Nein, wirklich überraschend kam es nicht, dass der FC Bayern München sein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten aus Dortmund gestern zum Abschluss des achten Spieltages in der Fußball-Bundesliga gewonnen hat. Was aber sehr wohl unerwartet kam, das war die Höhe des Erfolges mit dem der Ligaprimus seinen aktuell schärfsten Verfolger mit 5:1 (2:1) in die Schranken wies, und damit alle Fußballfreunde, welche auf einen spannenderen Verlauf der Meisterschaft in diesem Jahr enttäuschte.
Es sieht, mit nun bereits sieben Punkten Vorsprung, nach gerade einmal acht Runden, erneut schwer nach einen Durchmarsch für den Rekordmeister aus. Eine Tatsache, die aktuell mal wieder für heftige Debatten über die drohende (bzw. real wohl schon längst existierende) Langeweile in Deutschlands höchster Fußballliga sorgt.
Und während sich Fußballfreunde von Flensburg bis Freiburg nun aktuell grämen, dass die Meisterschaft wohl in den nächsten Jahren kaum noch Spannung bereithalten dürfte, da die Bayern ja aktuell nicht nur den BVB so deutlich deklassiert haben, sondern ja auch ihre anderen Heimspiele, mit der Ausnahme des Augsburg-Spiels, allesamt deutlich dominierten, gerade auch in den Spielen gegen ihre ärgsten Verfolger, so wie auch beim 5:1 gegen Vizemeister Wolfsburg, ihre Überlegenheit ausspielten, freuen sich nur einige Bayernfans über die Dominanz ihres Teams.
So jubilierte der User`rote power` heute Nacht hier im Blog mit seinem Kommentar „Das war schon ziemlich geil, was da in München abging. Sollte alle aus dem Pott, die Höhenflüge hatten mal wieder erden. Ob die Bundesliga spannend ist, interessiert doch keine Sau. Hauptsache Bayern wird Meister.“
Eine bemerkenswerte Aussage. Aber ist dem wirklich so? Ich denke ganz objektiv: NEIN! Dem ist ganz und gar nicht so. Und das werden auch Offizielle des Clubs wohl nicht so sehen. Denn natürlich kann es für die Liga und damit auch am Ende für den FC Bayern selber nicht gut sein, wenn immer der gleiche Club die Tabelle anführt. Aus Fansicht mag das kurzfristig das größte Glück sein, doch das ist eben auch dann nur kurzfristig wirklich befriedigend. Natürlich freut man sich, wenn das eigene Team am Ende den Titel gewinnt. Ist ja logisch. Und auf den ersten Blick soll das natürlich auch immer der Fall sein. Klar!
Ging mir mit meinem BVB ja im Grunde auch schon immer so. Viele tolle persönliche Erinnerungen an die Titelserien Mitte der 90er-Jahre und zu Beginn dieses Jahrzehnts stammen eben auch gerade aus dieser Zeit.
Aber wenn man mal ganz ehrlich ist, der erste Titel nach ein paar Jahren Pause ist doch immer der schönste und der emotionalste. Schon die Titelverteidigung war mit dem BVB niemals so aufregend wie die Meisterfeier im Jahr zuvor.
Kein Wunder also, wenn bei den offiziellen Meisterfeiern in München kaum noch 30.000 Leute den Weg zum heimischen Marienplatz finden. Kein Wunder, dass Pokalsiege kaum noch eine eigene Feier wert sind. Es würde wohl schlicht niemand mehr deshalb in die Münchener Innenstadt kommen.
Ist das dann toll? Ist das erstrebenswert? Ich denke: NEIN!
Und auch die Bayern-Fans hätten an Titeln doch wieder deutlich mehr Spaß, wenn sie nicht ständig als Selbstverständlichkeit gelten würden, wenn sie nicht quasi bereits erwartet würden. Und das meine ich ganz ehrlich, und auch ganz ohne Neid. Ich würde solche Verhältnisse für ‚meinen‘ BVB nicht haben wollen. Ein Titel alle paar Jahre ist viel schöner, viel wertvoller.
Gut erinnere ich mich noch an das Jahr 2007, als ein Freund von mir, der in Nürnberg lebt, mit seinem 1. FC Nürnberg Pokalsieger wurde. Es war der erste große Titel, den der damals auch schon fast 40-jährige mit ‚seinem Club‘ jemals miterlebt hatte. Wie der damals abging, wie der gejubelt, wie begeistert er mit seinen Freunden und Kollegen diesem Erfolg gefeiert hat. Unvergesslich, auch für mich.
