IHK NRW gegen Klimaschutzgesetz

In einer gemeinsamen Stellungnahme  lehnen die Industrie- und Handelskammern Nordrhein-Westfalens das Klimaschutzgesetz von Umweltminister Johannes Remmel ab.

Alle lieben die Grünen. Alle? Nein, die Industrie- und Handelskammern in NRW erlagen bislang nicht grünen Hype. Und das geplante Klimaschutzgesetz von Umweltminister Johannes Remmel lehnen die sich zumeist an der mittelständischen Wirtschaft orientierten Kammern deutlicher ab als die Großindustrie:

„IHK NRW spricht sich gegen das Landes-Klimaschutzgesetz aus. So sieht der Gesetzesentwurf vor, dass sich jegliches politisches Handeln nach den Zielen des geplanten Gesetzes richten soll. Die Regelungen gefährden mittel- und langfristig den Energie- und Industriestandort NRW. Damit begibt sich das Land Nordrhein-Westfalen auf einen wirtschaftspolitischen Irrweg. (…) Im Ergebnis würde ein solches Gesetz zu einer massiven Gefährdung des Wirtschaftsstandortes NRW führen. Es sorgt für Rechtsunsicherheit und verhindert Investitionen in den Standort NRW. Besonders betroffen wären die in NRW stark vertretenen energieintensiven Branchen der Stahl-, Aluminium-, Metall-, Zement-, Chemie-, Automotive- und Zellstoff- /Papierindustrie sowie die Energiewirtschaft.“

Der Ökologismus – noch immer scheint er  nicht alle Menschen in seinen Bann gezogen zu haben. Übrigens: Wir haben Juli und 17. Grad. Ein wenig mehr Erderwärmung fände ich im Augenblick ganz angenehm.

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Christian
13 Jahre zuvor

„Übrigens: Wir haben Juli und 17. Grad. Ein wenig mehr Erderwärmung fände ich im Augenblick ganz angenehm.“

Der – sicher etwas flapsig gemeinte – Vergleich funktioniert nur, wenn man den Unterschied zwischen „Wetter“ und „Klima“ unbeachtet lässt. Allein aus der Tatsache, dass ein wenig wärmeres Wetter derzeit vielleicht ganz willkommen wäre, lässt sich ja nicht unbedingt ableiten, dass auch eine Verschiebung des Klimas hin zu höheren Durchschnittstemperaturen – mit allen Folgen, die dies insbesondere für Staaten der Dritten Welt hätte – zu begrüßen wäre. Zudem „ein bisschen mehr Wärme wäre schon schön“ die Problematik grob vereinfacht – ein bisschen mehr Sonne wäre im Sommer auch oft schön, trotzdem würden die meisten Menschen vermutlich schreiend im Kreis laufen, ginge die Sonne plötzlich zwei Stunden nach Mitternacht auf – anstatt sich ein kühles Bier zu schnappen und damit zum Gartenstuhl zu sprinten, um die Extra-Wärme in Ruhe zu zelebrieren (letzterer Vergleich stammt übrigens aus der Feder eines amerikanischen Autoren, dessen Namen ich leider vergessen habe – ist also kein mutwilliges Plagiat…).

SpreeBlicker
SpreeBlicker
13 Jahre zuvor

Es gibt aber auch andere Meinungen – ganz aktuell:
https://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2657

KabinettsMaulwurf
KabinettsMaulwurf
13 Jahre zuvor

Nun, die IHK – ein Verband mit Zwangsmitgliedschaft – hat es geschafft, sich in 12 monaten voellig aus dem politischen rennen zu schiessen. Bei allen politischen projekten findet die IHK nicht statt. RWE hat das auch versucht, mittlerweile hat sich die einsicht durchgesetzt, dass man von der aussenlinie schlecht mitspielen kann. Sollte man bei dwn hochdotierten IHK-Manager mal drueber nachdenken.

KabinettsMaulwurf
KabinettsMaulwurf
13 Jahre zuvor

@laurin. Auch Du mein abtruenniger sohn wirst irgendwann wieder zurueck finden in den hafen der glueckseligkeit und erleuchtung….. 🙂

Stefan
Stefan
13 Jahre zuvor

Ich finde die Forderung nach mehr Erderwärmung wegen unseres „Sommers“, auch wenn sie nicht wirklich ernst gemeint ist, angesichts der Dürre in Ostafrika doch ein wenig unpassend.

