Humanisten für PEGIDA?

PEGIDA. Eine Ansammlung rechtspopulistischer Menschen. Einige dumm, einige ausländerfeindlich, einige beides – alle von Angst und Hass zerfressen.

Es sind keine guten Menschen, die sich da durch die Strassen von Dresden und anderen Städte wälzen. Ich will sie nicht unter meinen Freunden haben.

Doch ich musste einsehen, dass ich naiv war.

Mögen Andere von ihrer Schande sprechen, ich spreche von der meinen. (B. Brecht)

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Artikel schreiben soll. Abgewogen, ob ich damit nicht ohne Not ein Nestbeschmutzer werde. Mich gefragt, ob ich da nicht Einzelfälle verallgemeiner. Und doch merke ich, dass mich das Thema nicht losläßt, ich schreiben muss, weil ich etwas zu schreiben habe. Zudem werde ich weiter recherchieren. Es bringt nichts, wegzusehen, nur weil das Unrecht, das geschieht, von denen unterstützt wird, von denen ich dachte, dass ich zu ihnen gehöre. Unrecht ist Unrecht ist Unrecht.

Aber vorne angefangen.

Kurz nach Weihnachten stolperte ich über einen Kommentar von Uwe Lehnert im Humanistischen Pressedienst (hpd) mit dem Titel „Unerwünschter Protest„. Bereits der Untertitel „passt nicht ins korrekte Schema“ liess mich aufhorchen. Man muss dazu wissen: ich sehe mich (bisher) als Teil der Humanistischen Bewegung an, auch wenn ich in keinem der großen Verbände Mitglied bin. Zudem schreibe ich ab und an für humanistische Medien. Umso irritierter war ich als ich Sätze wie die folgenden las:

Selbst Spiegel-Online kann seine These von der rechtsextremen Ausrichtung von Pegida nicht mehr aufrechterhalten.

und

Jene Politiker, die mit bloß verächtlich machenden Beschimpfungen reagieren und die Teile der Bevölkerung, die mit Sorge auf die nicht zu leugnenden Probleme mit vielen in Deutschland ankommenden Flüchtlingen verweisen, nur als rechtsradikalen Sumpf betrachten, sollten sich sachkundig machen und sich an den Beobachtungen und Analysen ausgewiesener Fachleute orientieren

oder auch

Die meisten muslimischen Zuwanderer bringen eine Religion mit, die auf einem Gesellschaftsverständnis und einer Moral des 7. Jahrhunderts basiert und in der vorliegenden Form mit wesentlichen Elementen unserer Verfassung und unserer Vorstellung vom Leben in einer freien Gesellschaft nicht zusammenpasst.

Ich war schockiert. Dieser Uwe Lehnert musste scherzen, auf eine sehr seltsame Art und Weise. Oder jemand sein, der relativ zu Beginn seiner schreibenden Tätigkeit stand, so dass er über möglichst kontroverse Zuspitzung Klickzahlen generieren wollte. Doch weit gefehlt. Lehnert ist emeritierter Professor, schrieb u.a. das einflussreiche Buch „Warum ich kein Christ sein will. Mein Weg vom christlichen Glauben zu einer naturalistisch-humanistischen Weltanschauung.“ Also kein Leichtgewicht in humanistischen Kreise, Mitglied des Humanistischen Verbandes Deutschland (HVD) und der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs).

Wie ich erfuhr, war man auch beim hpd eher weniger angetan von der Meinung, die Lehnert da kundtat. Und ermöglichte in den Folgetagen sehr dankenswerte Gegenkommentare (so z.B. hier und hier). Stand Lehnert also alleine da mit seiner Apologetik für Schnullernazis?

Ich hoffte es – bis ich auf Facebook eine Auseinandersetzung mit Lehnert und Dr. Frank Berghaus hatte, die zu meinem Ausschluss aus der Gruppe „Initiative Humanismus“ führte. Im Kern warf mir Dr. Berghaus dabei vor, dass ich zu hart und diffamierend sei, wenn ich Lehnert als „Schnullernazi-Apologeten“ bezeichne – und anmerke, dass sein Artikel geeignet sei, ihm einen „braunen Anstrich“ zu verpassen.

Auch Dr. Berghaus ist kein Unbekannter. Er ist Autor bei „Wissen bloggt“ und im Parteibeirat der  „Partei der Humanisten“. Diese Kleinstpartei formuliert auf ihrer Seite folgende Grundhaltung (Hervorhebung eingefügt):

Humanisten respektieren ihr Gegenüber als ebenso empfindenden und Rechte beanspruchenden Menschen, unabhängig von dessen weltanschaulicher Überzeugung. Sie  gehen davon aus, dass Andersdenkende dieselbe Toleranz entgegenbringen und nicht versuchen, sie mit missionarischem Eifer oder gar mit Gewalt von ihren Einstellungen abzubringen. Gegen Intoleranz darf es allerdings keine Toleranz geben. Humanisten respektieren alle Mitmenschen unabhängig von deren biologischen Merkmalen oder sexuellen Orientierungen.

Damit sollte doch alles klar sein. Und es keine Empathie für PEGIDA geben. Wieder falsch gedacht. Unter dem Titel „PEGIDA und des Pudels Kern“ schrieb nämlich David Helmus, der wohl „Sprecher für Menschenrechte, Demokratie, Außen- und Drogenpolitik“ ist unter anderem Folgendes:

Die Bewegung allerdings insgesamt in die rechte Ecke zu stellen und sie somit guten Gewissens ignorieren zu können ist zu einfach. Viel mehr offenbart diese Bewegung eine große Unzufriedenheit mit der Religionspolitik des Landes, allerdings mit falschen Konsequenzen. Die Ausgrenzung der Bewegung und ihrer Anhänger aus dem politischen Diskurs halte ich daher sogar für gefährlich.

Warum? Wie kann ich mich als ausgesprochener Humanist der pauschalen Verurteilung einer Gruppe, die nach Rechts offen ist, entziehen?

Aus dem offiziellen Positionspapieres der PEGIDA geht kein klarer Fremdenhass hervor. Sie sprechen sich sogar klar für das Recht auf Asyl, Sexuelle Selbstbestimmung und für ein Miteinander mit “integrierten Muslimen” aus. Einige Punkte sind also durchaus diskussionswürdig.

Zwar rudert Helmus im folgenden zurück, und erkennt auch an, dass das Positionspapier von PEGIDA vielleicht nicht das Papier wert ist, auf dem es gedruckt ist, und schließt mit folgender Quintessenz:

Dies alles ist Zeichen einer völlig verfehlten Integrationspolitik seitens Rot-Rot-Grün-Schwarz-Gelb, die mal wieder Menschen und Einwanderer auf ihre Religionszugehörigkeit oder gar die Religion ihrer Herkunftsländer beschränkt. Es ist die Schuld der Politik, dass Islam, Muslime und Einwanderung kaum noch voneinander zu trennen sind und Einwanderer aus dem arabischen Raum per se als Muslime gelten und mit den Vorfällen in ihren Heimatländern in Verbindung gebracht werden. So ist es für mich nicht verwunderlich, dass Rechtspopulisten dieses Thema nun ausschlachten können und dabei großen Zuspruch erfahren.

 Sich angesichts des politischen Islams und der selbstbewussten Islamverbände aber auf alte Werte und vor allem eine fiktive Wertegemeinschaft wie “christlich-jüdisch” zu besinnen um so “fremdes” auszuschließen und eine scheinbare Homogenität herzustellen ist der völlig falsche Weg. Vielmehr tun eine aufklärerische Islamkritik und ein laizistischer Staat not.

Die Lösung des Problems PEGIDA bestünde also darin, dass mehr „aufklärerische Islamkritik“ geübt wird (wir sprechen über 2 – 5% unserer Bevölkerung, von denen die Gefahr der Islamisieurng des Abendlandes ausgehen soll). Irgendwie stelle ich mir „Gegen Intoleranz darf es keine Toleranz geben“ anders vor. Intoleranter.

