Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hat sich die Berliner Autorin Sharon Dodua Otoo von ihrer Unterschrift unter dem Aufruf Artists for Palestine distanziert, in dem zum Boykott Israels aufgerufen wurde: „Ich würde einen solchen Aufruf heute nicht mehr unterzeichnen.“ Den Preis wird die Schriftstellerin allerdings nicht entgegen nehmen: „Ich möchte weder die Jury, noch die Stadt Bochum noch den Namen von Peter Weiss mit den Vorwürfen gegen mich und die ausgelöste Debatte in Verbindung wissen“, begründete Otoo ihre entscheidung. Sie wünscht sich, dass das Preisgeld stattdessen an eine gemeinnützige Organisation geht.
Honoriger und stilvoller als Sharon Dodua Otoo kann man sich kaum verhalten: Mit ihrer Distanzierung von ihrer Unterschrift trägt sie dazu bei, die Israelboykott-Kampagne entscheidend zu schwächen. Dazu gehört in der heutigen Zeit Mut und den hat sie.
Der Bericht in der SZ klingt glaubwürdig.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich mit meiner Einschätzung falsch liege.
Ertappt… und schon kommt
„…. „Ich würde einen solchen Aufruf heute nicht mehr unterzeichnen.“…“
Klingt wenig glaubwürdig und wie generös „…Sie wünscht sich, dass das Preisgeld stattdessen an eine gemeinnützige Organisation geht…“, da hätte sie um ein wenig glaubhafter zu wirken noch den Zusatz -jüdische- und/oder gegen Antisemitismus bzw. Aufklärung hinzufügen sollen.
Aber gut, reflexartige Aussage ohne kritisch zu reflektieren und damit eben inflationär eine „gemeinnützige Organisation“, das beruhigt dann einige Naive sicher!
Honorig..ich glaube hier geht es vor allem um Schadensbegrenzung. Vor Kurzem stolperte ich auch über einen Post in den sozialen Medien besagter Dame, in dem sie unter anderem schrieb, dass auch einige Israelis das Massaker der Hamas nicht als ursächlich für die aktuelle Lage begriffen. Dieser Post, der doch im Ganzen recht vorsichtig formuliert war, ist jetzt unauffindbar, da wohl fleißig gelöscht wurde…