Ulrich
Ulrich
13 Jahre zuvor

vielleicht träumt Herr Laurin ja von einem Job als Tauchführer durch das künftige Unterwasserparadies Holland …

Robin
Robin
13 Jahre zuvor

Und wer einmal mit eigenen Augen gesehen hat in welchem Tempo die Gletscher verschwinden, der kann darüber auch nicht unbedingt lachen. Sicher, Klimawandel gab es auf der Erde immer schon, aber das Tempo ist für die Verhältnisse derzeit schon extrem.

Frank
13 Jahre zuvor

Ich glaube, jetzt ist es wieder Zeit, Mojib Latif aus dem Jahr 2000 zu zitieren:

„Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben.”

Komisch, dass diese wirre Rede das Geschäftsmodell der Klimaschützer nicht gebrochen hat. Angst ist in Deutschland halt immer noch die Basis für die stabilsten Geschäftsmodelle.

Unabhängig davon: Warum stellen sich die energieintensiven Betriebe nicht einfach eigene Kraftwerke auf den Hof und nutzen eigenen Strom und die Abwärme? Das müsste sich doch gerade für die rechnen?

Robin
Robin
13 Jahre zuvor

@Stefan: Dann must Du mal ‚Es war einmal der Mensch‘ schauen. Da wird das für dich ganz ausführlich gezeigt. 😉

Aber im Ernst: Ich habe mir in den letzten Jahren in Kanada einige Gletscher näher angesehen. Unglaublich was sich da in den letzten Jahren verändert hat. Ist schon traurig zu sehen…

Arnold Voss
13 Jahre zuvor

So richtig lustig werden viele Menschen erst wenn sie spüren, dass es ernst wird. So in der Art: “ Ist doch schön wenn es keine Gletscher mehr gibt. Dann kann auch keiner mehr in eine Gletscherspalte fallen“ Hohohohohohooooo……

Mit-Leser
Mit-Leser
13 Jahre zuvor

Nothing endures but change. 😉

Hella mit Sinnen
Hella mit Sinnen
13 Jahre zuvor

Bin und war immer für den Klima-/Umweltschutz. Inzwischen kommt mir bei einigen Projekten der Gedanke, hier soll nur Geld verdient werden. Speziell denke ich da z.B. an die Emissionsbörsen.
Es geht natürlich auch um Pöstchen:
https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Dicke-Luft-wegen-prima-Klima-id4889249.html
Andererseits fällt mir da aber auch die Frau Hildegard Müller ein.

partizipator
13 Jahre zuvor

alls müsste nicht eine in gänze überdachte klima und strompolitik einzug halten –
die eben die förderungen von solar und windrädern wie auch biogas bedeutet

dies ist geforderte notwendigkeit und wir reden hier nicht über optionale politik sondern über ettberwerbsfähige notwendigkeiten im konntext des atomausstieges

trackback
13 Jahre zuvor

Links anne Ruhr (21.07.2011)…

Dortmund: Kreuzviertel: Linke bewarfen Polizeiwagen mit Farbbeuteln (Ruhr Nachrichten) – Siehe auch: DerWesten. Bochum: Große Erwartungen beim Casting für Germany’s next Topmodel in Bochum (DerWesten) – Dortmund: …

Eisbär
13 Jahre zuvor

Eisbär – Grauzone

https://www.youtube.com/watch?v=HhtxqvAlIpo&feature=related

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Eisbär

Eisbär

Kaltes Eis

Kaltes Eis

Eisbär

Eisbär

ooh Eisbär

Ich möchte ein Eisbär sein

Im kalten Polar

Dann müsste ich nicht mehr schrein

Alles wär so klar

Ich möchte ein Eisbär sein

Im kalten Polar

Dann müsste ich nicht mehr schrein

Alles wär so klar

Ich möchte ein Eisbär sein

Im kalten Polar

Dann müsste ich nicht mehr schrein

Alles wär so klar

Ich möchte ein Eisbär sein

Im kalten Polar

Dann müsste ich nicht mehr schrein

Alles wär so klar

Eisbärn müssen nie weinen

Eisbärn müssen nie weinen

Eisbärn müssen nie weinen

Eisbärn müssen nie weinen

Gast
Gast
13 Jahre zuvor

„Wir haben Juli und 17. Grad. Ein wenig mehr Erderwärmung fände ich im Augenblick ganz angenehm.“

Wie viele male muss ich diesen dummen Witz noch lesen? Vielleicht solltest Du nach Amerika ziehen und Dich der Tea Party anschließen, die haben Dein Niveau. Dass der Klimawandel ganze Regionen austrocknen lassen, andere überschwemmen wird, ist dann nicht mehr so lustig. Schon in wenigen jahren bedroht der Klimawandel Millionen von Menschenleben. Aber egal, oder?