Ich muss mir also eingestehen, dass es sie gibt: die Verteidiger von PEGIDA unter den Humanisten. Für mich sind diese Menschen eben genau dadurch keine Humanisten. Sie sind entweder zerfressen von einem blinden Hass gegen alles Religiöse – oder vielleicht auch schlicht nur nicht in der Lage, die Sachverhalte intellektuell zu durchdringen.

Ich habe aber nicht vor, diesen Personen ihr Graufeld in der Humanistischen Bewegung zu lassen. Demnächst mehr!

+++ UPDATE (So, 4.1., 17:51 Uhr) +++

Unter Kommentar #41 teilte der von mir kritisierte David Helmus mit:

„(W)enn du so gut recherchieren würdest, wie du es vorgibst, dann wüsstest du, dass Frank Berghaus seit Mitte Dezember 2014 nicht mehr Parteibeirat der Partei der Humanisten ist. Seit dem 31.12.2014 ist er nicht mal mehr Mitglied unserer Partei.“

Ich entschuldige mich für die dann von mir am 2. Januar erhobenen Aussage bzgl. der Parteimitgliedschaft von Frank Berghaus. Inwiefern der ehemalige PI-Autor Dr. Berghaus davor aber gut im Parteibeirat einer Partei der Humanisten aufgehoben war – darüber schweigt Helmus sich leider aus. Wir werden dem in einem separaten Artikel nachgehen.

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Was ein bullshit… Wenn man diesen Pegida-Mitläufern Montags abends auf der Straße erklären würde, dass sie „große Unzufriedenheit mit der Religionspolitik des Landes“ hätten, bekäme man wohl die blödesten Gesichtsausdrücke seit Adams Gesicht bei seiner Wohnungskündigung durch Gott zu sehen;-)

Alostrael Venenbaum
Alostrael Venenbaum
9 Jahre zuvor

Auf der Plattform „Wissen bloggt“ finden sich zuhauf „islamkritische“, ich nenne es islamfeindliche, Beiträge. Von daher überrascht mich Berghaus kein bisschen. Die ganze Sache ist ein weiterer Stein, der meinen Ausstieg aus der heutigen Humanismus-Bewegung anstößt, wenn auch mit einem Stich im Herzen.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

„Es war ja nicht alles schlecht, was die Nazis wollten“.
„Es war ja nicht alles schlecht, was die SED in der DDR wollte“.
„Die Nazis haben ja Vieles gesagt und gemacht, was so auch in der Gesellschaft gesagt wurde und gewollt war.“
„Die SEDler haben ja Vieles gesagt und gemacht, was so auch in der Gesellschaft gesagt wurde und gewollt war.“

Diese in Deutschland immer noch existierenden Versuche, zutiefst inhumane Herrschaftssysteme zu entschuldigen oder sogar im nachhinein zu rechtfertigen, wiederholen sich jetzt in weiten Teilen unsere Gesellschaft mit Blick auf die zutiefst inhumaner Pegida-Bewegung.

Wenn das durch Funktionäre der deinen oder der anderen Partei geschieht, erkläre ich mir das mit ihrem parteipolitischem Machtkalkül, mit dem Versuch, „Wählerstimmen“ zu sichern.

Wenn das durch „bekennde/organisierte“ Humansiten geschieht?

Ich hatte erwartet, daß aus keiner Partei -Ausnahme AFD- auch nur andeutungssweise Verständnis oder gar Sympthie geäußert werden würde gegenüber der Pegida-Bewegung. Ich wurde enttäuscht.

Kann ich davon ausgehen, daß aus dem, was im o.a.Beitrag vorgetragen und kommentiert wird, nicht gefolgert werden darf, daß sich „bekennende, organisierte Humanisten“ nicht, nicht mehr konsequent und ohne Wenn und Aber von der Pegida-Bewegung distanzieren?
Gibt es hier, was ich hoffe, eine „Überinterpreation“ durch Sebastian Bartoschek?

Hoffentlich, denn sonst hätte ja die Kanzlerin mit ihren klaren Worten zur Pegida-Bewegung in ihrer .Neujahrs-Ansprache so manchen sog.Humanisten „humanistisch überholt“!

Warum äußere ich mich überhaupt zur Sache?
Nicht , weil ich mich irgendwie der „humanistischen Bewegung“ zugehörig fühle oder mich ihr aus konkrem Anlaß auseinandersetzen will, sondern „nur“ deshalb, weil mich jede einschlägige Meinungsbekundung nachdenklich stimmt, aufschreckend und daran zweifeln läßt, ob die zutiefst inhumane Pegida-Bewegung nicht ohne Wenn und Aber abgelehnt , sondern ihr stattdesen offen, versteckt, „klammheimlich“ Verständnis entgegenbracht wird.
.

Ingo-NRW
Ingo-NRW
9 Jahre zuvor

„Es sind keine guten Menschen, die sich da durch die Strassen von Dresden und anderen Städte wälzen. “

Ach ja, mit wie vielen Demonstranten hast du denn schon geredet?

Freunde von mir waren vor Ort, und dort laufen hauptsächlich ganz normale Leute mit, die von der Politik die Nase gestrichen voll haben.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Ingo-NRW: Ich dachte, die wären alle gegen Islam? Oder gegen Flüchtlinge? Wieviele „Demos“ gab es denn parallel?

Wenn das die „ganz normalen Leute“ sein sollen, die ihren Fremdenhass mittlerweile ja auch offen in die Kameras quäken, dann freue ich mich jetzt ganz besonders heftig, *nicht* normal zu sein.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Machen wir uns nix vor, Pegida kommt nicht von den Rändern.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Thomas Weigle: Die tiefsten Abgründe unserer Gesellschaft waren noch nie nur an den Rändern zu finden, das ist doch mittlerweile historisches Allgemeinwissen.

norge
norge
9 Jahre zuvor

Auch mir geht es leider so, dass ich das Gefühl habe das im humanistische Umfeld Toleranz oft dort vorhanden ist wo es für mich am wenigsten angebracht ist, aber andersrum ist es vermutlich in jeder Bewegung so das es Personen gibt, die einem nicht passen umso wichtiger finde ich es das es in diesem Fall in der humanistischen Bewegung Menschen wie Sebastian Bartoschek gibt, die so etwas nicht hinnehmen und dafür eine Öffentlichkeit herstellen.
Danke, dafür.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Klaus Lohmann -8-
einverstanden.

Zudem ist, jedenfalls für mich, der Begriff „Mitte der Gesellschaft“ ein in jeder Hinsicht unbestimmter, unbestimmbare, fragwürdiger, zu hinterfragender.

Ist damit das sog. Bildungsbürgertum gemeint? Was wiederum die Frage aufwirft, was denn dieses Bildungsbürger eigentlich ist.

Oder ist mit Mitte der Gesellschaft der Teil der Gesellschaft gemeint, indem sich die Menschen mit „mittleren Einkommen“ befinden?

Ist mit Mitte der Gesellschaft der Teil der Gesellschaft gemeint, der sich durch politische Enthaltsamkeit und durch ein Desinteresse an kontorversen politischen Diskussionen bestimmen läßt?

Ist mit Mitte der Gesellschaft das Spektrum umfaßt, daß CDU/CSU -SPD und Grüne?- als ihres reklamieren ?

Um der “ Mitte der Gesellschaft“ nahekommen zu können, müßten die Ränder -links,rechts- einigermaßen bestimmbar sein. Das erscheint zumindest nicht „so einfach“.

Wenn ich ‚mal von der Mehrheit der Mitglieder und von der Mehrheit der Wähler von CDU/CSU -und teilweise auch der SPD-ausgehe, die „die Mitte der Gesellschaft“ bilden könnten, dann klann ich -leider-
auch mit dieser Defintion der „Mitte der Gesellschaft“ der Feststellung von Klaus Lohmann nicht widersprechen.

paule t.
paule t.
9 Jahre zuvor

Lieber Sebastian Bartoschek,

ich wundere mich, dass Sie über so etwas verwundert sind. In allen Gruppen, Bewegungen, Szenen, Verbänden … gibt es Leute, die eine „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ (um den allgemein gehaltenen Ausdruck zu verwenden) gegenüber bestimmten anderen Gruppen hegen. Warum sollte es bei HumanistInnen anderes sein?

