Stellen Sie sich vor, jeder Bürger hätte seine eigene Eisenbahn. Von jedem Gebäude aus führten Schienen zu einem weit verzweigten Gleisnetz, alles wäre voller Weichen. Zu jedem Wohnhaus gehörte ein Lokbahnhof und morgens würden sich 60% der Deutschen in ihren eigenen Zug setzen und zur Arbeit rollen.
So ähnlich wird es den Leuten der Zukunft erscheinen, wenn sie auf unsere heutige Zeit zurückschauen. Nur dass es eben Autos sind, die allein durch ihr Herumstehen schon ca. 10% der Verkehrsfläche in den Städten belegen und 23 Stunden des Tages ungenutzt sind. Wenn heute die IAA beginnt, wird die Abschaffung des Individualverkehrs vermutlich nur ein Randthema sein. Statt dessen werden Elektroautos mehr Raum einnehmen als auf den bisherigen Messen (man muss kein Orakel sein, um das vorherzusehen). Am beliebtesten bei den Zuschauern werden aber wieder die absurd PS-starken Kraftmaschinen sein (auch dafür muss man kein Orakel sein).
Die Forderungen einiger Wirrköpfe wie des Herrn Seehofer, sauberere Diesel zu fördern oder der Ausruf „der Diesel ist nicht tot“ sind nur letzte Huster im Gang der Geschichte. Man kann darüber diskutieren, wie schnell man vom Verbrennungsmotor wegkommt, aber dass man davon wegmuss oder demnächst alle Autos mit leerem Tank vor leeren Zapfsäulen liegenbleiben, ist offenkundig. Selbst wenn einem alle Folgen für Mensch und Umwelt egal wären.
Das E-Auto ist unausweichlich
Das Elektroauto (oder vielleicht eine andere, noch nicht absehbare Antriebstechnik) wird Diesel und Benziner ablösen. Und auch, wenn die Industrie hier zu zögern scheint und man ihr vorwirft, den Trend „zu verschlafen“, wird sie schon ihre Freude an den Stromautos entdecken und Wege finden, sie anzupreisen und zu verkaufen. Tesla hat ja vorgemacht, dass vernünftige Ideen durchaus an den Mann zu bringen sind, wenn sie möglichst teuer und möglichst wenig vernünftig umgesetzt werden.
Außerdem hat die Autoindustrie jetzt schon ein erhebliches Interesse an einem gewissen Anteil von Elektro- und Hybridautos in ihrer Flotte. Denn die EU-Flottenemissionsgrenzwerte sehen Strafzahlungen vor, wenn der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Fahrzeugpalette eines Herstellers über einem bestimmten Wert liegt. In dieser Berechnung werden Elektroautos mit einer Emission von Null eingerechnet, was nur zutreffen würde, wenn sie vollständig mit emissionsfreiem Ökostrom fahren würden.
Zeitweise konnten die E-Mobile sogar durch einen sogenannten „Supercredit“ 1,5-fach angrechnet werden. Laut dem Umwelt- und Prognose-Institut (UIP) kann ein verkauftes Elektroauto die Grenzwertüberschreitungen von 7 großen SUVs kompensieren. 2015 war fast jeder dritte verkaufte BMW ein Geländewagen. Um diese Verkäufe ohne Strafzahlung genießen zu können, muss der Hersteller also mindestens ein Elektroauto pro sieben SUVs in den Markt drücken. Da trifft es sich gut, dass die Bundesregierung Elektroautos mit 4000 € fördert. Laut UIP spart die Industrie für ein E-Auto 10.000 € Strafzahlungen ein. Der Steuerzahler gibt also 4000 €, um in der Folge noch einmal auf 10.000 € „Einnahmen“ für zu schmutzige PS-Monster zu verzichten. Denn die SUVs stoßen ihr CO2 ja trotzdem aus.
