Die Künstlerzeche Unser Fritz in Herne ist Klasse. Direkt am Kanal, ein Biergarten, ein Sandcafe, ne Strandbar. Schöne Spielplätze zum Klettern für die Kids. Holz. Seile. Alles Picobello. Ein Kunstrasenplatz zum Kicken für alle, ein Beachvolleyballfeld für jeden. Edel. Sozial. Kostenlos. Barrierefrei. Ein Geschenk des Staates an Herne.
Und dann gibt es da Typen, die leergesoffene Bierflaschen auf Steinen zerschmeissen, dort, wo Kinder und Erwachsene Barfuß laufen. Und Scherben gibt es, versteckt im Sand. Und Kippen. Und Dreck. Nicht nur an einer Stelle.
Es ärgert mich unglaublich, dass es so verantwortungsloses Pack geben muss, das nicht in der Lage ist, Gutes zu erhalten, und stattdessen Schönes ruiniert.
Was kann man da machen? Ich hab die Scherben erst mal weggeräumt. Ich wohne da aber nicht, wo sich dieses Pack rumtreibt. Die Leute, die da wohnen, die da spazieren gehen, deren Kinder da spielen, die haben die Scherben ignoriert. Morgen werden da ziemlich sicher neue Scherben liegen, und neuer Dreck.
Wenn die Anwohner sich nicht selber kümmern und die Sache in die Hand nehmen, wird dort dieser schöne – allen Menschen geschenkte – Ort am Kanal abkacken und versiffen. Daran tragen die Leute eine Mitschuld, die alles verkommen lassen, die sich nicht um das Pack kümmern, das solche tollen Orte zerstört.
Echt enttäuschend.
Dafür wirbt der örtliche Bandido-Club vor Ort um Unterstützung. Auch schön.
Volles Verständnis für diese Kritik, Georg.
Das Problem ist allerdings natürlich nicht nur auf diesen Ort begrenzt.
Ich könnte auch hier in meinem Heimatort dutzende Orte und Spielplätze benennen, wo sich gedankenlose und egoistische Zeitgenossen ebenfalls um die Pflege der Gemeinde ‚verdient machen‘.
Zeitgleich reduziert die überschuldete Stadt die Pflege. Und bringen dann engagierte Bürger in Eigenleistung einmal etwas ‚in Ordnung‘, dann ist es wenig später wieder verdreckt.
Da brauche ich nur hier aus meinem Küchenfenster gucken. Da ist im frisch gestalteten öffentlichen Grünstreifen neben dem Gehweg seit einiger Zeit das große Hundeklo der Siedlung. Und 95% der Herrchen lässt den Dreck der Vierbeiner dort liegen.
Direkt daneben liegen regelmässig Schnappsflaschen und Fastfoodmüll….
Auf dem neuen Spielplatz in der Nachbarstraße ist es nicht anders.
Da liegen teilweise sogar benutzte Spritzen.
Scherben, Flaschen und hunderte Zigarettenkippen natürlich auch.
Wird dann alle paar Monate mal von einem engagierten Menschen aufgräumt, dann liegt am nächsten Tag schon wieder Mist da.
Dort spielende Kinder haben dann u.a. gerne mal Hundekot an den Schuhen kleben usw…
Kenne da auch keine Lösung. Leider. Ich rege mich da auch gerne mal drüber auf. Nutzt nur leider nichts.
Und so viele ‚Besentage‘ kann es gar nicht geben, dass das Problem dadurch zu lösen wäre.
Wesentlich einfacher wäre es doch, wenn sich jeder direkt um seinen eigenen ‚Müll‘ kümmern würde… Das klappt aber offensichtlich leider so nicht.
Die hiesige Lokalpolitik hat sogar schon einmal ein Bussgeld von 30 Euro für das illegale entsorgen von Flaschen in der Landschaft vorgeschlagen.
Nur wie soll das gehen, wenn das Ordnungsamt die Dienstzeiten und das Personal reduziert? Das hat keiner gesagt.
Und wer kontrolliert soetwas dann nachts, wenn die Flaschen wohl überwiegend dort hingeworfen werden? Das sagt niemand. Also wohl alles völlig unrealistisch.
