Die ehemaligen Besetzer der Albertus Magnus Kirche haben gestern zu einem „Runden Tisch eingeladen. Ihr Vorhaben ein „Soziales Zentrum“ zu gründen scheint also Bestand zu haben. Hier die Meldung der ex-Besetzer im Wortlaut:
Auf Einladung der ehemaligen Besetzer*innen aus der Enscheder Straße in Dortmund fand am gestrigen Mittwoch (3. September) im Gemeindezentum St. Joseph ein Runder Tisch zur Frage statt, wie auch nach der Räumung die Pläne für ein Soziales Zentrum umgesetzt werden können.
Vor Vertreter*innen von Parteien und sozialen Organisationen stellten die Aktivist*innen von Avanti ihr Konzept vor und erneuerten ihre Forderung, Leerstand nicht ungenutzt zu lassen. Emma Niemann, eine der Besetzer*innen: „Nachdem die Polizei unser Zentrum am Freitag mit fadenscheiniger Begründung geräumt hat, machen wir weiter. Wir haben mit dem Sozialen Zentrum Avanti einen Ort geschaffen, der hunderte Menschen fasziniert und zusammengebracht hat. Das soll weiter gehen!“
Dieses Vorhaben unterstützen auch die Dortmunder Grünen. “Ein Projekt wie Avanti lebt davon, dass es spontan und frei ist und sich nicht immer unbedingt an die Regeln hält, die die Gesellschaft aufgestellt hat”, bewertet Kreisverbandssprecherin Hilke Schwingeler das Konzept für das Zentrum. Und Ratsmitglied Svenja Noltemeyer ergänzt: „Das Besondere sind der offene Raum für eine breite Bevölkerung und die offene, nicht hierarchische Struktur. Dabei, diesen Charakter beizubehalten und trotzdem in einem formal korrekten Rahmen zu sein, wollen wir Avanti unterstützen.“
Der gestrige Runde Tisch soll nicht der einzige seiner Art bleiben, es wird weitere konstruktive Gespräche mit den verschiedenen Akteur*innen geben.
Währenddessen melden sich die Aktivist*innen von Avanti mit neuen Aktionen zurück: Am Freitag steigt eine Soliparty im Rekorder, Gneisenaustraße 55, Beginn ist um 19 Uhr.
„Fadenscheinige Begründung“ mag zwar für die Räumung durch die Polizei eine evt. richtige Bezeichnung sein, aber letztlich haben die Steinewerfer aus den Avanti-Reihen ohne Not den 100%igen Anlass dafür gegeben. Außerdem wäre der Polizeieinsatz wohl dann am Montag per se notwendig geworden, denn die Kirche hatte ihr Nein recht deutlich artikuliert.
Da Hausbesetzungen im Allgemeinen auch nicht transparent, mit ordentlicher Termin-Anmeldung beim Eigentümer oder der Polizei ablaufen, würde ich dann eher zu „Ätsch, ausgetrickst“ tendieren;-)
Verantwortlich für die Räumung sind einzig und allein die Steinewerfer.
Hubi, nö. Die anstehende Räumung war eh für den Montag angesetzt, die Polizeiaktion richtete sich aber gegen Verdächtigte und sollte durch Sperrung der Kirche Beweismittel sichern – was natürlich eine Woche nach den Steinewürfen völliger Mummpitz ist.