Martin Böttger
Martin Böttger
13 Jahre zuvor

Hallo Freunde, Stefan will raufen. Wenn Ihr hier mit ihm rauft, seid Ihr schon auf ihn reingefallen 😉 Ich schliesse mich No. 3 an; habe nochmal nachgesehen: hat kein Verbot von oder für irgendwas und irgendjemanden gefordert, No. 4 wollte nur raufen.

Gast
Gast
13 Jahre zuvor

„Not my Religion“

Mensch, und ich dachte es geht um Wissenschaft. Wie man sich irren kann.

SpreeBaron
SpreeBaron
13 Jahre zuvor

Wieso wird hier eigentlich diese IHK NRW so gehypt?!

Die Deutsche Umwelthilfe – immerhin ein Bundesverband – hat doch auch eine Stellungnahme gemacht. Warum schweigen die Ruhrbarone die jetzt tot? Sind die Ruhrbarone etwa unionistisch unterwandert…?!

https://www.presseportal.de/pm/22521/2082018/deutsche-umwelthilfe-lobt-geplantes-klimaschutzgesetz-fuer-nrw-und-fordert-rasche-umsetzung

Gast
Gast
13 Jahre zuvor

„Ich glaube nun einmal nicht daran, dass dieses Land gut vom Export von Gesamtschullehrern und Betroffenheitsberatern leben kann.“

Du weißt aber schon, dass die Energiewende hundertausende von Jobs schafft, oder?

Olaf Mertens
Olaf Mertens
13 Jahre zuvor

Na, dann will ich dem Herrn Laurin mal wünschen, dass wenigstens die Weltmarktpreise für pseudo-geistreiche Polemik stabil bleiben!

Frank
13 Jahre zuvor

@Gast @Spreebraron @OlafMertens:

Wie bereitet Ihr Euch persönlich auf die Auswirkungen des Klimawandels vor?

Olaf Mertens
Olaf Mertens
13 Jahre zuvor

Keine Ahnung was die Frage soll, Frank. Und ich weiß auch nicht was das soll, den Klimawandel zur Glaubensfrage zu erklären, wenn man den Gletscherschwund in den Alpen mit bloßen Augen verfolgen kann. Vielleicht nur eine Strategie, damit man sein eigenes Verhalten nicht hinterfragen muss? Das könnte ich verstehen – tu ich auch nicht so gerne.

Arnold Voss
13 Jahre zuvor

Natürlich ist der Klimawandel keine Glaubensfrage, Olaf. Die Natur scheisst darauf ob Jemand was glaubt oder nicht glaubt. Sie findet einfach nur statt. Unausweichlich. Aber das Verhältnis der Menschen zum Klimawandel hängt sehr viel mit Glauben zusammen, denn wie sehr der Klimawandel stattfindet ist nicht eindeutig bzw. erst im Nachhinein eindeutig beweisbar.

Die rationale Reaktion auf eine ungefähres aber doch, sofern es eintritt, bedrohliches Risiko ist es, alles zu tun um das Eintreten zu verhindern. Selbst dann wenn man nicht sicher weiß wann, ja ob es überhaupt im befürchteten Ausmaß eintrifft. Jeder Privatmann würde das tun, wenn es um sein eigen Haus und Hof ginge.

Die andere, für mich eindeutig irrationale Reaktion, ist es, den Zweifel am Eintreten des Risikos zum Prinzip und damit zugleich zur Ausrede zu erheben. Der Zweifel wird in diesem Fall nicht zum sinnvollen Anlass der Überprüfung wissenschaftlicher Untersuchungen und Ergebnisse sondern zum Generalverdacht. Gesammelt werden dann, wenn überhaupt, nur noch die „Fakten“ die diesem Zweifel Futter geben.

Ein wichtiger Teil dieser Wissensvermeidungsstrategie ist einerseits die Lächerlichmachung der „Gegner“ bzw. der Dauerscherz über deren konsequente Risikovermeidungsbemühungen und andererseits die Erklärung der natürlich immer anzweifelbaren aber doch naturwissenschaftlich erzeugten Untersuchungsergebnisse zum Glauben.