Es hilft nur, wenn sich jeder zukünftig mehr um seine eigenen Hinterlassenschaften kümmert. Große Hoffnung habe ich diesbezüglich allerdings nicht.
Irgendjemand bzw. mehrere müssten eine Patenschaft übernehmen, evt. sollte an der Künstlerzeche ein Aushang gemacht werden.
Georg Kontekakis:
Warum die Aufregung, warum erst jetzt, warum anhand dieses Einzelfalles?
Die Vermüllung unserer Gesellschaft -auf den Straßen und Plätzen, in den Köpfen der Menschen-ist ein sattsam bekannter Fakt, den die Gesellschaft augenscheinlich akzeptiert.
Städtische Aktionen -saubere Stadt,Besentag o.ä.- sind wirkungslos.
Und da man das städtischerseits weiß, sind es bewußte Alibiveranstaltungen. Ähnliches gilt für vergleichbare Aktionen der Schulen.
Persönliche Aktionen?
Ich habe resigniert. Ich beschränke mich auf Bürgersteig,Straße, Baumscheibe vor meinem Haus -und da darf ich jeden Morgen ‚ran.- Wenn die Müllentsorgung in einem Grünbereich besonders krass ist, rufe ich dann und wann den zuständigen städt.Entsorgungsbetrieb an. Und -Kompliment-der schafft den Müll relativ schnell weg.
Georg Kontekakis:
Dein Erlebnis in mehrfacher Ausführung kann z.B. an jedem Montagmorgen seine Wiederholung finden, wenn Du nach einem sonnigen Wochenende am Kanal, z.B. hier in Waltrop am Datteln-Hamm-Kanal oder am Dortmund-Emskanal-spazieren gehend, laufend oder mit dem Fahrrad unterwegs bist. Und wenn ich dabei dann und wann auf Arbeiter der zuständigen Kanalbehörde stoßen, die die ganze Scheiße -sorry- wegzuräumen haben -Kosten trägt der Steuerzahler-, sage ich denen gelegentlich: „Laßt doch den Unrat liegen. Die betreffenden Typen haben dann am nächsten Wochenende Gelegenheit, sich in ihrem eigenen Dreck zu vergnügen“.
Damit bin ich dann kurzzeitig meinen Frust los geworden. Am Problem habe ich natürlich nichts geändert.
Und noch ein Beispiel, das zeigt, wie für eigenartig, für mich unbegreilich sich die Menschen in Sachen Sauberkeit/Vermüllung mittlerweile verhalten:
Da spaziert ein Opa mit Enkel an mir vorbei. Der Enkel will Papier los werden. Der Opa sagt dem Enkel: „Wirf das auf die Straße. Morgen kommt hier die Kehrmaschine. Und die macht dann das Papier weg.“
Also, lieber Georg Kontekakis:
„Es ist wie es ist“. Oder………………….?
[…] Schuld sind nicht die anderen – Schuld seid ihr (Ruhrbarone) […]
Genau dieses Verhalten führt dann zu Überlegungen, das Trinken von Alkohol an bestimmten Orten zu verbieten. Solche Verbote werden regelmäßig hier auf den Ruhrbaronen als Verbots- und Volkserzieher-Denken kritisiert. Doch wie soll man dem Problem ansonsten beikommen? Wenn auf Spielplätzen kein Alkohol mehr getrunken werden darf, dann sind diese Orte für bestimmte Leute uninteressant, nämlich genau für die, die ihre leeren Flaschen gern zertrümmert im Sandkasten entsorgen. Sie werden sich dann andere Orte zum Saufen suchen. Wenn jemand eine andere Idee hat, um das Problem zu lösen, bin ich offen dafür, doch ich befürchte, dass nur ein Alkoholverbot auf Spielplätzen und in öffentlichen Parks zu einer Besserung führen wird.
Auf vielfachen Wunsch vom Admin gelöscht
Das mit dem asozialen Gesindel kann man gleich knicken – alle Menschen wollen lieber andere unterdrücken als selber unterdrückt werden. Man kann das durch Personalisierung in den Griff bekommen – und mit Augen.