Als Christ schmerzt es mich auch besonders, unter ChristInnen solche Menschenfeindlichkeiten zu sehen, sei es Rassismus, Homophobie oder Feindseligkeit gegenüber Anders- oder Nichtgläubigen; und auch für mich sind solche Leute dann eigentlich – danach, wie ich Christentum verstehe – genau dadurch keine ChristInnen mehr (um, mutatis mutandis, Sie zu zitieren).

So hat halt jeder auch vor seiner eigenen Tür genug zu kehren. Ich finde es sehr anerkennenswert, dass Sie das mit diesem Artikel tun.

keineEigenverantwrtung
keineEigenverantwrtung
9 Jahre zuvor

PEGIDA ist heute doch ein Sammelbecken für Unzufriedenheit in vielen Bereichen geworden. Damit können sich viele Menschen mit der Bewegung identifizieren, und andere Gruppen finden genügend Punkte, um die Teilnehmer rechts von der Mitte einzuordnen. Es ist ein diffuser Mix, dessen Themen aufgeschlüsselt werden müssen. Das geht aber nicht in einer kurzen Überschrift.

Zum Thema Einwanderung:
Die Frage, die sich Deutschland stellen muss, ist, wie es mit Einwanderung umgehen will.
Sollen alle Menschen, die es wollen, die Möglichkeit haben hier zu leben und alle Rechte und Pflichten eines Staatsbürgers zeitnah bekommen?
Soll es Kriterien geben, wenn ja wo liegen sie?
Wir haben eine aktuellen Gesetzlage mit Schengen, Asylverfahren etc. , die aber in der Praxis so nicht durcchgesetzt wird (Abschiebestopps, Freizügigkeit in der EU während des Verfahrens, lange Dauer von Verfahren)..) Deshalb ist eine Grundsatzdiskussion zu führen. Wenn ich regeln habe, die ich nicht durchsetzen kann/will, brauche neue Regeln oder muss mein Verhalten ändern.

Der größte aktuelle Fehler ist, Einwanderung ökonomisch zu begründen. Die Werte sind zu angreifbar. Außerdem wäre es wirtschaftlich sinnvoll, sich mit den hohen Auswandererzahlen zu beschäftigen. Aber das Thema wird von der Presse nicht aufgegriffen. Es ist eine politische Entscheidung wie wir mit Einwanderung umgehen.

Insgesamt werden uns diese Themen dieses Jahr noch lange beschftigen.

Insgesamt ist es nicht nachvollziehbar, dass die einzige Lösung für Kriege, Vertreibung etc. aktuell darin zu bestehen scheint, möglichst viele Flüchtlinge aufzunehmen. Die ärmere Bevölkerung, die geflüchtet ist, hat diese Möglichkeit nicht und friert in irgendeinem Zelt in der Wüste. Haben wir noch eine Diplomatie und Außenpolitik?

Alreech
Alreech
9 Jahre zuvor

wen wundert es, das die antiklerikalen Humanisten auch islamophob sind ?
Mich nicht.

Jarek
Jarek
9 Jahre zuvor

@alreech

Kennen sie das „schönste Vorbild“ aller Moslems?
Warum wird M. trotz Mord,Sklaverei,Schutzgelderpressung,Angriffskriegen,Kinder..als schönstes Vorbild bezeichnet wenn Jesus im Koran als Sündenlos bezeichnet wird?

Warum nehmen sie sich nicht den Sündelosen zum Vorbild sondern einen Kriegsverbrecher???

Das Leben Mohammeds
1. Die Zeit in Mekka
2. Die Zeit in Medina
3. Zeittafel
623 Die ersten 4 Kriegszüge
624 Die Nahla-Expedition
624 Schlacht von Badr
624 Belagerung und Vertreibung der Banu Quaynuqa
624 Meuchelmorde
625 Schlacht am Berge Uhud
625 Mission (da’wa) bei den Beduinen
626 Vertreibung der Banu Nadir
627 Grabenkrieg
627 Vernichtung der Banu Quraiza
627 Ermordung von Abu Rafi Sallam
628 Vertrag von al-Hudaybiya
628 Unterwerfung von Khaybar
628 Zeid bin Haritha und die Hinrichtung von Umm Qirfa
629 Zweite Wallfahrt nach Mekka
629 Einführung der Schutzgelderpressung
629 Erster Krieg gegen die Byzantiner
630 Eroberung von Mekka
630 Krieg gegen die Hawazin / Schlacht bei Hunain
630 Belagerung von Taif
630 Zug gegen die Byzantiner bei Tabuk
631 “Heiliger Krieg” als generalisiertes Gebot
631 Pilgerfahrt ohne Ungläubige
632 Die Abschiedswallfahrt
632 Tod Mohammeds
http://derprophet.info/inhalt/inhaltsverzeichnis/

Warum ist niemand Scientolophob wenn er Scientologen kritisiert?Warum wird niemand als Jehovaphob bezeichnet wenn er die Zeugen J. kritisiert die ja bekanntlich jeden Wehrdienst ablehnen selbst bei Todesstrafe.

Und warum benutzt man ein Modewort des Schlächters Khomeini?Jaja hat schon mal jemand vor 100 Jahren benutzt…

Islamophobie im Wandel der Zeit:
Gängige Meinung ist, dass der Begriff Islamophobie von Ayatollah Khomeini im Jahr 1979 erfunden wurde. Er bezeichnete Frauen als „islamophob“, die sich weigerten den islamischen Schleier zu tragen und brandmarkte sie so als schlechte Muslime.

Ihr macht euch also zum Gehilfen des Terrorfürsten Khomeini,die Linken waren sehr erfreut über die Baukräne die er aufstellen lies bis sie merkten das sie dort selber hängen werden…

Christoph Betz
9 Jahre zuvor

Auch ich habe stundenlang Material gesichtet. Über Pegida, die Montagsdemos und ihre Protagonisten. Lutz Bachmann, Ken Jebsen, Jürgen Elsässer, Lars Mährholz, Melanie Dittmer & Co. Jutta Ditfurth hat in ihrer Analyse schon grundsätzlich recht. Es ist eine äusserst fragwürdige Ansammlung von verwirrten Menschen mit Hang zu Verschwörungstheorien und Rassismus. Und ihre Führer allesamt unseriöse Volksverhetzer. Die Waldorfschule Überlingen hatte unlängst Ken Jebsen nach Überlingen eingeladen. Durch das rassistische Geschwafel von Rudolf Steiner sind auch die Anthroposophen sehr anfällig für „Mitläufer“. So werden sie ja immer genannt. Meiner Meinung kann man bei der hohen Anzahl bedauerlicher Einzelfälle nicht mehr von Mitläufern sprechen. Auch ich möchte diese Menschen nicht als meine Freunde haben. Auf meiner Website habe ich mal einige Einzelfälle zusammengetragen… 😉

http://anthroposophie-report.info

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor

@alreech: Die Vita eines erfolgreichen Heerführers aus seiner Zeit. Er war nicht grausamer als andere, nur erfolgreicher (OK, er hatte Glück: Byzanz und Persien waren durch lange Kriege und die Pest geschwächt, aber Glück und Zufall spielen im Krieg immer eine wichtige Rolle) Die Zeiten waren nun einmal wie sie waren. Unsere pazifizierte Gesellschaft reagiert da immer zu hysterisch. Konstantin, der dem Christentum im Römischen Reich zum Durchbruch verhalf oder Karl oder Octavian haben ähnliches gemacht.
Ein Tabu, den Islam zu kritisieren oder sich mit islamischer Geschichte auseinander zu setzen gibt es nicht, das ist Quatsch. Er ist eine vielschichtige Religion, Probleme machen einzelne Ideologiestränge und das kritisieren auch Muslime. Wer protestiert denn zum Beispiel gegen den Mullahs in Teheran? Meines Wissens nach vor allem persische Muslime.