Solch ein Erlebnis dürften Fans des FC Bayern doch gar nicht kennen. Nicht einmal ein Champions League-Sieg vermag noch diese ursprüngliche Freude bei diesen auszulösen. Dort ist alles schon irgendwie Routine.
Und nein, dass ich das heute hier schreibe, das hat gar nichts mit ‚Verbitterung‘ über die gestrige Niederlage meines Lieblingsvereins zu tun.
Denn natürlich ist es gar nicht gut für die Bundesliga, wenn ein Team immer vorneweg läuft. Das ist auch nicht schön, wenn es das ‚eigene‘ ist. Auch aus wirtschaftlichen Gründen natürlich letztendlich nicht. Denn wer interessiert sich zukünftig noch für die Bayern-Spiele in diesem Land, wenn eh klar ist, dass nicht einmal ein sportlicher Ausrutscher die Liga wieder spannend machen wird. Wohl am Ende nicht einmal mehr die Bayern-Fans, deren Arena ja auch nicht umsonst als eine recht stimmungsarme im Lande bekannt ist. Große Emotionen löst ein Seriensieger und ‚Dominator‘ der Liga eben nicht mehr aus. Und warum hat die Partie gestern die Massen so fasziniert? Nicht wegen des FC Bayern, sondern weil fast alle ’neutralen‘ Fans gestern dem BVB die Daumen gedrückt haben, eben weil sie mal wieder mehr Abwechslung an der Tabellenspitze sehen wollen. Ganz einfach!
Und so gesehen war auch der gestrige Abend nicht nur ein sportlicher Tiefschlag für die Dortmund-Fans, sondern eigentlich für die ganze Liga. Indirekt auch für die Bayern-Fans natürlich, obwohl einige mir das heute so sicherlich nicht glauben werden. Aber wenn sie mal tief in sich schauen, dann werden auch sie grundsätzlich zustimmen müssen, denke ich.
Haha witzig, dass du dich ob meiner kleinen Provokation zu einem eigenen Artikel inspiriert siehst.
Dein Denkfehler (und der zahlreicher anderer Fußballfans) ist einfach, die Art und Weise wie man eine Meisterschaft oder seinen Verein zu feiern hat.
Das sieht man schon alleine in den einschlägigen Foren, wenn manche sich bei einer 5:1 Niederlage dann nicht zu blöd sind, die "fehlende" Stimmung oder Variabilität der Gesänge zu monieren?
Aber aufgesetzt YNWA singt halt nicht jeder.
Das ist dieses altmodische und eher peinliche Denken, "echte Fans" zu sein. Das ist doch nur Image. In diesem Sport geht es um Leistungen und Ergebnisse.
Auf dem Platz stehen immer noch die Spieler und nicht die Zuschauer. Sonst würde ja Schalke oder Köln Meister werden.
Insofern sollte jeder, der sich auch nur im Entferntesten für Fußball interessiert, eigentlich wöchentlich sabbernd vor der Glotze oder dem Tablet sitzen, ob der Demonstrationen der Spielkultur, die man von den Bayern momentan geliefert bekommt.
Es ist halt das eine, sich für den Sport zu interessieren wie zb ich und etliche Bayernfans und das andere Fan einer Fankultur zu sein und sich die Unleistungen seines Vereins und seiner Verantwortlichen schönzureden, weil man doch am Ende lauter gesungen hat.
Lustigerweise sieht das wohl euer Trainer ähnlich. Der würde sicherlich jederzeit mit Pep tauschen wenn er könnte.
So geil ist die Borussia dann doch nicht.
@rote power: Nein, Du scheinst mir das nicht zu verstehen. Es geht mir gar nicht um Bayern und den BVB konkret, sondern um eine grundsätzlich bedenkliche Entwicklung, welche nicht gut für den Sport, die Liga, das Geschäft und damit letztendlich auch nicht für die Vereine, für alle Vereine, sein kann. Ich vermag dabei durchaus losgelöst von den Clubs zu argumentieren. Ich möchte auch den BVB nicht in der Rolle der Bayern sehen. Kurzfristig möchte jeder maximalen Erfolg. Auch ich würde mich als Bayern-Fan heute freuen. Ist doch verständlich und auch logisch. Jedes Wochenende soll die eigene Mannschaft möglichst gewinnen. Sonst bräuchte man ihr ja auch nicht die Daumen zu drücken. Aber insgesamt ist es eben nicht gut, wenn immer der gleiche Club gewinnt. Und das merkt man den Bayern-Fans eben aktuell auch schon an, weil nach einer gewonnenen Meisterschaft in München spontan maximal noch ein paar dutzend Fans auf die Straße strömen. Ist das nicht grundsätzlich sehr schade?
