halloween. Das ist zum einen die Marketingabsatz-Nummer, die die US-Amerikanische Kürbisindustrie erfunden hat, wie seinerzeit in den Vereinigten Staaten die Muttertagsindustrie erfunden wurde, um an einem bestimmten Tag der Mutter ein Geschenk zu machen, weil die rabottete ja so viel mit den Kids und im Haushalt und mit den Kids und dann müsse ein Gedenk und ein Gedenktag her. Geschäftstüchtig.

Genauso ist das mit dem Kürbis.

In den sechziger Jahren sprachen sich so Marketingmanager, Werbefilmer, die alle Billy Wilder-Filme, also vor allem diesen: Some Like It Hot, übrigens der beste Film der Welt,  im Herzen bewegt haben in einer kladenstinen Konferenz aus dazu , zu einem  Brainstorming, mit zu der Frage, in Hollywood, sie wollten scheffeln:

Wie kann man diese langweiligen, diese voll zugewasserten Pflanzen, die fader schmecken als selbst eine Zuckermelone, also diesen voll blöden Kürbis verkaufen?

Trimmen wir das Ding auf niedlich und magisch – und machen wir einen Kult draus, war die Antwort.

„Aber das reicht noch nicht“, sagte einer der Marketingkrieger, von Fox-TV-, dem Pro-Vietmamesen-Sender, der damals Nixon unterstützt hatte, in den US, der einzige Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dem eine Amtsenthebung drohte. Soviel zur Kürbis-Kamapgne und Nixon.

Und während also Muhammad Ali den Rumble in the Jungle gewann, brach der Kürbiskult sein weites Feld. Und das mit Schmackes. In vielen kleinen TV-Sendern wurden Spots der Kürbisindustrie geschaltet, es wurde ein Kult geboren, der hieß Halloweeen. Bruhaha.

Aber der Halloweeenkult war eher als kinderkompatibel gedacht, eher so niedlich wie der Christkind-Kult, Grauselinchen ohne Horror, Trick or threat.

Übrigens ist es auch völkerkundlich gesehen ganz seltsam, daß es in bestimmten katholischen Sprengeln des aufgeklärten Deutschlandes diesen Trick or threat-Kultus gibt.

In der grundgängig katholischen Zechenstadt Kamp-Lintfort heißt der Hexenreim der Süßgkeiten abfordenden Kinder, die im Falle der Verweigerung mit dem Teufel im Bunde Flüche aussprechen etwa:

Gipp mir nicht zu wenig, gipp mit eher  zu viel, sonst geb ich die eins mit dem Besenstiel.

Nun ja, der Fluch des Satans verselbständigte  sich,

und mittlerweile trage selbst ich ganz dick Schminke in blutrot und schwarz am 31. November,  und das T-Shirt des Folterknechtes aus Hostel. In der Nacht auf dem Brocken, auf den Extern-Steinen, aber das ist ne andere Geschichte., vielleicht These drei: Kinder mit schwachem Über-Ich wollen Stärke in der Gruppe spüren. Und auf Dicke tun.

Während sich meine Pachtwork-Töchter sich schon seit dem Frühherbst auf irgendeinen geheimen Hexenreigen (Bibi Blocksberg, Oberstufe) vorzubereiten scheinen mit einem Eichhörnchen-Skelett auf den Ponysatteln und ich will diesen Hexenfluch gar nicht kennen ..

Also – These Eins:

Der Kult der großen Kürbis‘ ist ein emanzipatorischer Kult und Charles M. Schulz sein Prophet.

Morgen, wenn ich Bock hab: Mit Anekdoten. Das Prinzip Kawai in der Gruselkunst des zeitgenössischen japanischen Comics.

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14 Jahre zuvor

hallo wien!

dem tag entsprechend möchte ich
die österreicher grüßen
die städte dort sind königlich
man legt sich gern zu füßen

ich sage: servus klagenfurt!
und küss die hand von bregenz
salute, graz, du goldgeburt
erfreue dich des segens!

ciao, villach! gott zum gruße, linz!
ich will nie wieder weiterziehn
die hauptstadt allen lebenssinns
umarm ich zärtlich: hallo wien!

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