Uwe Lehnert
Uwe Lehnert
9 Jahre zuvor

Ich bin von dritter Seite auf diesen Artikel aufmerksam gemacht worden. Ich will auf die hier gemachten Unterstellungen nicht eingehen, sondern nur darum bitten, meinen Originalbeitrag auf den Seiten des Humanistischen Pressedienstes (hpd) unvoreingenommen zu lesen (http://hpd.de/artikel/10847), aber auch die diesbezügliche polemische Attacke gegen mich (http://hpd.de/artikel/10858). Bitte dort auch die mich verteidigenden Stimmen zur Kenntnis nehmen. Man wird schnell feststellen, dass es sich um sachkundige und sachlich argumentierende Leser handelt, die nicht im Geringsten irgendwelche rechtsextremen Ansichten vertreten.

Ich plädiere in meinem hpd-Beitrag dafür, die Motive der Mehrheit der Demonstranten zu erkunden und beziehe mich dabei u.a. auf zwei seriöse Wissenschaftler an der TU-Dresden. Darüber hinaus thematisiere ich mögliche Gründe, die den Sorgen der Demonstranten – nicht den unbelehrbaren und in der Tat fremdenfeindlichen Teilnehmern, die dort auch auftreten – zu Grunde liegen könnten. Dazu zähle ich u.a. einen aggressiven, politisch agierenden Islam, wie er von einem Teil(!) der muslimischen Zuwanderer und ihren Sprachrohren vertreten wird. Bemerkenswerterweise kommen die deutlichsten und begründetsten Warnungen vor einer neuen religiösen Vereinnahmung unserer Gesellschaft von Menschen mit muslimischen Migrationshintergrund: zum Beispiel von Necla Kelek, Hamed Abdel-Samad, Seyran Ates, Mina Ahadi, Nourig Apfeld, Ibn Warraq, Lale Akgün, einst Integrationsbeauftragte(!) der SPD. Alles aufrichtige Menschen, denen Sachverstand, einschlägige Erfahrung und ehrliche Sorge nicht abgesprochen werden kann.

Zum Ende meines Beitrags sage ich ausdrücklich: »Um möglichen Missverständnissen und Vorwürfen vorzubeugen: Bürgerkriegsflüchtlinge und begründet hier Asylsuchende sollen hier Aufnahme finden. Ich bin persönlich bereit, dafür sogar höhere Steuern zu akzeptieren, das verlangt eine humanistische Einstellung zu Menschen in Not. Auch hier Arbeit suchende Zuwanderer sind willkommen, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind. Ich verlange jedoch die vorbehaltlose Anerkennung wesentlicher Prinzipien unserer Verfassung und den grundsätzlichen Respekt vor unseren Gesetzen. Wer diese Forderungen nicht zu akzeptieren bereit ist, ist hier nicht willkommen und sollte sich ein anderes Land suchen.«

Bin ich nun ausländerfeindlich, vertrete ich rechtsextreme Ansichten, schüre ich Aggressionen gegen das Fremde? Ich bitte darum, dass man sich anhand des Originalbeitrags seine Meinung bildet und sich nicht durch vorschnelle Verurteilung davon abhalten lässt, den Problemen, die mit der Zuwanderung zweifellos verbunden sind, auf den Grund zu gehen.

Robert Gorny
Robert Gorny
9 Jahre zuvor

Ich glaube auch, dass Sie naiv sind.

Thorsten Stumm
9 Jahre zuvor

@Laurin
„Ein Tabu, den Islam zu kritisieren oder sich mit islamischer Geschichte auseinander zu setzen gibt es nicht, das ist Quatsch.“
Tut mir leid Stefan, dass stimmt nicht. Du weist ich hege keinerlei Sympathien für die ganzen Abkürzungen aber genau diese Tabu begegnet mir seit Jahren in Kita und Schulen meines Sohnes….oder versuche mal nur zu fragen warum in einem Dortmunder Gynasium Eltern erlaubt wird ihre Töchter vom Schwimmuntericht abzumelden…dann biste auch ein Nazi, so wie ich… 🙂

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
9 Jahre zuvor

@19:
Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass Schülerinnen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen.
Was spricht dagegen?
Die vielen ertrunkenen Menschen der letzten Jahre sind ein guter Grund dafür, den Unterricht zu fördern. Ebenso ist Schwimmen auch aus gesundheitlichen Aspekten förderlich.
Wo soll so eine Befreiung auf Wunsch der Eltern anfangen und wo enden?

Biologie, Geschichte, Erdkunde, Sozialwissenschaften sind auch Fächer, die ganz schnell auf Wunsch von Eltern für Kinder verboten sein könnten.

Wenn es einen Lehrplan gibt, muss er auch für alle Schüler gelten. Soll es demnächst einen Wunschstundenplan geben?

Thorsten Stumm
9 Jahre zuvor

@keineEigenverantwortung
Das wäre zu diskutieren, sicherlich…
Für mich ist dieses Tabu und diverse andere übrigens ein ganz wesentlicher Grund für das entstehen dieser ganzen kruden Abkürzungen….was aber in Zeiten des Internets nicht mehr funktioniert. Und am fatalsten man überlässt das thematisieren kontroverser Themen nämlich den Sarazins und den Abkürzungen. Das kann doch nicht der Weg sein. Es gibt einer Menge toller Konzepte zur Integration und zum zum friedlichen multikuterellen Zusammenleben….die werden wenn die Abkürzungen anfangen in der Politik anzukommen, was schon geschieht sh. CSU, auf der Kippe stehen….was sehr schade ist.

Achja, ich habe festgestellt das Muslime die Diskussion übrigens annehmen und auch führen…dabei sind spannende Gespräche herausgekommen…von Erziehern und Lehrern wurde ich bisher immer… mit der Moralkeule mundtot geprügelt….

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#20: Es geht im Rahmen des Artikelthemas vermutlich eher um das Burkini-Verbot der Dortmunder Sportwelt gGmbH.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
9 Jahre zuvor

@22:
Die Kleiderordnung im Reich der Bäder scheint wohl sehr komplex und wenig konsistent zu sein, wenn man den folgenden Bericht liest.

http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/dortmund/Warum-Burkinis-in-vielen-Baedern-verboten-sind;art930,1568822

Wie sieht es da wohl bei den Wettkampfschwimmern aus, die ja lange Zeit sehr viel teure Kleidung getragen hatten.

Im Toten Meer und in anderen Regionen des Nahen Osten habe ich durchaus auch einheimische Frauen gesehen (der Islam war die vorherrschende Religion), die mit anderen Menschen (auch Männern) einfach zum Baden gegangen sind. Vermutlich macht man hier vieles komplizierter als es bspw. in vielen Regionen des Nahen Ostens ist.

Hinterwäldler
Hinterwäldler
9 Jahre zuvor

Noch vor 12 Monaten beklagten die Medien verwundert, das die Menschen der Bundesrepublik politisch inaktiv wären und nicht einmal zur Wahlurne gehen. Dann kamen die „Mahnwachen für den Frieden“. Die waren aber überhaupt nicht im Sinn der Politik. Die Teilnehmer und Aktivisten der Mahnwachen wurden zuerst in die linke Ecke gestellt. Als man den Irrtum bemerkte, schob man sie ganz schnell ins braune Schubfach. Irgend wohin mussten sie ja zugeordnet werden. Wie sollte man denn sonst deren merkwürdigen Wunsch nach Frieden verstehen? Es fiel sogar das Schlagwort „Linksfaschisten“, was auch immer das sein mag.

Dies war die Geburtsstunde der Pegida. Sie wurde zum Sammelbecken einer, von einem Kriminellen geführten Vereinigung mit völlig anderen Zielen. So wie es vor ca. 90 Jahren schon einmal geschah. Heute schallen diesen Medien die Worte „Lügner“ und „Lügenpresse“ entgegen und sie sind verwundert, dass das Volk, welches sie zuerst in die tiefrote und danach in die schwarzbraune Ecke stellten, so gar kein Verständnis für ihre alles durchleuchtende Mittellinien-Transparenz besitzt.