Der Trick ist, das selbst ein paar stilisierte Augen dazu führen, das es eine funktionierende Selbstkontrolle in einem Menschen ausgelöst wird. Praktisch lösen liesse sich das dadurch, das das Putzteam mit Fotos vorgestellt wird. Damit wird die Situation aus einer anonymen zu einer persönlichen Situation. Ich frage mich immer, warum das keine Stadtreinigung macht – wir kaufen ja auch nicht bei einem Automaten unsere Brötchen, sondern beim Bäcker.
Das Problem, welches Du schilderst gibt es doch leider überall.
Nummer #6 hat in gewisser Weise schon recht. Zu viele Assis, die sich einen Dreck um ihre Umwelt scheren, die schon vorsätzlich die Natur verschandeln. Denen kommst Du nicht mal mit hohen Strafen bei.
Zu Herne möchte ich aber noch was sagen. Ich bin zweimal die Woche beruflich unterwegs. Von solchen Parks, wie ihr sie habt, können wir hier in unserer kleinen Stadt nur träumen. So härlich und gepflegt. Der Park hinterm Mondpalst, der mit der Sternwarte und vor allem der in Eickel mit dem Streichelzoo.
In unserer kleinen Stadt kriegen sie nicht mal einen kleinen Park mit Teich gepflegt.
-6- Unser Fritzer –
Stefan, ist das ein für die redaktionell Verantwortlichen bei den Ruhrbaronen hinnehmbarer und ein deshalb der Meinungs-, der Pressefreiheit wegen zu veröffentlichender Beitrag?
“ Asoziales Gesindel, Dreck…………………………???? “
Ich bedauere es sehr, daß ich mich mit meinem kritischen Beitrag zur „Vermüllung“ in unseren Städten -3- wieder finde muß neben dem Beitrag -6-Unser Fritzer, der für mich angesichts der Wortwahl (asoziales Gesindel, Dreck) unerträglich ist.
Oder habe ich verkannt, daß es sich bei dem Beitrag -6-Unser Fritzer-um eine besonders bissige, aber total mißglückte Satire handeln soll?
@ all
Soziale Verrohung und damit verbundene Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt, besonders aber gegenüber ihrer unmittelbaren Verschmutzung und Verdreckung, kommt nicht aus dem Nichts. Ihr Basis ist in der Regel die Verarmung und in deren Folge die zunehmende Alkohol- und sonstige Drogenabhängigkeit. Es ist die Vergleichgültigung gegenüber dem eigenen Leben die erst die Verrohung gegenüber dem Leben und den Bedürfnissen anderer bzw. der Gemeinschaft hervorbringt. Das entschuldigt nicht das Verhalten dieser Menschen im Einzelnen, aber es erklärt warum es immer mehr werden.
Vertiefend zu dieser Thematik speziell in der Emscherzone des Ruhrgebietes und was man tun könnte:
https://www.emscherplayer.de/main.yum?mainAction=magazin&id=50318
Liebes Redaktionsteam,
wäre es unter Umständen, vielleicht… sofort? möglich diesen volksverhetzenden und widerlichen Kommentar #6 – unser fritzer zu löschen?
Ich halte es zwar für durchaus nachvollziehbar, daß ein derart schräger und populistischer Artikel mit „asoziales Pack“, „Typen“, „Anwohner Sache in die Hand nehmen“ [Bürgerwehr?] – solche Kommentare anzieht.
Bildhaft gesprochen wie Scheisse-die-Fliegen.
Aber trotzdem könntet ihr die Kommentare etwas sauber halten?
Und darum gehts dem Autor ja schließlich: Sauber. Ordentlich. Gemeinwohl- und Sekundärtugenden orientiert.
@Alex S: Done
Ich seh mich da gar nicht in der Verantwortung. Es ist die Stadt, die hier die Reinigungen kürzt, die Stadt, die es zulässt, das sich solches Gesocks breitmacht. In Frankfurt wuerde ein Ort, an dem sich solche Gestaöten tummelt 3 mal taeglich von der Polizei kontrolliert. Dann loesen sich solche Probleme ganz sxhnell von selbst. Ich moechte ehrlich gesagt nicht, dass sich Rockerclubs solcher Probleme annehmen, da solche Themen gerne zur Image Aufbesserung Instrumentalosoert werden. Ich Pausxhaöisiere nicht alle Rockerclubs, aber es sollte doch Aufgabe der Stadt bleiben.