Ich hab dich schon verstanden und kann dies auch ohne die FCB<>BVB-Brille betrachten.
Wieso sollte das schade sein? Gewinnen die Bayern deswegen heuer weniger?
Ich halte das eben für Quatsch, da ich auch langfristig hier kein Problem für Bayern sehe. Diese "Langeweile" gibt es in Spanien seit Jahren (auch wenn da 2 solche Teams gibt) und da beschwert sich auch keiner und es funktioniert weiter.
Bayern ist eben ein eigener Faktor losgelöst von der Bundesliga. Der Erfolg erhält sich somit selbst, ohne von der Konkurrenz oder Nichtkonkurrenz abhängig zu sein.
Insofern sehe ich nicht, wie sich die angeblich fehlende Euphorie auf Siege oder Erfolge, auf diese tatsächlich auswirken sollte. Das mag von einem "Oldschoolfan"standpunkt aus traurig sein, aber dieser zählt halt nicht im Business.
Der Asienmarkt ist riesig, wie ja vor der Saison gesehen. Also bleibt auch das immense Sponsorenpotenzial, egal ob man in Deutschland die Liga langweilig findet.
Es liegt ja nicht am FC Bayern, dass die Liga so scheiße ist. Die sind nicht dran Schuld, wenn Schalke zu Hause gegen Köln patzt, oder Dortmund sich gegen Hoffenheim nur ein Unentschieden erzittert. Also zieht das Argument irgendwie nicht, dass es problematisch ist, wenn einer immer gewinnt. Die anderen müssen einfach aufhören nicht zu gewinnen.
@rote power: Das ist ja auch wieder ein anderes Thema. Natürlich können die Bayern nichts dafür, wenn sich die potentiellen Konkurrenten zu viele Ausrutscher leisten. Da kann man den Bayern schlecht einen Vorwurf draus machen. Und das tut meiner Beobachtung nach ja auch niemand. Aber man könnte schon mal überlegen, welche Möglichkeiten es gibt den Wettbewerb zu stärken. Ich komme ja aus dem US-Sport, habe über 10 Jahre lang über die NHL berichtet. Dort gelingt es auf beeindruckende Art und Weise die Liga spannend zu halten. Dort kann auch ein Team von unten innerhalb weniger Jahre zu einem Titelkandidaten werden. Natürlich kann man die Spielregeln von dort nicht alle hier einfach so übernehmen, und das wäre ja wohl auch nicht ratsam. Aber ein paar Gedanken über die Zukunft der hiesigen Bundesliga sind aktuell ja wohl ganz angebracht. Man wird sehen, dass es auch den Bayern auf Dauer nicht gut bekommen wird, wenn sie ständig mit 20 Punkten Vorsprung Meister werden. Und wenn man will, dann sieht man das auch jetzt schon. Die deftigen Klatschen zuletzt in der CL, wenn es um die Wurst ging, waren ja wohl auch kein Zufall.
"Das ist doch nur Image" – Richtig, in München halt ein Wisostudis-Alkoholikertreffen in albernen Lederhosen von ein paar versprengten Nicht-Münchnern;-)
Aber solange mit solchen Diskussionen das Feindschafts-Image zwischen Dortmundern und Bauern aufrechterhalten wird, ist doch alles gut;-)
Jo die "heftigen Klatschen" waren vor allen Dingen der Verletzungssorgen zu verdanken. Und gegen Real Madrid hat man es halt nicht auf die Reihe bekommen ein Tor auswärts zu schießen, obwohl man klar besser war. Passiert im Fußball immer wieder. Im Rückspiel dann 2 Standards und die Sache ist durch. So schlecht ist Real dann ja auch nicht. Ich glaub die haben sogar gewonnen in dem Jahr…
Mit Martinez, Ribery und Robben oder ohne Messi, Neymar und Busquets sieht das Barcaspiel doch ebenso ganz anders aus. Die Ligasituation hatte damit wenn überhaupt sehr wenig zu tun, auch wenn das die Medien alle suggerien wollten.