Es stinkt nicht am Auspuff
Und die Elektroautos fahren gar nicht mit Null Emission. Das würde nur gelten, wenn sie mit Strom aus 100% regenerativen Energien betrieben würden. Davon sind wir aber noch weit entfernt. Der Anteil an fossilen Brennstoffen im Strommix ist in den letzten zwanzig Jahren nahezu unverändert geblieben, wie man in dieser Grafik des Umweltbundesamtes deutlich sieht. Der Zuwachs an erneuerbaren Energien kompensiert lediglich den Rückbau der Kernergie und den nicht unerheblichen Mehrverbrauch. Derzeit verursacht das Fahren eines Elektroautos ungefähr genauso viel CO2 wie ein herkömmliches Auto. Natürlich muss der Verkehr möglichst rasch auf alternative Antriebe umgestellt werden. Aber das nützt nur etwas, wenn genauso rasch die Stromerzeugung alternativ wird.
Den Antrieb zu verändern ist daher nur ein Schritt fort vom Irrsinn. Wenn jeder Mensch zukünftig ein Elektroauto fährt, so bleibt es immer noch Irrsinn. Wenn das Auto weiterhin alle acht oder zehn Jahre ausgetauscht wird, so bleibt das Irrsinn.
Was ist das Fahren eines Autos gegen das Bauen eines Autos?
Etwa 30 Prozent der Energie und Umweltschädigungen in einem Autoleben entstehten durch die Herstellung (diese Zahl hängt natürlich davon ab, wie lange man das Auto fährt). Diese Kosten sind bei einem Elektroauto sogar noch etwas höher, wegen der Batterie. Und diese Kosten sind fix. Es werden dafür 450.000 Liter Wasser benötigt, sagt der WWF. Jedes Auto, das hergestellt wird, trägt zum Klimawandel bei. Ob sich dieser Aufwand lohnt, weil das Fahrzeug im Betrieb dann sparsamer ist, ist keinesfalls ausgemacht. Einen Tesla Model S muss man acht Jahrefahren, bevor man auch nur einen Handstreich fürs Klima getan hat. Menschen, die sich so ein Luxusauto kaufen, haben nach acht Jahren möglicherweise langsam Lust auf ein neues Modell.
Hinzu kommt das Problem der besonderen Rohstoffe. Für die Permanentmagneten in den Elektromotoren werden Seltene Erden benötigt, von denen einige gar nicht so selten sind. Der Vorrat von anderen allerdings, wie Dysprosium und Terbium, wird nach Berechnungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt an kritische Grenzen stoßen, wenn flächendeckend Elektromotoren eingesetzt werden sollen.
Und auch das Lithium für die Batterien ist ein rares Gut. Um einmal die Welt mit Elektroautos auszustatten, würden laut dieser Studie bereits 21 % der Lithium-Vorräte verbraucht. Da lässt sich errechnen, wie bald das Lithium genauso verbraucht sein wird wie das Erdöl. Zwar ist ein Recycling nicht ausgeschlossen, aber bislang ist nicht in Sicht, dass hierdurch das Problem der begrenzten Ressourcen gelöst werden kann.
Parkplätze zu Pflugscharen
Und selbst wenn wir unbegrenzt Material zur Verfügung hätten und selbst wenn die Umwelt nicht beeinträchtigt würde, so bleibt der Individualverkehr dennoch Irrsinn. In China werden die Zulassungen bereits verlost, weil es zu viele Autos gibt.
Der einzige Grund, sich ein eigenes Auto zu kaufen und vor die Tür zu stellen, ist die Freude daran, es zu besitzen. Jedenfalls ab dem Moment, wo flächendeckend ein gut ausgebauter ÖPNV, Carsharing und Shuttle Taxis zur Verfügung stehen. Wer keine Garage hat und in einer deutschen Großstadt allabendlich nach einem Parkplatz sucht, hat schon etwas weniger Freude am Besitz eines KFZs. Wer morgens und abends im Stau steht, weil da, wo ein Sammeltaxi ausreichen würde, acht Pkw in einander verkeilt sind, der fängt an, sich zu überlegen, ob es das wert ist, nur damit der Nachbar neidisch guckt.
