Heitere Maifeierlichkeiten von Nazis, Cops und Antifa in Duisburg-Wanheimerort

Die Ruhrbarone werden, in den folgenden Tagen, die am ersten Mai in Duisburg durchgeführte Nazidemo thematisch behandeln. Ich mache als Wanheimerorter, der in unmittelbarer Nähe des Naziaufmarschgebiets vom Tag der Arbeit wohnt, heute mal den Anfang.

Wanheimerort ist ein, eher gemütlicher, Stadtteil in Duisburg. Abends verschlafen wie die schwäbische Provinz. Der gleiche, unwiderstehliche, Charme wie die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea. Man kann dort also ruhig leben, da in diesem Viertel das Nachtleben genauso tot ist wie im Epizentrum von Duisburg.

Touristisch war der letzte Tag der Arbeit ein Novum in der Geschichte des romantischen Stadtteils: Zahlreiche Nazis aus dem Umfeld der nationalsozialistichen Splitterpartei „Die Rechte“, Antifaschisten aus ganz NRW und Cops trafen sich gemeinsam um den Tag der Arbeit feierlich zu begehen. Endlich mal was los in Wanheimerort.

09:30 Uhr: Seit Wochen mobilisieren Nazis der Splitterpartei Die Rechte für ihre Kundgebung am  Tag der Arbeit in Duisburg. Klar: Die Ruhrbarone berichten im Liveticker. Die Rollen sind klar. Eigentlich. Ich weiß, dass Stefan irgendwann irgendwo in meiner Heimatstadt rumrennt um zu berichten. Mein Kollege Thomas ist in Hochfeld angesiedelt – in direkter Nähe zur Gegenkundgebung der demokratischen Kräfte. Michael sitzt an seinem Schreibtisch in Bochum um, die von uns ankommenden, Informationen im Liveticker zu verarbeiten.

Mein Ursprungsplan – Katzen versorgen, Brötchen holen, Kaffee trinken und dann ab zum Veranstaltungsort der Nazigegner am Dellplatz, um mich mit Ruhrbaron Thomas abzusprechen – ist mit dem Gang zum Bäcker gestorben.

Hamburger Reiter stehen auf der Düsseldorfer Straße. Zahlreiche Polizeikräfte sichern bereits die Kreuzung Im Schlenk / Düsseldorfer Straße. Ich mache erste Fotos und bleibe vor Ort.

11:15 Uhr: Auf der Fischerstraße, in Sichtweite zum Schlenk, steht das Bündnis Duisburg stellt sich Quer (DSSQ) bereit um die später am S-Bahnhof ankommenden Rechtsextremisten zu empfangen. Die Klassenkämpfer von der MLPD haben Stress mit den Cops: Weil keine Genehmigung für einen Stand vorliegt, was aber irgendwie friedlich geregelt wird. Gegenüber von den Stalinisten steht die VVN. Die Vereinigung der verfolgten des Naziregimes, eine antifaschistische Vorfeldorganisation aus dem Umfeld der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), hat einen Infotisch aufgebaut und informiert über die von den Nazis getöteten Antifaschisten, wie beispielsweise Wilhelmine Struth (Erlenstraße), in Duisburg.

Nicht nur an die während der Nazizeit ermordeten Menschen wird erinnert: Auch den aktuelleren Opfern des braunen Terrors wird gedacht. Zum Beispiel, dem 1999 in Duisburg-Walsum ermordeten, Egon Effertz.

Nicht vergessen: Die Opfer des Naziregimes; Foto: Peter Ansmann
Nicht vergessen: Die Opfer des Naziregimes; Foto: Peter Ansmann

Zahlreiche Schautafeln geben einen Überblick über die Opfer des braunen Terrors. Ich komme mit Doris und Paul vom VVN ins Gespräch. Gemeinsame Bekannte aus der Antifa-Szene in Duisburg sind eine gute Gesprächsgrundlage. Der Umstand, dass man gemeinsam mit der MLPD Seite an Seite steht, ist wohl der besonderen Situation geschuldet: Es laufen keine lahmen Weichspülfaschos der Alternative für Deutschland (AfD) durch Duisburg – sondern wirklich böse Hardcore-Nazis.

