Hascher, Hartzer, Hausmusik: Neue Denunziationstipps für den Kölner Pietcong

dom_koelnDas ist modern: Online können Kölner bei der Stadt Kneipen anzeigen, die gegen das Rauchverbot verstossen. Eine  schöne Idee, mit welcher der  alten Tradition der Überwachung der Menschen  durch ihre Nachbarn wieder neues Leben eingehaucht wird. Wir haben ein paar Ideen für das rot-grün regierte Köln, diese Methode noch etwas auszuweiten. Denn es sind nicht nur Raucher, die sich den Regeln von Mutter Staat widersetzen…

Hascher
Im  Park sitzen Menschen mit Wursthaaren und Basecaps und lassen eine dicke Zigarette kreisen? Aus der Nachbarwohnung riecht es süßlich? Da könnten Hascher am Werk sein. Könnte man schön  online anzeigen…

Hartzer
Der Nachbar bekommt Hartz 4, hat aber ständig Besuch, der im Haus nicht angemeldet ist. Kann gut sein, dass da eine geheime Bedarfsgemeinschaft haust. Könnte man schön  online anzeigen…

Ketzer
In der Fastenzeit dringen Bratendüfte aus dem Haus nebenan? Das schadet nicht nur dem Klima, sondern verstösst gegen die Grundsätze des katholischen Glaubens. Könnte man schön online anzeigen…

Hausmusik
Musik – in der Ruhezeit und  nach 22.00 Uhr? Auch die Taliban wissen, dass das nicht geht. OK, eine Steinigung für solch üble Gesellen ist in Deutschland noch nicht durchzusetzen, aber auch das könnte man schön anonym online anzeigen…

Müllvandalen
Der Joghurtbecher im Restmüll, die grüne Flasche im Weißglascontainer und die Bananenschale in der Papiertonne. Müllvandalen haben keine Hemmungen, Mutter Erde zu schänden und sollten online angezeigt werden können…

Zahnfrevler
Noch immer versündigen  sich Eltern gegenüber ihren Kindern durch das Mitgeben von Süßigkeiten als Pausenbrotbeilage. Den Kindern werden bald alle Zähen ausfallen und sie werden dick und bekommen Diabetis. Und wer muss das alles bezahlen? Die ordentlichen, verantwortungsvollen und ökologisch bewusst lebenden Menschen. Ein guter Grund für eine  Anzeige…

Gammler
Schon Freddy sang „Ihr lungert herum in Parks und in Gassen, wer kann eure sinnlose Faulheit nicht fassen?“ Wäre es nicht schön, wenn sanfter Druck Gammler dazu bringen würde, ein freiwilliges soziales- oder ökologisches Jahr zu absolvieren? Eine Online-Anzeige könnte motivierend sein….

Asylbewerber
Dunkelhäutige Menschen gehen im Haus nebenan ein und aus? Auch mit Einkaufstüten? Fremdländische Gerüche dringen aus der Küche? Könnte sein, das abgelehnte Asylbewerber einen Unterschlupf gefunden haben. Ene Online-Anzeige sorgt für schnelle Klärung.


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Helmut Junge
Helmut Junge
11 Jahre zuvor

Ich habe mir das Formular durchgelesen und verstehe den Hinweis auf die SSL-Verschlüsselung in etwa so:
Frustiger, Du magst einen Wirt nicht? Und Du traust Dich nicht, ihm das direkt mitzuteilen?
Mit unserem Extrasevice für die/den besorgte(n) BürgerIn geben wir Dir die Gelegenheit, diesen online und selbstverständlich unter SSL-Verschlüsselung und vollkommen anonym den Behörden zu melden und ihm einen beliebigen Ärger zu bereiten. Du trittst dann nicht mehr weiter in Erscheinung, denn den Rest erledigen wir.

Nansy
Nansy
11 Jahre zuvor

Vielleicht sind die Kölner auch nur besonders gute EU-Bürger, denn die EU hat ja schon im Jahr 2010 ihre Ideen zur „Durchsetzung“ des Rauchverbotes vorgelegt – inclusive Raucherpolizei, Aschenbecherverbot und Denunziantentum:

Vorgeschlagen wurde: „Die Pflicht, eindeutige Schilder an Eingängen oder anderen geeigneten Stellen anzubringen, die darauf hinweisen, dass Rauchen nicht gestattet ist. Das Format und der Inhalt dieser Schilder sollten von den Gesundheitsbehörden oder anderen Regierungsbehörden festgelegt werden, und es kann eine Telefonnummer oder ein anderes für die Öffentlichkeit nutzbares Verfahren angegeben werden, um Verstöße zu melden, sowie der Name der für das Gebäude zuständigen Person (Blockwart?), an die Beschwerden gerichtet werden sollten“

Weiterhin sollten die EU-Staaten ein System für die Überwachung des Rauchverbotes und die strafrechtliche Verfolgung von Verstößen einrichten. Empfohlen wurde „der Einsatz von Inspektoren oder Durchsetzungsbeauftragten“. Sie sollen auch „unplanmäßige, unangekündigte Kontrollen“ durchführen.

https://www.bild.de/politik/2010/polizei/raucher-polizei-aschenbecher-verbot-schauprozesse-11271260.bild.html

Also alles schon mal „angedacht“ worden – Rot/Grün ist von diesen Ideen inzwischen ja nicht mehr weit entfernt….

Frank
11 Jahre zuvor

Fehlt noch das Formular für die Anzeige nicht-veganer
Putzmittel?

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