Hilfe: Happy Hirschhausen hat Heft

Kommt in mein Reich! Foto: Jack Lawrence, Flick.com, CC BY 2.0

Nach Hirschhausen-Büchern, Hirschhausen-TV-Sendungen und Hirschhausen-Actionfiguren gibt es ab Januar auch ein Hirschhausen Testimonial-Magazin: Hirschhausens STERN GESUND LEBEN. Unser Satire-Geheimdienst hat einige Auszüge ergattert, die wir hier vorab und exklusiv zeigen.

Ernährungstipps

Viel Flüssigkeit ist wichtig für den Körper! Wir bestehen zu 80% aus Wasser und können diesen Anteil leicht auf 81% erhöhen, wenn wir uns etwas Mühe geben. Empfehlenswert sind ungesüßte Kräutertees, kochendes Wasser oder stark verdünnte Obstschnäpse.

Übergewicht ist häufig eine Folge von Heißhungerattacken. Dabei kann man dem berüchtigten kleinen Racker aus der Milchreiswerbung leicht vorbeugen: Stark fett- oder zuckerhaltige Speisen erhöhen das Sättigungsgefühl und vermindern so das Bedürfnis nach Nahrung. Mein persönlicher Tipp: Führen Sie stets eine Packung Pralinen oder Kartoffelchips mit sich und naschen sie davon, noch bevor das böse Magenknurren sie packt!

Gluten- oder Laktoseunverträglichkeiten sind modern, aber auch nichts wirklich Neues. Auf fast jeder Party wird man ihnen eine Auswahl an Kuchen anbieten, die wahlweise ohne Weizen, ohne Milch, fructosefrei oder garantiert ohne Spuren von Schalenfrüchten und Schalentieren sind. Ich empfehle daher eine Vitamin-C-Allergie oder einfach eine Unverträglichkeit jeglicher Naturstoffe. Ihre Bekannten werden vor Neid erblassen!

Vegan ist in und gesund. Um nicht ganz auf die wertvolle Eisen- und Antibiotikaquelle zu verzichten, möchten viele Veganer Fleisch von glücklichen Tieren auf ihre Speisekarte setzen. Da das gehörig auf den Geldbeutel schlägt, hatte ein Start-Up jetzt eine großartige Idee: Unter www.gluecklichspachteln.de (sponsored link) können Sie Fleisch von Tieren aus Massentierhaltung bestellen, die kurz vor der Schlachtung eine hohe Dosis Diamorphin (Heroin) erhalten haben und daher unter Glücksgefühlen verendet sind.

 

Kolumne

Lachen und Weinen liegen nah beieinander. Niemand weiß das so gut, wie ein Arzt, der mal in einem Krankenhaus drin war, bevor er dann ins Fernsehen kam, wo es zum Glück nur Lachleute gibt. Während meines Studiums war ich oft in der Klinik. Auch danach manchmal, zum Beispiel, wo ich mir den Zeh gebrochen hatte (Fraktur). Und neulich, da hatten wir einen Dreh (terminus technicus für „Filmaufnahme“) in der Kinderklinik. Wo Kinder sind, ist immer Lachen und Weinen. Sie lachen, wenn sie etwas lustig finden und sie weinen, wenn sie traurig sind. Das nennt man Leben oder auch Affektinkontinenz (terminus technicus).

Es ist wichtig, daß wir beides nicht vergessen, aber wenn die Leute lachen, ist das schöner. Lachen erhöht den Tonus des Zwerchfells, was sehr gesund ist, denke ich mal. Das gleiche passiert allerdings auch beim Weinen, da schluchzt man ja so. Jedenfalls, wo war ich? Ja, wir waren in der Kinderklinik und da waren die sterbenden Kinder und da gab es diesen Kliniksclown. Was kann es Schöneres geben, als ein sterbendes Kind zum Lachen zu bringen? Heilen kann man lernen, aber Humor muss einem gegeben sein!

Wie ich also diesen Clown beobachtete und sinnierte, da dachte ich: Sehr lustig ist der nicht. Und so machte ich mir einen Spaß. Ich zog den Mann am Ärmel seines geflickten Kittels in eine Besenkammer und betäubte ihn mit einer raschen Injektion Midazolam (Medikament). Dann streifte ich mir seine Verkleidung über und spielte selbst Kliniksclown. Sie wissen ja, daß ich sehr humorvoll bin.