Der VVN informiert in Wanheimerort; Foto: Peter Ansmann
Der VVN informiert in Wanheimerort; Foto: Peter Ansmann

Den Besuch am Stand der MLPD schenke ich mir. Ich weiß: Konterrevolutionäre Ruhrbarone mögen die nicht. Um nach der, von der MLPD angeführten, großen sozialistischen Weltrevolution, dem Gulag zu entgehen, beschließe ich mir den Gang zu den Stalinisten zu sparen und unterhalb des Radars zu fliegen.

Duisburg stellt sich quer: Gegen Nazis in Duisburg! Foto: Peter Ansmann
Duisburg stellt sich quer: Gegen Nazis in Duisburg! Foto: Peter Ansmann

Nick und Dieter sind beim antirassistischem Bündnis DSSQ aktiv. Sie sind mit zahlreichen Aktivisten ihrer Gruppe vor Ort.  Mit circa 40 Teilnehmern ist das Freie Forum Duisburg vor Ort. Von der Aktivität her: Chapeau! Die Mitglieder der Gruppe haben zahlreiche Schilder dabei um die Nazis zu empfangen und wirken sehr engagiert.

Gülistan aus Duisburg (Freies Forum); Foto: Peter Ansmann
Gülistan aus Duisburg (Freies Forum); Foto: Peter Ansmann

Antonietta ist Duisburgerin – und extra, aus dem Norden von Duisburg, nach Wanheimerort gekommen: Um ihre Meinung über den Aufmarsch der Rechtsextremisten kund zu tun.

Antonietta aus Duisburg-Neumühl; Foto: Peter Ansmann
Antonietta aus Duisburg-Neumühl; Foto: Peter Ansmann

11:50 Uhr: Die Staatsmacht hat ein eindrucksvolles Equipment zum Maifeiertag aufgefahren. Mehrere Wasserwerfer, einer davon hat sogar die kurze Reise aus Bochum hinter sich gebracht, um den ersten Mai in Duisburg zu einem echten Erlebnis zu machen. Als die Cops den Wasserwerfer vorfahren – direkt ins Umfeld der Gegendemo – kommt es zu Diskussionen zwischen Polizei und Antifaschisten.

Polizei und Antifa diskutieren; Foto: Peter Ansmann
Polizei und Antifa diskutieren; Foto: Peter Ansmann

By the Way: Es wurden Antifa-Aktivisten festgesetzt. Trotzdem: Die Polizei hat in meinen Augen an diesem Tag einen guten Job gemacht und hätten ihren ersten Mai mit Sicherheit auch lieber anders verbracht. Man kann mich dann in den Kommentaren für diese Bemerkung steinigen.

12:15 Uhr: Ich bewege mich über die Fischerstraße zum Michaelplatz in Duisburg. Einem zentralen Ort in Wanheimerort. Vor dort hat man einen freien Blick, durch die Gärtnerstraße, auf die Rheintörchenstraße: Da müssen die Nazis, die in zwei Stunden am S-Bahnhof Schlenk ankommen, durch auf ihrer Tour zum S-Bahnhof in Hochfeld. Torsten Steinke, Ratsherr der SPD aus Wanheimerort, ist vor Ort. Der Bürgerverein Wanheimerort, CDU, SPD und Grüne haben zum Maikranzfest geladen.

Klar: Ein Ruhrbaron möchte wissen, wie ein Sozialdemokrat diesen Tag der Arbeit einschätzt.

Die örtliche SPD hatte sich im Vorfeld des ersten Mai mit expliziten Aussagen zum Aufmarsch der Demokratiefeinde zurückgehalten. Ich habe – zugegeben – den Veranstaltungshinweis der SPD auf das Maikranzfest belächelt. Ich musste meine Meinung danach revidieren.

Ruhrbarone: Wie ist der Stand hier am Michaelplatz?

Torsten Steinke: Der Stand ist, wir feiern heute das traditionelle Maifest in Wanheimerort. Vom Bürgerverein, Verdienen und Parteien im demokratischen Verfassungsbogen.

Und wir wollen uns nicht von Rechtsextremisten, für uns sind das Extremisten, im Stadtteil unser bürgerlichen Leben streitig machen lassen. Deshalb haben wir überlegt, was wir das machen können.

Nach Gesprächen zur Lage, sind wir eben dazu übergegangen unsere Maifeier zu verbinden mit der Feier des Kampfes für Arbeitnehmerrechte, dem Gedenken an die ermordeten Gewerkschafter des 2. Mai 1933 und der Demokratieprophylaxearbeit.

Wir sammeln heute zugunsten von Gegen Vergessen  – für Demokratie Duisburg e.V.

