Haus in Dortmund besetzt. Räumung um 2 Uhr

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Eine Woche vor Beginn der „Freiraumtage„, mit der die Dortmunder Gruppe Avanti auf ihre Forderung nach einem sozialen Zentrum aufmerksam machen will, hat eben diese Initiative heute Abend ein Haus in der Dortmunder Nordstadt besetzt.    Das Gebäude lieg an der Bornstraße.

Bereits im vergangenen Jahr besetzte Avanti zwei Häuser in Dortmund, die beide schnell wieder geräumt wurden. Auf Indymedia veröffentlichten die Besetzer mittlerweile eine Erklärung:

Update: 00:00Uhr

Die Kundgebung vor dem besetzen Gartencenter findet weiterhin statt. Der Besitzer des Gebäudes soll die Verhandlungen über eine Nutzung durch die Besetzer schnell abgebrochen haben. Vor Ort ist die Situation ruhig. Die Kundgebung wird von zwei Streifenwagen bewacht.

Update: 02:00 Uhr

Gegen 1:20 beendeten die Unterstützer ihre Kundgebung vor dem besetzten Gartencenter. Kurz darauf traf der private Sicherheitsdienst des Gebäudes ein und sperrte die Tür zum Hof auf. Die Polizei räumte darauf das Gebäude, dabei wurden Türen eingetreten. Die Besetzer schafften es, das Gebäude zu verlassen, und kündigen spannende „Freiraumtage“ an.

Wir haben da mal wieder was besetzt: Am Freitag, 11. März 2015, haben wir das ehemalige Gartencenter in der Bornstraße 245 in der Dortmunder Nordstadt besetzt. Ab jetzt ist hier kein trister leerstehender Glasbunker mehr, sondern ein Soziales Zentrum.

Dieser Besetzung gehen in Dortmund zwei weitere voraus. Im August 2014 wurde die ungenutzte Albertus-Magnus-Kirche in der Dortmunder Nordstadt besetzt. Innerhalb von sieben Tagen entstand ein breites Netz von Aktivist_innen und Unterstützer_innen, die Nachbar_innen der Kirche halfen mit bei der Gestaltung des Gebäudes, und ein breites Angebot an Kunst und Kultur für alle fand großen Anklang. Als die Besetzer_innen nach sieben Tagen von der Polizei aus dem Gebäude geräumt wurden, war – schwuppsdiwupps – die nächste Besetzung im Gange: Im Oktober besetzten Aktivist_innen die entweihte neuapostolische Kirche, ebenfalls im Norden Dortmunds. Nachdem die Cops der Besetzung schon nach wenigen Stunden ein Ende bereiteten, war uns klar: Dann kommen wir eben wieder!

Bescheiden ist Avanti nicht. Ziel ist  es offenbar eine „Alternative zu diesem Schweinesystem zu schaffen„, wie es in der Erklärung heißt. Die Revolution hat also heute Abend in der Dortmunder Nordstadt begonnen. Damit hätte man heute Morgen sicher eher nicht gerechnet. Wir bügeln dann schon mal unsere schwarten Lederjacken.

Sebastian Weiermann ist vor Ort und twittert.

 

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

„Haus“, ähm? Gewächshaus wäre wohl richtiger. Viel „Spaß“ mit Heizkosten und Glasbruch.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Ach, liebe Avantis, kleiner Tipp: Iggelhorst 26-28, 44149 Dortmund, Berufsförderungswerk Deutsches Baugewerbe e.V, BFW-BAU steht seit 10 Jahren leer und sollte nach Umzug des BFW-BAU eigentlich als Industriegebiet neu vermarktet werden. Nun ist da fast schon Urwald, aber bestes Gebäude für ein „Soziales Zentrum“: https://goo.gl/maps/tFW1g

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
9 Jahre zuvor

Es gibt Unterstützer. Es gibt den Wunsch unabhängig zu sein.
Es geht angeblich um ein soziales Zentrum.

Warum wurde dann nicht schon längst ein Laden, eine Wohnung gemietet. Jeder gibt einen 10er pro Monat und schon geht’s los.
Es würde dann auch keine Abhängigkeit vom System geben.

tobi
tobi
9 Jahre zuvor

Den Versuch gibt es, er heisst Nordpol (http://nrdpl.org). Offenbar ist den Leuten von Avanti das, was man bekommt wenn zwei bis drei dutzend Leute einen zehner im Monat geben, nicht genug. Was ich, wenn ich an die Möglichkeiten der Albertus-Magnus-Kirche denke, durchaus verstehen kann.

Ricardo
Ricardo
9 Jahre zuvor

Über Glasbruch reden und ein Soziales Zentrum in Dorstfeld vorschlagen?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Ricardo: Gewerbliches Niemandsland zw. Dorstfeld und Marten != „in Dorstfeld“. Außerdem waren CheCoolala bzw. heute TNT bislang auch fast ohne Glasbruch weggekommen.

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