Es gibt interessante Konzepte für eine moderne vernetzte Stadt. Das Umweltbundesamt stellt in seiner Broschüre “die Stadt für morgen” vor, wie attraktiv eine Stadt mit weniger Autos sein könnte. Weniger Lärm, weniger Gesundheitsbelastungen, weniger Stau, mehr Platz für alles Mögliche: die Liste ist lang. Derzeit kommen in Deutschland ungefähr 450 Autos auf 1000 Menschen. Das Umweltbundesamt hält eine Zahl von 150 pro 1000 für realistisch und sinnvoll. Die OECD hat in einer Studieerrechnet, dass in einer Stadt wie Lissabon bei konsequenter Umsetzung von Carsharing und ähnlichen Prinzipien lediglich zehn Autos für 1000 Einwohner erforderlich wären.
Sobald es möglich ist, einfach, schnell und günstig von einem Punkt zum anderen zu kommen, verliert das Auto an Attraktivität. Warum sollte man selbst fahren, wenn man gefahren werden und dabei arbeiten oder fernsehen kann? Und selbst wenn man bald ein selbstfahrendes Auto hat: Warum sollte man sich Gedanken darum machen, wo es steht, wo es parken soll, wenn man einfach mittels moderner digitaler Technik und intelligenter Vernetzung ein Shuttle bestellen oder in ein Roboter-Taxi steigen kann? Warum eines kaufen, für zehntausende Euros, wenn ich eine Flatrate für die Shuttles habe? Nur wegen blingbling? Ich bin zuversichtlich, dass der narzisstische Kunde und die findige Industrie sich dann auch auf Luxus-Shuttles einigen, um das Bedürfnis nach Statussymbolen zu befriedigen.
Und diese Stadt muss nicht nur ein Öko-Wunschtraum sein, mit mehr Grünflächen und Hippies auf Fahrrädern. Auch wirtschaftlich ist all das interessant. So erwähnt das Umweltbundesamt, dass die freiwerdenden Flächen durch den Wegfall der Parkplätze auch für kleine Logistikzentren benutzt werden könnten. Delivery on demand könnte so viel effektiver und schneller werden. Transportdienstleister und Online-Kaufhäuser könnten zu geringeren Kosten ihre Kunden schneller beliefern. Dieser moderne Verkehr der Zukunft wäre selbst ein Geschäftsmodell. Aber eines mit Zukunft.
Es ist fraglich, wie lange die deutschen Autohersteller noch auf die Hoffnung setzen werden, mit edlen und übermotorisierten, individuell besessenen Autos ihr Geld zu machen. Ford beispielsweise hat schon für 65 Millionen Dollar die Firma Chariot gekauft, um sich auf die kommenden Märkte vorzubereiten. Chariot bietet “Demand Responsive Transport” an. Ford sieht sieht einen Markt von 100–200 Milliarden Dollar in diesem Bereich ab 2025.
Es ist offenkundig, dass das Auto als individueller Besitz, wie es auch dieses Jahr wieder auf der IAA im Mittelpunkt steht, bald Geschichte sein wird. Offen ist nur noch, ob die Politik frühzeitig die Weichen stellt, um den Weg in die Zukunft sinnvoll mitzugestalten. Ob die Industrie für den kurzfristigen Gewinn so lange wie möglich auf die etablierten Geschäftsmodelle setzt, sie trotz blinkender Tankleuchte weiterfährt und schließlich den Karren an die Wand steuert. Oder ob dies die, sagen wir mal, vorletzte IAA wird und die Leute aus der Zukunft über uns sagen werden: Das war die Generation bei der der Irrsinn zum Ende kam.
Richtiger Artikel, denn das Auto hat keine Fehler, es ist DER FEHLER!!! So schön und bequem es halt in manchen Fällen auch ist.