Ruhrbarone: Und weil Ihr hier das Fest macht, können die Nazis hier nicht lang laufen?

Torsten Steinke: Das lässt sich jetzt nicht vermeiden, dass die hier am Michaelplatz und auf der Fischerstraße ihre Kundgebung nicht abhalten konnten. Da sind wir nicht unglücklich drüber. Wir wollen verhindern, dass sich Extremisten im Stadtteil festsetzen.

Hintergrundinformation:  Michael Rodenstock, der am 2. Mai 1933 mit anderen Gewerkschaftern von SA-Schergen ermordet wurden, war Ratsherr der SPD  und Vorsitzender des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Wanheimerort. Die SPD in Wanheimerort hat ihr Büro im Michael-Rodenstock-Haus. In Gedenken an den Ermordeten.

Torsten Steinke, Ratsherr der SPD und Wanheimerorter; Foto: Peter Ansmann
Torsten Steinke, Ratsherr der SPD und Wanheimerorter; Foto: Peter Ansmann

12:30 Uhr: Zum Glück wohne ich in unmittelbarer Nähe zum Schauplatz des Geschehens. Noch 90 Minuten bis die Nazis kommen. Schnell die Katzen versorgt, Smartphone kurz aufgeladen – und zurück zum Schlenk.

13:00 Uhr: Sehr viel los auf der Düsseldorfer Straße. Ein Aktivist  (Freies Forum e.V.) spricht und geht auf die Zustände in Dortmund-Dorstfeld ein.

13:15 Uhr: Die Gruppe der Nazigegner ist stark angewachsen. 400 Personen – grob geschätzt – befinden sich an der Ecke Fischerstraße / Düsseldorfer Straße. Die Straße Im Schlenk ist von dort in Sicht- und Rufweite. Dort müssen die Nazis lang, wenn sie vom S-Bahnhof Schlenk nach Hochfeld flanieren. Per Messenger meldet sich Ruhrbaron Stefan: Er ist ebenso wie ich am Schauplatz in Wanheimerort. Für eine Tour durch die touristischen Attraktionen meines Stadtteils bleibt aber leider keine Zeit.

13:28 Uhr: Es kommt Bewegung in die Sache. Sportliche Aktivitäten am Tag der Arbeit runden so ein Event natürlich ab. Die Antifa bricht auf in Richtung Michaelplatz – von dort wäre die Rheintörchenstraße, ein Teil der geplanten Wegroute der Nazis, prima zu erreichen. Die Cops flankieren die rennenden Antifaschisten, Stefan und ich rennen mit.

Sport am Tag der Arbeit: Durchbruchsversuch der Antifa! Foto: Peter Ansmann
Sport am Tag der Arbeit: Durchbruchsversuch der Antifa! Foto: Peter Ansmann

13:32 Uhr: Am Michaelplatz versuchen die Demonstranten nach Norden, gen Kulturstraße, durchzubrechen. Von dort ist der Endpunkt der Naziroute, der S-Bahnhof in Hochfeld, gut zu erreichen. Die Polizei schreitet entschlossen, aber beherzt, ein. Nochmal ein Lob für die Polizei, für dass man mich in den Kommentaren steinigen kann. Um diesen Job am Maifeiertag werden sich die Cops sicher nicht geprügelt haben.

13:35 Uhr: Die Cops haben die Lage am Michaelplatz unter Kontrolle gebracht. Antifa steht vor der Erlenstraße in Wanheimerort. By the Way: Vor 1933 (und danach) war diese Straße eine Hochburg der KPD.

Ein Stolperstein in dieser Straße erinnert an Wilhelmine Struth,  (*1904), Arbeiterin, Frau eines Gewerkschaftsführers, Mutter einer Tochter, Kassiererin der KPD in Wanheimerort. Am zweiten Februar 1933 wurde Wilhelmine Struth von SS-Schergen durch einen Kopfschuss getötet, als sie das Fenster ihrer Wohnung in der Erlenstraße Nr. 127a schließen wollte.

Laut meiner verstorbenen Mutter: Dort hingen bereits rote Fahnen aus den Fenstern, bevor der Stadtteil von den Alliierten befreit wurde. Historisch gesehen stehen die Antifaschisten hier also genau richtig.

