Als ich vor gut zwei Wochen an dieser Stelle meinen kleinen satirischen Beitrag über eine angeblich bevorstehende Rückkehr von Thomas Tuchel zum BVB in diesem Blog veröffentlicht habe, da spielte als alternativer Kandidat in meinen Gedanken zu dieser Geschichte kurzzeitig auch der Name José Mourinho eine Rolle.
Doch das erschien mir damals letztendlich zu extrem, geradezu völlig abwegig, so dass ich mich für meinen Beitrag letztendlich für den Namen Tuchel entschied.
Jetzt, nur wenige Tage sind seither vergangen, wird der Name des Portugiesen tatsächlich und mit vollem Ernst von der ‚Sport Bild‘ in die Diskussion geworfen. Und ich muss sagen, der Gedanke hat schon was!
Zwar gewann der BVB sein Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende mit 1:0 (0:0), doch an der grundsätzlichen Trainerdebatte in Dortmund und Umgebung hat dies nichts ändern können.
Lucien Favre gelingt es bisher nicht die Diskussionen rund um seine Person nachhaltig zu ersticken, indem er mit seiner Mannschaft attraktiven und erfolgreichen Fußball in einem Maße spielen lässt, wie das einem selbsternannten Meisterschaftskandidaten entsprechen würde.
Am heutigen Mittwoch erwarten den BVB auswärts bei Inter Mailand in der Champions League zudem eine ebenso schwere Aufgabe, wie am kommenden Samstag in der Fußball-Bundesliga, wenn die Schwarz-Gelben beim großen Revier-Rivalen, dem FC Schalke 04 zu Gast sein werden.
Sollte der BVB beide Begegnungen verlieren, was in der zuletzt gezeigten Form nicht unwahrscheinlich erscheint, es könnte das Aus für Coach Favre bedeuten, der im Umfeld ja seit Wochen umstritten ist.
Will die Borussia am Ende tatsächlich in der UEFA Champions League überwintern und bis zur Weihnachtspause noch eine Chance auf die Deutsche Meisterschaft haben, dann müssten sowohl in Mailand als auch in Gelsenkirchen unbedingt Punkte her.
Und wenn nicht? Welche Alternativen gibt es auf dem zu dieser Jahreszeit ausgedünnten Trainermarkt? Klar ist, Mourinho ist dort tatsächlich der klangvollste Name weit und breit. Und der charismatische Coach hat eine Strahlkraft, die ihres Gleichen sucht. Zudem ist er mit Aki Watzke befreundet, was zumindest einen guten Draht der beiden zueinander bedeutet.
Doch passt die teilweise übertrieben selbstverliebte Art des Portugiesen auch zum BVB? Zweifel erscheinen zumindest angebracht.
Was für Mourinho spricht: Der 56-Jährige spricht fünf Sprachen fließend, seit einigen Monaten lernt er offenbar Deutsch. „Ich finde die Bundesliga wirklich interessant. Ich bewundere die Arbeit des BVB und seinen Versuch, mit einem Giganten wie Bayern zu konkurrieren“, erklärte er kürzlich in einem „Sport Bild“-Interview.
Das nährt Spekulationen. Zuletzt war der zweifache Champions-League-Sieger Mourinho von Juli 2016 bis Dezember 2018 für Manchester United tätig. Weitere Erfahrungen auf Top-Niveau bringt er aus seinen Zeiten bei Chelsea, Real Madrid, Inter Mailand und dem FC Porto mit.
Gegen ihn spricht neben seiner gepflegten Arroganz die vermutlich gigantische Lohnforderung, die mit seiner Verpflichtung höchstwahrscheinlich verbunden wäre.
Andererseits wäre ein sofortiger Effekt auf das Umfeld und die Mannschaft alleine durch seine Präsenz garantiert. Es könnte ein unglaublicher Ruck durch Dortmund gehen, der einen großen Erfolg am Ende der Runde möglich macht.
All die Zweifler und Nörgler dieser Tage würden schlagartig verstummen, wenn ein Welttrainer vom Schlage eines Mourinho in Dortmund das Zepter schwingen würde. Da würde selbst der große FC Bayern mit Niko Kovac an der Seitenlinie hinter verblassen…
Je länger ich darüber nachdenke, je mehr bin ich als langjähriger BVB-Anhänger geneigt mir genau das zu wünschen… Holt José Mourinho nach Dortmund!
Och nöööö… Ich dachte, das Thema Egomanen beim BvB wäre abgeschlossen. Und "Daisy" (https://www.t-online.de/sport/fussball/international/id_81437008/das-ist-jose-mourinhos-neuer-peinlicher-spitzname.html) hat ja nun nix wirklich Großes gerissen in seinen letzten Jahren. Mehr "rucken" als Meister werden zu wollen und die CL zu holen, kann er doch auch nicht und das muss sich der BvB doch keine zusätzlichen Millionen plus Chaffeur kosten lassen.
@Klaus: Habe gerade gelesen, dass Rangnick angeblich Kovac-Nachfolger in München werden soll. Dann doch lieber Mourinho, oder? 😉
Arsène Wenger sucht auch noch 'nen Job, der käme viel günstiger;-)
Den mag ich auch, Klaus. Aber ist der nicht schon zu alt um eine langfristige Lösung zu sein?
Naja, Jupp war 72, als er die letzte Bayern-Saison anfing. Bei "Daisy" wären Watzke und Susi sofort abgemeldet und das würde mehr als "nur" einen Umbruch für die Mannschaft und die Konzepte bedeuten. Wenger könnte sich mit seiner eher leisen Art einem Verein besser anpassen, ohne seine Persönlichkeit reduzieren zu müssen.
[…] Zeit zur Eingewöhnung geboten hätte, bei den Schwarzgelben offenkundig sinnlos vertan wurde, auch der verfügbare Coach José Mourinho inzwischen vom Markt ist, da er in der Vorwoche bei Tottenham unterschrieb, liegt nur eine sinnvoll […]