Hat man ja in der Triplesaison auch gesehen, dass es nicht daran lag die "Spannung" zu halten. Sondern einfach nur ein fitter Kader und am besten noch Probleme bei der Konkurrenz vorhanden sein müssen, dann entscheiden die Mannschaften auf dem Niveau diese Spiele nämlich ziemlich souverän für sich.
Mir fiele nur ein, die 50+1 Regel zu überdenken. Aber Milliärde aus Malaysia oder den Golfstaaten will ja auch keiner.
Das Einzige, was evt. hilft: Die nächsten Saisons einfach die Bayern schon am ersten Spieltag (also Freitag abend wg. Meister) mit Blümkes, Konfetti und Schale überschütten, heftig gratulieren (evt. auch schon zum CL-Sieg) und danach komplett ignorieren, vielleicht sogar mit Migräne-Epidemie-Entschuldigungen bei Bayern-Punktspielen und simples Abschenken am grünen Tisch. Wenn die Medien mitziehen und statt Spielberichten nur noch Bilder vom Rathausbalkon mit der letzten Schalen-Überreichung zeigen, löst sich der Club aus Frust einfach auf. Oder spielt nur noch Basketball in China.
Da mich gerade schon jemand aktuell per E-Mail direkt auf das Thema US-Sport angesprochen hatte, hier ein Link zu einem älteren Text von mir dazu, wie man dort u.a. die Spannung in der Liga hochhält.
Vielleicht interessiert sich ja noch jemand dafür:
https://www.ruhrbarone.de/langeweile-in-der-fussball-bundesliga-koennte-das-draft-system-helfen/62583
Wenn ich demnächst einmal wieder mehr Zeit dafür habe, dann greife ich das vielleicht noch einmal aktuell etwas ausführlicher auf.
Kann das eigentlich sein, dass der FC Bayern seit einigen Jahren Trolle beschäftigt, um im Netz nach Artikeln zu suchen, die den FC Bayern thematisieren und dort dann Kommentare pro Bayern abzugeben? Hier war doch schon mal so ein obskurer Bayern-Kommentator. Auf jeden Fall zeigen die Kommentare des Users oben, was typisch ist fürs Bayern-Fan-Denken: es geht immer nur um Erfolg, das will man sehen. Was übrigens bedeuten würde, das der Fußball auch ruhig nicht schön sein könnte, wenn die Bayern nur Erfolg haben (so viel zu dem Kommentar mit dem sabbernd vorm TV). Typisch langweiliges Opportunisten-, Konsensfan- und Pseudo-Expertentum. Es geht bei der Zerstreuung durch den Fußball vor allem um die Kultur, das Drumherum, den Unterhaltungswert durch Anekdoten und Ereignisse, das Leben im Stadion… und das alles liefern die Bayern eben nicht.
die diskussion ließe sich ja noch ausweiten und auf einmal stehen bayern und der bvb auf der selben seite – ist es nicht langweilig, dass immer die selben vereine (mit zufälligen einsprengseln) auf den ersten plätzen stehen, mit spielern, die sich andere vereine nicht mal leisten können… etc.pp.
ich jedenfalls gehe inzwischen lieber zum amateurverein um die ecke, da kann ich mir sogar den eintritt leisten, die spieler und spielerinnen lieben ihren sport und freuen sich sogar über zuschauerInnen. also glotze aus – stadion an http://gasa.blogsport.de/
@egal: Auch das. Vor diesem Hintergrund macht ein Draft-System nach US-Vorbild durchaus Sinn. Denn dann kann der schlechteste Club der Vorsaison sich den talentiertesten Nachwuchsspieler aussuchen usw., was natürlich seine Zukunftsperspektiven verbessert. Aber das ist hier in Europa natürlich nicht so einfach zu realisieren. Arbeitsrechtlich schwierig, und bei Auf- und Abstieg natürlich auch.
@John Süß dein Traditions und feeling und was weiß ich gelabber. Interessiert nur niemand. Klar geht es um Erfolg und um Geld verdienen und sonst geht es um nix. Das ist ein Milliarden Geschäft. Zu vermuten da müssten irgendwelche Gefühle rein spielen ist einfach nur lächerlich. Wie oben schon gesagt: Was kann Bayern dafür, dass die anderen zu scheiße sind zu gewinnen oder Meister zu werden? Soll man Bayern zu Beginn der Saison 20 Punkte abziehen nur damit ihr euren Traditions Arbeiterverein und was weiß ich für Kindergarten Quatsch ausleben könnt?