Antifa und Cops am Michaelplatz; Foto: Peter Ansmann
Antifa und Cops am Michaelplatz; Foto: Peter Ansmann

14:00 Uhr: Ich war zwischenzeitlich wieder an der Düsseldorfer Straße. Dort ist es relativ ruhig. Die Nazis dürften am S-Bahnhof Schlenk angekommen sein. Wieder zurück zur Antifa. Diese ist inzwischen auf der Nikolaistraße und steht an der Ecke zur Fliederstraße.

14:08 Uhr: Es geht weiter. Die Fliederstraße entlang – Richtung Rheintörchenstraße. Die Route der Nazis…

14:12 Uhr: Der Demonstrationszug biegt in die Eberstraße ab. Eine kleine Nebenstraße zur Eschenstraße – durch die später die Nazis marschieren werden. Dort gibt es kein Weiter. Einsatzkräfte der Polizei haben die Straße bereits abgeriegelt.

14:15 Uhr: Nun ja. Ein schönes Motiv. Colin (2) , mit klarer Ansage an die Nazis. Erwähnt werden muss: Kleinkinder haben auf einer Demonstration dieser Art eigentlich nichts zu suchen. Verantwortungsbewusstsein ist anders. Goldig ist das Bild trotzdem.

Goldig: Klare Ansage von Colin (2 Jahre jung); Foto: Peter Ansmann
Goldig: Klare Ansage von Colin (2 Jahre jung); Foto: Peter Ansmann

14:30 Uhr: Die Fliederstraße wird entnazifiziert. Demonstranten entfernen zwei Naziplakate – beide von der NPD – im Umkreis ihres Standorts. Es gibt wohl einen Verletzten. Es wird von einem Mauersturz gesprochen. Ein Krankenwagen ist wohl auf dem Weg.

Entnazifizierung läuft: Ein NPD-Plakat wird seiner Bestimmung zugeführt; Foto: Stefan Laurin
Entnazifizierung läuft: Ein NPD-Plakat wird seiner Bestimmung zugeführt; Foto: Stefan Laurin

14:33 Uhr: Vorwärts immer, rückwärts nimmer! Wegen hoher Dichte an Polizisten, ist kein Zugang zur Eschen-  oder Rheintörchenstraße möglich. Also geht es erstmal in die Fuchsstraße.

Fliederstraße / Fuchsstraße: Antifa läuft weiter; Foto: Peter Ansmann
Fliederstraße / Fuchsstraße: Antifa läuft weiter; Foto: Peter Ansmann

14:35 Uhr: Die Fuchsstraße ist eine Parallelstraße zur Naziroute. Die Düsseldorfer Straße, auf der die Nazis laufen, ist von dort ebenfalls einsehbar. Aus den Wohnungen beobachten die Anwohner das illustre Treiben vor ihren Häusern.

Erster Logenplatz, deutschlandbeflaggt: Die Fuchsstraße in Wanheimerort; Foto: Peter Ansmann
Erster Logenplatz, deutschlandbeflaggt: Die Fuchsstraße in Wanheimerort; Foto: Peter Ansmann

14:50 Uhr: Zwischen der Gärtnerstraße und der Düsseldorfer Straße kommt die Gruppe der Nazigegner zum Stehen. Ein massives Polizeiaufgebot verhindert einen etwaigen Durchbruch zur Düsseldorfer Straße. Die Antifa wertet dieses Maievent mit einem Ständchen für die Polizei auf.

14:52 Uhr: Die Anhänger der Nazipartei Die Rechte ziehen vorbei. Haut-ab-Rufe erschallen durch die Fuchsstraße. Willkommen dürften sich die Nazis in Duisburg nicht gefühlt haben. By the Way: Der Führer hat Duisburg nicht geliebt und war nur einmal – im Wahlkampf des Jahres 1932 – in dieser wunderschönen Vorzeigestadt des Ruhrpotts.

Antifa begrüßt die Nazis: Duisburg zeigt Flagge! Foto: Peter Ansmann
Antifa begrüßt die Nazis: Duisburg zeigt Flagge! Foto: Peter Ansmann

14:52 Uhr: Die Rechte zieht durch Duisburg. Lautstarker Protest als die braune Horde auf der Düsseldorfer Straße vorbeiläuft. Von hier gibt es offensichtlich kein Weiterkommen auf die Naziroute. Ich mache mich auf den Weg zum S-Bahnhof Hochfeld-Süd. Dem Zielort der Freizeit-SA.

