Öffentlicher Personennahverkehr ist eine schöne Idee. Aber wie das mit so vielen schönen Ideen ist, sie funktionieren nicht in der Wirklichkeit. Nachdem seine Wochen lang die Bahnlinie zwischen Essen und Dortmund für den Fernverkehr nicht nur für ICs, sondern auch für Regionalexpresse gesperrt war, kam es zu einem Bahnstreik. Auf dem folgte ein Streik bei den lokalen Verkehrsbetrieben, der morgen fortgesetzt wird. 2027 wird dann die Bahnlinie zwischen Köln-Mülheim und Hamm für fünf Monate gesperrt. Wieder werden ICs und Regionalexpresse nicht fahren. Gesperrt sind auch immer wieder Strecken am Niederrhein oder im Bereich Ratingen. Es ist gut, dass sie aus- oder umgebaut werden, was längst überfällig ist, und natürlich haben die Beschäftigten bei der Bahn und den Nahverkehrsunternehmen das Recht zu streiken. Aber was nutzt einem all das Verständnis und Einsehen, wenn man auf einem zugigen Bahnsteig steht und nicht weiterkommt? Die schlichte Tatsache, und daran wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern, ist: Ohne Auto ist man im Ruhrgebiet aufgeschmissen. Städte, die Politik für die Bürger machen, sollten ihren ideologischen Kampf gegen das Auto einstellen. Sie sollte den Mut haben, sich auf die Seite der vielen Pendler zu stellen und die lautstarken Besserbürgerkinder schreien lassen. Es gibt für viele Menschen schlicht keine Alternative zum Auto.
Im Ruhrgebiet geht es nicht ohne Auto
Solange die volkswirtschaftlichen Kosten nicht in die Baustellenkalkulation einfließen, solange ist keine Änderung zu erwarten.