Ich bin eine Andere unter den Anderen

Bin ich ein Opfer meiner eigenen Biografie ohne Verantwortung, zwischen Selbstverlorenheit und Identitätssuche?
Wie überlebe ich in einer Welt der Männer, des Geldes und der Macht, des Siegens, Leistens und Blendens? Wie entkomme ich einem Leben voller Langeweile, Routine und banaler Frustration, umgeben von Menschen, die strohdoof, selbstsüchtig, verlogen und hirnverbrannt sind?
Wie kann ich meine glühende Wut wie einen Strom des Mitgefühls über meine Umwelt ergießen, die einer Generation angehört, die sich an ihre Krisen gewöhnt hat, die es akzeptiert, nicht wirklich zu wissen, weil sie sich damit begnügt zu existieren?
»Ich bin ein Anderer unter Anderen« ist die Unterwerfung der Form, »verlogener Konventionen«, »naheliegender Pointen« und »Plattitüden«, den eigenen Bedingungen.

Ich ist eine Fahne. Ein blutiger Fetzen ausgehängt. Ich.

Auswurf eines Mannes, Ich Auswurf einer Frau, Ich Traumhölle lasse hundert Blumen blühen, Ich meine Seefahrt, Ich mein Tod. Die Toten sagt man, stehen auf dem Grund Aufrechte Schwimmer bis die Knochen ruhen – Wie die Glücklose Strandung der toten Neger-FrontEx Security-OPERATION »HERA II«

Unser Hafen ist ein totes Kino
Auf der Leinwand verfaulen die Stars in Konkurrenz DO YOU REMEMBER DO YOU I DON’T
Das Theater meines Todes
IN DEN RÜCKEN DAS SCHWEIN
Der Rest ist Lyrik Wer hat bessere Zähne
Das Blut oder der Stein Ich-Konglomerat/ Ich-Copy-Paste/ Ich Traumhölle

Ich bin schön, wie die zufällige Begegnung eines Regenschirms und einer Näh- maschine auf dem Seziertisch.

Terrorweisheit I

Deep in the ocean, dead and cast away / Where innocence is burned in flames / A million miles from home, I’m walking ahead / I’m frozen to the bones, I am…

Wir preisen Individualismus und Freiheit, die radikalen Strömungen verdammen die gesellschaftliche Ordnung als repressiv. Andererseits wird vom Staat erwartet, dass dieser für die materielle Wohlfahrt Aller Sorge trage, was sich wiederum nur durch eine Erweiterung staatlicher Macht und einer Aufblähung des bürokratischen Apparats realisieren lässt. Solche Liberalität brandmarkt mithin den Staat als tyrannischen Vater, verlangt aber von ihm, dass er sich wie eine sorgende Mutter betrage. Der Feminismus, zum Beispiel, hat diese Widersprüche geerbt. Hört auf, Opfer zu sein! Wie alle freiheitlichen Bewegungen der letzten beiden Jahrhunderte ist auch der Feminismus in diesem Punkt Erbe von Rousseau. Er hat es sich zu einfach gemacht mit seiner Behauptung, die archetypischen Vorstellungen seien politisch motivierte Lügen des Mannes. Geliebter Adam, meiner 27 Sinne – ich liebe dir! Suche dir! Wehe dir! Liebe klebt wie Kälte – KLEBT WIE HIMBEEREIS – hinter meinen Ohren. Wir beide eine Sehnsucht – eine Suche, ein Warten – ein nicht enden wollender Traum in den Gruben meiner Hochöfen – Alles was wir vergessen, schreit im Traum um Hilfe… im Rauschen meines Meeres – im Schoß meiner blauen Lust – meine Sinne in weiße Falten zersägt – grün werde ich dich finden. Preisfrage: Welche Farbe trägt meine deine unsere Zeit? Was steckt hinter dem? Vielleicht der Tod mitsamt seiner Ewigkeit? Der Tod hat die Zeit vielleicht erfunden damit aus ihr das Leben wächst, dass er dann töten kann, immer und immer wieder. Vielleicht finden wir alle erst im Angesicht des Todes zurück zu einer eigenen Identität im Leben… Und manchmal, da hab ich das Gefühl, ich scheiß mir damit selbst ins Hirn dann packt mich plötzlich die Sehnsucht, mir die Schädeldecke aufzubrechen…