Um es deutlich zu sagen: Ich gehöre, wie die meisten meiner Art, keiner Partei oder politischen Organisation an. Ich bin nicht einmal Mitglied im örtlichen Schützen- oder Fasnetverein.
Ich will endlich ohne Angst leben und unverstrahlt sterben. Dafür stehe ich. Ich verurteile deshalb auch, das man im Namen des Friedens einem ukrainischen Piloten im Schutz der Friedens-NATO befahl, ein Flugzeug abzuschießen, auch wenn der Befehl vermutlich einem anderen, etwa 6-7 Flugminuten entfernten Flugzeug mit dem russischen Präsidenten an Bord, galt.

Bin ich deshalb ein Verschwörungstheoretiker? Googeln macht klug! Versucht es selbst einmal und bringt die Tags (Stichworte) dort miteinander in Verbindung. Oder ist Google etwa der Böseste von allen, weil er derart merkwürdige Haupttreffer in den Suchergebnissen liefert?

Was soll’s? Am Montag stelle ich nach uralter Tradition wieder eine brennende Kerze ins Fenster und schere mich einen feuchten Kehricht darum, das Politik und Medien mich in eine extreme Ecke stellen. Der Frieden hat keine Farbe, er ist weiß wie eine Taube und so soll es auch bleiben. Eventuell sollten wir uns daran erinnern, das wir auch mal Schwerter zu Pflugschare schmieden wollten, aber auf halben Weg stehen geblieben sind.

Reinhard Matern
9 Jahre zuvor

Es ist offenbar schwierig geworden, über das Thema zu sprechen, zumal aus empirischer Sicht. Jeder bringt gleichsam alles Mögliche ein, das sich assoziieren lässt. Und einige Medien spielen mit: in der WELT erschien am 15.10.14 eine Grafik mit den ‚absoluten‘ Zahlen von Asylsuchenden von Jan.-Juli, in der Deutschland als mit Abstand führende Spitzenreiter präsentiert wird (http://www.welt.de/politik/deutschland/article133304311/Deutschland-ist-das-Fluechtlingsheim-Europas.html). Unter der Grafik ist zu lesen: „Absolut betrachtet nimmt Deutschland in Europa die meisten Flüchtlinge auf. Relativ gesehen, verglichen mit der Einwohnerzahl, liegen Schweden, Malta, die Niederlande und Zypern vorn“. Auch Letzteres, die relative Verteilung, lässt sich mit aktuellen Zahlen belegen, ist aber weniger gefühlsträchtig. Um es zu betonen: In Europa tobt ein Kampf um die Verteilung der Flüchtlinge auf die Europäischen Länder.

Dieses Europäische Problem, das nicht erst seit PEGIDA besteht, wird nun aber innenpolitisch in Deutschland ausgeschlachtet, anhand der ‚absoluten Zahlen‘ …

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Hinterwäldler:
„Googeln macht klug!“ – Ich denke, das ist der Generalfehler aller Verschwörungstheoretiker heute.

Wenn man noch niemals im Leben eine richtige Recherche durchgeführt hat – so gegen Geld, mit germanistischer Vorbildung in Linguistik und speziell auch Logik, mit Erfahrung im Aufbau von Webseiten, SEO und Content Management etc. pp. – nutzt einem Google außer dem Widerkäuen von populistischen Schlagwörtern und unverifizierten Gedankenexperimenten überhaupt nichts zur Klärung eigener Vorurteile. Und dann noch über Google als entw. allwissende Müllhalde oder „das Böseste“ zu spekulieren, deutet auf komplette Ahnungslosigkeit gegenüber Medien hin.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#25 Reinhard Matern: Solche Zahlen werden vollends absurd, wenn man den europäischen Boden verlässt und sich z.B. die Flüchtlingszahlen in den Nachbarländern Syriens und Irans anschaut. Aber das sind ja auch „Ausländerländer“, also ignoriert der stramme Teusche sie ebenso.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Ich meine, wir sollten in Diskussionen über Religionen tunlichst das Thema „Kleiderordnung“ ganz ausblenden, zumindest sollten wir uns deshalb nicht allzu sehr ereifern.

Meine Großmutrter wäre nie in ein öffentliches Bad gegangen -Schamgefühl!!
Sie hat sich deshalb -bewußt und gezielt-jeder Diskussion darüber entzogen, bis wieweit das Entkleiden gehen durfte und wie die Badebekleidung auszusehen hatte.
(Und wie sah gewöhnlich bei jedermann die Badekleidung am Strand, in öffentlichen Bädern bei uns vor ca. 1oo Jahren aus?)

Meine Großmutter hat in aller Regel im „öffentlichen Raum“ tagtäglich ein Kopftuch getragen;an „hohen Feiertagen“ einen Hut. Jedenfalls war ein Erscheinen in der Öffentlichkeit ohne Kopfbedeckung für sie undenkbar.

Und sie hat jeden Morgen (!!) die Frühmesse besucht.

Das alles als gläubige Katholikin.

Kinder, Enkelkinder, Urenkel haben das zur Kenntnis genommen, ohne da0 sie das irgend wann kritisch u hinterfragt, geschweige denn,, daß sie darüber gelacht haben.
Und das alles liegt gerade einmal rd. 55 Jahre zurück.

Warum trage ich das vor?
Sh.einleitend: Laßt die „Kleiderordnung im Dorfe“, wenn es um Religion und Politik geht.

(ich erkenne beispielsweisehe kein zwingendes öffentlichen Interesse, das ausreichen könnte, um staatlicherseits „Bekleidungsnomen“zu erlassen und deren Durchsetzung notfalls zu erzwingen; weder für das sog. Schulschwimmen, noch in Sachen Kopfbedeckung, noch in Sachen „Ganzkörper-schleier“.

Gibt es hygienische, gesundheitliche Probleme, wenn man im öffentlichen Bad „ganzheitlich bekleidet“ schwimmt? Vermutlich nicht, also……..
.
Etwas Anderes scheint mir dann gegeben, wenn wir darüber diskutieren, ob die Befreiung von Schulpflichtfächern ausgesprochen werden kann, werden sollte, werden müßte, wenn die Erziehungsberechtigten dafür religiösen Gründe vortragen. Bekanntlich werden ja über dias einzelne Pflichtfach hinaus -Sport, Religion -oftmals religiöse Gründe vorgetragen, um ene generelle Befreiung von der staatlichen Schulpflicht durchzusetzen. M.E. gibt es Ländern auf dieser Welt, in denen das problemlos möglich ist.

Aber:
Über Letzteres wäre m.E. trefflich und kontrovers zu diskutieren;
weniger über „Kleiderordnung“.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
9 Jahre zuvor

@28: Homeschooling am heimischen Herd mit Mama, Papa etc. als Lehrer ist in vielen Ländern problemlos möglich, wenn der Wissensstand bei Tests OK ist.
In Deutschland ist das – nach meinen Infos – nicht möglich.

Es ist jetzt natürlich spannend, wie sich das Befreien vom Unterricht bei bestimmten Fächern oder gleich von der ganzen Schulerziehung mit dem aktuellen Mainstream, der selbst eine Kindergartenpflicht im sehr jungen Alter fordert, vereinbaren lässt.
Die Herdprämie wollen wir ja nicht, das ist was für die Bayern. Schule/Erziehung muss tagsüber durch den Staat erfolgen.

Meiner Meinung nach ist dieses Diktat des Staats bzgl. versch. Lebensentwürfe auch ein Grund, weshalb Menschen auf die Strasse gehen.

Alreech
Alreech
9 Jahre zuvor

mit Islamkritik auf dem Niveau der Artikel im HPD haben auch mal die PI-News angefangen.
Auch bei PI News wurden Migranten und ehemalige Muslime als Kronzeugen für bestimmte Standpunkte herangezogen.
Warum den HPD also nicht Islamophobie vor werfen, um jegliche Diskussion über diese Standpunkte schon im Keim zu ersticken ?
Genau dafür sind diese politischen Kampfbegriffe gemacht.