Natürlich nur bei denen, die einem nicht passen. Die, die denn Zweifel bestätigen werden dann wieder als wissenschaftlich ernst genommen.Die Ironie bei dieser Strategie ist, dass sie selbst der eigentliche Glaube ist und zwar der feste Glaube an das Nichteintreten des Risikos.

Helmut Junge
Helmut Junge
13 Jahre zuvor

Der globale Temperaturanstieg ist meßbar und wird auch gemessen.
Diesen Anstieg, der in Diagrammform gut zu erkennen ist zu leugnen,
hat schon einen irrationalen Charakter.
Aber, was der Anstieg bewirken wird, und ob es wirklich allein vom CO2-Ausstoß abhängt, ist unsicher.
Theoretisch kann es sogar sein, dass es weltweit wärmer, aber in Mitteleuropa sogar kühler wird.
Aber ganz sicher ist der CO2-Ausstoß ein wichter Faktor.
Wir könnten schon was machen um diesen Prozeß abzumildern.
Wir könnten uns aber auch hilflos geben. Hilflos, wie in der Steinzeit.
Die Leute damals haben solche Wetterprozesse auf das Wirken geheimnisvoller
Mächte zurückgeführt, Kriege geführt um diesen Mächten geeignete Opfer zu bringen. Letztlich sind dann solche Kulturen doch untergegangen.
Unter diesem Blickwinkel halte ich aktives, auf wissenschaftliches Erkenntnis basierendes, Handeln besser. Aber wir können es auch schlurren lassen.
Nur wenn wir nicht wissenschaftlich da herangehen, dann wird es garantiert unwissenschaftlich werden. Denn Aktivitäten wird es auf jeden Fall geben.
Wir sind doch Menschen.

Frank
13 Jahre zuvor

Ich frage nochmal all die, die daran glauben, dass der Klimawandel eintreten und uns schaden wird:

Mit welchen Gefahren rechnen Sie für die Zukunft?
Was tun Sie, um den drohenden Gefahren auszuweichen?

Bisher höre ich nur Vorwürfe, dass andere anderer Meinung sind und ihr Verhalten nicht an die Vorstellungen der Klimawandelgläubigen anpassen wollen.

Ich bestreite nicht, dass sich das Klima wandelt. Denn es hat sich schon immer gewandelt. Und die Menschen haben immer irgendwie darauf reagiert. Das ist für mich keine Glaubensfrage.

Was ich aber nicht verstehe ist, sich auf Vorwürfe an andere zu versteifen aber den Nachweis schuldig zu bleiben, dass man selbst daran glaubt indem man Maßnahmen für den Fall des Eintretens träfe.