Klar ist es ein Geschäft. Aber eben auch Unterhaltung und Hobby für Millionen. Da sollte man schon etwas anders mit umgehen und anders argumentieren als mit bzw. bei einem 'normalen' mittelständischen Unternehmen o.ä..
@ichoderdu: Du hast meinen Kommentar gar nicht richtig gelesen, wie es scheint. Dass es ein Geschäft ist, in dem Erfolg angestrebt wird, habe ich nicht bestritten. Und auch von Tradition z.B. habe ich nichts geschrieben. Aber das solche Faktoren niemanden interessieren, ist einfach Unsinn, sonst wäre bspw. Schalke 04 nicht der fünftgrößte Verein der Welt. Und außerdem habe ich auch gar nix gegen den Erfolg der Bayern gesagt, sondern nur eine kleine Interpretation des Bayern-Fantums abgegeben. Aber viel Spaß dann weiter in deinem aalglatten Leben auf der Tribüne der Allianz Arena neben dem Direktoren-Ehepaar, dem Fünfjährigen, der noch nichts anderes kennt als Bayern oder den ganzen Menschen, die durch ihre Beziehungen zu einer Bayern-Sponsoren-Firma an Karten gekommen sind – falls du überhaupt schon mal im Stadion warst. Es ist zu mühselig mit Bayern-Fans zu philosophieren, den meisten unter ihnen fehlt die Grundlage, dass andere Denken zu verstehen, geschweige zu akzeptieren.
@Robin: Den US-Sport in irgendeiner Hinsicht zum Vorbild nehmen, halte ich für keine vielversprechende Idee. Zumal ein Draft-System das grundlegende "Problem" nicht aus der Welt schafft.
@John Matrix: Nein, alleine löst es das Problem sicher nicht. Aber zusammen z.B. mit einem Salary Cap würde es die Rahmenbedingungen der Clubs angleichen helfen. Natürlich ist das nicht sehr realistisch, da es ja europäisch gemacht werden müsste, da die Konkurrenz inzwischen ja den Europapokal einschliesst. Und das wird so nicht gehen. Aber in diese Richtung wird man grundsätzlich denken müssen, wenn sich die Schere nicht noch weiter öffenen soll. Denn das tut sie aktuell. Auch durch die Fernsehgelder usw.. Und natürlich nicht nur an der Spitze. Es ist ja auch Tatsache, dass in den Relegationsspielen zwischen Liga 1 und 2 inzwischen schon keine wirkliche Chancengleichheit besteht. Das Thema ist komplex. Aber irgenbdetwas muss passieren, wenn es nicht noch langweiliger werden soll im Spitzenbereich.
@ #12 ichoderdu: Richtig, wenn Tradition und Leidenschaft fehlen, dann bleibt dem bayrisch-großkopferten Steuerhinterzieher wenigstens noch das Geld, was er dem Staat geklaut hat;-)
@Robin: Die Entwicklung, ob die Schere wirklich weiter auseinander geht, ob es immer langweiliger werden wird, muss erst mal abgewartet werden. Bisher ist Bayern auch in den 70ern, 90ern oder 00ern 3mal hintereinander Meister geworden und dann gab es wieder andere Zeiten. Bisher bringt den Engländern das große Geld wenig. Zu jedem Trend gibt es immer einen Gegentrend bzw. eine Antwort. Ich sehe das Thema einfach (noch) nicht so dramatisch, wie es diskutiert wird. Spitzenteams, die den meisten Erfolg einheimsen gab es immer. Und dazwischen wurde aber auch Klautern als Aufsteiger mal Meister. Ich plädiere viel mehr dafür, dass etwaige Regeln im Fußballgeschäft endlich konsequenter festgesetzt und eingehalten werden (auch wenn Real Madrid und Barcelona dann wohl als Vereine nicht mehr existent wären). Eigenarten des US-Sports als neue Modelle im europäischen Fußball sehe ich einfach schon aufgrund der Tatsache nicht, dass es in den USA kein vergleichbares System von Amateursport und Nachwuchsarbeit der Vereine gibt, dort alles über die schulische und akademische Ausbildung funktioniert.
Vielleicht findet eine spannende Neustrukturierung der Liga erst gar nicht auf dem Platz, am Transfermarkt oder in der Kabine statt: http://www.derwesten.de/wirtschaft/vw-chef-mueller-stellt-engagement-im-fussball-infrage-id11163780.html
Da wären neben Ingolstadt (über Audi) halt besonders Wolfsburg, aber auch der FCB (ebenso über Audi) betroffen.