Im Aufstand der Anständigen werden keine Gefangenen gemacht, und diskutieren kann man allenfalls mit den Taliban (notfalls über die Köpfe der Afghanischen Regierung hinweg), aber nicht mit Islamophoben.

Volker
Volker
9 Jahre zuvor

„Wissen Bloggt“ und die daraus hervorgegangen Initiative „Die Humanisten“ werden von den organisierten Humanisten weitgehend ignoriert. In meinen Augen sind das lediglich ein paar mies gelaunte alte Leute.

Reinhard Matern
9 Jahre zuvor

@ # 27: Klaus Lohmann, ich halte es für wichtig, vielleicht gräbt Sebastian Bartoschek noch etwas weiter, um herauszufinden, wie es zu dem Elend der deutschen Debatte kommen konnte. Angekündigt hatte Sebastian zumindest eine weiter Beschäftigung. Ich weiß, dass die meisten Kriegsflüchtlinge in den jeweiligen Regionen Schutz suchten. Auch dazu gibt es Zahlen, Karten usw. Aber erläutern zu können, wie ‚wir‘ in eine Diskussion über Verfremdung durch Kriegsflüchtlinge geraten konnten, wäre keineswegs absurd!

Hinterwäldler
Hinterwäldler
9 Jahre zuvor

Klaus Lohmann schreibt: „Ich denke, das ist der Generalfehler aller Verschwörungstheoretiker heute.“ Ist das ein Argument? Wikipedia ein Verschwörer? Kannst du mir da mal eine glaubwürdige Quelle verlinken?

Und woher beziehst du dein Wissen zu aktuellen Problemen? Doch nicht etwa direkt aus dem Redaktionsgebäude, in dem Copy&Paste zwar gesetzlich untersagt wurde, aber zur Kultur gehört.

Ich habe erst gestern mir https://de.wikipedia.org/wiki/Malaysia-Airlines-Flug_17 näher angeschaut und kam beim Lesen der Versionsgeschichte zum Ergebnis, das der Informationskrieg im Internet im vollem Gange ist. Wieso sonst hat einer der Autoren die IP der Bank of Amerika?

Oder willst du bestreiten, das Putin am 17.07. nicht auf dem Rückflug von Brasilien nach Moskau war (siehe auch http://www.merkur-online.de/aktuelles/politik/spekulationen-nach-mh-17-katastrophe-sollte-putins-flugzeug-abgeschossen-werden-zr-3712275.html ) und willst du behaupten, das man zur abweichenden Bewaffnung eines Flugzeuges und zum Abschuss eines Anderen keinen Befehl von der zuständigen Leitstelle benötigt oder glaubst du noch ernstlich, das es eine aus Russland „ausgewanderte“ Puk war?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#34 Hinterwäldler: Ich habe nicht erklärt, was ich wo finde, sondern *wie* man etwas sucht und warum das ohne Erfahrung in der Recherche meistens in die Irre führt. Hier eine kurze Einführung in Online-Recherche von Marcus Lindemann inkl. Google- und Wiki-Bewertung: http://recherche-info.de/blog/wp-content/src/Online-Recherche-neu.pdf

Was mit dieser IP-Adresse sein soll, lese ich mir jetzt nicht durch, aber IP-Adressen lassen sich im Allgemeinen sowohl leicht eruieren als auch leicht fälschen. Und Artikel zu brisanten Ereignissen, die mit „Spekulationen“ im Titel beginnen, interessieren mich erst dann, wenn daraus „Belege/Beweise“ werden. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch eine Kontaktallergie gegen Aluminium.

Rainer Möller
Rainer Möller
9 Jahre zuvor

Das Problem von Sebastian Bartoschek scheint seine mangelnde Ambiguitätstoleranz zu sein.
Er braucht Personen oder Gruppen, die absolut böse sind – so dass er alle anderen Menschen danach beurteilen kann, ob sie sich hinreichend von diesen Personen/Gruppen „distanzieren“.
Ich darf hier mit Freude bekennen: Ich bin kein Humanist, sondern Christ – und wir Christen haben das Problem nicht. In unseren Augen sind alle Menschen Sünder; es gibt zwar dunkelgraue und hellgraue, aber wir haben es nicht nötig, die hellgrauen weiß und die dunkelgrauen schwarz anzustreichen. (Und natürlich „distanzieren“ wir uns auch nicht.)

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

„wir Christen haben das Problem nicht“ – Nö, ihr Pseudo-„Christen“ schiebt alle Probleme zunächst auf den Islam und heult dann rum, dass einen doch bitte Jemand von der Regierung davon erlösen soll. Typisch-dumpfer Macht- und Verdrängungswettbewerb seit Moses.

Hinterwäldler
Hinterwäldler
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann mit Bezug auf #35 und #37:
Glaubst du ernstlich, das alle Menschen im Grunde genommen „unwissend“ sind und deiner Belehrung bedürfen, außer dir selbst natürlich?

Ich bin weder Christ noch Moslem. Meine Wurzeln befinden sich in Oberschlesien. Von dort sind meine Großeltern vor fast genau 100 Jahren ausgewandert, weil sie ihre Kinder nicht mehr ernähren konnten. Wie sagt man heute dazu? Sie waren Wirtschaftsmigranten! Auch ich bin vor 15 Jahren aus Kursachsen nach Südbaden ausgewandert, weil meine Familie sich davon ein besseres Leben versprach.

Im Übrigen ist meine IP keine Fake und beim Admin dieses Forums einsehbar.

Ich wollte das nur klar stellen. Nicht das mir hier noch unterstellt wird einen Aluhut zu tragen und das mein Nick etwas merkwürdig sei. Ich wohne tatsächlich so und stehe dazu.

Rainer Möller
Rainer Möller
9 Jahre zuvor

Klaus Lohmann,
„Nö, ihr Pseudo-“Christen” schiebt alle Probleme zunächst auf den Islam und heult dann rum, dass einen doch bitte Jemand von der Regierung davon erlösen soll.“

Ich bekenne mich zwar – im Hinblick auf beide Vorwürfe – persönlich unschuldig.

Aber ich gebe zu, dass das Zerrbild nicht ganz danebentrifft. Es gibt jetzt eben Menschen („Rahmenchristen“), die ihre Identität als Christ gerade erst für sich wiederentdecken und in die Sache erst noch hineinwachsen müssen: Was bedeutet es überhaupt, ein Christ zu sein? (So wie das umgekehrt ja auch bei den Moslems ist. Überhaupt ist das ein Prozess, der bei allen identitären Gruppen zu verschiedenen Zeiten auftaucht: Du kannst Dir sicher auch eine Situation vorstellen, wo Menschen sich schon immer konventionell und oberflächlich als Linke fühlten, aber jetzt erst durch äußere Umstände herausgefordert werden und erst herausfinden müssen, was genau es bedeutet, ein Linker zu sein! Und natürlich kann man bei einem solchen Prozess auch steckenbleiben oder danebenhauen.)

paule t.
paule t.
9 Jahre zuvor

@#36 Rainer Möller
„(Und natürlich “distanzieren” wir uns auch nicht.)“

Wtf? Warum sollten „wir Christen“ das nicht tun? Klar, wir sind „alle Sünder“ undsoweiter. Trotzdem können und sollen wir doch ethisch falsches Verhalten klar als solche benennen und uns davon distanzieren – und die Ausgrenzung von irgendwie „Fremden“, sei es Andersgläubigen, sei es Zuwanderern, wie PEgIdA & Co es betreiben, gehört doch wohl eindeutig dazu.

David Helmus
9 Jahre zuvor

Lieber Sebastian Bartoschek,

wenn du so gut recherchieren würdest, wie du es vorgibst, dann wüsstest du, dass Frank Berghaus seit Mitte Dezember 2014 nicht mehr Parteibeirat der Partei der Humanisten ist. Seit dem 31.12.2014 ist er nicht mal mehr Mitglied unserer Partei.