Helmut Junge
Helmut Junge
13 Jahre zuvor

@Frank (34),
Zu Deinen Fragen, ein Versuch zu einer Antwort:
einmal ist mit der sich abzeichnenden weiteren Erwärmung ein Anstieg des Meerespiegels verbunden. Inseln werden verschwinden, Küsten erodieren.
Das wird viele millionen, vielleicht sogar milliarden Menschen heimatlos machen.
Dann werden fruchtbare Landstriche wegen Trockenheit keine Ernten mehr möglich machen, mit der Konsequenz von Hungersnöten.
Auch in dem Fall werden Menschen heimatlos.
Dann wieder gibt es Landstriche, die zuviel Wasser kriegen. Auch das zerstört Ernten.
Allein solche Veränderungen des Klimas sind für hochgezüchtete Landwirtschaften störend.
Im sogenannten „Atlantikum“ etwa 6000 vor der Zeichrechnung, war es in Europa 4°C wärmer als heute. Das hat nicht geschadet. Im Gegenteil sogar, In der Bretagne und in Portugal konnten Jäger auf Meeressäuger seßhaft werden,
und die ersten Steinskulpturen Europas entstanden, während vom Balkan her die Bandkeramiker den Ackerbau einwanderten. Der Anfang dessen, was unsere Kultur wurde, konnte beginnen.
Also nichts schlimmes?
Von 4°C Temperaturerhöhung sind wir ja noch etwas entfernt, und wer weiß schon, was das bringt, könnte man denken.
Und damals ist das doch gut gelaufen.
Genau, das Schwarze Meer ist voll gelaufen, die Sahara vertrocknet, die Nordsee größer geworden und die Ostsee entstanden.
Da wird wohl einiges kaputtgegangen sein.
Man kann einfach solche großen Sachen nicht vorher kalkulieren.
Wir sind doch schon bei kleinen Überschwemmungen hilflos.
Selbst wenn unter dem Strich alles ausgeglichen würde, also der bewohnbare Teil der Erde gleich groß bliebe, wäre es für die betroffenen Menschen lokal eine tödliche Katastrophe.
Wer kann Dir denn sagen, dass Dein Land verschont bliebe?
Das weiß keiner. Weder genau, noch ungenau. Überhaupt nicht.
Wir werden Flüchtlingströme erleben, die alles in den Schatten stellen, was bisher bekannt war. Und wir werden die Menschen aufnehmen müssen, oder zu Barbaren werden.
Das sind absehbare Folgen einer möglichen Klimakatastrophe.
Und wenn ich eine Chance sehe, heute dagegen zu steuern, werde ich doch nicht auf solche Möglichkeit verzichten.
Aber was tue ich, um diese Chance wahrzunehmen?
Die Antwort der Menschheit auf diese Herausforderungen, müssen intelligent sein.
Erst einmal trage ich mit diesem Beitrag hoffentlich dazu bei, etwas Klarheit darüber zu verschaffen, was und blühen könnte.
Zweitens unterstütze ich Versuche diese Vorgänge wissenschaftlich zu untersuchen, damit sie verstanden werden können.
Ich hatte beruflich das Glück, einen bescheidenen, winzigen Beitrag dazu leisten zu dürfen. Aber es sind noch zehntausend Fragen offen.
Drittens wende ich mich als Bürger gegen solche Schulformen, die Technik und Naturwissenschaften nicht genügend fördern, weil all diese Fragen nicht von den Kaufleuten gelöst werden, sondern von den Leuten, die fähig sind komplexe physikalische Zusammenhänge zu verstehen.
Von dieser Sorte Mensch gibt es unter Politikern zu wenige.
Bei Politikern gibt es zwar Wirtschaftler, aber leider zu wenig Volkswirtschaftler und zu viele Betriebswirtschaftler. Letztere rechnen in zu kleinen Maßstäben und rechnen den Zusammenbruch letztlich noch als Gewinn.
Da kann man vielleicht korrigierend eingreifen.

Frank
13 Jahre zuvor

@Werner Jurga

Danke für die ausführliche Darstellung.

Zuerst zu den Gemeinsamkeiten 🙂
Ich bin auch der Meinung, dass es zuwenig Sachkundige in der Regierung gibt. Allerdings fehlt es nicht nur an Wissenschaftlern sondern inzwischen auch an Ökonomen – wie wir täglich erleben. Es fehlt auch an Leuten, die formulieren können, was sie zum Ausdruck bringen wollen. Unsere naturwissenschaftliche Kanzlerin z.B. begrüßte die Bundespressekonferenz heute „im Rahmen ihres Hierseins“. Wer so spricht, der denkt auch nicht klar – obwohl Wissenschaftler..

Ihre Szenarien sind eindrucksvoll. Möglicherweise hat sich das über lange Zeiträume hingezogen. Und die Menschen wanderten dorthin, wo es besser war.
Wenn es ganz schlecht läuft, verlieren wir mehr fruchtbaren Boden als wir gewinnen.

Aber im Umkehrschluss hieße das auch, dass wir lange Zeit Idealbedingungen hatten. Genau die richtige Konzentration von CO2, so dass wir maximale Agrarflächen hatten? So ein Zufall.

Mir ist die Klimadebatte seit den 80ern geläufig und ich habe sie früher blind geglaubt. Ich habe den Al Gore Film gesehen und war beeindruckt. Ich habe ausgerechnet, wieviel Tonnen CO2 wir zu zweit im Jahr austoßen. Das Ergebnis können Sie hier nachlesen:
https://frontmotor.blogspot.com/2008/01/unsere-unbequeme-wahrheit.html
Pro Kopf 6,5t – inzwischen aufgrund weiter reduzierter PKW-Fahrten noch weniger.
Das war die Hälfte vom Bundesdurchschnitt, aber das Doppelte vom -vermeintlich- klimaverträglichen Level an CO2-Ausstoß.

Trotzdem trägt die Klimadebatte in D religiöse Züge, da muss ich Stefan Laurin recht geben. Speziell in Berlin ist sie eine maskierte Neiddebatte gegen Autofahrer. Da leben Leute ihre Agressionen gegen andere aus, weil die sich nicht nach ihren Vorstellungen richten. Das Ganze wird aber nicht am tatsächlichen CO2-Ausstoß festgemacht – sondern an verhassten Statussymbolen.

