Im Sommer lachten noch alle über Neu-Bayern-Trainer Kompany, jetzt sind Sahin und der BVB das Gespött

Nuri Sahin noch als BVB-Spieler. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Vor Beginn der Saison 2024/25 trafen die Rivalen FC Bayern München und Borussia Dortmund ähnliche Entscheidungen, die jedoch sehr unterschiedlich bewertet wurden. Beide Klubs wählten Cheftrainer, die vergleichsweise wenig Erfahrung auf höchstem Niveau hatten.

Die Reaktionen darauf hätten jedoch kaum unterschiedlicher ausfallen können. Während München wegen der Verpflichtung von Vincent Kompany von vielen Fußballfans in Deutschland mitleidig belächelt wurde – er galt angeblich nur als fünfte bis siebte Wahl für den Posten –, wurde Nuri Sahins Ernennung als Nachfolger von Edin Terzic bei Borussia Dortmund überwiegend positiv aufgenommen. Trotz seiner fehlenden Erfahrung trauten viele Sahin zu, frischen Wind in die Mannschaft aus Dortmund zu bringen. Kompany hingegen wurde von vielen Experten und Fans in München wenig zugetraut.

Jetzt, gut ein halbes Jahr später, hat sich die Realität genau umgekehrt.

Am gestrigen 16. Spieltag siegten die Bayern bei Borussia Mönchengladbach mit 1:0 und sicherten sich einen Spieltag vor Ende der Hinrunde dadurch die Herbstmeisterschaft in der Bundesliga. Die Münchener stehen mit 39 Punkten an der Tabellenspitze und haben vier Zähler Vorsprung auf Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen. Kompany hat es geschafft, den Kader zu stabilisieren und wieder zur altbekannten Dominanz in der Liga zu führen. Im Vergleich zur Vorsaison haben die Bayern sogar einen Punkt mehr auf dem Konto.

Und Dortmund? Mit Sahin als Cheftrainer sammelten die Schwarzgelben magere 25 Punkte zwischen August 2024 und Mitte Januar 2025, verloren am Freitag das Heimspiel gegen Leverkusen mit 2:3 und belegen derzeit nur Rang sieben. Sie könnten in der Tabelle sogar noch von Werder Bremen und dem VfB Stuttgart überholt werden. Das Minimal-Ziel, die erneute Qualifikation für die UEFA Champions League, ist ernsthaft gefährdet.

Nach der enttäuschenden Vorsaison unter Edin Terzic, die letztlich zum Trainerwechsel am Saisonende führte, scheint der BVB nun sogar noch schwächer geworden zu sein. Von der erhofften Trendwende ist unter Sahins Führung bisher nichts zu sehen. Dabei wurde der Ex-Profi bei seiner Präsentation im Sommer doch noch als absolute Wunschlösung gefeiert.

Während zu Saisonbeginn die Trainer-Entscheidung der Bayern überwiegend skeptisch betrachtet wurde und teilweise sogar Schadenfreude quer durch die Republik auslöste, hat sich Kompany inzwischen viel Respekt verdient. Jetzt ist es plötzlich der BVB, der bei vielen Fans Spott und Häme auf sich zieht – und das nicht nur wegen des großen Rückstands in der Tabelle (14 Punkte hinter den Bayern). Die einst als mutig angesehene Trainerentscheidung der Dortmunder löst beim Anhang und in den Medien immer mehr Kritik aus… In München sehen sie sich hingegen mit ihrer angeblichen B-, C-, D- oder sogar E-Lösung voll bestätigt.

So schnell kann es gehen! Ein klassischer Fall von „Wer zuletzt lacht“, wie es scheint…

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