Die Ruhrbarone haben seit jeher ein hessisches Herz. Unser Logo wurde von einer Nordhessin geschaffen, Honke Rambow kommt aus Wiesbaden und ich habe lange in Frankfurt gelebt. Und unser hessisches Herz blutete, als wir gehört haben, dass der Terminus Klause in der Moselstraße das Ende droht. Neuer Besitzer, Kündigung, höhere Miete, vielleicht ein Verwandter, der dort selbst einen Laden eröffnen möchte. Die Lage ist so unübersichtlich wie sie trist und Terminus-Wirt Hüseyin Taskin betrübt ist.
Wenn ich in Frankfurt bin, bin ich in der Terminus-Klause. Ein lustiger Laden, voll, laut, mit einem sensationell gemischten Publikum. Es gibt Bindinger Bier aus der Pilstulpe, Pommes Rot-Weiss von Herrn Taksin und ums Eck auf der Kaiserstraße einen amtlichen Döner. Ich möchte auch in Zukunft dort hin. Die Terminus Klause ist die Homebase der Ruhrbarone in Frankfurt.
Heute wird in Frankfurt vor der Terminus-Klause Demonstriert: 16.00 Uhr, Moselstr. 14. Es wäre schön, wenn unsere Frankfurter Leser – und dass es Euch gibt wissen wir durch Google-Adwords. Frankfurt gehört zu den Top-Ten Städten unserer Leser – vorbeischauen würden.
Also: Wenn ihr nicht wollt, dass dort bald Hipster ihr veganes Hirseschnitzel zu den Klängen von Singern und Songwritern verspeisen, solltet ihr den Hintern hochkriegen.
Mehr zu dem Thema:
Genuss Magazin: Frankfurter Kleinod vor dem Aus?
Zeit: Viertel von Welt
Also der letzte Absatz liess mich doch stark schmunzeln. Wer die Kneipe kennt, weiss dass dort abends fast ausschließlich ‚hipster‘ ihre Pommes Rot-Weiß verspeisen. Und ob es sich hier wirklich um böse Gentrifizierung durch den Vermieter handelt ist momentan auch äußerst spekulativ.
@franky: Aber es gibt kein Hirseschnitzel auf der Karte und das Publikum ist durchaus gemischt 🙂
@stefanlaurin: das ist durchaus richtig 🙂
@Franky,
zum Schmunzeln finde ich die Angelegenheit nicht und die Art und Weise, wie der Betreiber hier rausgekickt wird ist, ist nicht zu akzeptieren.
Man kann sicher nicht die große Welt als kleiner Mensch verändern, aber man kann in seiner Nachbarschaft für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Solidarität sorgen.
Das es sich nicht um einen „netten“ Vermieter handelt, kann man an seinen Widersprüchen erkennen. Auf der Seite einfach die Artikel lesen, dann blickt man durch 🙂
https://www.facebook.com/events/422891274554736/
Was gibt es da zu jammern? Wenn der neue Pächter eine höhere Pacht zahlt, dann ist das doch völlig OK.
Und ob dann der neue Koch Hirse-, Hirsch-, Hammel oder Meerschweinchenschnitzel auf die Speisekarte setzt, ist doch seine Sache. Leben wir nicht in einem freien Land.
Sie könne da gerne demonstrieren, aber was soll das bringen? Wollen Sie wirklich sozialen Mieterschutz für Gastwirte fordern? VIelleicht hilft Ihnen da ja die FDP bei. Klingt für mich zwar eher sozialistisch, aber Sie können es ja mal versuchen. Würde mich interessieren, wie Herr Lindner zu dem Vorschlag steht.
@Kurt Bösewitten: Mir doch egal was Lindner dazu sagt 🙂 Mir ist nur wichtig, was ich dazu sage!
@ Kurt Bösewittern,
wir leben in einem freien Land und Freiheit hat auch etwas m.E. mit Verantwortung gemeinsam. Der „neue“ Pächter, da war wohl zunächst der Neffe geplant, der gerne „mal Kneipier spielen wollte“. Sicher regelt der Markt, nur in diesem Fall kämpft eben der „kleine Herr Taskin“ gegen Goliath, aber aus der Geschichte wissen wir… was 🙂
Ein höhere Pacht wollte auch der jetztige Inhaber, Herr Taskin zahlen, darum geht es nicht…. mit Sozialismus hat die ganze Sache wenig gemeinsam, hier will keiner etwas geschenkt bekommen, es geht um Anstand, Moral und eben auch wie man „hartarbeitenden“ Menschen, den Boden unter den Füße weg zieht, nach 25 Jahren in dem Lokal…. für einen „Neffe, der gerne mal..“.