Beispiel: Es kommt nicht nur auf das Automodell an, sondern auf die km-Leistung. Manche Leute brauchen ein Auto. Für tägliche Touren mit Gepäck oder anderen Personen, Touren die mit dem ruinierten ÖPNV in Berlin nicht zu bewältigen sind. Ein Lada Niva stößt fast genau soviel CO2 aus wie ein Porsche Cayenne Diesel. Aber raten Sie mal, welches Modell nachts abgebrannt wird? Da gehts nur um Psychologie.

Als der Mobilfunk in Mode kam, da waren die Leute solange gegen Mobilfunkmasten, wie sie selbst kein eigenes Handy hatten. Das war nur das Prinzip, eine mögliche Schädigung durch andere nicht hinnehmen zu wollen. Davon ab rauchten sie dann weiter, tranken Alkohol. Viele Klimaschützer in Berlin waren übrigens gegen Rauchverbote in Restaurants.

Es ist deshalb nicht übertrieben, von Ökoterror zu sprechen.
Damit meine ich nicht Sie. Aber viele fahren auf dem Trittbrett und toben ihre Herrschsucht und Unzufriedenheit aus.

Und für Politiker geht es vor allem darum, endlich einen Vorwand zu haben, die Atemluft zu besteuern – wie es in der WELT neulich jemand so schön ausdrückte.

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

@ Frank (# 36):
Das muss ein Irrtum sein. Ich habe den Beitrag weder geschrieben noch kommentiert.

Frank
13 Jahre zuvor

@Werner Jurga: Ups, pardon.
Ich meinte: @Helmut Junge.

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

@ Frank

Ich bin sehr pessimistisch ob Gegenmaßnahmen wie z.B. die weltweite Minderung des CO2-Ausstoßes die erhoffte Wirkung zeigen bzw. ob sie überhaupt politisch durchsetzbar sind. Der Mensch ist nun mal kein ökologisches Wesen. Sonst würde sich die überwiegende Mehrheit beim aktuellen Zustand des weltweiten Wissens über den Klimawandel anders verhalten.

Das allerdings hindert mich persönlich nicht daran etwas zu tun. Aber wirklich konsequent bin ich da auch nicht. Ich fahre halt gerne Fahrrad und deswegen sind die dadurch gesparten Verbrennungskilometer kein wirkliches Opfer für mich. Wenn es richtig dicke regnet dann nehme ich gerne auch mal ein Taxi, weil Busse und Bahnen, vor allem im Ruhrgebiet, leider nicht schnell genug zur Hand, bzw. in der Nähe sind.

Wenn ich Geld sparen will, nehme ich natürlich stattdessen Bus oder Bahn. In Berlin ist das natürlich einfacher. Langstrecken dagegen fahre ich nur mit dem Zug. Oft in der Kombination mit dem Fahrrad. Aber wie gesagt, bei heftigem Regen und bei großer Kälte muss ich mich sehr überwinden ein Fahrrad zu benutzen. Da siegt dann ganz schlicht die Bequemlichkeit.Da sitze ich lieber in einem warmen Fahrzeug, meinetwegen gerne mit Elektromotor,aber warm, trocken und möglichst schnell sollte es schon sein.

Natürlich hasse ich den Tugendterror der Besserwisser und Märtyrer. Derer, die vor lauter Konsequentheit vergessen haben, dass zu einem richtigen Leben auch der Genuss, der Spaß, der Luxus und die Schönheit gehören. Derer, die Bequemlichkeit durch Technik nicht für einen Fortschritt sondern für einen Fluch halten. Die z.B. schöne und intelligent gemachte Autos nur deswegen hassen, weil sie Autos sind. Wenn du das mit Ökoreligion bezeichnest, dann bin ich auf deiner Seite.

Aber das ändert Nichts an den Daten und Fakten die eindeutig auf einen Klimawandelschub bzw. eine Beschleunigung hinweisen. Da bin ich dann doch eher bei Helmut Junge. Die Zeiten werden härter und die Welt wird kräftig durchgerüttelt, daran gibt es für mich kaum einen Zweifel. Diktaturen und Ungerechtigkeit kann man nun mal länger aushalten als dauernden Wassermangel oder permanente Überschwemmungen.

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