Wenn dieses Land endlich statt auf Industrie auf Tanztheaterökonomie, Betroffenheitsinnovationen und Stuhlkreiswissenschaft setzt, werden wir in einem ökologischen Paradies leben. Und mit Schlauchbooten versuchen, nach Afrika überzusetzen, wo es dann hoffentlich eine starke Wirtschaft gibt.
ja, Stefan, Sie und Wilhelm zwo sind sich da einig. weder die technik, noch die industrielle ausrichtung werden sich je weiter entwickeln.
hü-hott!
ach, und im pott hat sich diese haltung ebenfalls bereits als erfolgreich erwiesen. bleiben wir einfach bei kohle und stahl. alles andere wären phantastereien.
@jovan: Gehenwir mal die Branchen durch: Kerntechnik: Geschichte Gentechnink: Abgewandert Kraftwerksbau: Geschichte Pharma: Abgewandert. IT: Anschluss verpasst Maschinenbau: Läuft Automobilindustrie: Suizid. Bleibt also der Maschinenbau, bis irgendwelche abgebrochenen Tanztheaterstudenten in irgendeiner Ökospinnerorganisation anfangen, auch dagegen hysterisch vorzugehen.
@ Stefan Laurin Du hast offenbar in Deiner Nibelungentreue zum so oder so überholten PKW-Modell offenbar überlesen, dass @Herr von Cube durchaus zukünftige, wirtschaftlich ertragreiche Wege aufzeigt. Vom Nutzen für die Umwelt mal ganz abgesehen.
@thomas weigle: Überholter PKW? Weltweite Wachstumsbranche. Ich hoffe ja auf Grüne unter 5 bei der Wahl. Dann kann man sich wirklichen Probleme zuwenden und nicht mehr den Hysterien irgendwelcher Theaterpädagogen und Religionslehrern.
@Stefan: Findest Du, dass ein schädliches und unvernünftiges Produkt trotzdem weiterproduziert werden sollte, wenn es "gut für die Wirtschaft" ist oder findest Du, dass das Auto kein schädliches und unvernünftiges Produkt ist?
Thomas Weigle,
so unsinnig es ist, gegenüber AFDler eine sachliche Diskussion zu versuchen über "Fremde und Fremdes in Deutschland", so unsinnig ist es, mit Stefan Laurin eine sachliche Diskussion zu versuchen über " die ökonomischer und ökologische Effektivität und Effizienz zukünftiger Stromerzeugung mittels fossiler Brennstoffe" oder, wie hier versucht, heutiger und erst recht zukünftiger betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Effektivität und Effizienz sog. Verbrennungsmotoren unter Berücksichtigung der von ihnen verursachten Milliarden-Kosten im Gesundheitsbereich oder gar zu versuchen, die weltweit laufenden Diskussion auch hier sachbezogen darüber zu führen, ob das Privat-Auto für jedermann unter ökologischen und ökonomischen Aspekten noch eine Zukunft hat, haben kann, haben sollte.
Thomas Weigle, deshalb -wie vor einige Tagen schon von mir bezüglich Deines Disputes mit AFD-Anhängern bzw. AFD-Gesinnungsgenossen angeregt: Versuche Dich auch jetzt und hier nicht in den angesprochenen Themenfeldern um einen sachlichen Disput mit Stefan Laurin -vergebliche Liebesmüh", denn……
"Wenn Glaubenskrieger unterwegs sind"……………………..
Robert von Cube,
meine Anregungen/Anmerkungen gegenüber ThomasWeigle könnten ebenso gut an Sie gerichtet sein.
Nachtrag:
Stefan Laurin,
es spricht derzeit Einiges dafür, daß " die Grünen" mit ca. 8 % die sog. 5% Hürde überwinden werden, nicht aber die 1o % Hürde. Mit welchen Konsequenzen -für die Grünen, für die Koalitionsbildung? Darüber ließe sich spekulieren.
Spekulieren läßt sich auch über die Gründe für eine solches – aus "Grüner-Sicht" unbefriedigendes- Wahlergebnis.
Stefan Laurin,
ich frage mich, ob und wie Du es verkraften könntest, wenn diese Grünen mit "Deiner FDP" und CDU/CSU eine Koalition bilden würden. Derzeit, so scheint mir, besteht jedoch für eine diesbezügliche Nachdenklichkeit kein Anlass. Ich bin mir wie schon seit Wochen -relativ-sicher, daß es nach der Bundestagsw für eine CDU/CSU/FDP Koalition reichen wird.