Und so ging ich zu dem einen Jungen, den wo ich sowieso schon so traurig fand, weil der so dünn war und auch diese Schläuche überall hatte (terminus technicus ist mir gerade entfallen, können Sie aber in meinem Buch nachlesen) und ich spielte meine besten Sketche vor.

Ja, da wurde viel geweint. Das gehört zum Leben. Aber ich wollte, daß auch gelacht wird, denn wenn die Sonne ein wenig in so ein Sterbezimmer scheint, dann weiß man, daß Gott lächelt. Schade war, daß der Junge gar nicht mehr weinen und/oder lachen konnte, ich glaube, der war, dings, komatös. Die Eltern waren in dem Moment leider einfach nicht bereit sich zu öffnen. Und die Krankenschwestern hörten nicht zu, riefen lieber die Polizei.

Aber witzig war ich, ganz bestimmt!

Ihr Eckart v. Hirschhausen

 

TV-Tipps

Montag, 20:15 ARD:

Hirschhausens Quiz des Menschen

Spielshow um den Menschen Eckart v. Hirschhausen

 

Dienstag, 20:15 ARD:

Schieß doch mal den Hirsch

Jagdshow mit Eckart v. Hirschhausen

 

Mittwoch, ab 19:00 WDR:

Hirschhausens Sprechstunden

Eckart v. Hirschhausen spricht stundenlang

 

Mittwoch 23:30 NDR:

Tietjen und Hirschhausen (Wdh.)

Talkshow mit Eckart v. Hirschhausen

 

Donnerstag 0:30 Vox:

Tittchen und Hirschhausen

Stripteaseshow mit Eckart v. Hirschhausen

 

Sonntag 10:30 ARD:

Schnittchen und Hirschhausen

Kochshow mit Eckart v. Hirschhausen

 

Freitag 20:15 RTL2:

Kittchen und Hirschhausen

Folge 1 von 240: Die U-Haft – War die Sache mit dem Kliniksclown wirklich nur ein Unfall?

 

Medizin-Lexikon

Jeden Monat erklären wir Ihnen fünf medizinische Fachbegriffe. In 6000 Jahren haben Sie einen kostenlosen Pschyrembel!

Megalomanie – Manie, bei der man mega-low, also krankhaft schlecht gelaunt ist. Üblicherweise selbstverschuldet, schließlich sind jede Menge hochwertiger Glücksratgeber erhältlich.

Schlaganfall – Gefährlicher Erregungszustand mit erheblicher Fremdgefährdung, läßt sich vermeiden, indem man für einen Lachanfall sorgt (einfach ein Buch von mir aufschlagen).

Morbus Hirschsprung – Synonyme: kongenitales Megakolon, kongeniale Megakomik. Es hat mit Essen und Verdauung sowie Kindern zu tun, außerdem hat es einen lustigen Namen, der zugleich edel klingt. Ich liebe diese Krankheit!

Humoralpathologie – Ursprünglich die Vier-Säfte-Lehre der Antike (Schwarze Galle und so), hat sich weiterentwickelt zur —> Humorpathostheologie: quasi-religiöse Heilslehre, geht zurück auf den Mystiker und Komiker Meister Eckhart.

Epididymitis – Ist doch egal, was das ist. Ich wollte nur, daß Sie hören, wie flüssig ich das aussprechen kann. Ach so, Sie lesen ja selbst. Na, dann versuchen Sie mal Ihr Glück, hehe.

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Jörg Schmidt
Jörg Schmidt
6 Jahre zuvor

Schreibt da ein wenig der Neid über den wirtschaftlichen Erfolg eines clownesken Arztes? Humor und Einfühlsamkeit seitens der Vertrauensperson helfen dem Patienten mehr als das perfekte, aber vom "Empfangsbedürftigen" unverstandene Beherrschen der Medizin-Litanei, woran er litte. Das ist vereinzelt oder gemeinhin(?) in Fachkreisen wenig bekannt. Fragen Sie sich mal im Stillen, von welchen Typ Arzt Sie sich als Patient lieber behandeln lassen würden? Ernil Hansen hat dazu einiges zu sagen.
Ein gutes und vor allem gesundes 2018!

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