15:20 Uhr: Die Kulturstraße ist abgeriegelt. Ich vertraue auf mein niedliches Aussehen und mein eher harmloses Erscheinungsbild und beantworte die Frage des Polizisten nach meinem Bestimmungsort mit der Gegenveranstaltung in Hochfeld. Der freundliche Schutzmann rät mir zu einer Taxifahrt über eine Alternativroute. Ich komme hier nicht weiter. Zurück über die Fliederstraße zur Fischerstraße. Mir kommen unterwegs kleinere Gruppen von Nazigegnern entgegen. Wie auch immer: Die Eschenstraße ist von Seiten der Fischerstraße eindrucksvoll abgesichert. Ein Weiterkommen ist nicht möglich.

Ein großes Polizeiaufgebot verhindert den Zugang zur Eschenstraße; Foto: Peter Ansmann
Ein großes Polizeiaufgebot verhindert den Zugang zur Eschenstraße; Foto: Peter Ansmann

15:45 Uhr: Die Antifa aus Bonn hat den weiten Weg der Strecke nach Duisburg auf sich genommen um die demokratischen Kräfte in Duisburg zu unterstützen. Jochen kennt die Ruhrbarone, findet die Berichterstattung über die MLPD und die häufige Thematisierung der Naziproblematik gut.

Jochen: Wir sind extra aus Bonn angereist. Haben Nazis geärgert. Polizei möchte nicht dass man die Nazis anpöbelt, das ist aber zeitweise gelungen. Die Stimmung war gut. 

Antifa-Touristen aus Bonn zu Gast in Duisburg; Foto: Peter Ansmann
Antifa-Touristen aus Bonn zu Gast in Duisburg; Foto: Peter Ansmann

Ich verabschiede mich von meinem Plan die Nazis vor die Kamera zu bekommen. Und gehe in Richtung meines Domizils. Über Wanheimerort kreisen immer noch Polizeihubschrauber. Es sind immer noch sehr viele Mannschaftswagen der Polizei unterwegs. Ich biege nochmal in die Fliederstraße ein. Gucken was so läuft.

Cop in der Fliederstraße; Foto: Peter Ansmann
Cop in der Fliederstraße; Foto: Peter Ansmann

16:00 Uhr: Mit einem Polizisten, der vor einem Einsatzwagen einen Snack genießt, komme ich kurz ins Gespräch. Noch 90 Minuten zuvor war in diesem Bereich richtig viel los, jetzt ziehen nur noch vereinzelt Demonstranten vorbei. In der mobilen Theke der Polizei gibt es Kaffee und Tee für die Einsatzkräfte – leider kein Bier. Und sowas am ersten Mai. Der Cop sieht das wohl ähnlich wie ich. Mit dem bisherigen Einsatz, der weitgehend friedlich verlief, ist er zufrieden und freut sich auf sein Feierabendbier.

Bin froh wenn gleich Feierabend ist.

Da kein Durchkommen für mich möglich ist – weder zur Gegenveranstaltung der demokratischen Kräfte in Hochfeld, noch zu den Nazis – beschließe ich dieses Statement mal als einen klaren Fingerzeig Gottes zu sehen. Feierabend. Es war ein guter Tag für Duisburg: Duisburg hat Flagge gezeigt! Zeit fürs Feierabendbier.

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[…] Einen Tag nach dem Marsch der Nazipartei in Duisburg (Die Ruhrbarone haben hierzu berichtet!), bei dem es auch zu sehr unappetitlichen Szenen kam (Video auf Facebook), war was los im Nazikiez […]

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[…] Unglück“. Eine klare Anspielung auf das „Juden sind unser Unglück“ in der NS-Zeit. Auf der Maidemo der Nazis, wurde in Duisburg der Hitlergruß gezeigt und lautstark „Wir sind damals wie heute, […]

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[…] und Duisburg interessiert sich der Generalsekretär der PARTEI ebenfalls. Ich erwähne die Nazidemo am 1. Mai in Duisburg. Ein sehr nettes Gespräch, über die Frage was man damals wusste und wieso, trotzdem, heute wieder […]

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[…] zum Europawahlkampf. Mit ihrem Aufmarsch zum „Tag der deutschen Arbeit“ in Duisburg erhaschte Splitterpartei mediale Aufmerksamkeit. Ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgten die […]

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[…] Die Nazis durften, von der Polizei geschützt, fröhlich weitermarschieren und die Bevölkerung in Duisburg mit Hassgesängen und durch martialisches Auftreten […]

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