@Stefan Laurin Die supertollsten und riesigsten Dampflokomotiven wurden gebaut, als klar war, dass sie keine Zukunft mehr haben: kurzfristig in den USA, langfristig in der VR China. Die kurzfristige USA-Variante, BIG BOY, gibt`s heute für teuer Geld als Märklin-Modell. Henschel in Kassel baute in der Mitte der 50er auch noch zwei neue Dampfer: 10 01 und 10 02, in Serie gingen sie nicht mehr. Obwohl nach neuesten Erkenntnissen der damaligen Dampftechnologie gebaut, waren sie Auslaufmodelle und erlebten nicht mal mehr das Ende des DB-Dampfes 1977, sondern wurden schon Jahre vorher ausgemustert.
@ Walter Stach Vielleicht ist ja bei @Stefan Laurin doch noch mal ein Erkenntnisgewinn in Sachen PKW zu erhoffen. Obwohl Bochum natürlich ein denkbar ungünstiger Standort für Erkenntnisgewinne in Sachen automobiler Entwicklung ist.
#9:
Stimmt, aber der Big Boy wurde gebaut, weil diese Loks benötigt wurden. Von den im Wettbewerb miteinander stehenden Eisenbahnen, die ebenfalls aus Gründen des Wettbewerbs auch auf eine potentiell bessere Technik setzten: Diesel!
Das E-Auto kann man gegenwärtig nicht gebrauchen, nur der Staat ruft danach. So als gäbe es geregelte Kats und AdBlue nicht.
Mann habt ihr Sorgen! Wenn die GRoKO bei 55% abgespeckt aus der Wahl heraus kommt, wie ich vermute, werden die kleinen Parteien davon profitieren. Auch die Grünen. Dir Grünen deshalb, weil Etlichen vor Schwarz-Gelb graut und dann gegen ihre Überzeugung Grün wählen. Sogar Dieselfahrer.Nichts wird nämlich so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Es wird sich jedenfalls vor der Wahl noch einiges im Wählerverhalten ändern, auch wenn es bis zur Wahl nicht mehr lange dauert.. Das spüre ich. Nach den ersten Hochrechnungen werdet ihr euch jedenfalls erinnern, daß ihr irgendwann auch schon mal an solch ein Ergebnis gedacht hattet, wenn auch nur kurz. Ich bin mittlerweile ein Experte im "gegen die Überzeugung" wählen, weil ich das schon ewig lange tue.Meine Prognose: Merkel könnte evtl. Schwarz-Grün -gelb, oder aber Schwarz -Rot. Und letzteres ist einfacher.Und die SPD wird sich zähneknirschend zur Verfügung stellen.
Wenn alle Freunde des Leihautos und des Fahrrads etc. endlich mal das Wasser trinken würden, dass sie ständig predigen, hätten wir auch weniger NOx, COx, . Ebenso weniger Stau.
Warum SUV:
– hoher Einstieg wegen Rücken
– bessere Übersicht
– Sicherheitsgefühl
– Das effiziente teifergelegte Standardauto bleibt an Rampen etc. hängen.
BTW: Ich besitze kein SUV.
Warum kein Leihauto? Die Mobilitätsfirmen sind doch eher im Pleitezustand, d.h. die Nachfrage ist kaum da.
Warum keine Güterverkehr auf der Schiene?
Warum nicht mehr Personenverkehr auf der Schiene? Weil die Bürger Bahnen verhindern und das Planungsrecht Infrastrukturmassnahmen in ferne Zukunften verschiebt.
Warum gibt das Umweltministerium das Heilsversprechen der amerikanischen Autoindustrie auf? Weil es nur als n-tes Auto brauchbar ist. Mich nerven bspw. die paar Minuten an der Tankstelle und ein größerer Tank ist für mich ein Kaufargument.