Desweiteren hoffe ich, dass sich alle Leser deiner Verleumdung sich die entsprechenden Artikel durchlesen und sich eine eigene Meinung bilden. Eine „Empathie“ gegenüber PEGIDA, wie du sie mir unterstellst, gibt mein Kommentar nicht her. Ich verweigere mich lediglich dem billigen und polemischen schwarz-weiß Denken dem auch du obliegst. Ganz nach dem Motto, wer nicht laut genug „Nazi!“ brüllt, ist selber einer.
Es wundert daher auch nicht, dass du den wichtigsten Teil meiner Anmerkung ignorierst:

„Die Werte, die Europäer und Europäerinnen heute gerne hochhalten sind weder christliche noch jüdische Werte. Es sind Werte der Aufklärung und des Humanismus. Demokratie (Bürgerrechte und Beteiligung an der politischen Willensfindung), Rechtsstaatlichkeit (Gleichheit vor dem Gesetz) und Individualrechte (Menschenrechte).

Die Werte der Aufklärung und des Humanismus fordere ich für alle Menschen egal welcher Hautfarbe, Religion oder Lieblingsfußballmannschaft. Diese Werte symbolisieren das “Abendland” das ich gegen alle reaktionären Kräfte, seien sie religiöser oder politischer Natur, verteidigen möchte. Ich setze mich ein für eine plurale Gesellschaft, in der jeder Mensch als Mensch die gleichen Freiheitsrechte genießt.“

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#41 David Helmus: Wer selbst nicht merkt bzw. bewusst unterschlägt, dass das angeblich klare Aussprechen „für das Recht auf Asyl, Sexuelle Selbstbestimmung und für ein Miteinander mit “integrierten Muslimen” der Pegida einzig und allein nur der Ausgrenzung von Menschen dient, die sich nicht an xenophobe „Integrationsregeln“ des teutschen Spießbürgers halten möchten, sollte sich seinerseits mit Kritik an der Berichterstattung über ihn doch dezent zurückhalten und sich Selbstzitate über Geschwurbeltes aus dem humanistischen Phrasenbuch sparen.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

„Wie die Christen schon einmal die Türken schlugen“
Heute früh konnte ich in der FAS auf S.2 (!!) einen Beitrrag unter dieser Überschrift lesen.
Ich habe heute früh nicht verstanden, was die FAS vernlaßt haben könnnte, diesen Beitrag unter d e r Überschrift auf S.2 zu veröffentlichen. Ich wollte auch nicht glauben, daß der Verfasser mit diesem Beitrag just zu dieser Zeit mehr erreichen wollte, als eine Info seiner Leser über ein historisches Ereignis. Ich war jedenfalls sehr nachdenklich. Nachdenklich gestimmt hatte mich zudem, daß lt.FAS der Verfasser Konrad Adam ein AFD-Politiker ist. Da ich mich heute gedanklich auf eine Veranstaltung vorbereitete, auf der ich u.a.als Moderator zu arbeiten hatte, hatte ich das Ganze bis so eben gedanklich „beerdigt.“

Nun habe ich darüber so eben bei SPIEGEL onlie einen Artikel gelesen, u.a. mit der Aufklärung darüber, daß dieser Konrad Adam nicht nur AFD-Politiker ist, sondern FAZ-Redakteur war.
Erfreulich aus meiner Sicht ist der kritische Inhalt des Spiegel-Artikels, kritisch gegenüber den denkbaren Zielen, die der Verfasser mit der Veröffentlichung seines Beitrages – gerade jetzt- verfolgt haben könnte, aber kritisch auch gegenüber der FAS wegen der Veröffentlichung/Plazierung dieses Beitrages auf S.2 ihrer heutigen Ausgabe.

Ich meine, alle diejenigen, die sich um eine möglichst sachgerechte, sachdiendlcihe Auseinandersetzung mit den Problemen einer wachsenden Islamfeindlichkeit befassen,die sich engagiert positionieren gegen die Pegida-Akteure wegen ihrer Islamfeindlichkeit, müssen sich (!!) mit dem Artikel des Konrad Adam und mit der FAS wegen dessen Veröffentlichung auf S.2 ihrer heutigen Ausgabe öffentlcih kritisch auseinandersetzen.
Oder übertreibe ich hier maßlos, wenn ich von einem Skandal spreche -letztlich zu Lasten der FAS!

abraxasrgb
abraxasrgb
9 Jahre zuvor

Mal so eine Frage in Runde, wo wir hier gerade so wenig nett miteinander umgehen …
Wie steht es eigentlich mit der Meinungsfreiheit? XXXXXXXX zu 17.500 oder so?
Messen bzw. zählen wir die Wahrheit jetzt mehrheitlich aus? Ist zwar ein sozial bewährtes Verfahren, aber methodisch leider so wenig zielsicher, was die Qualität der Ergebnisse anbelangt. 😉

Rein logisch können auch die falschen Typen richtige Aussagen treffen. Was dann?

OK, das waren mehr Fragen als eine … 😉

PS: So langsam fangen die „Ruhrbarone“ an, mir zu gefallen. Erst entdecke ich gemeinsame Gedanken mit einem bekennenden Sozialdemokraten und nun mit einem Christen. Das nenne ich mal überraschend kontrovers. Dass die Abstufungen von Meinung bis zu Wahrheit eher unendlich viele Schattierungen des Grau(en)s sind und nur in der logischen Idealität, schwarz und weiss, sehe ich genau so.

PPS: Medial geht die Strategie der Pegidianer doch auf. Die geben den Medien deshalb keine Antworten, auf unsere Fragen bzw. Ablehnungen, weil wir die uns selbst geben sollen.
Das, in diesem Fall besonders, das mediale Grundgesetz gilt, nämlich das die Nachricht(enberichte) schon die Botschaft sind, merken wir doch ganz einfach an den hochkochenden Diskussionen.
Medial zu schweigen ist die spürbare Dokumentation für die bislang medial „unerwähnten“ gesellschaftlichen Fragen und Positionen. Das könnten eine recht große Menge sein. Daher auch so ein seltsames Konglomerat von ambivalenten Haltungen und Aussagen.

PPPS: Wenn wir die Haltung zu Pegida zur Gretchenfrage unserer Freundschaften machen, gäbe das dem Ganzen, meiner Meinung nach, zu viel Gewicht über mein Leben 😉
Da mein privates Umfeld unpolitisch ist, kann dort so viel Heterogenität gedeihen 😉

Und sorry, Gender-was-auch-immer mag ich immer noch nicht, die sollen sich mal schön selbst gegen die Pegedianer verteidigen. Ich mache das bestimmt nicht 😉 Sorry, couldn´t resist.

tldr;-) relax, don´t do it …

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@WALTER Stach: Adam sitzt im Vorstand der AfD und ist einer derjenigen, die Lucke mit aller Macht loswerden wollen. Sich ausgerechnet mit dem Adam-Artikel auseinanderzusetzen, bringt aber nicht soviel, da steckt neben leicht unterhaltsamer Reiseliteratur inhaltlich wenig „Zündstoff“ drin – außer natürlich dem Duktus des Titels, man hätte ja schon mal mittels militärischer Überlegenheit die pösen, völlig unterlegenen und undisziplinierten Türken (=Islam) schlagen können, also wäre das doch auch ein Modell für die Zukunft. Die Anbiederung an Pegida wird nur der Sargnagel für die AfD sein, die braunen Bretter für den Sarg wurden schon weit früher gebohrt.

Schlimmer und schlicht demokratiefeindlich scheinen mir Adams frühere, öffentlich geäußerten Überlegungen zu sein, nur noch „Leistungsträger“ der Gesellschaft zu Wahlen zuzulassen, also alle „Unproduktiven“ wie Rentner, Arbeitslose, Hausfrauen und Kranke von vornherein von politischer Teilhabe auszuschließen (https://andreaskemper.wordpress.com/2013/04/15/afd-wahlrecht-fur-arbeitslose-abschaffen/)

Und Adam ist sich auch nicht zu blöde, ausgerechnet das Attentat eines iranischen Einzeltäters in Sydney als „Beleg“ dafür zu nennen, dass Pegida-Dumpfbolde ja zurecht auf die Straße gingen und es halt nicht um den minimalen Islamanteil in Sachsen ginge, sondern ein Einzelner schon „Bedrohung“ genug wäre (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/parteichef-konrad-adam-afd-rechtfertigt-pegida-proteste-mit-sydney-terror/11126696.html)

Der Typ ist einfach nur ein altes, dummbraun schwätzendes Ar…loch und ebenso repräsentativ für viele Anhänger von AfD und Pegida.

