Immer mehr Wissenschaftler aus dem Ruhrgebiet unterstützen „Profs against Antisemitism“

Christoph M. Schmidt Foto: RWI Lizenz: Copyright

Immer mehr Wissenschaftler aus dem Ruhrgebiet stellen sich gegen den Antisemitismus an den deutschen Hochschulen.

Am 2. Juli veröffentlichte die Gruppe Profs against Antisemitism einen Aufruf unter der Überschrift „Kein Platz für Antisemitismus an Hochschulen“. Sie stellten sich damit gegen den antisemitischen Mob, der seit Monaten an den Hochschulen antiisraelische Camps organisiert, jüdische Studenten bedroht und Hassparolen verbreitet. Es ist nicht die erste Aktion von Wissenschaftlern gegen Antisemitismus. Bereits im vergangenen Jahr unterzeichneten über 2000 Wissenschaftler den Aufruf „Wissenschaft gegen Antisemitismus“ und stellten sich damit nach den Massenmorden der Hamas gegen den antisemitischen Terror.

Zu den ersten Unterzeichnern von „Profs against Antisemitism“ gehörten unter anderem Sönke Neitzel, Susanne Schröter, Armin Nassehi, Ruud Koopmans und Clemens Fuest. Aus dem Ruhrgebiet unterstützte Anfangs nur Nicola Brauch (Ruhr Uni Bochum) die Aktion. Das hat sich geändert. Mittlerweile haben zahlreiche Professoren aus dem Ruhrgebiet den Aufruf unterzeichnet:

Von der Ruhr Uni Bochum sind neben Nicola Brauch dabei:

Prof. Dr. Thoma Bauer, Volkswirtschaftslehre, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und Ruhr-Universität Bochum

Apl. Prof. Dr. Dieter Beese, Ev.-Theologie, Ruhruniversität Bochum

Prof. Dr. Christian Frevel, Katholische Theologie, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Bernhard Grümme, Theologie, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Stefan Huster, Rechtswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Theologie, Ruhr-Universität Bochum

Yvonne Kohlbrunn, Sozialwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum

Leon Lohbeck, M.Sc., Volkswirtschaftslehre, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Katharina Ulrike Mersch, Geschichtswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Volkswirtschaftslehre, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Jörg Schwenk, Informatik, Ruhr-Universität Bochum

Dr. habil. Stefan Suhr, Mathematik, Ruhr-Universität Bochum

 

Uni Duisburg-Essen:

Prof. Dr. Gerd Heusch, Pathophysiologie/Medizin, Universität Duisburg-Essen

Prof. Dr. Laetitia Lenel, Geschichtswissenschaft, Universität Duisburg-Essen

PD Dr. Simone Loleit, Germanistik, Universität Duisburg-Essen

Dr. rer. nat. Michael Lorke, Physik, Universität Duisburg-Essen

Hannah Obert, Soziale Arbeit, ISP der Universität Duisburg-Esse

Prof. Dr. Susanne Pickel, Politikwissenschaft, Universität Duisburg-Essen

Dr. Marcus Schmitt, Biology, University of Duisburg-Essen

Prof. em. Dr. med. Wolfgang Senf, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Duisburg-Essen

Prof. Dr. Susanne Zepp Zwirner, Literaturwissenschaft, Universität Duisburg-Essen

TU Dortmund:

Prof. Dr. Philip Jung, Wirtschaftswissenschaften, TU Dortmund

Prof. Dr. Walter Krämer, Statistik, Technische Universität Dortmund

Dr. Klaus Wacker, Physiker, früher TU Dortmund

Dr. Birgit Zeyer-Gliozzo, Soziologie, TU Dortmund

Fachhochschule Dortmund:

Prof. Dr. Jochem Kotthaus, Soziologie, Fachhochschule Dortmund

Fernuni Hagen:

Prof. Dr. Thomas Bedorf, Philosophie, FernUniversität in Hagen

Prof. Dr. Martin Lenz, Philosophie, FernUniversität in Hagen

Und von diesem Blog ist Dr. Antje Jelinek, Klinische Pharmazie, Friedrich-Schiller-Universität Jena dabei.

An Aufrufen gegen Israel beteiligten sich in den vergangenen Monaten aus dem Ruhrgebiet deutlich weniger Wissenschaftler. Die Universitäten im Ruhrgebiet sind stabil. In Anlehnung an das legendäre Punk-Album „This is Boston, not L.A.“ kann man schon sagen: „This is the Ruhr Area, not Berlin“.

Hier der Aufruf:

Aus aktuellem Anlass: Kein Platz für Antisemitismus an Hochschulen!   

Wir, als Lehrende an deutschen Hochschulen und Universitäten sowie Forschende an außeruniversitären Forschungseinrichtungen, stellen uns ohne Wenn und Aber vor unsere jüdischen Studierenden und Kolleginnen und Kollegen. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, damit sie unversehrt und sicher an unseren Einrichtungen studieren und arbeiten können und sich Jüdinnen und Juden in Deutschland darüber hinaus sicher fühlen.

Wir verurteilen antisemitische Ausgrenzung, das Verwenden von Terror-Symbolen, die Infragestellung des Existenzrechts Israels, jegliche Form von Gewalt und Verwüstungen in Universitätsgebäuden aufs Schärfste. Deshalb ist es auch in unserem Sinne, dass Judenhass an unseren Einrichtungen geächtet und geahndet wird. 

Mit großer Sorge beobachten wir auch die Entwicklungen zum Boykott israelischer Universitäten und der Ausgrenzung israelischer Kolleginnen und Kollegen auf wissenschaftlichen Konferenzen und durch wissenschaftliche Publikationsorgane. Wir stellen uns klar gegen diese Formen der Ausgrenzung und setzen uns weiterhin für die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen an israelischen Universitäten oder Forschenden mit israelischer Staatsangehörigkeit ein. 

Wer will, kann sich der Liste als Unterstützer anschließen.

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