Zeitnah sind die Verkehrsprobleme nicht durch Alternativen zu lösen, wenn man von Einzelfällen absieht.
Die Automatisierung der PKWs wird Staus reduzieren. Höhere variable Kosten der Fahrzeuge würden Strecken reduzieren (z.B. noch höhere Steuern, LKW Maut erhöhen, statt Parkplätze in die Landschaft zu bauen, damit der LKW Verkehr weiter subventioniert wird.
Es wird noch einige IAAs geben. Die deutsche Automobilindustrie ist stärker als man glaubt und wenn ich das Chaos vor den Grundschulen täglich sehe, weiß ich, dass SUV, große Autos auch für minimale Fahrten nachgefragt werden.
Dass dies selbst im armen Dortmund der Fall ist, zeigt, dass das Auto Probleme löst, Gefühle auslöst, die eben der Fußweg, das Leihauto nicht lösen.
Der Preis der Neuwagen steigt deutlich schneller als der Lohn.
Sind die Menschen so blöd oder werden hier einfach Bedürfnisse von der Industrie befriedigt, die es gibt.
@ ke
Sie haben das "Überlegenheitsgefühl" des SUV-Fahrens vergessen:
und das lässt der/die SUV-FahrerIn den Radfahrer spüren, am besten durch Überfahren, das ist am deutlichsten
@#13: "Das effiziente teifergelegte Standardauto bleibt an Rampen etc. hängen." – Wenn jetzt kein tiefergelegter 3er-BMW mit Sportfahrwerk für die hormongestörte Jungfahrer-Gemeinde gemeint war, dann sind solche Rampen generell nicht zum Befahren mit PKW da. Auch nicht für SUV.
Die deutsche Automobilindustrie täuscht eine "Stärke" vor, die es nur durch isolierte Betrachtung von Umsatzzahlen gibt – die allerdings Verkäufe mit unanständig hohen Rabatten bis zu 30% plus Winterreifen und Bluetooth-Soundanlage (schon vergessen, warum die Hersteller bei Dieselautos den Platzbedarf für den AdBlue-Tank "optimieren" wollten?:-) verschleiern, für die selbst der arme Dortmunder nicht unbotmäßig viel bzw. viel mehr rackern müsste.
#11 Die bessere Alternative wäre Elektrifizierung gewesen, da hat sich aber GM schon in der Zwischenkriegszeit durchgesetzt und die großen US-Bahnen haben sich verdieselt. Der marode Zustand großer Teile des US-Bahnnetzes hat eben auch damit zu tun, dass die fast flächendeckende Verdieselung eben nicht die adäquate Antwort auf Kohle war. Haupt(abfuhr)strecken gehören unter Fahrdraht, selbst bei nicht wenigen sog.Nebenstrecken lohnt sich langfristig die Umstellung auf Strom.
Der regierende Portestantismus möchte halt eine karge Welt des allgemeinen Verzichts. Wohlstand? Lieber gottgefällig wohlfühlen …
#16:
Die US Bahnen haben sehr wohl Strecken elektrifiziert. Wo es sich lohnte. Z.B. im dicht besiedelten Nordosten. In den dünner besiedelten Gegenden war das wegen der umfangreichen Infrastruktur zu teuer. Da lohnten sich Diesel, die brauchen weder Oberleitung noch Unterwerke.
Was dem Personenverkehr per Bahn in den USA den Todesstoß versetzt hat waren Autos und Flugzeuge, die die Verkehrsbedürfnisse besser befriedigt haben.
Der Artikel stinkt vor pseudoelitärem, missverstandenem Vorstreiterdenken. Nur rein aus Provokation: Ich freue mich jetzt schon auf meinen bestellten RS4. Warum? Weil ich es kann. Und Car-Sharing weiterhin eine nette Idee für Städte bleiben wird. Trotzdem aber niemals einen marktführenden Anteil für Beförderungstechnik erreichen wird. Die liebe zum Automobil ist unvergänglich.
@ Matthias
du fährst einen Renault R4?
Ach schade, bloß ein Kombi. Ich dachte, das wäre sowas: R8