So eben nicht!
@ Aimee
Sorry, im geschäftlichen Verkehr geht es selten um „Anstand, Moral“ sondern meist um Geld, maximalen Profit indem man,, wie Sie richtig feststellen, „hartarbeitenden Menschen den Boden unter den Füßen wegzieht“, um selber soviel Reibach zu machen, „wie geht“.
Wieso haben Sie was dagegen, dass dem Vermieter der Neffe näher ist, als Herr Taskin? So wie ich die ganze Sache verstanden habe, ist der Miet- oder Pachtvertrag ausgelaufen. Als kluge Geschäftmann wird Herr Taskin zu Anfang der Pachtzeit so kalkuliert haben, dass er mit einem Plus rausgeht, wenn der Pachtvertrag beendet ist. Wenn nicht, wäre er es selber schuld. Er kann sich dann ja ein neues Lokal irgendwo anders pachten uns Sie oder wer immer da verkehrt, müssten sich dann eben von Ihren alten Kneipenwegen trennen und mal woanders hingehen. Sowas nennt man Mobilität. Würde Ihnen und den anderen Kneipengängern vielleicht ganz gut tun.
Mich würde interessieren, wass Herr Voss zu der Diskussion beitragen könnte. Er hat ja dankenswerterweise hier die kleine Geschichte des Bermudadreiecks geschrieben bei der ja über die Jahre auch eine Reihe von alten Lokalen durch die damaligen „Hipster“ verdrängt wurden.
@Kurt Bösewitter,
Herr Taskin hat es eben nicht eingeplant, da er ein einfacher und ehrlicher Mann ist und sein näheres Ziel war und ist, seiner jüngsten Tochter das Studium zu finanzieren.
Der Neffe, der derweil in Kolumbien weilt, besitzt auch mehrere Liegenschaften, u.a. unweit dieses Lokals. Er kann sich auch, ohne Probleme einen Laden mieten, der ihm schon gehört oder seinem Onkel.
Ich weiß, dass es eben bei Geschäften selten um „Moral und Anstand“ geht, dennoch es gibt „Moral und Anstand“, Widerstand kann jeder leisten, die „Kleinen“ unterstützen…. und ich gehe davon aus, man kann etwas verändern.
Egal welche Partei nu Recht hat, et is traurich wenn sonne Kneipe mit Tradition gehen muss. Sowat is imma auch ne Art vonne Wohnzimmer für die da ein- und auskehrn.
Maloche zu ende, die Alte am motzen, gehse schön zum Willi, hols dir ne Gedeck und schnacks mitte Kumpel (die Alte denkt gleiches und so gehse doch inne Gemeinschaft nach Hause).
Wat würd ich aus Bochums Himmel falln, würd einer den Intershop sonner Gruppe von Hornbrillenträgern überlassen, damit se sich schön ihre Appelkoteletts zeign könn – tut ma schön innet Drei-Sechzich gehn.
Mir lief ja schon sonn Tränchen übert Gesicht wie der Steppenwolf in Hamburg dicht machn musst.
Soll dem Neffe ma inne großen Wirtschaft beim Viertel der Banken einsteigen, Kohln hatta anscheint genuch unter den Füßn – Dem Herrn Taskin wünsch ich Glück auf’fen Wech.
Wie schreibt Herr Laurin immer?
„Mimimi“
Heult doch!
@Kurt Bösewitten:
Meine Fresse, sind Sie ein unsympathischer Zeitgenosse.
@ Egal
Wenn Sie die Ironie nicht merken, kann ich Ihnen auch nicht helfen.
Meine Argumente sind zu anderen Themen von den Platzhirschen dieses Blocks, so oder in ähnlicher Weise, alle schon einmal gebraucht worden. Das mit dem „Mimimi“ und der Heulsusenvorwurf bei der Disksussion um Karsten Finke, das hohe Lied auf die freie Marktwirtschaft, das geht doch nach drüben… alles zu finden auf den Ruhrbaronen. Aber wenn es dann um die eigene Kneipe geht, fängt man an zu heulen. Solche Argumentationsweisen find ich auch ziemlich unsympathisch und wollte sie nur einmal spiegeln. Rafft hier bloß keiner.
Ich hatte auch schon darauf gewartet, dass irgendjemand mit der Kathedraler ruhrbaronscher Heiligkeit kommt und siehe da, Fabsen liefert prompt.