Terrorweisheit II

A soldier on my own, I don’t know the way / I’m riding up the heights of shame / I’m waiting for the call, the hand on the chest / I’m ready for the fight, and fate Wenn das, was im Paradies zerstört worden ist, zerstörbar war, so war es nicht wesentlich. War es aber unzerstörbar, so leben wir in einem falschen Glauben. So, what is to be done? Or: who is to be done? Tja, der einzige Gegner, den ich ausmachen kann, das bin ich ja selbst. Ein selbstverliebter suizidgefährdeter Killer. Was sollte ich sonst sein? Nur heute besteht die Herausforderung darin – zum ersten Mal in der Geschichte – gegen die eigene Generation zu sein! DEATHBOX – Du hast Erfolg, wenn deine Konkurrenten am Boden liegen. Wer sind deine Konkurrenten? Alle. Interessenskonflikte unter den Menschen werden ja prinzipiell durch die Anwendung von Gewalt entschieden. Für den Menschen kommen allerdings noch Meinungskonflikte hinzu, die bis zu den höchsten Höhen der Abstraktion reichen und eine andere Technik der Entscheidung zu fordern scheinen. Und wenn das Abstraktionsniveau ausreichend hoch ist, erreicht man einen kritischen Punkt, und der Gebrauch von Gewalt wird wieder aktuell. Das nennt man Gewaltintellektualismus. The sound of iron shots is stuck in my head / The thunder of the drums dictates / The rhythm of the falls, the number of dead’s / The rising of the horns, ahead – Das Volk ohne Liebe hat mit Erfolg alles nutzlose Beiwerk aufgegeben – womit ich die »grundlegenden« Werte meine, wie Familie, kooperative Solidarität, Glaube, Liebe, Hoffnung und so fort –, und das aus gutem Grund: Sie waren in ihrer Lage hinderlich fürs Überleben. Sie haben aus einer Welt voller Leben eine leblose Welt gemacht, eine kalte, leidenschaftslose Welt, in der nichts hässlich ist, weil es nichts Schönes in ihr gibt, die ohne Hass ist, weil es keine Liebe in ihr gibt, und in der man nicht einmal weiß, was Wahrheit ist, weil diese Welt sich damit begnügt, zu existieren. Diese Völker ohne Liebe sind das Symbol für die Menschlichkeit, die sich gegen sich selbst wendet, wenn der Druck zu groß ist.

Terrorweisheit III
This deadly burst of snow is burning my hands / I’m frozen to the bones, I am / A million mile from home, I’m walking away / I can’t remind your eyes, your face

I WANT MY ENEMY! Vom Opfer zum Täter, zum Attentäter!

Vielleicht ist es sogar unmöglich, eine Identität zu führen, ohne das zu werden, was man vorgibt zu sein. Ich glaube, es ist unmöglich, jemanden wirklich zu verstehen, zu wissen, was er will, was er glaubt, und ihn nicht so zu lieben wie sich selber. Und dann, in eben jenem Augenblick, da ich ihn liebe, besiege ich ihn und wir befinden uns in einer Situation, in der sich eine Utopie in eine Dystopie verwandelt, in der der Traum zum Alptraum wird. Und dann müsste uns folgendes auffallen: Es gibt keine Moral, nur die Meinung von anderen Leuten. Wenn diese Leute Waffen tragen, oder eine Armee sind, dann ist das Pech, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass Moral nichts weiter ist als eine Erfindung unterprivilegierter armer »Sklaven«, sie ist ein Weg, mit dem eigenen Ekel gegen die erfolgreichen »Herren« umzugehen. Und so sehr wir auch versuchen würden, zu »Kindern von Herren« zu werden, wir würden immer schon aus der Macht der Gewohnheit, die »Kinder von Sklaven« bleiben.

Terrorweisheit V

So, what is to be done FINAL GIRL? Was getan werden muss, ist etwas, an das ich bisher noch nicht gedacht habe. Ich kann mir nicht vorstellen, was getan werden muss, also muss es halt einfach getan werden. Ich habe nur noch Augen, ich bin ein Objektiv, nur noch ein Blick, ein herumschweifender Blick, eine Art Gewissen mit Augen-my mind is going I can feel it…

 

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1 Kommentar
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cm
cm
7 Jahre zuvor

WOW was für ein Howl,
danke für diese politischpoetische Blume
und den hauch von beatpoetry
grüße