Bernd Kammermeier
Bernd Kammermeier
9 Jahre zuvor

Warum müssen Diskussionen immer so sehr polarisieren? Weil sie sonst langweilig wären? Ginge es um gute Unterhaltung würde ich sagen: Weiter so!
Aber es geht um mehr:

Haben Religionen doch Recht und es gibt Gut und Böse? Ich dachte, Humanisten arbeiten hart daran, das Gift des Dualismus aus den Gesellschaften zu vertreiben. Mein Ziel ist das jedenfalls. Und wenn ich Kommentare lese, Meinung oder irgendwelche – von mir aus dumpf-backig gegrölten – Parolen höre, dann nehme ist das so wahr, wie es ankommt und nehme keine Vorsortierung vor, aus welcher Ecke der Gesellschaft der Kommentar auch kommt.

Ich bin für meine Meinung, die ich mir aufgrund gesammelter Informationen bilde, selbst verantwortlich. So wie andere ihre Meinung verantworten müssen. Würde ich mir erst das Parteibuch oder den Clubausweis meiner Gesprächspartner zeigen lassen, um deren Meinung vorzuverurteilen, hätte ich etwas in Bezug auf freie Gesellschaft missverstanden.

In puncto Pediga wird mir zu viel über Personalien und „Nähe zu Organisationen“ diskutiert. Ich schaue mir die Aussagen an, die mir aus dieser Richtung entgegenkommen. Das allermeiste ist wenig bis gar nicht reflektiert, in der Tat dumpf-backig. Aber selbst hinter dem steht nicht immer Hass um des Hasses Willen. Es kann auch schlichte Angst sein und die kann ich nachvollziehen, wenn auch völlig anders, als die meisten Pegida-Demonstranten.

Zum einen gibt es unbestreitbare Probleme mit monotheistischen Religionen – seit 2.600 Jahren! Jetzt kann ich diese ignorieren und weder über Kleiderordnungen, Schulbesuch noch Beschneidung diskutieren, weil dies ja bunte Folklore fremder Länder ist und da haben wir uns rauszuhalten.

Okay, aber objektiv betrachtet haben wir ähnliche Dummheiten (wie hier auch angeführt – Badekleiderordnung etc.) auch früher gemacht, wir haben sogar unsere Kinder geschlagen und Frauen das Arbeiten/Wählen etc. verboten. Bis 1969 war Schwulsein in Deutschland gesetzlich verboten. Doch wir lernen dazu – Schritt für Schritt, mühsam,. schmerzhaft, aber die Richtung stimmt. Entscheidend hierbei: Mit ein wenig Anstoß durch die Amerikaner nach dem 2. Weltkrieg haben wir das gesellschaftsintern hinbekommen, im regen Meinungsaustausch.

Meine Kritik an Religion ist folgende: Warum bekommen die Religionsgemeinschaft es nicht hin, ihre objektiven Probleme mit der Anerkennung moderner Ethik, Pädagogik und Psychologie ebenfalls INTERN zu regeln? Warum gibt es keine Initiative des Zentralrats der Muslime und Juden künftig auf die Körperverletzung ihres männlichen Nachwuchses zu verzichten? Warum gibt es keine Initiative, die lächerlichen Bekleidungs- und Speisevorschriften abzuschaffen? Warum gibt es keine muslimische/jüdische Tierschutzinitiative, die das Schächten beendet? Warum gibt es keine muslimische Aufklärungskampagne über moderne Familienstrukturen, für Schulunterricht, für freie Entfaltung der Persönlichkeit ohne Wenn und Aber?

Warum machen Religionen (auch die christliche) nicht ihre gesellschaftlichen Hausaufgaben? Niemand zwingt sie dazu, sich so zu verhalten, wie sie sich verhalten. Wir sind ein freies Land und hier darf jeder darauf verzichten, sein Kind vorsätzlich zu verletzten. Hier muss keine Frau verhüllt auf der Straße spazieren gehen. Hier dürfen Frauen sogar ohne jede männliche Begleitung unterwegs sein.

Dass dies alles mal Punkte waren, die vor 50 oder 100 Jahren von der christlichen Gesellschaft auch nicht besser gemacht wurden, ist keine Entschuldigung für die Gegenwart.

Religion würde viel weniger anecken und Ängste schüren, wenn sie sich so präsentieren würde, wie es in einer demokratischen, aufgeklärten, offenen, pluralistischen und globalen Gesellschaft notwendig ist. Dann kann nämlich jeder für sich jede persönliche, private Kasteiung aussuchen, die er selbst gerne leben möchte – vom Zölibat bis zur Selbstverstümmelung -, nur können andere, die für sich einen anderen Lebensentwurf bevorzugen, diesen ebenfalls ohne sozialen Druck ausleben. Jedem das Seine!

Schade, dass die Politik dies nicht konsequent umsetzt, sondern das Feld Schwarzweiß- und Gutböse-Denkern überlässt, die sich dann dumpf-backig auf der Straße herumtreiben und ihre unreflektierte Angst ausdrücken – oder das Ganze ebenso schwarzweiß kommentieren.

Wer Uwe Lehnerts hpd-Beitrag unvoreingenommen liest, wird genau das verstehen. Wir haben ein Gesellschaftsproblem und keiner packt an!

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
9 Jahre zuvor

Als kurzer Zwischenruf: Die Kirchen positionieren sich zum Spruch „gegen die Islamisierung“ zunehmend deutlich ablehnend (Hirtenbriefe, Verlautbarungen, Licht aus am Kölner Dom).
Die innerkirlichen Proteste gegen diese Position gehen nach Auskunft des Kölner Dompropstes Feldhoff im WDR in die „Dutzende“. (Im Tagesspiegel steht „Fülle von E-Mails“.)

Persönlich würde ich zur verbalen Abrüstung raten. Rein strukturell ist die Vermutung naheliegend, daß die Angst vor dem Islam mit der konkreten, persönlichen Unkenntnis von Muslimen einhergeht. Wer sein Bild vom Islam nur aus den Medien bezieht, für den ist es umgekehrt mehr als naheliegend, sich vor dem Islam zu fürchten.
Für die im Westen verbreitetere Toleranz dem Islam gegenüber, würde, glaube ich, auch hier niemand die gelungene Einwanderungspolitik oder die moderate Berichterstattung der Medien verantwortlich machen wollen.

David Boehme
David Boehme
9 Jahre zuvor

Salut !
Als Exil-Ruhrgebietler: Schön, was zu lesen, das ausem Pott kommt.

Dann nur zwei Zeilen zu #45 von abraxasrgb:

„Wenn wir die Haltung zu Pegida zur Gretchenfrage unserer Freundschaften machen, gäbe das dem Ganzen, meiner Meinung nach, zu viel Gewicht über mein Leben.“

So ist es. Neulich, mir passiert: Zwei Menschen aus dem Freundeskreis, beide arbeiten mit Flüchtlingen. Der eine will zum örtlichen Pegida-Ableger, der andere zur örtlichen Gegendemo. Und ich? Ich kann beide verstehen.
Beide kennen sich in der Thematik aus, ich vermute wesentlich besser als manch ein Politiker, manch eine Journalistin oder manch ein humanstischer Blogger.

Für mich zählt: Ich verurteile niemanden, auch wenn ich seine oder ihre Meinung nicht teile. Es gibt immer Gründe, warum jemand etwas tut oder eine Meinung im Kopf hat oder diese Sorge oder jene Angst ihn umtreibt. Die Konsequenzen muss dann jede(r) selbst tragen. Auch bei PEGIDA.

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